Hallo in die Runde,
ich bin an sich ein sehr ausgeglichenes Wesen mit viel Geduld und Spucke für unseren Großen (2), aber zur Zeit weiß ich einfach nicht mehr weiter.
Am Abend nach dem Abendbrot, wenn es ins Bett gehen soll, es ist ein Kraus. Wir haben jeden Abend den gleichen Ablauf. Abendessen beendet, wir gehen ins Bad. Also mein Mann mit ihm. Oder besser gesagt, wir sagen unseren Sohn, dass er ins Bad gehen soll und er geht ins Wohnzimmer. Nachdem wir ihn eingefangen haben im Bad angekommen wollen wir ihn ausziehen, er biegt in die Dusche ab. Nach hitzigem Hin und Her, geht's dann los. Dann. Er sitzt dann stundenlang auf dem Topf, obwohl er noch nicht rein pullert, will aber auch nicht aufstehen, wenn wir sagen, dass es jetzt lang genug war. Dann beim Anziehen steigt er auf die Beine meines Mannes und hampelt rum. Dann sollen Zähne geputzt werden. Er versteckt sich hinter dem Waschbecken oder setzt sich daneben. Jeder Schritt, alles, was gemacht werden soll, verneint er, er hat zu nichts Lust.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Mittlerweile geht das Trara bei jedem Windelwechsel im Bad so. Es funktioniert nur früh direkt nach dem Aufstehen gut, ansonsten ist es einfach nur nervig. Und mir gehen auch langsam die Konsequenzen aus.
Habt ihr Tipps für uns wie wir das für alle etwas entspannter gestalten können? Wir sind echt am Ende und werden immer wütender in diesen Situationen.
An- und Ausziehen ist ein Kraus!
Madame mit 2,5 hat das auch. Pyjama ist böse weil es ja bald ins Bett gehen soll und das anscheinend damit eingeläutet wird. Zähne putzen ist derzeit böse weil die letzten Zähne kommen und das putzen schlichtweg weh tut.
Windel wechseln ist auch eine Sache für sich. Alle will sie "behalten". Sie darf dann immer die Windel selbst öfnnen. auch selbst wischen und wir blödeln beim anziehen der neuen Windel rum ("So passt sie nicht. so auch nicht. na wie gehört das denn?" und die Windel an verschiedene Körperteile halten.)
Es ist meiner Meinung nach der Beginn der Autonomiephase. Also mein Körper meine Entscheidung was wann gemacht wird. Abends dann noch das "ich will nicht ins Bett und ziehe es in die Länge" Spiel.
Könnt ihr den Druck rausnehmen? Also früher beginnen und Pausen machen.Selbst entscheiden lassen, was jetzt gemacht wird (Zähne oder Topf, beides gleichzeitig?)
Wir machen viel als Spiel. Sie darf sich ein Lied aussuchen, dass ich beim Nachputzen singe. Oder sie putzt meine, ich ihre Zähne.
Pyjama kann sie selbst anziehen. Oberteil geht schon recht gut, Hose ist noch schwierig, da landet oft in einem Hosenbein beide Körperbeine. Es dauert lange, aber sie ist so stolz es selbst zu machen.
Beim Abend wickeln kann sie aussuchen, welches Motiv auf der Windel ist. Auch den Ort kann sie auswählen und wieder selbst auch säubern.
Sie kann wählen, wer wickelt wer putzt wer umzieht. Das gibt ihr auch die Macht über die Situation und ihren Körper.
Belohnungssystem einführen? Geschenk beim Mitmachen? Wir lesen zwischen den einzelnen Sachen immer eine Geschichte. Meist ein Pixibuch. Das geht schnell und entzerrt auch.
Madame kann sich schon sehr gut artikulieren, wir diskutieren deshalb auch viel und sie sagt offen was sie will. Da kann man natürlich besser auf Wünsche (grad wenn sie schon müde ist und rumgnatscht) reagieren. Oft stören ja nur Kleinigkeiten die Kinder die leicht zu beheben wären.
vlg
Meine Tochter ist auch knapp 2 und wickeln und umziehen findet sie aktuell auch richtig doof.
Grade abends, weil sie nämlich eigtl nicht ins Bett will 😅
Wenn er ins Wohnzimmer läuft - ich würd ihn dann einfach dort umziehen 😅 ich bin da sehr pragmatisch. Manchmal setze ich mich auch einfach hin und warte (zugegeben, nicht abends, aber z.B. wollte Motte gestern unbedingt raus in den Schnee, sich aber nicht anziehen lassen. Ich saß einfach im Flur auf dem Boden mit ihren Klamotten und hab gewartet. Das dauert dann halt mal 10-20 Minuten, aber irgendwann kommt sie dann doch an, setzt sich hin und ich kann sie ohne Protest anziehen).
Also quasi gar nicht unbedingt auf dieses „hinterherrenn-Spiel“ einlassen. Kommt der Prophet nicht zum Berg, muss der Berg eben zum Propheten. Da werden halt auf dem Töpfchen sitzend Zähne geputzt oder im Wohnzimmer usw. 😂 Motte macht dann meist doch ganz gut mit :)
Starke Nerven auf jeden Fall ✊
Der Kleinste meine Tochter (2,5)machte das auch. Eines abends nach dem Essen hat sie ihn voll angezogen ins Bett gebracht. Reaktion: er ganz entsetzt: Mama duschen vergessen! Seither klappts, versuchen sie es doch mal. Gruss
Für mich klingt das auch normal. Vor allem mit müdem Kind. Du schreibst von Konsequenzen. Was genau machst Du dann?
Bei meinem hilft auch, dass ich ihm sage, wenn er keine Hilfe muss er es alleine machen. Ich zähle dann bis drei, lege die Sachen hin und verlasse den Raum. Dann gibt es oft Geschrei und er lässt sich helfen.
Oder dabei ein Lied singen hilft auch .
Trödelt er zu lange haben wir nur noch Zeit für eine kurze Geschichte oder eben gar keine mehr. Hilft für die nächsten Tage auch wieder.
Schimpfen und Strenge macht es meist noch schlimmer. Die können abends einfach nicht mehr und machen deshalb oft Quatsch.