Ist mein Kind verwöhnt?

Hallo!
Ich hatte gestern mit meiner 16 Monate alten Tochter Krankengymnastik. Ich muss sagen das ich immer zufrieden war mit der Therapeutin und sie auch immer auf meine Tochter und ihre Bedürfnisse eingegangen ist. Aber gestern sagte sie das meine kleine eine verwöhnte Prinzessin wäre. Mir lässt das irgendwie keine Ruhe. Ich verwöhne mein Kind nicht ich gebe ihr doch nur das was sie braucht. Die Situation war die das meine kleine eine Übung gemacht hat die sehr anstrengend war für sie. Sie hat dann geweint hinterher und wollte zu mir. Aber sie sagte wenn man ihr immer alles erlaubt und sie gleich immer nimmt dann wird sie immer gleich schreien wenn sie was nicht will. Ich bin jetzt total verunsichert. War immer überzeugt das ich es richtig mache wenn ich für meine kleine da bin wenn sie weint. Wie seht ihr das? Verwöhne ich sie wirklich?

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Nein, das denke ich nicht. Wenn ein Kleinkind weint und Nähe sucht, dann bekommt es die auch. Natürlich tröstet man dann. Alles andere wäre unnatürlich.
Das ist nicht zu vergleichen mit Geschrei und Krokodilstränen, weil ein Kind etwas nicht darf/bekommt (auf die Straße laufen, Süßigkeiten etc.)und dann seinen Willen durchsetzen will. Wenn man dann nachgibt, verwöhnt man sein Kind.

Krümel darf immer zu uns kommen, wenn er Nähe oder Trost braucht. Das finde ich einfach wichtig und da würde ich mir auch nicht reinreden lassen. Natürlich soll deine Tochter ihre Übungen machen. Aber zwischendurch auftanken muss möglich sein. Zumal sie noch sehr klein ist.

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich denke auch so das ich sie doch trösten darf. Und es ging ja nicht um ein Stück Schokolade was sie wollte und nicht bekommen hat. Da ist mir schon klar das ich standhaft bleibe. Aber meine kleine Maus gleich als verwöhnte Prinzessin zu bezeichnen da war ich gestern schon etwas geschockt.

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Ich finde diese Wortwahl in dem Alter recht unverschämt.

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Das kann man von außen ganz schlecht beurteilen. Ich denke die Therapeutin hat auch einen umfassendere Sicht, als dieses eine Beispiel, denn scheinbar seit ihr schon länger bei ihr.

Natürlich braucht ein kleines Kind viel Nähe und Trost. Darüber würde ich auch gar nicht diskutieren, ob deine Reaktion immer angemessen ist, kann ich nicht beurteilen. Manchmal verstärkt man unbewusst auch das Nähebedürfnis der Kinder. Vielleicht wäre es manchmal besser, du würdest sie mehr positiv bestärken und animieren. Aber das ist reine Spekulation.

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Bedenke, dass die Therapeutin Expertin auf ihrem Gebiet ist, aber sehr wahrscheinlich keine erziehungswissenschaftlerin, Erzieherin oder Pädagogin.
Aus der Schilderung ist es schlecht zu beurteilen, aber wenn meine Tochter nach einer behandlung erschöpft wäre und weinen würde, würde ich sie auch trösten und aufbauen (Nähe geben, Trost spenden, evtl. Erklären, warum es wichtig ist und sagen, dass sie das ganz toll gemacht hat). Das hat für mich nichts mit verwöhnen zu tun, besonders bei einem Kind, das erst 16 Monate alt ist.

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Ja klar ich habe jetzt nur diese Situation beschrieben da ist es schwer einzuschätzen. Wir waren gestern das zwölfte mal dort. Also wirklich schon länger und sie kennt meine kleine auch sehr gut. Sie weint jedes Mal. Ich kenne das schon. Sie sagte aber zu Beginn das wirklich jedes Kind bei ihr weint. Nicht weil es weh tut sondern weil sie es nicht wollen oder weil es anstrengend ist. Ich habe es mittlerweile auch akzeptiert das sie immer jammert und weint. Ich lenke sie auch immer mit Spielzeug ab und versuch in ihrer Nähe zu bleiben. Es war auch noch nie nötig sie zu trösten da ich jammern und richtig weinen schon unterscheiden kann. Gestern war es eben so das sie gejammert hat während der Übung. Dann ist sie nach der Übung umgefallen und war auch sehr verschwitzt. Ich dachte halt ich nehme sie kurz und tröste sie und dann geht's weiter. Aber da kam der Spruch.

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Das klingt nach Vojta 😂🙈 aber ich hätte genauso gehandelt

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Oh gott nein deshalb ist doch kein kleinkind verwöhnt 🤦‍♀️
Wenn es trost braucht dann wird natürlich getröstet. Es ist ja oft schon nach 1 min wieder gut.
Mit dem alter kann man ja auch schon unterscheiden warum geweint wird. Wenn geweint wird, weil sie was nicht bekommen oder so wie du das beschreibst sind doch 2 paar schuhe.
Lass sie einfach reden dann verziehst du sie halt in ihren augen, darauf würde ich ehrlich gesagt 💩.

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😅 hatte die Therapeutin einen schlechten Tag? Ich würde das nochmal ansprechen, aber nicht als Frage, sondern mit dem Selbstbewusstsein, dass das genau richtig ist und du dir diese Art von tip verbittest.

Ich bin auch physio. Wir haben viel Zeit mit unseren Patienten und stehen uns schnell nah. Wenn ich aber übergriffig würde, wünsche ich mir schon klare Aussagen. Deine Therapeutin war übergriffig und vielleicht genervt weil an dem Tag das 5. Kind eine anstrengende Übung gemacht hat und heult. Aber deshalb arbeite ich nicht mit Kindern 😅

Oder du siehst es ihr nach, aber eine Wiederholung würde ich echt ausschließen und dann direkt was sagen. Das klappt schon, auch bei KG

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Was wärst du für eine Mama wenn du dein Kind nicht tröstest. Mit 3 Jahren ist sie auf deine Hilfe angewiesen wenn sie Angst hat sich überfordert fühlt, unwohl oder etc.

Deine Therapeutin hatte wohl einen schlechten Tag. Kleine Kinder sind nun mal keine Maschinen und nicht jeder Tag ist entspannt. Das sollte sie als Erwachsene Frau wissen.

Da brauchst du dir als Mutter kein schlechtes Gewissen einreden lassen. Wenn die gute Frau schlecht drauf ist muss sie euch nicht als Ventil benutzen.

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Du machst das vollkommen richtig!!!! Lass dich davon nicht abbringen, was fällt der eigentlich ein Dir Erziehungstipps zu geben, die auch noch völlig daneben sind?!

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Meine beiden konnten sehr früh "heulen", wenn sie etwas nicht wollten oder nicht durften. Anfangs musste man da echt aufpassen, was echt ist und was nicht.
Sobald sie "weinen", weil ihnen etwas weh tut oder sie die Mama brauchen, hört man das. Mittlerweile sogar ziemlich deutlich, aber meine Ohren haben den Unterschied jetzz auch schon fast 2 Jahren kennengelernt.

Soll nur heißen: irgendwann kommt die Heulerei, da muss man etwas sensibel sein, dass man nicht darauf "herein fällt".