Am Montag startet bei uns die Kinderbetreuung wieder, bisher gab es nur eine Notbetreuung unter sehr strengen Auflagen (nur möglich, wenn man zu gewissen Berufsgruppen zählte - medizinisches Personal und so weiter). Nun war ich total euphorisch, weil am Montag die Tagesmutter wieder öffnen darf und die Kleine auch hingehen wird - ob das gut läuft, ist dahingestellt, sie erkennt inzwischen weder Tagesmutter noch die anderen Kinder und war länger im Lockdown zuhause als überhaupt dort...
Aber gestern erzählte mir meine Schwester, dass bei ihr ALLE Kolleginnen ihre Kinder trotzdem zuhause lassen. Gegenüber dem Chef gaben alle an, es sei aus Angst vor Infektion, innerhalb des Kollegiums klang das dann schon anders...Richtung "Ist eigentlich ganz gechillt so, im Homeoffice ist man jobtechnisch nicht so gefordert wie vor Ort, und ich kann endlich mittags mal entspannt kochen und essen"...
Das ist wahrscheinlich eher die Ausnahme, vermute ich, aber lässt jemand von euch absichtlich seine Kinder weiter aus Sicherheitsgründen zuhause? Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, ehrlich gesagt, weil mich die Situation mit Homeoffice und Betreuung echt verrückt macht Aber scheinbar entscheiden sich doch relativ viele dagegen.
Wie sieht's bei euch aus? Was war bei euch ausschlaggebend?
Bewusst keine Kita während Lockdown?
Hallo,
definitiv geht mein Kind ab Montag wieder in die Kita. Einfach weil wir beide arbeiten und ich mir diesen Stress mit gleichzeitiger Kinderbetreuung nicht länger als nötig antun möchte.
Eigentlich hat man den ganzen Tag ein schlechtes Gewissen. Entweder weil man für die Arbeit nichts fertig bekommt oder weil man sein Kind mal wieder um Geduld bittet, weil man eine Email schreiben muss oder telefonieren. Klappt prima mit 2jähriger....
Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Anforderungen an die Kollegen wieder steigen, wenn eine Kinderbetreuung grundsätzlich wieder möglich wäre und die Doppelbelastung nur selbst gewähltes "Leid" ist. Warum sollten sie weiterhin weniger leisten müssen als Kollegen ohne Kinder?
LG Nenea
Hm, da könntest du natürlich recht haben. Ich finde es sowieso bemerkenswert, dass die Begründung "Angst" (was ich völlig legitim finde) nur für die mit Kindern gilt - alle ohne Kinder müssen weiterhin ins Büro gehen, auch wenn sie mit ÖPNV anreisen müssen oder so.
Telefonieren ist hier auch ein besonderer Spaß...man schreit die ganze Zeit voller Wut, weil man das Handy sieht, aber nicht rankommt. Den Raum verlassen kann ich aber auch nicht, denn da schreit man noch mehr, weil die Rabenmutter einen nun im Stich lässt Heute hat sie aus Versehen die Fernbedienung in die Hände bekommen und natürlich zielsicher die rote Taste gedrückt - es waren die stillsten 30 Sekunden der letzten Monate Schade, dass das keine Option ist...
Unser Kind geht in die Kita, die Zahlen sind gerade im Keller hier (deutlich unter 50, ich denke bis hier am 22. alles aufmacht werden wir unter 35 sein).
Ich finde es auch eigentlich schön so viel Zeit mit meinem Kind zu verbringen, aber er braucht seine Freunde, vor 2 Wochen war er ziemlich mies drauf, hat sich jetzt zwar wieder eingegroved aber ich denke im letzten Jahr vor der Schule täte ihm das nicht gut.
ich fürchte vor allem dass es wegen den "Mutanten" einen Dritten Lockdown geben wird, wenn ich jetzt die Chance nicht nutze wird er fürchte ich bis Pfingsten wieder zu Hause sitzen. Und ihn dann mit grassierenden Mutantenvarianten in die Notbetreuung geben weil es zu lang wird für ihn ... dann lieber jetzt wieder ein paar Wochen "Kita tanken", mich als Mama entspannen, den Haushalt mal wieder flott bekommen damit wir alle fit sind für die "Dritte Runde".
Ich sehe es ehrlich sehr skeptisch, klar ist man versucht seinen eigenen Schutz und seine eigene Bequemlichkeit voran zu stellen, aber was ist mit den Kindern? Mein Kind ist Vorschulkind, es sind die letzten Wochen Kindergarten die es wirklich auch ja jetzt sehr bewusst erleben wird! Die Zeit als Vorschulkind mit all den Experimenten, Übungen ...
ich fände es zu egoistisch.
Ich sehe das ähnlich wie du. Unsere Tochter hat jetzt aufgrund des Lockdowns seit Mitte Dezember keine anderen Kinder gesehen, also höchstens mal auf "Wink-Entfernung"...das geht einfach nicht noch monatelang. Zumal ich auch denke, dass das jetzt nur ein kurzes Intermezzo wird - viele Untersuchungen kommen ja zu dem Schluss, dass es aufgrund der Mutationen bald wieder zu explodierenden Zahlen kommen wird. Dann ist eh alles wieder vorbei. Wenigstens mal ein paar Wochen Normalität sind da vielleicht ganz sinnvoll (wären es wohl auch für die Erwachsenen, wenn man sich anguckt, wie die psychischen Probleme zunehmen, aber klar, man muss abwägen).
Also ich muss sagen, langsam nervt mich dieses Vorurteilsgerede, dass man im homeoffice weniger macht als im Büro? Haben die alle so unwichtige Aufgaben, dass das nicht auffällt? Dann kann man den Job gleich streichen... Naja. Das dazu.
Was das andere angeht.
Wir haben das Glück, dass meine Eltern und Schwiegereltern abwechselnd nach meinem Sohn schauen können. Ich habe ihn also nur morgens knapp 2 Stunden bei mir.
Daher ist es möglich, dass mein Sohn im lockdown nicht in die Kita geht. Wir haben ihn im Dezember auch schon 1 Woche bevor die Kita wieder geschlossen wurde selber aus der Betreuung genommen, eben weil man nicht abschätzen konnte wie groß die Gefahr durch Corona war/ist.
Aber wenn man im homeoffice auch noch ein Kitakind betreuen muss, dann ist es doch nur richtig die Betreuung in Anspruch zu nehmen. Dafür hat man ja den Betreuungsplatz. Allerdings finde ich, dass man den Platz nur in dem Umfang nutzen sollte, wie man auch arbeitet. Also zb bei 3 Tagen in der Woche, das Kind die anderen beiden Tage zuhause lassen.
Liebe Grüße
MOMENT, das sagen die Angestellten!
Chefs sehen Homeoffice sehr kritisch, die meisten akzeptieren die Minderleistung eben als Entgegenkommen, aus Solidarität mit den Eltern die eben ihre Kinder betreuen müssen.
Ich kenne keinen Chef der da Juhu schreit. Ich habe einige Arbeitskolleginnen bei denen ich weiß dass sie auch im Homeoffe volle Leistung bringen, aber die setzen sich dann auch abends nochmal hin un holen Versäumtes auf.
Ich kenne aber auch viele die einem dann auf einmal erklären dass Forge of Empire ein ganz tolles Spiel ist etc.
Natürlich fällt das auf, zumindest den Kollegen wahrscheinlich irgendwann. Aber man hat ja einen guten Grund. Ich merke es an mir selber - wir reißen uns hier echt den A... auf, damit das klappt, aber es ist nicht ansatzweise so effektiv wie im Büro. Es kann auch keiner von einem erwarten, dass man Tag für Tag noch nachts um 23.00 Uhr am PC sitzt. Ich finde es schon mehr als grenzwertig, dass wir dreimal die Woche unsere internen Meetings von 19.00 bis 22.00 Uhr haben.
Übrigens hat das nichts mit wichtigen oder unwichtigen Aufgaben zu tun - je nachdem, wo und was man arbeitet, sehen andere ja nicht unbedingt, was man so macht oder machen sollte. Es sind auch leider nicht nur Vorurteile, dass einige (!) Eltern die Situation momentan auf den Schultern ihrer kinderlosen Kollegen gemütlich aussitzen. Das führt zu Unmut und dann naturgemäß leider auch zu Verallgemeinerungen, klar.
„ Ist eigentlich ganz gechillt so, im Homeoffice ist man jobtechnisch nicht so gefordert wie vor Ort, und ich kann endlich mittags mal entspannt kochen und essen“
WAS bitte arbeitet deine Schwester, dass man bei Homeoffice und gleichzeitiger Kinderbetreuung DIESE Aussage treffen kann? 😅😅😅
Das frage ich mich tatsächlich auch...
Mein Mann ist auch im Homeoffice, der arbeitet von ca 7.30 Uhr bis 16.30/17 Uhr jeden Tag. Dazwischen macht er Homeschooling oder holt unsre Tochter von der Schule ab (2. Klasse). Aber die muss sich sehr viel selbst beschäftigen, weil mein Mann eben arbeiten muss.
Da die Firma dieses Jahr Leuten kündigt könnte er auch keinen auf "faule Haut" machen. Noch dazu hat er Termine einzuhalten und kurzfristig Sachen zu bewerten etc.
Unsere beiden Jüngsten gehen in die Notbetreuung der Kita, da ich hier in Niedersachsen zum Glück als systemrelevant zähle als Erzieherin. Der große hätte als Vorschulkind aber auch so einen Anspruch.
Ich bin froh drum, im letzten Frühjahr waren alle Kinder zu Hause, aber ich zum Glück auch freigestellt. Die erste Zeit war hart, dann ging es und wir haben es etwas genossen, aber irgendwann fiel uns auch die Decke auf den Kopf und wir waren froh, als zumindest die Jungs wieder in die Kita konnten, weil ich dann auch wieder arbeiten musste
Das kann man, wenn man sich darauf ausruht, dass der Chef ein unendliches Verständnis für Leute mit Kindern hat und von denen quasi nichts mehr verlangt Ich hätte ja nie gedacht, dass die Schiene echt funktioniert (vermutlich, weil mir das nie eingefallen wäre), aber es ist so. Die Leute ohne Kinder müssen eben alles kompensieren. Aber das ist ja zum Glück nicht überall so.
Wir wohnen in NRW, ich hätte ihn die ganze Zeit hinbringen können, lasse ihn aber zuhause. Wenn ihr die Möglichkeit habt, würde ich euer Kind Zuhause lassen.
Wäre ich jetzt nicht in Elternzeit, sondern im Home Office, wäre für mich klar, dass mein Sohn wieder in die Betreuung gehen würde. Im 1. Lockdown, als wir keinen Anspruch auf Notbetreuung hatten, hatten wir schon ganz schön zu kämpfen unser beider Jobs und die Kinderbetreuung unter einen Hut zu bekommen. Also gechillt ist anders.
Nun sieht die Sache etwas anders aus. Ich arbeite ja nicht und ob ich mich jetzt um ein Kind mehr oder weniger kümmere, egal.
Ich glaube aber auch, dass ihm die Kita gut tun würde. Auch die ErzieherInnen haben mir das schon so zu verstehen gegeben. Er hängt eh schon in seiner Entwicklung hinterher und mal aus dem, was nun seit 2 Monaten jeden Tag Alltag ist herauskommen, wäre sicher nicht schlecht.
Andererseits habe ich aber auch Angst, dass er dann in Quarantäne muss. Wir sind jeden Tag mehr oder weniger den ganzen Tag draußen. Dann zwei Wochen oder so überhaupt nicht mehr raus? Klingt für mich nach Horror.
Ja, das ist bei uns auch ein Aspekt. Unsere Tochter ist jetzt 16 Monate und war grobmotorisch wirklich weit hinterher, um die drei Monate. Man hat deutlich gemerkt, wie motivierend es für sie war, dass die anderen Kinder ihr da voraus sind. Die Verbesserung war wirklich bemerkenswert. Und ich glaube prinzipiell dass es für Kinder, auch so kleine, nicht gut ist, monatelang keinen Kontakt zu anderen Kindern zu haben. Wer Geschwister hat, kann das sicherlich noch recht gut kompensieren. Aber Einzelkinder...schwierig.
Quarantäne ist übel, ja. Uns hat da nur der eigenen Garten gerettet, aber das ist im Winter natürlich keine große Freude. Im Bekanntenkreis hatten wir jemanden, der zweimal nacheinander, mit ein paar wenigen Tagen Pause, als Kontaktperson 1. Grades in Quarantäne musste. Das war echt hart.
Hallo
Ich kenne tatsächlich einige, die das bei behalten werden erstmal. Wir selbst auch. In unserem Fall bin ich nochmal in Elternzeit (nicht nach einer Geburt aber ) und die Kinder mit der aktuellen Situation sehr glücklich. Die anderen die ich kenne, können das ebenfalls ohne Probleme und lassen es dann einfach weiter laufen wir jetzt.
„Angst vor Infektion“ ist sicher nicht der Hauptgrund bei uns. Es sind mehrere Dinge die zusammenkommen. Mitunter auch, weil wir wohl einfach nie mehr so viel Zeit gemeinsam haben werden und es gerade einfach schön ist wie es ist.
Ich habe bei meinen tatsächlich auch gemerkt, dass sie das gar nicht so brauchen und vermissen wie ich dachte. Der Kindergarten ist super, die Erzieherinnen ebenfalls. Aber so wirklich fehlt es ihnen nicht. Ihre eigenen Gruppe ()) mit den beiden Cousinen im gleichen Alter, kommt gerade besser an.
LG
Also ich muss mal Respekt an alle sagen die den Laden daheim am laufen halten, beide mit Job/Homeoffice mit mehreren Kindern, womöglich noch verschiedene Schulklassen und vielleicht noch Kleinkind zuhause. ICH wäre schon LÄNGST durchgedreht.
Mein Mann war vor dem Corona Wahnsinn schon im Homeoffice (mit 2 Tage Büro in der Woche) wir kennen das also. Ich bin Teilzeit im Einzelhandel (also Kurzarbeit und daheim) und ich habe ZWEI Omas in der Nähe die beide in Rente sind. Wir haben Haus und Garten, leben ländlichen...können uns also gut beschäftigen und trotzdem vermissen wir alle den Kindergarten, auch meine Tochter. Anfangs war es noch super für sie, vorallem beim ersten lockdown im Sommer, doch jetzt fragt sie fast täglich wann sie wieder in den Kindergarten darf. Wir laufen dort oft vorbei und sie sieht das andere Kinder schon dort sind und ich muss jedes mal erklären warum die dürfen und sie nicht. Ich denke wenn dann alle wieder gehen und nur sie nicht wäre sie total traurig. Also ich könnte sie zuhause lassen weil ich selbst gerade im Beschäftigungsverbot bin und zusätzlich die Großeltern zur Unterstützung habe aber ich denke mein Kind will auch einfach nicht mehr zuhause sein.