Hallo ihr Lieben,
B. ist zwar erst 16 Monate alt, kann aber schon zetern, wie ein „Großer“. Wir kämpfen regelmäßig mit feinsten Trotzattacken (heute lag das Kerlchen mal wieder schreiend auf dem Boden einer größeren Einkaufsstraße, weil... tja... irgendwas war halt). Manchmal testet er auch nur, der Schelm, aber häufig legt sich in seinem Kopf einfach der Schalter um. Soviel erstmal als Hintergrund zu unserem aktuellen Status.
Grundsätzlich versuche ich es in solchen Situationen mit tiiiiiief durchatmen und begleitend ausspinnen/beruhigen lassen, aber eine Sache gestaltet sich in letzter Zeit als schwierig. B. geht zu einer Tagesmutter und das auch ausgesprochen gerne. Er fühlt sich dort richtig wohl. Soweit so gut. Allerdings möchte er PARTOUT nicht nach Hause gehen, wenn ich ihn abhole. Ich muss ja schon froh sein, wenn ich wenigstens kurz begrüßt werde an der Tür. Sobald ich ihn darauf hinweise, dass er fertig spielen soll, geht das Geschrei los. Also wirklich: Geschrei. Er flippt total aus, so lange seine Kräfte reichen. 30, 45 Minuten - no problemo für den Zwerg. Es hilft bisher gar nichts: Bestechungsversuche (Banane, Ankündigung Spielplatz,...), drinnen anziehen, draußen anziehen, Geduld, Geduld, ganz viel Geduld, gut Zusprechen der TaMu... Bin etwas ratlos. Unsere Tagesmutter ist ganz lieb und geduldig, aber ich kann sie ja nicht permanent ne Stunde mit unseren „Gehversuchen“ aufhalten.
Hat jemand noch kreative Vorschläge oder kann mit mir Erfahrungen teilen?
Er will einfach nicht nach Hause...
Erstmal eine ganz banale Frage: Kündigt ihr das Gehen sozusagen an? Also im Sinne wie "komm, jetzt geht es nach Hause" oder "wir wollen gleich los"?
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass manchmal allein durch die Ankündigung von etwas das die Kleinen nicht wollen, einen Trotzanfall auslöst und wenn der einmal losgeht, hilft ja bekanntlich wenig.
Mein Trick war bisher die Kleinen "auszutricksen", indem man die Sachen mit denen man lockt als erstes sagt und das Gehen dann als logische Konsequenz folgt. Z.B. "Willst du auf den Spielplatz" und wenn dann ein ja kommt "ooh, dann müssen wir ja die Schuhe anziehen, damit die Füße nicht nass werden" usw.
Toll zum Locken war bisher auch ein Lieblingsspielzeug, das draußen im Buggy oder Auto wartet. Das funktioniert auch gut, wenn man morgens schon ankündigt, dass der Teddy das Kind nachher abholt.
Ganz vergessen, manchmal hilft auch ein freudig aufgeregtes "schnell, die Schuhe! Und jetzt die Jacke!"
Die Kinder übernehmen oft die freudige Stimmung und dadurch, dass sie gehetzt werden, fehlt die Zeit dafür, dran zu denken, dass das ja eventuell keinen Spaß macht.
Danke für deine Antwort! Das von dir Beschriebene ist meine Dauerstrategie 😅. „Möchtest du die Banane essen? Oh, das geht aber nur im Buggy, kletter‘ schnell rein!“ etc. Eigentlich kann man ihn mit nem Snack ganz gut locken, weil er zu der Abholzeit idR Hunger hat. Momentan klappt das aber auch nicht sonderlich gut, Spielzeug funktioniert leider gar nicht 🙈. Das Gehen ankündigen tue ich so direkt eigentlich nicht, aber ich könnte noch ein bisschen an meinem Wording feilen, das stimmt. Alles vermeiden, was in irgendeiner Form mit „Du müsstest dich jetzt von deinen Leuts hier trennen“ zu tun hat.
Die „Überfall-Methode“ habe ich noch nicht ausprobiert. Ich kann mir zwar vorstellen, dass ihn das wenig beeindruckt, aber wer weiß, ausprobieren schadet ja nicht 😁.
du verbringst dort regelmäßig 30-45 Minuten beim abholen? das ist ja krass
du hast viel versucht, warst geduldig... Respekt erstmal, dass du diese Zeit hast / dir nimmst - das hätte ich nicht gehabt, wir müssen einfach immer direkt los.
Sind sie draußen, wenn du ihn abholst? Wenn nein - vielleicht der Tagesmutter die genaue Zeit nennen und sie zieht ihn schonmal an. Und dann einfach gehen..
In der aktuellen Corona-Situation dürften wir gar nicht so lange in der Kita sein zum abholen. Ich denke mal, dass eure Tagesmutter das auch nicht so toll findet?
Ich sage meiner Tochter tatsächlich nie, dass ich jetzt zum abholen da bin, das merkt sie ja auch selbst ;)
Sie rennt allerdings auch immer freudestrahlend zu mir. Wenn sie sich tatsächlich mal nicht anziehen will, dann besteche ich sie mit einem Fruchtriegel oder Quetschie. Die gibt es bei uns nur, wenn sie nicht aus der Kita raus will bzw. heimlaufen will, deswegen funktioniert das bei uns prima. Und dann erzähle ich ihr, was wir an dem Nachmittag noch alles tolles machen wollen.
Kinder haben manchmal Probleme mit Situationswechsel. Ich persönlich würde es gar keinen großen Affentanz machen 😅
Also ankündigen, dass wir gehen, dann anziehen (nach 5-10 Minuten z.B.) und gehen. Draußen dann natürlich trösten und den Trotzanfall begleiten. Meist beruhigen sich die Kinder schneller, als wenn man dann ne Stunde „auf der Schwelle“ bleibt. Da hilft einfach kurz Augen zu und durch. 🙈 ist zumindest meine Erfahrung 🤷♀️
Rede mit der Tagesmutter und bitte sie, deinen Sohn darauf vorzubereiten, dass du bald kommst. So ca 10-15 min ankündigen, dass die Zeit hier heute gleich vorbei ist und Mama kommt und holt.
30-45Min würde ich fürs abholen nicht "verschwenden". Da würd ich tatsächlich kurzen Prozess machen: packen und gehen und Trotzanfall begleiten.
Meiner ist 26 Monate wir hatten lange Drama bei jedem raus-und reingehen.
Ich würde versuchen mit der Tagesmutter zu sprechen ob sie noch Ideen hat. Denn nur sie weiß wie die Situation vorher immer ist bevor du kommst. Wir haben mit unserer Tagesmutter im Dialog schon viel lösen können. Also zum Beispiel: Kind schläft bis x Uhr "muss" dann aber unbedingt erst ein wenig spielen/kuscheln/ aufwachen einfach um anzukommen bevor er bereit ist was zu Essen (Nachmittagssnack) und dann brauchen er und sein buddy noch mal x Zeit um zu spielen sonst können sie sich nur schlecht lösen. In Absprache bringen wir ihn jetzt 30 Minuten früher sie weckt ihn spätestens x Uhr aus dem Mittagsschlaf und wir holen ihn 30 Minuten eher als vorher. So ist sein Rhythmus mehr mit seinem Kumpel synchronisiert und das Kind ist glücklicher.
Oder frag sie ob sie Übergangsweise das Kind anziehen kann bevor du ihn abholst. Damit er sich dran gewöhnt. Auf die Tagesmütter hören die Kids meistens mehr 😅 und wenn ein Ritual entstanden ist, kannst du das ja übernehmen.
Aber Schritt 1 wäre bei mir immer der Dialog mit der Tagesmutter. Sie beobachtet das Kind ja vorher und sieht viel genauer wann und wieso der Schalter umkippt...
Generell würde ich aber die Situation sich nicht so lange ziehen lassen. Mein Sohn kennt folgenden Satz wohl auswendig mittlerweile: ich weiß du möchtest das nicht, aber x muss JETZT gemacht werden. Deshalb mache ich x jetzt für dich und dann ist es gleich geschafft. Und dann ziehe ich ihn an oder nehme ihn hoch und wir gehen oder oder oder was halt gerade der Konflikt war. Man tut mMn den Kindern keinen Gefallen damit das ewig rauszuziehen und irgendwann nehmen sie deine Ansagen halt auch nicht mehr ernst.
Immer bedenken wer das sagen hat... Hört sich doof an, ist aber so...
Es gibt sicherlich dinge, die man aussitzen kann.. Aber sicherlich keine 45 min beim abholen...
Dann geht's halt mal ohne Jacke und Schuhe ins Auto wenn er theater macht...
Gibt dinge darüber kann man reden.. Gibt aber auch dinge. Da nicht 👍😊
Lass dich nicht bestimmen. Er testet aus. Spiel das Spiel nicht mit.
P. S. Arbeite in der Kita und kenn viele Dramen beim abholen 🙈
Am Ende half meinst zu 90prozent nur... Liebevolle Konsequenz ❤️
Am besten nicht zu lange rumreden oder darauf warten, dass der Wutanfall vorbei geht. Einmal freudig "Der Spielplatz wartet auf uns! Komm schnell, die Schuhe anziehen, kannst du rutschen und schaukeln."
Wenn das Kind dann theatralisch brüllt, am besten nicht viel kommentieren, Kind trotzdem anziehen, freundlich Tschüß sagen und gehen. Den Wutanfall dann nicht zu doll kommentieren, vielleicht etwas ablenken, aber das Kind nicht völlig zutexten.