Keine Lust mehr auf Ratschläge!

Kennt ihr das?
Mein Sohn ist gerade 14 Monate geworden. Wir haben kein leichtes Jahr hinter uns. Die Ss war schon kompliziert. Dann kam er als Frühchen, hatte dann die 3 Monats Kolik. Hab es geschafft ihn zu stillen. Das war soviel Arbeit. Abpumpen, anlegen.... stundenlanges Stillen. Bis zu 9 Std am Tag. Da ist die Nacht noch nicht mit eingerechnet. Und dann das ständige Schreien und Boxen, weil der Wurm Bauchweh hat. Sein Rekord lag mal bei 19 Tagen nicht kackern! Wärmflasche, Windis, Globolis, Salben, auf eine Rolle legen, massieren, knuddeln, nachts mit der Trage raus, alle 1,5 Std stillen, egal ob Tag oder Nacht.....Dann wurde es irgendwann nach 4 Monaten entspannter. Endlich hat sich all die Mühe gelohnt. Ab dem 5 Monat in etwa, nahm er nicht mehr zu.
Alles fing wieder von vorne an. Das Problem war aber nicht er, sonder ich. Ich war in einer totalen Schilddrüsenüberfunktion, dann noch neuentdeckter Diabetes 1. Ich musste ihn aufgrund der Medikamente sofort an einem Wochenende abstillen. 😵 Dann Trennung vom Vater. Mein Sohn hat bei der Geburt knapp 2 Kilo gewogen. Selbst in der Ss war er schon immer zu leicht. Jetzt hat er mit 1,5 ein gutes Gewicht. Aber er isst nicht gut. Und da ich seit meiner SS nur mit seinem Gewicht beschäftigt war, fällt es mir so schwer, dass alles entspannt zu sehen. So wie alle immer sagen. (kein Kind verhungert vor einem vollen Teller)

Also meine Ansicht: Er trinkt unglaublich gerne Milch. Wenn es nach ihm ginge, bräuchte er fast keine feste Kost. Das geht natürlich nicht. Seit dem er 5 Monate alt ist, führe ich ihn an Beikost ran.
Er isst an manchen Tagen so wie heute ziemlich gut. Dann gibt es am Morgens Müsli, zwischendurch Knabberein, Mittags ein Glas, abends Brot. Es gibt aber auch Tage, da isst er gar nichts. Wirklich fast nichts. Und dann gebe ich ihm Milch.

So, nun hatte er schon Zeiten, wo er gar keine Milch mehr bekommen hat. Auf Anraten von Familie, Freunde. Dafür sei er doch zu alt. Aber da hat er dann wirklich fast ein ganzes Kilo abgenommen. Also hab ich wieder damit angefangen. Ich weiß nicht. Langsam hab ich genug davon. Ist es denn so schlecht, auf die Bedürfnisse seines Kindes zu hören? Er war anscheinend nie ein guter Esser.Ich kann ihn doch aber nicht zwingen. Ich habe aber das Gefühl, dass muss ich fast, damit er ein „normales“ Kind ist. Keine Milch, keine Schorle (nur Wasser ist erlaubt) nachts in eigenen Bett schlafen, beim Essen nicht spielen, nur am Tisch blablabla. Bei meinem Sohn funktioniert das alles nicht. Er ist irgendwie noch nicht soweit.

Geht es hier anderen auch so? Das man diese ganzen Ratschläge irgendwann nicht mehr hören kann, wenn sie einfach nicht zu dem eigenen Kind passen.

Ich habe nix dagegen das er noch Milch trinkt. Ich lasse ihn auch gerne jede Nacht in meinem Bett schlafen. Aber mir wird irgendwie ständig gesagt, das wäre falsch.


So ein langer Text 😅

Lg

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Mein Großer hat kaum was gegessen, am liebsten nur Pre... was habe ich mir anhören müssen. Irgendwann einfach nichts mehr zu dem Thema gesagt.

Er hat, kurz bevor er drei wurde, von einem Tag auf den anderen aufgehört Pre zu trinken. Als der letzte Zahn da war. Ich denke, Kauen war ihm halt unangenehm.

Jetzt nennen wir ihn „Kuttereimer“. Und alle mit ihren klugen Kommentaren gucken nur blöd...

Lass dein Kind machen, es trinkt Milch, kein Bier...

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Richtig ist was für euch passt.
Ganz einfach. Auch wenn es schwer ist, ignoriere die Meinungen der anderen. Mein Neffe ist 3 und bekommt noch seine Milchflaschen weil er sonst verhungern würde.
Ich schlafe sobald mein Sohn wach wird bei ihm im Bett 🤷🏻‍♀️ Für uns passt es so.

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Ratschläge nerven. Ich bin (dank meiner Hebamme! Und auch anderen lieben Menschen) aber schnell auf den Trichter gekommen, dass ich da nicht drauf hören brauche. Ungefähr unmittelbar nach der Geburt. 😜

Motte ist 2, schläft bei uns, wir kuscheln immer noch zum einschlafen mit ihr, abgestillt mit 16 Monaten. Richtig „gegessen“ hat sie erst mit 12 Monaten (da hab ich trotzdem noch 3 mal täglich gestillt, nachts alle 1-3 Stunden). Wir haben sie getragen ohne Ende, etc pp ;)

Ratschläge wurden entweder ignoriert, sarkastisch beantwortet (Motte schreit - die hat bestimmt Hunger, du MUSST sie jetzt stillen -> „ach Babys muss man FÜTTERN?? Gut, dass du mir das jetzt sagst, deswegen schreit sie immer!“) oder bei ehrlichem Interesse durchaus erklärt (SchwiMu z.B. warum man keine Karotte mehr in die Flasche rührt^^).

Also es ist sehr RICHTIG, auf sich zu hören! Du machst das schon! :)

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Ich sehe das Problem weniger bei deinem Sohn, sondern eher bei dir, weil du dich so schnell verunsichern lässt.
Selbst wenn du alles falsch machen würdest (was du meiner Meinung nach nicht tust), wäre es immer noch deine Entscheidung und zu der musst du dann aber auch stehen und für dich und deinen Sohn eintreten. Es wird noch so oft passieren, dass irgendjemand anderer Meinung ist oder meint etwas besser zu wissen. Da kannst du nicht jedes Mal an dich ran lassen und dich aus dem Konzept bringen lassen. Auch für die Beziehung mit deinem Sohn ist es wichtig, dass er merkt, dass du hinter dem stehst was du sagst.
Das letzte Erlebnis für mich war als eine Mutter aus der Kita mich angesprochen hat, weil unsere Tochter immer ein Kuscheltier dabei hat und das ja so schlecht für die Phantasie wäre. Darum hätte ihr Sohn ja auch nur Seidentücher 🤪 Da die kleinen zusammen in der Kita sind habe ich mich zurückgehalten und ihr höflich gesagt, dass es mir egal ist wie sie ihr Kind versauen, wir machen es auf unsere Art.
Das nur als Beispiel, damit du siehst, dass es offensichtlich kein Thema gibt wo nicht irgendjemand meint mitreden zu müssen.

Noch was zum Thema essen: ich war auch immer der Meinung, dass man beim Essen am Tisch bleiben muss. Wer aufsteht ist fertig usw
Hintergrund war für mich, dass ich nicht will, dass meine Tochter beim Essen abgelenkt ist und somit mehr isst, als sie braucht. Das ist soweit ich weiß auch eine begründete Sorge (bei Erwachsenen ist es dann eben Handy oder Fernseher was einen ablenkt) und somit achten wir darauf, dass sie tatsächlich nicht während dem Essen spielt. Jetzt ist es aber so, dass essen für sie meistens nur ein notwendiges Übel ist. Es langweilt sie einfach und man spürt, dass sie nur isst, weil sonst der Bauch irgendwann weh tut. Seit wir das verstanden haben ist es für uns ok, dass sie auch mal aufsteht, kurz spielt, wiederkommt und was isst usw. Seit wir nicht mehr dagegen ankämpfen kommt es tatsächlich auch viel seltener vor und unsere Mahlzeiten sind entspannter. Finden das alle gut? Nö. Aber für uns passt es.
Sie bekommt mit 2,5 Jahren noch morgens und abends ihr Fläschchen mit Pre. Ansonsten isst sie normal bei uns mit. Braucht sie die Milch in der Form wirklich noch? Wahrscheinlich nicht körperlich, aber psychisch scheint es ihr gut zu tun, also lassen wir sie ihr.

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Nur Seidentücher 🙈🙈🙈😂😂😂 Danke für den Lacher des Abends!

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Also wenn ich das richtig verstanden habe, hat er auch Kochlöffel und kann sich daraus Kuscheltiere basteln. Oder so ähnlich 🤷🏻‍♀️

Aber ja, ich hab auch erst gedacht, die macht einen Scherz. Leider war es ernst gemeint 🙈

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Oh je, was hast du denn für Leute in deinem Umfeld? Was bitte soll denn passieren, wenn dein Sohn weiterhin Milch bekommt? Meine Tochter hat ihre letzte Milchflasche zum einschlafen mit guten 2,5 Jahren bekommen. Viele viele Mütter stillen doch in dem Alter noch, ist das dann auch falsch? Und weißt du was, sogar ich als Erwachsene trinke gerne ab und an ein Glas Milch zum Frühstück😂
Ich verstehe total, dass dich das Thema Essen verrückt macht, ich bin da auch geschädigt. Aber es muss für euch passen und sonst für gar niemand!

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Hallo meine Liebe,
Fühl dich erstmal gedrückt. Da hast du ja wirklich so einiges durch.
Lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Du hast vollkommen recht! Man muss auch auf die Bedürfnisse des Kindes hören - und auf die der Mama!

Ich hab es mit Ratschlägen schon immer so gehalten, dass ich mir gerne alle anhöre und dann entscheide was für mich/uns passt und der Rest geht beim einen Ohr rein beim anderen raus.
Ungefragte Ratschläge sind meist eher für die Tonne.

Mein Sohn hat bis 2 Jahre Pre getrunken. Ich hab die Flasche dann ziemlich "radikal" abgeschafft, weil es für uns gepasst hat.
Hätte es nicht geklappt und er würde immer noch Pre trinken, wäre das aber auch ok und mein Sohn würde sicher keinen bleibenden Schaden davon tragen.
Wenn mein Sohn krank ist, vermiss ich die Flasche sogar... da ist es manchmal echt schwer etwas zu finden, was er dann essen mag.

Und geschlafen wird bei uns im Bett, das war immer für uns alle am besten!

Also mein einziger Ratschlag am dich.
Hör auf dein Herz!

Alles Gute!

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Was ich nicht so recht glauben mag ist, dass ein 14 Monate altes Kind an manchen Tagen NUR noch Milch möchte... Es ist ganz wichtig, dass du ihn an "normales" Essen gewöhnst (schon alleine damit er alle Nährstoffe erhält - die Milch alleine reicht für ein Kleinkind einfach nicht mehr!) und da auch konsequent bleibst. Keine Milch mehr als Alternative anbieten, dann wirst merken, dass er sehr bald durchaus immer zum festen Essen greift.

Meine Tochter ist ein kleines Schleckermäulchen und LIEBT Schokolade - trotzdem gebe ich ihn nicht Schokolade, nur damit sie überhaupt etwas isst. Die kann man mal nach dem Essen als Extra geben (aber nur wenn sie auch was "normales" gegessen hat, denn wer prinzipiell nicht mal ein bisschen Appetit hat braucht auch keine Schoki, oder?! ;-) ), aber nicht anstatt - ähnlich bei der Milch: bei einem Kleinkind ab und an mal als Extra nach dem Essen ist es okay, aber nicht mehr anstatt einer Mahlzeit.

Grundsätzlich würde ich sagen, dass man Ratschlägen gegenüber zwar immer offen sein sollte, aber auch schauen sollte dass diese zum eigenen Kind passen. Nicht alle Kinder sind gleich, deren Persönlichkeiten und Bedürfnisse sind unterschiedlich.
Aber beim essen und der Nährstoffzufuhr und Kalorienzufuhr gibt es halt keine Alternativen - da sollte man schon darauf achten, dass das Kind genug bekommt und bei einem Kleinkind reicht tagsüber nur Milch halt einfach nicht mehr aus - das ist nicht nur die Meinung von mir als Elternteil, sondern auch die Meinung von Kinderärzten, Ergebnisse von Studien usw.

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Hier muss ich echt widersprechen. Natürlich kann einem Kleinkind einen oder auch mehrere Tage nur Milch ausreichen. Wir hatten mit unserer Maus 3 Wochen in denen sie mit 15 Monaten nur und zwar ausschließlich Pre getrunken hat. Sie hat in der Zeit 6 neue Zähne bekommen und wollte einfach nichts anderes essen. Trotzdem ist sie kurz danach in 3 Monaten 12cm gewachsen. Also offensichtlich hat ihr ja nichts gefehlt.

Ich finde es ganz schwierig zu verallgemeinern. Es mag Kinder geben, denen das nicht mehr reicht. Das gilt aber nicht für alle. Und meiner Meinung nach weiß niemand so gut was ein Kind braucht, wie das Kind selber. Wir Erwachsenen denken nur die ganze Zeit da irgendwie eingreifen und kontrollieren zu müssen. Wenn man Kindern eine gesunde und ausgewogene Ernährung anbietet, dann werden sie sich entsprechend ihrem individuellen Bedarf die Sachen und die Mengen nehmen, die sie brauchen. Die hungern sich ja nicht einfach so freiwillig und zum Spaß aus.

Und der Vergleich von Milch und Schokolade...nun ja, meiner Meinung nach passt das mal sowas von überhaupt nicht. Ich finde es viel schwieriger Süßigkeiten als Belohnung für „gut essen“ einzusetzen. Aber da muss jeder selber wissen was er macht.

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Das ähnelt sehr unserer Geschichte.
Beschi**** Schwangerschaft, Frühchen, Intensivstation, plötzlicher Kindstod mit Rea-danach heimmonitor , viele Ärzte und Therapeuten.
Trennung vom Vater.
Nächsten Monat wird der lütte 2 Jahre alt und wir kraxeln so bei 10,5 bis 11 kg rum.
Zusätzlich hatte er auch noch abgenommen, erst wegen dem Unfall vor ca 1 Monat und aktuell hat er eine Mittelohrentzündung mit hohem Fieber.
Ich "kämpfe " um jeden Happen.
Ich kann dich und eine Gefühlswelt gut verstehen.
Mein Sohn trinkt nachts noch pre und schläft in meinem Bett.
Allerdings wehre ich alles an gegensturm ab und diskutiere da auch nicht.
Das hab ich von Anfang an so gehandhabt und kaum noch etwas gehört.
Man muss da einfach ein dickes Fell haben.
Ich wünsche euch alles liebe.

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Hallo!
Deine Geschichte hört sich genauso an wie unsere. Ich habe auch von Anfang an ungefragt Ratschläge bekommen. Das ging sogar so weit das zwei Ärzte gesagt haben ich soll mit Beikost anfangen. Da war die kleine fünf Monate alt. Aber eine Freundin wollte mir das unbedingt ausreden. Ich habe aber dann trotzdem angefangen und was soll ich sagen die Freundin gibt es nicht mehr. Ich habe gelernt irgendwann auf Durchzug zu schalten.
Und das mit der Milch ist völlig in Ordnung. Meine kleine ist 19 Monate, korrigiert 16 1/2 Monate, und sie isst nur Brei und trinkt auch noch dreimal Milch am Tag. Keiner der Ärzte hat das bis jetzt beanstandet. Also versuch dir das ganze nicht so zu Herzen nehmen. Du und dein kleiner ihr macht das genau richtig. LG