Ich zerbreche mir den Kopf darüber. Wie funktioniert das "Teilen", damit beide Kinder (eigenes Kind und Besuchskind) zufrieden sind und es gerecht für beide ist?
Meine Tochter ist 3 Jahre alt und eher von der schüchternen Sorte - prinzipiell teilt sie gern, sie hatte damit noch nie große Probleme, da genug Spielzeug vorhanden ist und sie weiß, dass sie es ja wieder zurückbekommt. Möchte sie aber doch einmal irgendetwas Bestimmtes nicht teilen, schafft sie es kaum, sich durchzusetzen, schmollt dann oder kommt zu mir und zieht sich zurück. Betrifft es ihr Lieblingsstofftier, ihr Kissen oder irgendetwas, von dem ich weiß, dass sie sehr daran hängt, achte ich darauf, dass sie es wieder zurückbekommt. Aber sonst denke ich mir, muss sie nicht jedes Spielzeug sofort wieder zurückbekommen. Spielt das Besuchskind gerade mit der Spritze vom Arztkoffer und meine Tochter meint, die will sie jetzt sofort haben, muss sie warten, bis das andere Mädchen fertig ist. Sie können sich abwechseln, aber es wird nicht einfach weggenommen. So meine Ansicht der Dinge.
Nun die Ansicht der Mutter des anderen Kindes: sind wir dort zu Besuch (das Mädchen ist etwas dominanter), und ihre Tochter will ein Spielzeug zurück, das meine Tochter gerade hat, muss sie das auch sofort zurückgeben. Das ist aber dann leider oft bei jedem zweitem Ding so, dass meine Tochter es sofort wieder abgeben muss. Das andere Mädchen wird halt dann meist recht laut und lässt sich nicht beruhigen oder ablenken, wenn es das Spielzeug nicht zurückbekommt und somit gehen wir bis jetzt den einfacheren Weg und meine Tochter gibt nach. Irgendwann nervt es meine Tochter aber auch und sie wird quengelig, krallt sich dann an dem Spielzeug fest und möchte es nicht mehr hergeben. Eine Aussage der Mutter des Mädchen "meine Tochter MUSS dieses Spielzeug nicht teilen, wenn sie nicht will. Es ist genug anderes Zeug hier". Das ist nicht immer so, an manchen Tagen funktioniert es ganz gut aber manchmal sind die Treffen echt anstrengend. Weniger bei uns zu Hause, da klappt es meist ohne "Streit".
Und ich frage mich jetzt, wie sollen die Kinder "teilen"? Ich verstehe das Mädchen, dass dort alles ihr Spielzeug ist und sie nicht alles hergeben möchte. Ich verstehe aber auch meine Tochter, dass sie keine Lust mehr hat, wenn ihr ständig alles abgenommen wird. Und irgendwie möchte ich meiner Tochter die richtigen Werte vermitteln. Ist es ok, dass sie selbst nicht entscheiden kann, womit sie spielt, wenn wir dort sind und dafür sollte sie auch bei uns zu Hause nicht mehr alles teilen müssen? Oder ist Teilen doch so wichtig, wie ich es bis jetzt sehe und ich sollte darauf achten, dass auch bei dem anderen Mädchen zu Hause gerecht geteilt wird? Nur woher nehme ich mir das Recht zu entscheiden, was das andere Mädchen nun hergeben muss, wenn es doch ihr Spielzeug ist? Wenn sie doch so bitterlich nach ihrer Puppe schreit, die meine Tochter gerade im Arm hat, muss ich die Puppe meiner Tochter wieder abnehmen. Es ist derzeit echt nicht einfach aber manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Tochter da ständig zurückstecken muss und übergangen wird 🤷🏼♀️
Spielzeug richtig teilen - wie funktioniert das?
Meine Tochter ist gerade erst 1. Wir haben im Familien- und Freundeskreis viele Kinder.im gleichen Alter. Das Prinzip des Teilens verstehen sie noch nicht so gut wie Kinder in dem Alter deiner Tochter. Jedoch ist es überall so, dass die Kinder si h nichts gegenseitig wegnehmen sollen. Hat meine Tochter ein Auto und das andere Kind möchteces haben, muss es warten bis meine Tochter da nicht mehr mit spielt. Andersherum genauso. Und wenn es Geschrei gibt, ist das eben so. Meistens sind die kleinen schnell durch anderes Spielzeug abgelenkt und es ist in Ordnung. Dabei spielt es keine Rolle wer wen besucht.
Ich finde das Vorgehen der anderen Mutter etwas befremdlich ehrlich gesagt. Ich finde die Kinder sind gleichberechtigt. Da ist es egal wer wen besucht. Auf dem Spielplatz dürfen andere Kinder ja auch mit ihrem Sandspielzeug spielen.
Danke für deine Antwort :) das klingt toll bei euch.
Ich finde das Grundproblem, welches du hier schilderst, liegt im Verhalten der anderen Mutter. Was ist das denn für eine Aussage 🤦♀️
Wenn gemeinsam gespielt wird, darf jeder mit dem Spielzeug spielen. Punkt. Wer denn etwas haben möchte, was grade von jemanden anderen gespielt wird, muss warten. Mich würde das Verhalten von der Mutter und deren Tochter mega anpieken. Was wird denn deinem Kind da vermittelt? Mir würde mein Kind leid tun und wenn sich da nichts ändert, würde ich spieltreffen bei der Familie nicht mehr annehmen.
Du solltest mit der Mutter reden. Deine Ansicht zu dem Thema finde ich vollkommen in Ordnung. Aber ich würde meinem Kind nicht immer solch ein gezähter aussetzen. Hast du schon mal das Gespräch gesucht. Wenn nicht sollte das dein nächster Schritt sein.
Lg
Sie tut mir auch leid - das ist der springende Punkt, weswegen ich mir den Kopf zerbreche.
Das Gespräch habe ich gesucht, aber ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis.
"Deiner Tochter wird ja Spielzeug angeboten, wenn sie das nicht will, hat sie eben Pech gehabt. Sie muss lernen, dass man fremdes Eigentum wieder zurückgeben muss, wenn danach verlangt wird. Es bricht mir mein Herz, wenn ich dabei zusehen muss, wie meine Tochter weint, weil sie ihr eigenes Spielzeug nicht haben kann. Deine Tochter bekommt ja Alternativen angeboten. Sie darf ja spielen."
Das stimmt auch, da hat sie recht. Es wird ihr stattdessen etwas anderes angeboten. Aber mit 3 Jahren ist ein Kind schon so sehr ins Spiel vertieft und möchte nicht immer abrupt unterbrochen werden. Da hat sie gerade die kleine Puppe frisch eingekleidet, wird ihr diese weggenommen und stattdessen die nackte Puppe in die Hand gedrückt. Die Alternative hat sie bekommen, ja - aber natürlich ist sie damit nicht glücklich. Die frisch angezogene Puppe wird nun von dem anderen Mädchen gefüttert und meine Tochter muss von vorne beginnen.
Das klingt so lächerlich 😅 es sind nur so Kleinigkeiten ... aber andersrum bei uns zu Hause würde ich es nicht erlauben, dass meine Tochter ihrer Freundin einfach die Puppe aus der Hand reißt, wo diese sich gerade so Mühe gegeben hat, sie einzukleiden.
Da kam dann noch im Gespräch, dass meine Tochter deswegen aber auch nie weinen muss. Ihre schon. Das stimmt - meine Tochter schmollt gern still in sich hinein, ihre Tochter schreit laut. Das heißt aber nicht, dass meine Tochter deswegen weniger gekränkt ist.
Das andere Mädchen ist übrigens 1 Jahr älter. Aber das tut eigentlich nichts zur Sache :)
Wir sind nicht wirklich zu einem Entschluss gekommen und ich weiß nicht, wie ich mich bei weiteren Treffen verhalten soll. Sie ist eine sehr gute Freundin und mir wirklich wichtig.
Hi,
hast du das genauso schonmal kommuniziert ? Deine Tochter schmollt eben leise und leidet still ?
Und das du das so auch nicht richtig findest ?
Kannst du sonst 2-3x Lieblingsspielzeuge von zu Hause mitnehmen ?
Und sonst würde ich auch klar kommentieren, dass du wenn es so weiter laufen soll du eben keine Lust mehr hast mit deiner Tochter hinzugehen.
Mein Sohn ist auch noch klein - erst 16 Monate. Aber hier und überall im meinem Freundeskreis und auch in der Nachbarschaft ist es so, dass keinem Kind etwas weggenommen wird.
Es sei denn die Leute gehen nach Hause und nehmen das Spielzeug wieder mit.
Wahrscheinlich geht die Mutter des anderen Kindes einfach nur den leichtesten weg und das ist, das ihre Tochter eben Recht hat. Wahrscheinlich weil sie den Wutausbruch der sonst folgt fürchtet - aber das ist ja kein Grund. Das müssen Kinder eben lernen.
Hi,
vom Grundsatz her ist ja schon richtig, dass der "Eigentümer" des Spielzeugs darüber bestimmen darf. Wenn dieser aber bei JEDEM Spielzeug, dass ein anderes Kind gerade hat, meint, dass er das jetzt auch zufällig braucht, dann ist das natürlich für das Besuchskind total blöd und irgendwie auch gemein.
Mit 3 sind die Kinder ja nicht mehr ganz so klein und man kann ihnen das gut erklären. Lieblingskuscheltiere, gerade aktuell neue Geburtstagsgeschenke mussten meine Kinder nie teilen. Den Rest auch nicht, wie gesagt, gehört ja ihnen, die finale Entscheidung hab ich ihnen schon überlassen. Ich hab aber immer versucht, zu vermitteln. "Guck mal, die xy spielt doch gerade damit, lass sie doch noch ein bisschen und wir suchen dir so lange was anderes,..." "kommt, wir haben doch noch mehr Schaufeln, vielleicht kann einer von euch auch mit einer anderen ein super tiefes Loch graben,..." meistens gab es ja doch noch andere Spielsachen, die ähnlich spannend waren. Meine Kinder haben eigentlich immer ganz gut geteilt, zumindest mit Freunden. Mit fremden Kindern auf dem Spielplatz nicht so🙈
Achja, einfach wegnehmen ist natürlich nicht erlaubt 😅
Ich verstehe dich. Unser Sohn, 3, ist auch einer von den ruhigen Sorte. Und ich habe manchmal das Gefühl, er ist der einzige, der sich auf unsere "Regeln" einlässt während die anderen einfach wegnehmen und nicht hergeben. Er wird zumindest meist übergangen, wenn er etwas zurück fordert. Er probiert es zunächst alleine und wenn keine Einigung zustande kommt, helfe ich.
Was bei uns gut funktioniert - der Gast bringt eigenes Spielzeug mit, dass man dann gut mit dem Gastgeber tauschen kann. Wir sprechen vorher schon darüber und sind vorbereitet.
Kindern in dem Alter fällt es oft schwer zu teilen und sie wollen meist genau das, was der andere gerade hat. Gemeinsam zu spielen lernen sie ja gerade erst. Dabei brauchen sie Unterstützung von Erwachsenen!
Im Kindergarten lernen die Kinder das ganz gut. Vielleicht auch besser als bei zwei Mamas die sich natürlich mit ihrem eigenen Kind solidarisieren.
Das Verhalten der anderen Mutter erscheint mir wenig reflektiert und wenig auf euch eingehend. Mir persönlich ist das nicht so sympathisch. Wenn es Spielzug gibt, dass sie mit Besuchern nicht teilen will, dann soll sie es vorher wegräumen. Kinder verstehen doch den Unterschied nicht. Und ich stelle doch für meine Gäste auch nicht die Flasche Wein auf den Tisch, die nicht getrunken werden soll...
Vielleicht habt ihr andere Kontakte, mit denen du das besser besprechen kannst!
Das mit der Flasche Wein ist irgendwie ein gutes Beispiel 😅
Tauschen ist eine gute Idee. "Früher" hatten wir eigenes Spielzeug mit. Die letzten Male aber nicht mehr. Vielleicht sollten wir damit nun wieder anfangen.
Danke für diesen Ratschlag ❤
Ich finde du machst alles richtig. Wenn man Besuch hat, hat der auch Rechte, sonst braucht man keinen einladen. Da hat die andere Mutter merkwürdige Vorstellungen - aber ich höre und lese das grade oft - "mein Kind muss nicht teilen", "Kinder die teilen müssen, lernen niemals teilen - die die nicht teilen müssen, teilen bald freiwillig". Ist irgendwie grade in Mode, und Eltern, die generell jeden Konflikt mit ihrem Kind scheuen, passt das natürlich sehr gut...
Ich habe mal auf dem Spielplatz einen ca. 5jährigen gesehen, der hat einen riesen Haufen Sandsachen ausgebreitet. Ein kleines Mädchen (ca 2) nahm nach einer Weile ein Förmchen. Der Junge schrie "Papaaa, die klaut meine Sachen". Der Vater schrie "WAS?? Die hat nicht mal gefragt, du musst nicht teilen, nimm es ihr weg!!!". Der Junge riss es der Kleinen aus der Hand.
So kann das mit dem "muss nicht teilen" enden.
Aber jeder muss seinen Weg finden. Ich glaube deiner Tochter zuliebe würde ich da eher selten hingehen...
Was für eine schreckliche Geschichte 🙈
Das arme Mädchen ... aber auch der Junge tut mir leid. Was ihm da beigebracht wird 😔
Die nächsten Treffen werden wohl bei uns zu Hause stattfinden.
Motte hat 2-3 Sachen, die sie nie teilen muss. Das ist ihr Peppa Kuscheltier und so ein Plüschhund. Das darf sie quasi immer abnehmen. Denn daran hängt wirklich ihr Herz.
Alles andere handhaben wir wie du und ich kenne es auch nicht anders. Wenn sie einem Kind was abnehmen will, nur weil das andere Kind es grade hat, hat sie Pech und muss warten. Finde ich sonst sehr unfair. Oder sie soll zumindest fragen, manchmal gibt das andere Kind es dann ja auch ab :)