Trennungsangst - er klammert nur an uns und lässt sich nicht fremdbetreuen. Kindergarteneinstieg in Gefahr?

Hallo zusammen!

Vorabinfo: Kind wir im okt. 3 Jahre und soll im Dezember erstmals zum Kindergarten. Vorher wurde außer durch Oma nie fremdbetreut.

Seit einigen Wochen kommt regelmäßig eine babysitterin zu uns. 1-2 pro Woche kommt sie, verbringt ein paar Stunden und sie spielen zusammen. Es läuft sehr gut, er mag sie total gerne! Nun geht es langsam in die Richtung, dass wir auch mal das Haus verlassen wollen. Nur kurz, mal eben einkaufen oder einfach um die nächste Ecke. Er fängt sofort an panisch zu weinen, wenn wir uns auch nur einen Meter entfernen. Ablenkung hilft da gar nicht. Kein Schokoriegel, kein eis! Er toleriert es einfach nicht. Ja, ich weiß. Man kann es eben nicht erzwingen. Aber nach fast drei Jahren haben wir die Vision gehabt, vielleicht auch mal alleine essen zugehen, zusammen auszureiten, einfach mal wieder was als Paar zu machen. Ich verzweifle langsam. 😭
Wir sind nicht so überzeugt von Schreien lassen. Aber mit drüber sprechen und in kleinen Schritten funktioniert es irgendwie auch nicht. Hat noch wer so einen Klammeraffen? 🧐🐒

Wie können wir ihm einen sanften Einstieg in den Kiga ermöglichen?

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Das wird schon mit der Eingewöhnung. Die Erzieher sind da Profis.
Ich habe mit meiner Tochter auch eine sehr schwierige und langwierige Eingewöhnung durch, heute geht sie soo gern in die Kita und hat auch keine Probleme mehr mit der Trennung dort.

Am besten Du sagst Deinem Sohn, dass Ihr einkaufen geht, am besten auch wo, mit 3 kennt er sich ja vllt etwas aus. Dann sagst Du, dass Du bald wieder kommst und solange die xy aufpasst. Wenn was ist, ruft sie Dich an. Ansonsten kommst Du hinterher wieder. Verabschieden und gehen.
Kurz und schmerzlos! Das ist das Allerwichtigste. Keine Sorgen auf das Kind übertragen. Je schwieriger Du den Abschied empfindest, desto schwieriger wird es für Deinen Sohn.
Also wirklich nur tschüss sagen und raus aus der Tür. Schuhe etc schon vorher anziehen.
Meistens beruhigen sich die Kinder extrem schnell.
Bei uns klappte es in dem Alter auch gut, wenn ich sowas schon morgens ankündige und immer wieder sage, dass ich ja danach wieder komme und wir dann zusammen spielen.

Was ist denn, wenn Du den Raum verlässt und zB im Waschkeller bist?
Wenn das klappt, sagst Du einfach, Du gehst in den Waschkeller und wenn Du wieder da bist, dass Du Dich umentschieden hast, Du wolltest ihn nicht stören, Du warst schnell einkaufen. Dann merkt er, dass es gar nicht so schlimm war?

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Gehst du denn wirklich oder Brichst du sofort ab?
Unsre mais trennt sich auch nur sehr ungerne. Es wird immer geweint wenn ich c sie bei Oma lasse und gehe, aber nur solange wie sie mich noch sieht. Wenn ich weg bin, winkt sie noch, wischt die Tränen ab und geht dann spielen 🤷‍♀️

Also einfach wirklich mal durchziehen. Er muss einfach lernen, dass du IMMER wieder kommst, aber das geht nur wenn du auch gehst.

Kita war bei uns übrigens gar kein Problem. Dort sind viele andere Kinder, das ist etwas ganz anderes!

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Ihr könntet auch mal probieren, ob es besser läuft, wenn der Babysitter mit eurem Sohn geht. - also mal eine halbe Stunde/Stunde auf den Spielplatz oder so?

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Das mit der Eingewöhnung wird schon klappen. Das geht ja schrittweise.

Zu eurer jetzigen Situation: die Tochter einer Freundin war genauso. Sobald Mama außer Sichtweite ist - Gebrüll. Wir haben es behutsam gemacht. Mama ist zum Mülleimer oder in den Keller gegangen und ich habe die Kleine genommen und immer wieder gesagt "Mama kommt gleich wieder.
Die ist nur kurz ....". Als sie wieder da war "Guck, da ist die Mama!".
Das haben wir über mehrer Tage gemacht und irgendwann sagte es die Kleine selbst. Dann haben wir die Trennung ausgeweitet und irgendwann konnte Mama alleine einkaufen oder zum Arzt. Über Ablenkung mit Essen würde ich es nicht machen. Sonst verbindet er den Trennungsschmerz, der ja vollkommen natürlich ist, immer mit Ablenkung durch Essen und dass das Essen den Schmerz unterdrückt.

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Naja er wird den Braten riechen. Das ist völlig normal 😅 er findet es halt komisch, ungewohnt und doof, dass ihr ohne ihn geht.

Motte (2) hat lange Zeit bei jedem Abschied geweint. Was laut Kita und meiner Mama (Psychologin) völlig normal ist. Denn Abschiede sind doof, dass mama (oder Papa) ohne einen geht ist doof usw. Sobald wir aber aus dem Sichtfeld sind, hört Motte sofort auf und ist happy! Ganz selten kommen zwischendrin mal Tränchen, aber sie lässt sich gut trösten und seit einigen Wochen weint sie nicht mal mehr beim Abgeben in der Kita. Sie hat begriffen - Mama und Papa kommen immer wieder! Das war sogar ihr Mantra, um dich selbst zu beruhigen.

Also ich würde eine Trennung einfach mal durchziehen. Und wenn es nur 10 Minuten sind, in denen ihr was kleines einkauft. Ihr lasst ihn nicht schreien, er wird ja kompetent aufgefangen und im Frust begleitet. Und vllt schafft die Babysitterin sogar, ihn zu trösten und sie spielen schön zusammen und er sieht - ach meine Eltern kommen wieder, wie versprochen.