Gefährliche Situation mit Vater und Auto

Hallo ihr Lieben,
ich brauche dringend mal Input. Ich bin gerade total schockiert. Heute morgen sollte mein Mann unsere Kleine (knapp drei Jahre) in die Kita bringen. Das macht er immer zweimal die Woche. Auf jeden Fall sind wir dieses Mal ziemlich gleichzeitig los, ich in die Arbeit, er eben mit ihr zur Kita. Da fahre ich gerade los, sehe ich, wie er unsere Kleine neben dem Auto stehen lässt, um kurz etwas von der Hecke wegzufahren. Sie konnte wegen der Hecke nicht einsteigen. Ich habe sofort angehalten und bin aus dem Auto gesprungen, um bei ihr zu bleiben, damit sie nicht vors Auto läuft. Er ist nicht weit gefahren, nur ein paar Meter, damit sie einsteigen kann. Trotzdem war ich total schockiert, weil das für mich eine absolute Gefahrensituation war. Ich hab ihn dann total angebrüllt, was er da grade macht. Immerhin ist unsere Kleine ja erst knapp 3 Jahre alt und versteht in der Situation vielleicht nicht, dass sie nur kurz stehen bleiben muss. Mir ist das mit Auto immer zu gefährlich, ich lasse sie dann halt von der anderen Seite einsteigen oder noch kurz in der Wohnung.
Jetzt meine Frage, habe ich da überreagiert? Ich bin immer noch total schockiert und für mich ist das ein absoluter Vertrauensbruch. Ich habe meinem Mann unsere Tochter immer voll anvertraut und er macht sowas. Für mich ist das ein NoGo. Immer wieder hört und liest man Geschichten, dass Kinder von den eigenen Eltern überfahren werden genau wegen sowas. Wir wohnen auf dem Dorf, aber es könnte ja auch ein anderes Auto vorbeifahren, wo sie dann davor läuft. Ab sechs oder so ist das ja kein Problem, das man schnell das Auto zurücksetzt, damit die Kids einsteigen können. Aber mit drei? Bin ich da zu unentspannt?
Danke Euch!

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Hi
also ich finde du überreagierst total. Dein Kind ist fast 3, da sollte es eigentlich verstehen das es kurz stehen bleiben muss.
Mein Sohn wusste mit fast 3 schon das er an der Straße stehen bleiben muss.
Ich denke mal dein Mann hat das Kind ja nicht auf der Straße stehen lassen und ist weit weg gefahren.
Ich denke schon wenn man dem Kind sagt, bleibt bitte hier kurz stehen nicht das etwas passiert, ich fahre schnell das Auto etwas zur Seite, das ein Kindergartenkind mit fast 3 das versteht und kann. Ich glaube eher durch deine überreaktion war es verunsichert.

Ich gehe auch mal davon aus das er die kleine im Blick hatte wärend er das Auto kurz zur Seite fuhr, er ist ja sicherlich keine 50 gefahren. Tatsächlich hab ich im übrigen noch nie davon gehört das die eigenen Eltern ihre Kinder über den Haufen fahren.
Liebe Grüße

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Was ich vergessen habe, man muss das natürlich vom Kind abhängig machen finde ich. Mein großer hat wie gesagt immer gehört und blieb an der Straße strikt stehen. Er ist auch so nie weit weg gerannt oder sonstiges das hat er einfach von Baby an gelöernt bekommen das man stehen bleibt.
Bei einer bekannten das Kind flitzt immer weg und hört auch nicht, da hätte ich das dann wohl auch nicht gemacht. Du kennst dein Kind aber am besten.

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Danke für Deine Meinung! Nein, er ist sicherlich nicht weit gefahren. Und unsere Kleine ist schon recht vernünftig. Aber ich habe schon gesehen (das ist auch der Grund warum ich so aus dem Auto gehüpft bin), das sie sich bewegen wollte. Es war wohl auch etwas viel für sie, weil wir grade beide im Auto saßen und sie draußen stehen bleiben musste.
Aber trotzdem bin ich da lieber vorsichtig. Wenn Du mal googelst, findest Du da nämlich leider schon schlimme Geschichten :(

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Hallo!
Ich finde du übertreibt nicht! Kleinen kindern im Straßenverkehr, und das ist es in eurem Fall ja auch schon, ist einfach nicht zu trauen.
Meine vierjährige würde ich so nicht stehen lassen. Sie muss an befahrenen Straßen auch immer noch an der Hand gehen.
Vielleicht bin ich da auch übervorsichtig, weil ich als Kind selber mitbekommen hab wie ein anderes Kind überfahren worden ist (das sogar schon ein Volksschulkind war), aber besser vorsichtig sein, als ein überfahrenes Kind.
Was ich so bei manchen anderen sehe, da wird mir echt schlecht. Mein neffe ist zB schon mit zwei am roller/laufrad davon geflitzt und war hunderte Meter von meiner schwiegermutter/seiner Mama entfernt. Zum Glück ist da nie was passiert, ua aber auch wegen aufmerksamen Autofahrern...
Da fände ich auch noch besser, wenn er sie auf den Beifahrersitz genommen hätte, die paar Meter zurück gesetzt hätte und dann ordentlich rein gesetzt hätte.
Ich wäre auch ordentlich angefressen!
Lg

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Danke, das hilft mir sehr! Ich finde eben auch, lieber einmal zu vorsichtig als das was passiert. Insbesondere im Straßenverkehr ist das halt potenziell tödlich.

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Ich hätte da ehrlich gesagt auch ein mulmiges Gefühl. Aber atme erstmal tief durch. Es ist bisher nichts passiert und wenn du deinen Mann zur Schnecke machst, noch dazu vor eurem Kind, führt das doch zu nichts. Redet in Ruhe, ohne Vorwürfe, über Alternativen, wie er es handhaben kann, dass sie gut einsteigen kann und sie sicher ist.
Nicht "BIST DU WAHNSINNIG?? WAS TUST DU DA???"
Sondern besser: "mir ist nicht wohl dabei, wenn sie allein neben dem Auto steht, während du rangierst. Könnte sie vielleicht von der anderen Seite einsteigen, dann rangierst du langsam und vorsichtig von der Hecke weg, damit du dann herum gehen und sie richtig anschnallen kannst." Oder eben andere Alternativen, wie: sie wartet noch kurz in der Wohnung oder was auch immer euch noch passendes einfällt.
Vielleicht gibt es auch eine Niesche oder so, wo sie zuverlässig warten kann. Vielleicht auch direkt vor der Haustür. Meine Kinder haben ein gesundes Maß an Angst vor fahrenden Autos, wenn sie selbst nicht im Auto sind. Sie wollen also auch gar nicht frei herum laufen, wo Autos fahren könnten. Wenn ich mal in der Tiefgarage von der Wand weg rangieren muss, können sie auf der kleinen Treppe direkt daneben warten. Allerdings kann dann auch die fünfjährige dem dreijährigen sagen, dass er auch auf der Treppe bleiben muss. Auch wenn er sicher auch allein dort bleiben würde, weiß ich nicht, ob ich es auch so machen würde, wenn die große Schwester nicht dabei wäre. Aber ein Auto kann sie auf der Treppe nicht erwischen und ich kann mich darauf verlassen, dass beide dort warten. Zum Glück ist das aber bei uns auch nur sehr selten nötig und richtig wohl fühle ich mich dabei auch nicht. Aber ich weiß, dass ich mich in dem Moment auf meine Kinder verlassen kann. Ich kenne sie eben auch. Wenn ich merke, dass sie gerade in einer schlechten Stimmung sind, würde ich es auch nicht so machen.

Ich denke, mit deiner Einstellung dazu liegst du schon ganz richtig, aber dein Tonfall war (in der Schock-Situation) vielleicht übertrieben.

Alles Gute, ihr werdet das schon klären können.

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Danke, das ist sehr lieb von Dir! Wir haben schon kurz geschrieben. Er hat sich entschuldigt und ich auch, weil ich ihn angeschrien habe (zu meiner Verteidigung, ich bin schwanger und meine Hormone und Nerven sind momentan etwas überschäumend bzw. angeschlagen ;-)). Aber das werden wir sicherlich heute Abend machen, die Situation und Alternativen mal ruhig besprechen. Wird schon, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.

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Ich finde dein Beitrag gibt zu wenig Details preis um die Situation eindeutig beurteilen zu können.

Ganz entscheidend finde ich, ob die Situation auf eurem Grundstück statt fand oder im öffentlichen Bereich bzw auf einer öffentlichen Strasse.
Meiner Meinung nach ist es schon legitim ein Kind Mal kurz auf dem Grundstück "abzustellen" um das Auto zu bewegen. Oberstes Gebot ist dabei für mich, dass man nur dann fährt, wenn man das Kind genau im Blick hat. Selbst wenn das Kind dann auf das Auto zu laufen sollte, hat man die Möglichkeit zu bremsen, da man so ein Auto ja im Schritttempo umparkiert.
An einer öffentlichen Strasse, die keine verkehrsberuhigte Zone ist, gehört ein Kind dafür nicht allein hingestellt. Da wäre mir das Risiko zu gross, dass jemand mit 50km/h die Strasse entlang fährt und das Kind in diesem Moment losläuft.

Abgesehen davon verstehe ich dich. Mein Partner und ich haben auch öfter Auseinandersetzungen, weil unser Sicherheitsbedürfnis das Kind betreffend verschieden ist. Ich schnalle unseren Sohn immer Recht fest/eng an und er sieht das lockerer, weil er nicht will, dass er sich beengt fühlt durch die Gurte.
Ich muss mich dann immer wieder daran erinnern, dass er als Papa das Kind sicher nicht weniger liebt als ich und es auch nie freiwillig in Gefahr bringen würde. Mütter tendieren aber dazu schnell überall Lebensgefahr zu sehen, während Väter mehr Vertrauen in die Überlebensfähigkeit ihrer Kinder haben. So scheint es mir zumindest sehr oft.

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Gerade wenn man rückwärts fährt, hat man eben das Kind nicht gut im Auge, da diese viel zu klein sind. Ich kenne auch Geschichten, auch eine in meinem entfernten Bekanntenkreis, wo der Vater das 2jährige vor seiner Garage tot umgefahren hat. Ich finde diese Situationen extrem gefährlich.

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Klar darf man das Kind nicht in gerade Linie hinter dem Auto platzieren. Seitlich oder vor dem Auto sieht man das Kind mit gewissem Abstand aber sehr gut.
Und da gilt für mich halt weiterhin, dass man nur fährt, wenn das Kind direkt im Blick ist.

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Nein, du übertreibst nicht,
ABER vertrau deinem Mann auch weiterhin, seine Absicht war nicht euer Kind zu überfahren.
Bitte ihn ,solche Situationen ab jetzt anders zu lösen. Sag ihm wie wichtig das ist.
Dein Mann hat sich sicher einfach keine Gedanken darüber gemacht, hat eurem Kind das zugetraut und ganz sicher wollte er euer Kind nicht gefährden.

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Da hast Du sicherlich Recht. Danke Dir, das werden wir so machen. Ich glaube ihm war es auch eine Lehre, dass ich da so reagiert habe. Klar wollte er unsere Tochter nicht gefährden und ich muss ihm da einfach weiter vertrauen. Anders geht es auch nicht.

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Der Bekannte hier aus dem Ort wollte auch nicht seine kleine Enkeltochter beim Ausparken totfahren. Passiert ist es trotzdem.

Da ist nix mit "dumm gelaufen, nächstes Mal passe ich besser auf".😱

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Hi, ich finde deine Reaktion auch etwas übertrieben. Sicher hatte er sie auch im Blick. Wenn du so rumbrüllst, verunsicherst du doch nur das Kind. Sie ist 3, sie kann das schon verstehen, dass sie nicht vors Auto laufen soll. Und was heißt denn sie ihm anvertrauen? Es ist doch genauso seine Tochter, und er ist nicht irgendein Bekannter, der jetzt auf das Kind aufpassen soll.

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Ich finde schon das du übertreibst aber ich denke sowas muss jeder für sich entscheiden. Wenn es dir nicht gefällt wie der Vater mit dem Kind umgeht dann würde ich auf seine Hilfe verzichten und alles rund ums Kind selber erledigen, dann allerdings nicht jammern das es zu viel wird.
Jeder erzieht anders und ich habe meinem Mann immer vertraut obwohl er oft Sachen gemacht hat wo ich im Nachhinein dachte der spinnt ja, es ist aber nie was passiert weil er ja trotzdem aufpasste ich denke viele Männer sehen die Gefahren nicht so wie die Mütter sie wahrnehmen, trotzdem überlebt ja die überwiegende Mehrheit der Kinder die Zeit mit ihren Vätern 😏.

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Hmm also ich finde es hängt vom Kind ab. Ich persönlich würde das meinen Kindern in dem Alter durchaus zu trauen. Sie wissen aber auch ganz genau dass sie stehen bleiben müssen wenn ich das sage gerade im Verkehr und darauf kann ich mich auch wirklich verlassen. Wir haben das von Anfang an geübt und daher war das auch immer klar. Ich denke wenn man das klar und deutlich kommuniziert dann kann man das den allermeisten Kindern in diesem Alter durchaus zu trauen. Vor allem wenn es sich nur um ein paar Meter zurücksetzten handelt und man das Kind an eine sichere Stelle platziert und klar sagt es soll stehen bleiben und warten. Allerdings kennt ihr euer Kind besser als ich und wisst ob ihr euch auf sie verlassen könnt in so einer Situation oder ob sie das noch nicht kann. Anscheindend beurteilt ihr das beide unterschiedlich. Vielleicht wäre es sinnvoll das zusammen zu üben. Also einer bleibt in der Nähe zur Sicherheit und der andere kommuniziert klar mit dem Kind. So könnt ihr das üben. Ich finde es nämlich durchaus sinnvoll dass ein Kind das lernt so dass man ihm in Gefahrensituationen vertrauen kann falls es irgendwann mal wirklich nicht anders geht.

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Guten Morgen,
Deine Reaktion fiel vielleicht etwas heftiger aus als nötig. Ich kann dich aber gut verstehen. Bin auch aktuell schwanger und da reagier ich auch mal schnell gereizter 🙈
Wir wohnen auch in einer 30er Zone, leider kommen aber vor unserem Haus insgesamt 4 Straßen zusammen und dann geht die lange gerade straße direkt hinter unserem Haus in eine Kurve. Vielen ist die 30 hier egal und fahren schneller, als erlaubt. Ich finde unsere Straße recht gefährlich und wir passen hier gut auf. An der öffentlichen Straße lass ich meinen 4 1/2 jährigen auch nicht stehen und parken das Auto um, auch wenn er es vermutlich gut machen würde. Ist mir aber zu riskant.
Wir haben auch einen Straßenabschnitt wo man mit dem Auto direkt an der Hecke parken muss. Da kann mein Sohn auch nicht dort einsteigen.
-> Was mach ich da? Trotz meines 3türer Kleinwagens, lass ich ihn von der Fahrerseite einsteigen, quetsch mich samt babybauch auf den hinteren Sitz und schnall ihn an. Ist umständlicher aber sicher! Da geht mir definitiv die Sicherheit meines Sohnes vor meine Bequemlichkeit!!!