Tochter hat plötzlich immense Angst vor anderen Kindern

Hallo!

Meine Tochter (2,5 Jahre) hat neuerdings ziemliche Angst vor anderen Kindern! Sie ist schon immer eher ruhig und zurückhaltend gewesen und ihr Durchsetzungsverhalten ließ - wie auch die Kita-Erzieherinnen sagten - sehr zu wünschen übrig. Ich habe immer versucht ihr Selbstbewusstsein zu stärken und z.B. auch gesagt dass der Spielplatz allen Kindern gehört und wenn sie gerade schaukelt nicht damit aufhören muss nur weil ein anderes Kind angelaufen kommt - das muss halt dann warten bis sie fertig ist, genauso wie sie bei anderen Kindern warten muss wenn diese zuerst wo sind. Habe ihr auch gesagt, dass sie an der Rutsche nicht alle anderen Kindern verlassen muss, sondern durchaus sagen kann dass die zuerst da war und damit als nächste rutschen möchte usw.

Das hat auch gut funktioniert und sie traute sich gegenüber anderen Kindern auch immer mehr gar sich und ihre "Rechte" einzustehen. Auch ließ sie sich nicht mehr ohne Weiteres immer jedes Spielzeug wegnehmen sondern begann auch mal ihr Spielzeug zu verteidigen.
Vor ca. 4 Wochen waren wir aber auf einem Spielplatz und sie kletterte ein großes Klettergerüst rauf. Ich blieb unten und passte halt auf. Soe lief oben am Klettergerüst zur Rutsche und da stand u.a. ein Junge, der bestimmt mindestens 8 oder 9 Jahre alt und etwas "korpulenter" war. Ich habe nichts direkt mitgekriegt, aber habe halt bemerkt, dass meine Kleine angefangen hat zu weinen, umdrehte und wieder vom Klettergerüst runterstieg! Sie wollte dann zwar immer wieder hoch zur Rutsche, machte aber auf halben Weg immer wieder kehrt und wollte unbedingt runter (der Junge stand den halben Nachmittag an der Rutsche - ist mir aufgefallen, aber ich wusste da ja noch nicht dass da eine Verbindung zum Vethalten meiner Tochter besteht)! Erst später zu Hause habe ich von ihr rausbekommen, dass der besagte Junge sie - und wohl andere Kinder - wohl mal nicht rutschen hat lassen. Ob er noch was anderes sagte weiß ich nicht.

Auf jeden Fall meidet meine Kleine seither andere Kinder total! Sie will zwar unbedingt auf den Spielplatz, aber sobald andere oder gar ältere Kinder in der Nähe rumlaufen oder sich ihr nähern (z.B. um halt auch zu schaukeln oder sich auf das Wipptier zu setzen), läuft sie sofort weg und ergreift regelrecht die Flucht und versteckt sich hinter mir. Selbst das ermuntern von meiner Seite, das Versichern dass ich aufpasse dass niemand ihr was tut oder positive Erfahrungen (gleichaltrige oder ein bisschen ältere kommen auf sie zu und fragen ganz lieb ob sie spielen möchte) ändern nichts.

Ich weiß nicht so ganz was ich tun soll und ob ich überhaupt etwas gegen ihre Angst vor anderen Kindern tun kann. Sie tut mir hslt sehr leid, weil dieser Junde sie damals wohl immens eingeschüchtert/verschreckt hat - was auch immer er gesagt hat (dass jemand andere nicht rutschen lassen wollte kommt ja immer mal wieder vor - das alleine kann es also fast nicht gewesen sein).
Kennt vielleicht jemand von euch so ein Verhalten vom Kind und kann mir Tipps geben? Einfach abwarten, weiter auf Spielplätze gegen und "hoffen" dass die Angst sich legt?

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Das ist ja wirklich eine blöde Erfahrung, die deine Tochter da machen musste. Da hat sie wohl dran zu knappsen.

Motte hat auch vor ein paar Dingen Angst. Ich versuche einfach, ihr sicherer Hafen zu sein und sie zu ermutigen, wenn möglich mitzugehen. Ansonsten mache ich keinen Druck. Irgendwann wird sich auch deine Tochter wieder überwinden, ganz bestimmt :)

Bleib einfach dabei und wenn sie sich (noch) nicht traut, ist das ok! Das wird schon :)

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Also so eine Phase hatte mein Sohn auch - bei ihm war ich da extrem überrascht weil er früher immer stark auf andere Kinder zugegangen war und sich auch an Zurückweisungen wenig störte. Aber die Kinder reifen halt, und wenn sie dann in einer Phase sind wo sie Zurückweisung oder gemeines Verhalten als solches einordnen können sind sie ggf. erst mal in ihrem Vertrauen erschüttert. Mein Sohn schrie auf einmal los wenn Kinder auf dem Spielplatz auch nur in seine Nähe kamen (in der Kita war das nicht). Das war sehr anstrengend und ich bin dann manchmal recht schnell wieder mit ihm nachhause gegangen, weil das so ja auch nichts brachte. Ich habe mir aber eigentlich keine Sorgen gemacht - dass Kinder auch mal gemein sind ist Fakt und Erfahrungen wie nicht-auf-die-Rutsche-gelassen-werden kann man nicht verhindern (so weh einem das tut). Er musste diese Erkenntnis einfach länger verdauen als Andere. Und nach einiger Zeit (kann schon ein paar Monate gewesen sein) war es vorbei. Sein Verhalten ist jetzt eher so, dass er auf manche Kinder zugeht und von anderen Abstand hält - was ja auch ganz richtig ist. Ähnliches hatte er übrigens mit Hunden, wo er auch mal eine blöde Erfahrung machte und danach sehr ängstlich war - inzwischen sind sie wieder ok.