Hallo zusammen.
Ich muss mal bisschen Frust raus lassen.
Meine Tochter (19M / 1,5J), ist eine sehr lebhafte und neugierige Entdeckerin.
- Sie läuft an den Strassen schon besser an der Hand, manchmal will sie sich trotzdem losreissen wo ich dann Panik kriege. (Bin mit 7 Jahren selbst mal angefahren worden und habe irgendwie seitdem ständig das Gefühl es passiert wieder)
- Sie kann eigentlich schon viele Worte, wenn auch nicht korrekt ausgesprochen. Trotzdem macht sie oft nur ein monotomes Geräusch, welches sich anhört als würde man ständig "1" auf französisch sagen. Und an manchen Tagen ist das SO extrem, dass ich richtig kirre werde und sie dann losheult, weil sie natürlich meine angespannte Art merkt. Sie versucht auch gar nicht ja, oder nein zu sagen, wenn man sie was fragt "Hast du durst?" nein sie zeigt dann iwie in die Luft oder rennt einfach jammernd weg und zeigt auf irgendwas in der Küche. Oder ignoriert komplett. Ohren sind in Ordnung.
- Sie weint so unglaublich schnell wegen so vielen unterschiedlichen Dingen. Direkt mit dicken Krokodilstränen. Ich weiss sie kann mit Emotionen noch nicht umgehen, aber irgendwie triggert mich das total und ich werde schnell gereizt 😭 Obwohl ich das nicht möchte. Ist sie SO ein sensibler Mensch? Ich kenne kein Kind was so viel jammert und heult wie sie 🙈
- nach dem Schlafen (Morgens, Mittags) weint sie auch immer direkt erstmal los und ich krieg dann schon schlechte Laune weil ich mir denke, warum habe ich ihr als Baby immer direkt meine Aufmerksamkeit gegeben.. Hab sie viel getragen, war immer sofort bei ihr etc... Wenn das gefühlt gar nichts gebracht hat (Verlustangst oder sowas)
Und ständig sagt man mir einfach "Ja so sind Kinder halt!" - "Ihr wart früher auch nicht besser!" etc. Wieso kann man mir nicht einfach mal zuhören und mir Mut machen? Wenn ich wem sage, dass ich es gerade unglaublich anstrengend finde, dann geht man nicht auf mich ein, sondern tut es ab als "Ja, du wolltest ja n Kind, also komm damit klar" - "Das arme Kind, kann doch nichts dafür"
Wieso ist man so allein, obwohl es nur so von gleichgesinnten wimmelt? Ich weiss auch gar nicht was ich hier erwarte. Vielleicht geht es jemandem ähnlich und kann mir verraten, wie man lockerer werden kann.... Vor allem bei einem weinerlichen Kind 🙈
Danke fürs durchlesen!
Silopo. Warum wird man immer belächelt...
Ich empfehle Dir das Buch ‘The Child Whisperer’ da wird beschrieben, das es 4 unterschiedliche Weisen gibt durchs Leben zu gehen. Sie beschreibt, das es 1) das Happy Child gibt 2) das Sensible 3) das Determind/Entschlossene oder das 4) Intellektuelle. Sieht mir so aus, als hast Du eine Nummer 2😊Gibt im Buch gute Tipps, wie man da mit umgehen und vor allem es verstehen kann.
Ich habe dadurch verstanden, das ich eine 1,4 und 3 zu Hause habe. Und oh Wunder, jetzt klappt es viel besser, wo ich weiß, wie sie die Welt angehen 😉
Vielen Dank für den Buchtipp. Das schaue ich mir heute Abend an.
Hab mir schon gedacht, dass ich wohl ein Buch brauche. Während dem Baby Jahr hatte ich eine App die schön die Entwicklungsschritte etc erklärt hat, was mich gut durch die anstrengenden Phasen gebracht hat. Aber jetzt ist sie natürlich komplett anders vom Wesen her und dieser schnelle Wandel überfordert mich glaube ich.
Danke noch mal. Hoffentlich hilft es mir genauso!
Ist leider englisch, gibt es glaube ich noch nicht in Deutsch
Oh man, ich kann dich verstehen. Meine Tochter ist 16 Monate und verhält sich ähnlich. Ich bin im Moment auch total sensibel und mache mir auch Gedanken, ob das alles noch normal ist. Hier kommen noch schlimme Trotzanfälle dazu. Im Moment ist es schon ein Großakt sie zu wickeln oder anzuziehen. Von außen höre ich immer nur, dass ich übertreibe und das sie so schön aufgeweckt ist. Ja, aber mir ist das aktuell alles zu viel 😥 Ich komme zu Hause auch zu nichts mehr, alles bleibt liegen. Und seit neuestem kommt dazu, dass sie tagsüber schlecht isst und um 4 Uhr morgens auf einmal wieder eine Flasche haben will. Sie hat schon länger durchgeschlafen. Und geweint wird hier auch sofort, wenn etwas nicht so läuft, wie sie möchte. Ich muss ehrlich sagen, ich fand die Babyzeit nicht so schlimm, obwohl sie auch da sehr anstrengend in war. Ich habe jetzt die Hoffnung, dass es wieder mal nur eine Phase ist und bald wieder schönere Zeiten anbrechen. Viel Kraft für dich!
Nachts will meine Tochter auch ab und an noch Milch, wobei sie öfter schon auch nur Wasser akzeptiert. Wenn sie auf einmal wieder möchte, vielleicht wächst sie gerade?
Meine Kleine hat nämlich letztens auch 4cm zugelegt an Länge, was ich deutlich am Mittagsschlaf (auf einmal 2h,nicht mehr 1h) und am häufigeren Milch trinken gemerkt habe. Abgesehen davon, dass die Hosen perfekt passten ^^
Ja sowas haben wir auch durch. Vor dem Wickeln JEDES mal ein Geheul, als würde man sie abstechen 🥺 hat zum Glück (fast) nachgelassen. Sie mag wickeln momentan generell nicht und rennt weg. Bei ihr hilft es, wenn sie währenddessen was anschauen darf, was sie sonst nicht in den Händen hat. Schon ausprobiert?
Schlecht essen... Hmm vielleicht kriegt sie neue Zähne! Bei uns haben sich so die Eckzähne bemerkbar gemacht. Dauerte ewig, bis der erste endlich durchgebrochen war 🙁 Habe ihr also oftmals einen Teller mit Gemüse hingestellt, damit sie wenigstens etwas isst. Als Snack hats bei ihr gut funktioniert. Aber genug wars natürlich trotzdem nicht.
Ebenso viel Kraft für dich!
Hi,
also den Spruch "so sind Kinder halt" oder "ihr wart frühet genauso" finde ich sogar gut. Denn Kinder sind eben so. Das ist doch eine enorme Erleichterung das zu wissen und das zu hören.
Das es anstrengend ist und dazu gehört, dass die kleinen quenglig sind und Phasen haben wo alles doof ist und sie vielleicht schnell weinen.
Wir haben hier zwar kein Kind was schnell weint, aber dafür wird er unglaublich schnell wütend und das aus dem Nichts. Dann schmeißt er sich auf den Boden und egal wo er Grad ist, haut er seinen Kopf mehrmals hintereinander auf den Boden. Auf schotter, Pflastersteinen, fließen, Teppich. Ihm alles egal. Sein Stirn ist schon blau und voller Beulen. Außerdem. Weint er dann danach meistens, auch wenn nicht lang - muss aber getröstet werden. Und ja, das ist anstrengend. Aber das gehört dazu. 🤷🏼♀️
Wenn man sowas sagt wie "du wolltest ja n Kind, also komm damit klar" finde ich schon eine doofe Aussage. Da würde ich dann nochmal schauen ob du nicht jemanden hast, wo das Kind im ähnlichen älter ist und die sich für reinversetzen können und dann eben mitfühlender reagieren.
Ich kenne das übrigens nicht, dass man so ohne Empathie von den Mitmenschen empfangen wird. Sondern eher im Gegenteil, dass alle ganz gut verstehen, dass die Kindererziehung gar nicht Mal so leicht ist und oft sehr zermürbend und kräftezehrend.
Also halt durch, es kommen auch wieder bessere Zeiten. 😊
Danke für deine Antwort.
Ja, natürlich ist es gut zu wissen dass Kinder nun mal so sind.
Aber wenn ich mich gerade aufrege und man mir ansehen kann, überfordert zu sein mit der Situation.. Muss dass dann sein? Wäre ein Ratschlag nicht besser? Mir gibt der Satz "Ja so sind sie halt" eher ein Gefühl von "Komm mal runter, du kannst nichts dagegen tun" - Ja das stimmt, aber ich kann was gegen meine Gefühlslage tun. Also immer her mit den Tipps!! Weisst du wie ichs meine?
Ich hatte gerade ein interessantes Gespräch mit meiner Schwester. Ich habe sie gefragt, wie unsere Mutter eig so war, Erziehungstechnisch.
Sie sagte, wir wurden von ihr leider allein gelassen mit unseren Emotionen. Sie hat uns selten wirklich Trost gespendet, uns unseren Emotionen selbst überlassen. Kein Mitleid gezeigt etc. Wenn ich bei meiner Tochter diese Emotionen sehe und sie mir diese deutlich "anbietet" - ist bei mir oft direkt ne Blockade drin. Ach, es ist schwer zu erklären. Aber ich denke, dass vieles aus meiner eigenen Kindheit kommt, weshalb ich so überfordert bin manchmal mit den eigenen Emotionen und auch die meines Kindes.
Wie sehr wurdest du denn als Kind in deinen Emotionen aufgefangen?
Oft wird man bei Kindern durch Dinge getriggert, die man selbst nicht tun durfte. Gutes Beispiel sind alte Menschen, die sich über laut lachende und spielende Kinder aufregen, wenn sie selbst als Kinder doch nur sichtbar, aber nicht hörbar sein durften. Es ist eine Art von Neid.
Man geht davon aus, dass jede Situation bei einem Menschen etwa 3 Emotionen auslöst. Wenn dein Kind weint, fühlst du dich vielleicht hilflos, frustriert und überfordert. Oder unfair behandelt ("warum habe ich so ein Kind?!"), genervt und überbeansprucht.
Analysiere, wie du dich fühlst, wie dein Kind sich fühlt, warum ihr so fühlt und dann kannst du logisch darüber nach denken, was euch helfen kann.
Kindliche Bedürfnisse zu erfüllen ist super und du hast das in der Babyzeit toll gemacht, aber dein Kind braucht das weiterhin. Es gibt keinen Schalter, der nach 12 Monaten umkippt und das Kind braucht dich plötzlich nicht mehr.
Zuerst mal: Dass du in der Babyzeit auf die Bedürfnisse deiner Tochter eingegangen bist, ist ganz wunderbar. Statt zu denken "es hat ja gar nichts gebracht" könnte man sich ja auch denken "Gott sei dank, wer weiß wie schlimm es geworden wäre, wenn ich das nicht gemacht hätte".
Meine erste Empfehlung an dich wäre, falls es irgendwie möglich ist, Zeit zum Entdpannen zu finden. Kind zur Oma, zum Papa, zur Freundin und dann Pause machen. Das Ding mit der Überforderung ist ja oft, dass man super schlecht drauf ist und dann auch dementsprechend gestresst aufs Kind reagiert, das dann wiederum gestresst ist und weinerlich reagiert - ein Teufelskreis.
Deshalb würde ich dir raten, dich gut un dich selbst zu kümmern und heraus zu finden, wie du dich gut entspannen kannst (einmal tief durchatmen, strecken, yoga, entspannungsübungen, Mama-Meditation auf youtube, es gibt da ja ne ganze Menge).
Dann kann ich dir das Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn" empfehlen, gibts auch als Hörbuch.
Und zu guter Letzt würde ich ein bisschen Ursachenforschung betreiben. Ist deine Tochter wirklich auffällig weinerlich? Dann würde ich das mal beim Kinderarzt ansprechen und darum bitten, zu schauen, ob alles in Ordnung ist.
Und falls du das Gefühl hast, sie ist wirklich ganz normal, könntest du versuchen herauszufinden, warum dich das trotzdem so stresst und überfordert. Du hast ja schon geschrieben, dass deine Kindheit ganz anders war und manchmal, wenn man nicht selbst dahinter kommt, kann eine Therapie oder ein paar Gespräche mit einem Psychologen sehr weiterhelfen, weil man da auf Dinge kommt, für die man selbst oft Jahre gebraucht hätte. Sowas bieten z.B. Familienberatungsstellen an.
Und zuletzt: Ich finde die Sprüche wirklich blöde und eben überhaupt nicht hilfreich. Das klingt für mich, als hätte man dich abgewimmelt. Denn nein, nicht alle Kinder sind so. Ich finde es beruhigend, das zu wissen, denn dann ist man endlich diesen blöden Gedanken los, dass man sich fragt "wieso schaffen das die anderen Eltern dann viel besser als ich"
Und selbst wenn das Kind für andere nicht übermäßig anstrengend ist - Menschen sind unterschiedlich und nicht alle Eltern haben ein super dickes Fell. Mein Kleiner ist total umgänglich und einfach, finde ich und dennoch bin ich manchmal echt fertig und möchte mein Herz ausschütten oder kurz eine kleine Pause.
Ich hoffe, die Tips helfen dir weiter und ich drücke die Daumen, dass ihr einen Weg aus dem Schlamassel findet. :)
Vielen Dank für deine Antwort!