Kleinkind lehnt Mutter ab

Hallo,

meine Tochter ist jetzt fast 2,5 Jahre und lehnt mich seit geraumer Zeit ab. Wenn wir alleine zu Hause sind ist alles in Ordnung, aber sobald mein Freund da ist, werde ich sogar teilweise abgelehnt. Ich schreibe gerade meine Bachelorarbeit und habe sehr wenig Zeit. Mein freund hat auch Home Office und kümmert sich auch viel um sie (sagen wir 50/50). Die Tagesmutter hat gerade Urlaub. Mein Freund geht super mit ihr um, spielt sehr viel mit ihr, was ich so leider gar nicht kann. Ich bin auch deutlich strenger als er und habe mit vielen Sachen weniger Geduld.

Als ich heute nachdem die beiden aufgewacht sind (ich bin schon um 5 aufgestanden um Bachelorarbeit weiter zu schreiben) ins Bett gekommen bin, hat sie erstmal angefangen zu schreien und meinte "Mama weg". Solche Situationen haben wir ganz viele und langsam macht es mich wirklich traurig. Ich fühle mich regelrecht ausgenutzt teilweise und habe manchmal schon fast keine Lust was mit ihr zu machen #schmoll Auch wenn ich sie von der Tagesmutter abhole schreit sie, bei meinem Freund freut sie sich total :(

Geht es anderen auch so? was kann ich machen damit es wieder besser wird? Ich gehe viel mir ihr raus eigentlich, aber das mit dem Spielen bekomme ich einfach nicht besser hin. Und ich bin um ehrlich zu sein auch der Meinung, dass sie das alleine spielen langsam lernen kann/muss...Trotzdem belastet es mich ungemein...

LG

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Ich befürchte, dass deine Tochter spürt, dass du nicht zufrieden mit ihr bist so wie sie ist. Eine 2,5 jährige kann sich auch mal kurz alleine beschäftigen, muss es aber nicht können. Und mit kurz meine ich alles zwischen 1-8 Minuten. Länger klappt es meistens nicht.
Du hast Erwartungen an sie, die sie aufgrund ihres Alters nicht erfüllen kann. Das ist unfair ihr gegenüber.

Was heißt, dass du nicht mit ihr spielen kannst? In dem Alter spielen sie so viele unterschiedliche Dinge. Da sollte eigentlich für jeden was dabei sein. Es gibt auch Spiele, die ich bei unserer Maus nicht verstehe und die mir schwerfallen. Dann lenke ich das Spiel in eine andere Richtung, die mir mehr liegt. Ihr ist das egal, Hauptsache Mama spielt mit.

Du scheinst sehr ungeduldig mit ihr zu sein. Daran musst DU arbeiten, nicht sie. Kinder benötigen nun mal viel Geduld. Und damit meine ich nicht, dass man sich alles gefallen lassen soll. Aber wenn sie 10 Minuten brauchen um sich die Schuhe alleine anzuziehen, dann sollte man die Zeit vorher einplanen. Wenn sie stundenlang duplosteine aufeinander bauen wollen, sitzt mal halt daneben und schaut zu usw.

Mein Rat: Beschäftige dich mit ihr. Lerne sie kennen. Findet heraus welche Dinge ihr gerne zusammen macht. Akzeptiere es wenn sie dich im einen Moment nicht möchte und mache ihr keinen Vorwurf daraus. Sei aber sofort wieder für sie da, wenn sie dich braucht.
Das wird sich nicht von heute auf morgen ändern. Aber ihr müsst an eurer Beziehung arbeiten, damit sie langfristig besser werden kann.

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Ist zwar etwas am Thema vorbei, aber die meisten Zweijährige und jünger, die ich so kenne, können sich wohl mindestens 10-15 Minuten allein beschäftigen. Ich finde es hier immer wieder seltsam, wenn man diese Erwartung als völlig unrealistisch darstellt. Auch wenn jedes Kind anders ist.

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Ja, natürlich gibt es Kinder in dem Alter, die das können. Aber zum einen nicht alle und zum anderen nicht in jeder Lage. Wenn das Kind das Gefühl hat, dass Mama eh schon zu wenig Zeit hat, dann wird es sich auch weigern sich alleine zu beschäftigen. Verständlicherweise.

Zudem kommt es auch darauf an wie das Kind sonst erzogen und bespasst wird.
Ein Kind, das rund um die Uhr Entertainment hat, wird sich schwer damit tun, wenn man ihm plötzlich sagt, es soll ich alleine beschäftigen. Das müssen Kinder nun mal auch lernen und das geht nicht indem man irgendwann fordert, dass es funktionieren soll.

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Probier es nicht persönlich zu nehmen. Es hat mir der Situation zu tun nicht mit dir. Du sagst ja du hast wenig Zeit.

Bei uns war es beim Papa eine zeitlang sehr schlimm. Jeden Abend als er heimkam schrie unsere Tochter: papa weg weg weg!!

Er war einfach viel weniger da als ich und meine Tochter war es gewohnt viel mit mir zu sein. Da war sie so 2-2.5 Jahre. Ab 3 jährig war es dann kein Thema mehr ;)

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danke, für die Antwort. ja das stimmt, wobei wir uns ja Schon immer noch 50/50 im sie kümmern. Aber mein Freund war schon immer (bei allen Kindern- 'Freunde' von Malin wollen sogar immer kommen, damit Felix mit ihnen spielt) der absolute Kinderliebling, wahrscheinlich sollte ich versuchen mich nicht mit ihm zu vergleichen.

naja, dann hoffe ich, dass es bald überstanden ist.

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Hi,

ich glaube, dass sowas normal ist. Papa ist hier auch die Nummer eins. Junior ist 19 Monate und kann noch nicht sagen "Mama weg", aber wenn er hinfällt und getröstet werden möchte, hat er sich öfter aus meinem Arm gewunden und ist dann zu Papa gerannt.
Ich akzeptiere das aber einfach. Mittlerweile ist es auch schon wieder etwas besser geworden.

Sonst finde ich auch, dass du ziemlich ungeduldig rüber kommst. Ich spiele auch nicht den ganzen Tag mit meinem Sohn und habe auch keine Lust dazu. Aber wir spielen schon öfter miteinander. Schauen uns gemeinsam Bücher an, gehen raus.
Wenn du immer nur die strenge Mutter bist, mit der man nicht spielen kann ist das ja auch irgendwie verständlich, dass du nicht die Nummer eins bist.

Ich würde halt wirklich Spielzeit einbauen. Das kannst du ja auch so machen wie du das möchtest.

Liebe Grüße und starke Nerven. 😊

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HI, danke das beruhigt mich ein bisschen.
Naja, das kam vielleicht falsch rüber. Mit spielen meine ich zu Hause Klötzchen bauen oder sowas. Klar lesen wir Bücher zusammen, oder gehen auf den Spielplatz, oder gehen ins Freibad. Aber ich finde eben nicht das man ein Kind 24 Stunden bespaßen muss.

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Ah, okay. Das klingt tatsächlich so als ob du sowas alles nicht so gerne machen würdest. Also vor allem das zu Hause beschäftigen.
Ich würde an deiner Stelle wohl auch Mal in den sauren Apfel beißen und klötzchen bauen oder so. 😅

Aber sonst sind die Phasen ganz normal. Das gibt es leider ganz oft. Bei uns ist es sogar so, dass ich mit meinem Sohn zu Hause bin und somit ja viel mehr Zeit mir ihm verbringe als mein Mann. Trotzdem bin ich angeschrieben sobald er zur Tür reinkommt.
Das ist nicht immer ein schönes Gefühl, andererseits ist für den Papa Natürlich ganz toll das es so ist und ich gönne ihm das auch. Er spielt dann bspw. Auch immer sehr intensiv mit ihm und ich mache das tagsüber Natürlich auch meist nicht so intensiv. Denn ich muss ja nebenbei auch noch den Haushalt machen.. 😅

Ich glaube da ist ganz normales Verhalten und wird auch wieder besser.b😊

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Das ist sicher sehr frustrierend für dich. Gut, dass du an der Situation etwas ändern willst. Ein Stück weit gibst du dir die Antwort bereits selbst. Du bist strenger, findest schlecht ins Spiel mit ihr und stellst gleichzeitig Erwartungen an sie (lange alleine spielen können), die sie nicht erfüllen kannst. Nun bist du frustriert und fühlst dich ausgenutzt. Du hast keine Lust mehr. Das ist zwar verständlich, aber wenig kindgerecht und hilft dir nicht weiter.

Ich denke, du solltest deine Erwartungen und Ansprüche gründlich reflektieren und dich mit der kleinkindlichen Entwicklung auseinandersetzen. Sie kann nicht alleine spielen, du bist frustriert. Sie ist vermutlich auch frustriert, weil du ihre Spiele nicht mitspielst. Vermutlich fühlt sie sich auch abgelehnt dadurch. Nur kann sie das weniger verbalisieren. Wenn sie aber überspitzt gesagt nur erlebt, dass du wenig Zeit hast, gestresst und streng bist und ihre Spiele ablehnst - ja puhh, da würde ich auch nicht so gerne Zeit mit dir verbringen.

Überlegt doch mal, welche gemeinsamen Momente im Alltag euch Freude bereiten und wo ihr auf einer Wellenlänge seid. Ich finde z.B. rumtoben mit meinem Kind nicht besonders spannend, mache aber gerne Sensorikspiele, Gesellschaftsspiele, baue Duplo, spiele mit ihm im Sandkasten oder backe Kuchen. Dabei verstehen wir uns super. Beim Rumtoben und Quatsch machen bin ich gehemmt, das macht eher der Papa, da haben die zwei ihren Spass. Man muss als Elternteil nicht alles gerne mitmachen, aber gewisse Gemeinsamkeiten lassen sich doch bestimmt finden. Das können auch Alltagsaktivitäten wie kochen, einkaufen, Wäsche sortieren, Kräuterbeete anlegen, Wände streichen oder was auch immer sein :-)

Was bei uns allgemein hilft ist wertschätzende Kommunikation. Also nicht mit Lob überschütten, sondern gezielt wahrnehmen und liebevoll interagieren. "Toll, dass du so viel Spass an deiner Eisenbahn hast!", "Ich lese sooo gerne mit dir ein Buch!" etc. :-) Er versteht vielleicht die Sätze nicht immer (26 Monate), aber über Mimik, Gestik und Sprachmelodie kommt die Wertschätzung trotzdem an.

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Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn ihr die Freizeit danach aufteilt, was euch liegt? Wenn du lieber draußen mit ihr unterwegs bist, machst du eben das, wenn dein Partner besser mit Lego und Co. kann, macht er eben das (soweit natürlich möglich). Da hat vermutlich jeder Präferenzen :-D

Ansonsten gibt es einfach solche Phasen. Unsere Tochter war jetzt ziemlich krank und es war bitter, dass sie Papa deutlich mir vorzog. Das wechselt aber irgendwann wieder, hat es bisher schon öfter, und bis dahin muss man damit leben. Manchmal ist das auch an Lebensphasen geknüpft - du hast jetzt viel zu tun und das merkt sie natürlich. Bei mir ist der Standardsatz des Kindes auf die Frage, wo Mama gerade ist, zu jeder Tageszeit "Mama arbeiten!" - weil ich einfach in den letzten Wochen so oft "Ich muss arbeiten, geh bitte zu Papa" sagen musste. Das bleibt nicht wirkungslos. Aber man kann das alles wieder aufholen, das ist ja nicht für die Ewigkeit.

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Ja meine Tochter sagt auch dauernd "Mama arbeiten". Wir teilen uns es im Grunde genommen auf (mein freund vormittags und ich ab 2 bis Schlafenszeit). Ich gehe nachmittags meistens mit ihr raus, oder wir treffen uns mit anderen Kindern. aber hier regnet es seit Wochen JEDEN nachmittag. wir gehen dann zwar trotzdem ein bisschen raus, aber so cool ist das oft dann halt nicht.

Ja vermutlich wird es nach der Abgabe besser. Zumindest hoffe ich es! Aber mich beruhigt, dass es anderen auch ein bisschen so geht.

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Die Phase hatten wir ganz lange, ich wusste dass es nur eine Phase ist und habe trotzdem öfters geweint als er im Bett war 😅
Jetzt mit etwas über 3 Jahren mag er uns gleich gern, bzw. zeigt es uns jetzt gleich stark. Ich habe ihm nach der Geburt der Schwester immer Exklusivzeiten mit mir gegeben, dazu hat mir die Kinderärztin geraten.

LG

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Also ich spiele auch nicht gerne, im Sinne von im Zimmer sitzen und mit Plüschtieren durch die Gegend springen oder sowas. Mein Mann auch nicht, daher musste unsere Tochter früh lernen solche Spiele allein zu spielen. Er baut gern mit ihr, ich bin gerne unterwegs mit ihr. Indoor Spielplatz oder Hallenbad bei Regen, diverse Spielplätze bei schönem Wetter. Ich fahre auch gerne mal etwas um einen neuen Spielplatz zu entdecken. Wir besuchen oft Freunde mit Kindern, sind bei der Oma oder gehen mal etwas Shoopen. Meine Tochter konnte sich allerdings auch früh selbst beschäftigen. Mit unter einem Jahr schon und später spielte sie während ich daneben saß. Jetzt wird sie bald 5 und ich sitze zwar bei ihr, hab auch mal ein Tier in der Hand aber sie spielt oft selbst und ich gebe nur mal ab und zu etwas "imput" wenn ich merke das sie z.b nicht weiß wie es in ihrer Geschichte weiter gehen könnte sage ich sowas wie "Das Pferd könnte ja vielleicht Geburtstag haben und wir feiern eine Party" dann ist sie damit beschäftigt die Party "vorzubereiten" ich schau dabei wieder nur zu.
Ich würde an deiner Stelle einfach mit dabei sein und halt versuchen das Spiel so zu lenken das du damit gut zurecht kommst und das deine Tochter dabei trotzdem Spaß hat.
Wir haben z b auch vieles was sie allein gerne macht, dafür ist dein Kind aber noch etwas zu klein aber ein paar Sachen gehen vielleicht....kratzbücher z b leichte Puzzle Meine Tochter fand z.b auch das Tablet mit Tier Geräuschen toll das ist so ein Teil mit Buchstaben und Tieren wo auch singt oder z.b mal fragt wo ist das Pferd oder so und sie muss dann suchen und drauf drücken. Tip Toi vielleicht? Oder Toni Box? Was meine auch liebt ist sandknete, die wird fest wenn man kneten und ganz weich wenn man sie durch die finder rieseln lässt. Total spannend das Zeug.
Vielleicht ist ja was dabei.

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Hallo,
Vielen danke für deine Tipps, da kann ich bestimmt einiges umsetzen :) ja, genau mir geht es ähnlich wie dir. Unterwegs bin ich gerne, aber zu Hause spielen fällt mir sehr schwer.

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Mach dir bitte keine Vorwürfe deswegen. Dein Freund kann das gut, dass ist prima soll er das machen und du bist dann dafür für andere Dinge verantwortlich. Bücher lesen, basteln, malen, raus gehen, was unternehmen...dass ist doch auch einiges und macht Spaß.
Du brauchst dich nicht vergleichen, sei froh das dein Freund so schön spielen kann, ist doch prima. Das sie dich zur Zeit ablehnt ist vielleicht einfach nur eine Papa Phase. Hatten wir auch. Nachdem ich 2 Jahre das Kind ins Bett gebracht hab sagte sie plötzlich irgendwann "nein, Papa soll" und das hielt dann Monate lang. Ich hab mich da sehr drüber gefreut 😅

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Hallo!
Ich hab die anderen Antworten nicht gelesen. Bei uns war es ähnlich als der Papa kaum Zeit hatte. Dann war er länger zu Hause und es hat sich sehr gebessert. Versuche mehr mit ihr zu machen. Exklusivzeit mit was schönem. Eis und Spielplatzpause. Mach ihr klar, dass die Bachelorarbeit auch ein Ende hat und du dann wieder mehr Zeit für sie. LG