Scham? Oder doch was anderes?

Hallo!
Meine fast 2 jährige Tochter hat seit ce 4 Wochen ein großes Problem mit dem Baden. Da kam relativ plötzlich. Sie war nie der Riesenbadefreund. Vor allem nicht als Baby. Aber die letzten Monate hat sie es lieb gewonnen. Schaum ist ne tolle Sache 😅
Nun will sie nicht mehr in die Badewanne. Sie will auch nicht rein wenn kein Wasser drin ist. Sie mag auch nicht in ihre Babywanne. Duschen kann man vergessen, da bekommt sie Panik. Ich habe sie jetzt zweimal einfach im Bad nackig gemacht und mit dem Waschlappen abgeputzt. Ich dachte zuerst es liegt am Haarewaschen. Habe eine Methode gefunden wie es ohne Wasser im Gesicht funktioniert.

Nun ist mir aufgefallen, dass sie sich auch wenn ich sie so abputzen will, nicht ausziehen mag. Bzw. Schon beim Ausziehen die Problematik anfängt. Windeln wechseln ist sonst kein Problem. (Außer sie hat keine Lust) aber wenn ich sie fürs Baden für längere Zeit nackig machen will, ist es eine Katastrophe.
Sie hat sich heute auch wieder wie beim letzten Mal die Hände so halb vor den Schambereich gehalten. Ich habe sie gefragt ob sie urinieren muss. Sie meinte nein und war total verzweifelt. Wir machen aus der Sache echt kein großes Ding. Sie wird nie geschimpft, wenn sie Mal beim Windeln wechseln auf den Boden piselt. Ich sage ihr immer, dass das absolut OK geht.

Das ist alles kein Tabuthema etc. Sie scheint auch keine Schmerzen dabei zu haben. Ich denke zumindest das hätte ich doch gemerkt in den letzten Wochen.

Ich bin überfragt. Ich habe einerseits schon das Gefühl, dass es auch was mit der Badewanne zu tun haben könnte, weil sie in letzter Zeit vor vielen Dingen "Angst" entwickelt. Wobei es mir vorkommt, als sei es bei einigen eine Art Spiel 😅
Aber ich mache mir doch Gedanken. Hatte das jemand schonmal in dem Alter. Kann es sein, dass sie ein Problem mit dem nackig sein über längere Zeit hat?
Ich will ihr morgen eine neue Badehose kaufen. Sie hat eh keine passende zur Zeit. Und es vielleicht mit Badehose probieren. Vielleicht fühlt sie sich dann etwas besser.

Ich würde gerne mein Kind sauber kriegen. Wenn auch nur 2 Mal die Woche wirklich ordentlich. Aber ich will auch, dass sie sich wohl fühlt. 😭 Das Thema beherrscht meine Gedanken.

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Ich glaube nicht, dass es Scham in dem Sinne ist. Dafür ist sie doch zu klein.

Aber ich hab auch das Gefühl, dass sie in diesem Alter Ängste entdecken. Motte (28 Monate) benutzt unsere Treppe im Haus, seit sie krabbeln kann. Sie läuft sie eigenständig hoch und runter. Seit 3 Wochen geht sie partout nicht mehr runter, weint herzzerreißend oben an der Treppe und schreit „Angst, Angst!“.

Wir ermutigen sie immer wieder. An der Hand laufen geht, aber am liebsten wird sie getragen 🤷‍♀️

Sie ist weder gefallen noch sonst was, ich habe absolut keine Ahnung, warum sie sich plötzlich nicht mehr traut 🤷‍♀️ Und ich merke diese „Angst“ inzwischen öfter mal. Bei Kleinigkeiten, die sonst immer gingen. Also vllt wirklich eine Phase?

Zurück zu euch: was ist, wenn du mit baden gehst?

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Hmm wenn ich mit Baden gehe endet das nicht gut. Ich will eigentlich das stillen langsam reduzieren. Solche Situationen will ich eigentlich vermeiden. Sie würde halt nonstop an der Brust hängen. Das hatten wir schonmal versucht.

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Was ja aber eigtl logisch ist. Sie ist unsicher in der Situation und Nuckeln beruhigt 😅

Und wenn der Papa mit geht?

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Ich glaube auch eher nicht, dass es Scham ist. Mein 2-Jähriger hat auch plötzlich schwer nachvollziehbare Ängste entwickelt. Erst hatte er massive Angst vor einer Zimmerpflanze (die da schon vor seiner Geburt stand und nie ein Problem war), dann hat er bei jedem unbekannten Geräusch Angst bekommen. Ich glaube er entwickelt Fantasie und da eröffnen sich was Ängste betrifft einfach neue Dimensionen.

Zu deiner Tochter: Sie scheint Angst vor dem Baden entwickelt zu haben und auch vor allem, was damit assoziiert ist. Dazu gehört auch das nackt ausziehen. Sie weiß ja "wenn ich noch etwas an habe, bin ich vor dem Baden sicher". Ich würde das mit der Badehose nicht machen, das verwirrt dann eher und signalisiert ihr, dass auch du nackig sein für gefährlich hältst. Ich würde (wie du es ja schon tust) ihre Ängste erst nehmen, aber auch klar zeigen, dass du Baden nicht für gefährlich hältst.

Ich habe z.B. meinen Sohn immer wieder getröstet, wenn ihn die Pflanze erschreckt hat und habe auch Spielzeug zurück geholt, das zu nah an der Pflanze lag, aber ich habe die Pflanze trotzdem dort stehen lassen und ihm klargemacht, dass die da sein darf und nichts tun kann. Nach ein paar Wochen war es dann wieder okay. Klar beim Baden ist das etwas komplexer. Vielleicht mag sie mal mit dir zusammen in die Wanne? Der Körperkontakt gibt ja viel Sicherheit.

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Hallo! Keine Sorge, ganz normal. Mein Sohn hatte das sogar 2x
Wir haben ihm sämtliche Badekugeln mit kunterbunten Farben, Spielzeug etc gekauft aber genauso plötzlich als es kam war es auch wieder weg 😅
Beim ersten Mal dauerte es 3 Wochen. Beim 2. Mal konnte er uns schon erklären, dass er Angst vor dem Abflussstöpsel in der Wanne hat 😅
LG

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Hallo,

ich würde weiterhin kein großes Thema draus machen. Also nicht fragen, "warum willst du nicht in die Wanne?" (das kann sie ja noch gar nicht in Worte fassen), sondern maximal "willst du heute rein, ja oder nein?" und dann ggf einfach außerhalb abwaschen. Waschen muss sein, wie genau darf sie mitbestimmen.
Außerdem würde ich mal (mit etwas Show, heißt Badekugeln, Schwamm und Glitzerschaum, sichtlich fröhlich) vor ihr baden. Und dann fragen, ob sie mit rein will.

Viele Grüße
mavikelebek

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Das mitbaden ist halt schwierig weil sie noch stillt. Sie würde halt die ganze Zeit an die Brust wollen. Eigentlich will ich reduzieren. Und ich selbst finde das auch nicht so angenehm dann beim Baden. Wir haben das schon Mal probiert.

Buntes Badewasser, Schaum etc. Kennt sie alles. Hab auch Mal vor ihr ein Einhorn zum Auflösen was sie selbst kaufen wollte da drin aufgelöst. Hat nix gebracht. Sie hat panisch das Badezimmer verlassen.
So abputzen ist eben auch schwierig. Sie steht dann da sieht total verzweifelt aus. Weinerlich und hält sich halt die Hände so halb vor den Schambereich. Als ob es ihr unangenehm wäre. Vielleicht nicht direkt Scham aber es scheint ihr nicht geheuer zu sein. Und das kann ich halt nicht regelmäßig so bringen. Ich will nicht dass sie sich so fühlt. Egal warum, sie fühlt sich offensichtlich auch beim abputzen mit dem Waschlappen auch nicht wohl.
Sie will es ja in keiner Form. Waschen generell ist schwierig. Egal wie ich es mache es führt zum Drama. Da habe ich so noch nicht erlebt.

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Ich kann verstehen, dass du sie nicht zwingen möchtest. Das würde das Thema ja nur mit noch mehr negativer Bedeutung aufladen.
Du schreibst, es begann vor vier Wochen. Was war da los? Hat sie eine negative Erfahrung gemacht oder bei einer Situation mit Wasser zugeschaut, die sie so "beeindruckt" hat? Vielleicht in der Kita/bei Großeltern oder so? Vielleicht auch nicht sie selbst betreffend, sondern ein anderes Kind? Kannst du da recherchieren, ob jemand was weiß?
Und wenn jemand anderes die Badesituation übernimmt, ist es dann auch so?
Und mag sie generell mit Wasser spielen? Also matschen oder die Puppe baden?

Viele Grüße
mavikelebek

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Ist vermutlich etwas weit hergeholt aber vielleicht bemerkt sie gerade, dass sie pieseln bzw. anhalten kann und hat Angst, dass es ohne Windel einfach so rauskommt? Habe vor kurzem mal gelesen, dass einige Kinder da sehr emotional drauf reagieren, wenn sie plötzlich ohne Windeln pieseln oder was anderes machen. Hast du ihr schonmal angeboten, sich vorher aufs Töpfchen zu setzen?

Wie gesagt, das ist sehr weit hergeholt... ich glaube aber, Scham kommt auch erst viel später und würde dann auch eher auf allgemeine Ängstlichkeit schließen.