Noch etwa 2 Monate und dann haben wir es geschafft: das erste Jahr ist rum. Es stimmt was alle gesagt haben. Die ersten 12 Monate gehen wirklich schnell vorbei und es passiert so viel in dieser Zeit. Auf der anderen Seite beginnt dann wieder die dunkle Jahreszeit und der Gedanke daran wirft mich zurück in den Oktober 2020 und alles zieht sich in mir zusammen.
Endlich war sie da. Nach meiner persönlichen Albtraum Geburt. Aber sie war gesund. Und schrie und schrie und schrie. Anfang Dezember dachte ich dass endgültig mein Leben vorbei sei und ich dazu verdammt, das Gebrüll meines Kindes auszuhalten. Die Hoffnung auf das Ende nach den ersten 6 Wochen, 3 Monate, 6 Monate, nun 12 Monate. Wir haben schon vor längerer Zeit eine Überweisung zur Schreiambulanz bekommen. Heute habe ich einen Termin ausgemacht. Denn wir haben eine neue Eskalationsstufe erreicht.
Ich wusste nicht dass Babys SO wütend sein können. Mit Dingen um sich schmeißen, rebellieren, protestieren, komplett ausrasten und sich in Rage schreien können, dass man denkt, ihnen wurde gerade eine mit der Bratpfanne übergezogen. Letztens habe ich Autonomiephase gegoogelt. Da stand was von 2 Jahren. Sie ist noch nicht Mal 10 Monate alt. Das Brüllen kommt aus der tiefsten Kehle. Selbst wenn alles OK ist und wir spielen, ist immer ein schreiender Unterton dabei. Ich dachte, wenn sie sich endlich selbstständig fortbewegen könnte, würde sie zufriedener werden. Bei der Physiotherapie hat sie so viele Fortschritte gemacht. Aber jetzt schreit sie eben wippend im Vierfüßlerstand.
Manchmal frage ich mich aber auch ob ich nicht selbst ganz viel falsch mache. Seit drei Tagen kündige ich vorsichtig an, wenn ich den Schnuller gegen die Milchflasche tauschen will und erwarte nicht wirklich eine Antwort. Manches muss sie aber auch einfach aushalten. Zum Beispiel fünf Minuten im Kinderwagen sitzen bleiben, weil ich zwei Arme zu wenig habe und sie in manchen Situationen einfach nicht tragen kann. Sie stemmt sich mit aller Kraft gegen den Gurt. Will raus. Will keine Grenzen. Sie stemmt sich mit aller Kraft aber auch von mir weg, fängt an auf mir zu klettern, dass ich sie fast fallen lassen. Sie möchte nicht gehalten werden. Sie möchte aber auch nicht im Hochstuhl sitzen, nicht im Maxi Cosi, sie möchte nicht spielen, nicht trinken (weg die Flasche), nicht essen (reibt sich das Gesicht), nicht schlafen, sie möchte gar nichts. Es haben schon Leute gesagt, dass ich sie verziehe weil ich immer ihrem schreien nachgebe. Ich denke immer, tue ich es nicht, zerstöre ich ihr Urvertrauen. Sie kann sich ja nicht anders äußern. Sie soll doch wissen, dass mich ihre Bedürfnisse interessieren und ich möchte dass es ihr gut geht. Auf der anderen Seite habe ich inzwischen Angst dass ich irgendwann tatsächlich nicht mehr in der Lage bin, ihr Grenzen zu zeigen. Wenn ich aktuell, nein zu etwas sage, findet sie es witzig. Und ich freue mich tatsächlich dass ich sie ausnahmsweise Mal zum lachen gebracht habe.
Ich erwarte keine Happy Ends. Ich würde mich nur über Erfahrungen freuen. Ich Sehne mich nach etwas leben zurück. Vielleicht Mal wieder Urlaub machen ohne dass man Angst haben muss, dass das Kind ein ganzes Hotel, Flugzeug, Restaurant etc zusammen schreit. Ich sehne mich so sehr danach wieder Bestandteil dieser Welt sein zu können.
Was wurde aus euren Schrei-Babys?
Das Schreikind wurde zu einem sehr aktiven Kleinkind, dass immer viel zu meckern und zu motzen hatte und schnell wütend wurde und dann wieder unglaublich gebrüllt und sich teilweise eingeschrien hat und von nichts und niemandem zu beruhigen war. Besser wurde es so ab Kindergartenalter, als man mit vernünftigen Argumenten manchmal was erreichen konnte. Es gab aber auch immer mehr gute Tage, es wird tatsächlich besser, je älter die Kinder werden.
Sie war immer sehr aufbrausend, immer von 0 auf 100, immer zu einer Diskussion bereit. Mittlerweile habe ich eine Teenagertochter, die absolut pflegeleicht ist. Manchmal kommt noch was vom früheren Temperament durch, sie neigt noch immer zu Wutanfällen, ist auch immer noch sehr emotional, aber meistens sehe und höre ich den ganzen Tag nichts von ihr. Teeny halt, Handy und Co sind wichtiger.
Du machst das schon alles richtig und es wird besser! Bei meiner Tochter ist es ein Teil ihres Charakters, wir sagen immer, das Schreien ging über in Meckern und Motzen und danach in Diskutieren.
Mein Schreikind wurde ein ganz zauberhaftes Kleinkind 😅
Sie ist immer noch sehr sensibel, kuschelig und willensstark. 😅 aber wir kennen uns nun auch einfach 2 Jahre und inzwischen kann man einige Trigger einfach umgehen oder ich besser drauf eingehen.
Sie hat in den ersten 6 Monaten wahnsinnig viel geschrien, dann wurde es etwas besser (zu anderen im Vergleich immer noch viel). Mit 12 Monaten begann dann die Autonomiephase mit voller Wucht.
Ich hab dazu einen Workshop besucht und Bücher gelesen und das half mir persönlich total. Ich konnte ihr Schreien und auf den Boden werfen einordnen.
Auch heute noch geben wir nicht immer nach, aber meist können wir den Anfall besser begleiten und sie kommt auch schneller raus; sie hat also quasi Strategien erlernt. Das macht uns wahnsinnig stolz.
Trotzdem gibt es Tage wie z.B. vorgestern, wo sie echt von morgens bis abends nur gebrüllt hat. Alles war blöd: getragen werden, laufen, Buggy, ins Geschäft rein gehen, raus gehen; ihr was nicht kaufen wollen, ihr doch was kaufen wollen… ich war abends fix und fertig. Mein Mann hätte sie vor Ort am liebsten gegen ne Currywurst mit Pommes getauscht 😂😂 zum Glück haben wir es nicht gemacht 😜
Uns hilft also oft auch Galgenhumor 🙈😂
Aber insgesamt kann ich sagen: es wird tatsächlich besser!
Huhu, von der Beschreibung her ist meine Tochter deiner Tochter in dem Alter glaub sehr ähnlich.
Darf ich fragen, was du für Bücher gelesen hast?
Ich wollte mir das von Nora Imlau über gefühlsstarke Kinder kaufen und noch eines von Jesper Juul🤔
Ich hab das gewünschteste Wunschkind gelesen, dazu auch einige Blog-Beiträge und Podcasts (da auch von echte Mamas und echte Papas) und Babyjahre von Remo Largo :)
Mein erster Sohn schrie auch das erste Jahr mehr oder weniger komplett durch. Er reagierte extremst sensibel auf alle möglichen Personen, Geräusche etc.
Als er ein Jahr alt war und ich mit ihm auf einen Geburtstag gehen wollte, reichte es, dass ihn nur eine Person anschaute oder etwas lauter lachte und er schrie sich weg. Auch sonst war er so reizoffen und empfindlich.
Jetzt ist er sieben, geht in die erste Klasse, ist meist sehr kompromissbereit und unkompliziert, sehr neugierig, lernt sehr leicht; alles in allem ist er total pflegeleicht.
Mein kleines Mädchen ist jetzt 13,5 Monate. Auch sensibel und reizoffen und so willensstark. Ich denke mir oft, wie kann so ein kleiner Mensch so viel Wut im Bauch haben🙈 sie hat immer ihren Plan im Kopf und sobald sie nur etwas davon abweichen muss, schreit und tobt sie in einem Ausmaß, was ich so von meinen beiden Söhnen nicht kenne, zumindest nicht in dem Alter. Auch sonst ist sie so anspruchsvoll. Wenn sie irgendwas nicht sofort haben kann, egal ob zu Hause oder beim Einkaufen, sie schmeißt sich mit voller Wucht nach hinten und schreit extrem. Ablenken klappt vielleicht 1 von 10 Mal.
Auch möchte sie alles selbst machen. Sie isst nur, wenn sie es selbst mit der Gabel aufpicken kann, wenn ich es mache, bleibt der Mund zu. Wenn ihr irgendwas nicht sofort gelingt, ist das ein riesen Drama.
Und so geht es den lieben langen Tag. Ich hoffe so, dass es bald besser wird und kann dich da wirklich gut verstehen!
Allerdings bekommt sie gerade alle vier Backenzähne gleichzeitig und auch die Eckzähne schießen ein. Es kommt vielleicht gerade alles zusammen. Aber ihr Grundcharakter ist wahrscheinlich einfach so.
Mein Schreibaby ist ein aufgewecktes Kleinkind, vielseitig interessiert und total langweilig er ist superartig, baut keinen Mist, spielt und tobt gerne und interessiert sich für Naturkunde und - fernab vom Spielplatz - ruhige Aktivitäten... er ist sehr wohlwollend und herzlich, bockt und zickt nicht.
Übrigens ist meine Kleine da ganz anders. Sie war ein ruhiges und zurückhaltendes Baby und ist jetzt genau das Gegenteil
Hier genauso: das ruhige unkomplizierte, nie schreiende Baby ist nun ein immer wütendes, beißendes, hauendes, seeeehr aktives und nie Ruhe gebendes Kleinkind.
Ich hab 2 Kinder. Das 1. Ein schreibaby das mittlerweile 5 Jahre alt ist. Sehr empathisch sind beide wobei der große deutlich harmoniebedürftiger ist. Regulationsstörungen haben wir heute noch, auch wenn nicht mehr so viel und heftig bis 3 Jahre war jeder Sturz, selbst der harmloseste Rempler ein Drama, als wäre der Arm abgerissen und irgendwie kann er auch heute noch, automatisch nicht mehr laufen, weil er sich zb die Hand verletzt hat. So eine Hand braucht man unweigerlich um laufen zu können. Aber jetzt ist er 5 und kann schon mal nach nem Sturz vom Fahrrad schnell ohne weinen wieder weiter fahren. Nicht immer aber gelegentlich. Er ist mega energiegeladen und sportlich! Sehr naturverbunden und will mal Gärtner werden, während seine Freunde alle Polizisten werden wollen.^^ Er ist mega anspruchsvoll in allem auch an sich selbst. Er kann auch heute noch nen Wutanfall wegen NIX bekommen. Da reicht es schon, wenn man ne Tür aufmacht die er öffnen wollte.
Und er is schnell überfordert mit neuen Situationen und vergräbt sich dann.
Aber falls es dich beruhigt. Mein zweiter war die ersten eineinhalb Jahre mega einfach und pflegeleicht. Jetzt ist er 2,5 und die Wutausbrüche von ihm stellen seinen Bruder in den Schatten. Wenn der schreit platzt einen der Schädel. Die Nachbarn wissen dem wird nix angetan und man kann nix dran ändern aber die finden seine art zu schreien auch mega anstrengend und schrecklich. Ohne Witz den hört man draußen auf 200 Meter Gegenwind aufm Spielplatz von 100 Kindern sofort heraus. Und während der große häufiger mal weint oder wütend wird, ist das beim großen meist schnell verflogen... der kleine steigert sich mittlerweile hysterisch rein wie ein Irrer! Das man das Bedürfnis bekommt ihm ne Socke in den Mund zu stecken um die Lautstärke zu dämpfen (mach ich nicht, aber das Bedürfnis hätte ich da schon). Der ist auch viel taffer und wenn dem was nicht passt ballert der einem auch mal eine runter, das sind wir am unterbinden aber so heftig war nicht mal der große drauf und der hat vor allem viel gehauen... der kleine beist, kratzt, zwickt, schlägt... das ganze Repertoire wenn er wütend wird. Und wehe man fasst ihn an in der Wut... den muss man erstmal 3 Minuten schreien lassen und aus dem Raum gehen weil er sonst den Verstand verliert... danach lässt er sich erst beruhigen.
Sprich beim großen verwächst es sich zunehmend beim kleinen erleb ich erstmals warum man von Terrible Two spricht. Also auch pflegeleichte Babys müssen keine pflegeleichten Kleinkinder, Schulkinder oder pubertierende werden/sein. Und ein anstrengendes Baby kann ein pflegeleichter Teenager werden etc. Ich denke jeder hatte irgendwann in seiner Kindheit und Jugend ne Phase wo man sein Umfeld in den Wahnsinn getrieben hat. Ich war zb ein pflegeleichte Baby, n jammerlappen als Kleinkind, ein grüner Gremlin in der Grundschule-6. Klasse und ab 12 war ich ein fast schon erwachsen vernünftig ruhiger Teenager, wo meine Freundin die schlimmsten Dinge anfing ihrer Mutter an den Kopf zu knallen, hatte ich diese Phase zwischen 8 und 11 Jahren.
Unser Schreibaby wurde zu einem nimmermüden, sehr aktiven, immer angespannten Kleinkind. Mittagschlaf fing er an mit 1 Jahr zu verweigern. Mit 2 hab ich aufgegeben und ihn ganz abgeschafft. Er ist sehr willensstark und konsequent. Mit 4 hatten wir nochmal eine üble Phase mit schlimmen Provokationen.
Mit 5 Jahren war er plötzlich wie ausgewechselt, ist seither das liebste Kind auf Erden. Er ist relativ weit in Sprache und Entwicklung, fängt an mit Rechnen, Schreiben, Weltentdecken.
Mit 5,5 Jahren ließ er es endlich zu, zu schlafen. Er macht wieder Mittagschlaf in der Kita und geht entspannt durch den Tag, nun schon seit einem Jahr. Das ist sozusagen das langersehnte Happy Ende. Wir warten nun auf die Wackelzahnpupertät. Vielleicht bleibt diese aber auch aus, irgendwie mittelt sich ja alles im Leben 😉
Kind 2 und 3 waren übrigens immerschlafende, tiefenentspannte Anfängerbabys.
Meine Tochter ist mittlerweile 3,5. sie ist sehr aktiv, sprachlich fit und selbstständig. Sie liebt es mit anderen Kindern zu spielen und sobald wir unterwegs sind, bin ich abgeschrieben.
Sie kann mit Übergängen immernoch nicht gut umgehen und wird sehr schnell aggressiv , wenn ich sie aus der Kita abhole oder wir nach dem Sport nach Hause fahren….zu Hause wird dann immer ganz viel rausgelassen. Sie meckert und jammert schon noch viel und ist sehr sensibel - ständig sind die Socken unbequem, der Pulli kratzt oder die Toilette stinkt…
Aber alles in allem hat sie sich zu einem tollen Kind entwickelt. Sie singt den ganzen Tag vor sich hin und hat auch ganz viel Spaß.
Und nein, du hast mit Sicherheit nichts falsch gemacht. Mein zweites Kind ist viel entspannter, er kann mit Übergängen und neuen Situationen viel besser umgehen und ist auch bei weitem nicht so empfindlich.
Mein kleines schreibaby wird nächsten Monat 2
Das mir dem schreien wurde erst besser als sie laufen konnte das war dann letztes ja genau an heiligabend xD
Sie hat auch nie wieder so geschriehen wie das gesamte erste Lebensjahr was täglich gute 8 Stunden am Stück ging ohne Pause 🙈
Sie is aber dennoch ein unglaubliches Energie Bündel
Spielen is hier eher so Ausnahme
Hier dreht sich alles um toben Rennen und vorallem hüpfen und klettern 🙈
Auch im Kindergarten is ihre große Leidenschaft das Singen tanzen hüpfen klettern im turnraum
Sie is unglaublich ehrgeizig und hat aber nen sensationellen kurzen Geduldsfaden(ich glaube fast sie hat keinen) und kann somit auch relativ schnell auf 180 kommen wo sie dann auch ohne Probleme ne Stunde rum bocken kann mit auf dem Boden Welzen etc weil der bauklotz nich so wollte wie sie oder weil Mama nich richitg gehüpft is xD da kann man sie auch kaum runter holen das geht halt solange bis ihr einfällt das sie doch lieber hüpfen Will als am Boden liegen und zu bocken
Aber ansonsten is sie unglaublich happy und glücklich über jeden pups lacht viel
In der Krippe is sie das liebste Kind
Weint nie bockt nicht und macht was man ihr sagt xD
Weiß nich ob die wirklich immer von meinem kind reden xD
Bei uns wird nämlich zb das Wort nein eifnshc überhört aber man kann sie gut ablenken in Situationen wo sie Dan doch Dinge tut die sie nicht tun soll xD
Im großen und ganzen is es deutlich ruhiger geworden aber dennoch is es auch unglaublich anstrengend sie kann nämlich keine 5 Minuten alleine spielen oder sonstiges weil mein kleiner Kletter Affe sonst glaubt er könne die Wände hoch bzw die schränke 🙈😂
Sie weiß auch genau was sie will is wahnsinnig an Rituale oder sowas gebunden
Wehe es betretet hier jemand die wohnung mit Schuhe Halleluja der kriegt gleich ne Ansage von keinem Windelhopser 😂
Ich glaube es ist wahnsinnig verschieden wie sich die kleinen entwickeln icb glaube aber das grad unsere kleinen schreibabys von klein auf unglaublich viel Energie haben und bei uns is hier noch lange keine Sicht von etwas ruhigerem spielen oder sowas xD
Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir weiterhin starke Nerven!
Bei uns waren es "nur" 6 Monate schreien, dann kamen 6 Monate sehr fordern und fast nur getragen werden...
Nach dem 1. Jahr ist es besser geworden, aber das einfordern und Willen durchsetzen wollen bzw Grenzen austesten ist geblieben.
Es gibt nur 0 oder 100...
Entweder rennen oder getragen werden z.b.
Entweder super lieb sein oder Stimmung a la die Hölle steht bevor.
Ein Mittelding gab's hier bisher nicht bei meinem hochsensiblen empathischen Kind.
Aber damit kann man gut leben 😉