Nicht hören ist gefährlich

Meiner tochter ist zweieinhalb jahre alt umzug kooperiert eigentlich sehr. Nur gerne dann nicht wenn es wirklich wichtig ist...

Sie ist krank, möchte aber die Medizin nicht trinken obwohl das ein süßer Saft ist und sie es eigentlich mögen müsste

Sie rennt auf die Straße obwohl wir schon mehrfach erklärt haben dass es gefährlich ist

Wir sind schon am verzweifeln und wissen nicht wie wir ihr darf beibringen sollen, dass sie in diesen beiden Fällen kopieren MUSS.

Habt ihr Tipps und Hilfe für mich?
Vielen Dank!

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Medizin haben wir bei unserer Tochter mit Saft und Wasser gemischt und sie mit einem Strohhalm trinken lassen. Da sie sonst eigentlich keinen Saft bekommt war das ein Highlight für sie 😄
Bezüglich auf die Straße rennen.. wenn sie da nicht hört muss sie eben im Kinderwagen sitzen 🤷‍♀️

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Beim Saft würde ich versuchen trixs anzuwenden. Da darf auch bestochen werden etc.
Auch geflunkert. Wenn es notwendige Medizin ist rechtfertigt das sehr viele Hilfsmittel.
Körperlichen Zwang würde ich ausschließlich anwenden, wenn es lebensnotwendige Medikamente sind und nicht unbedingt bei Schmerzmittel und Hustensaft.
Will sie vielleicht den Saft selbst nehmen? Gibt es da eine Möglichkeit? Vielleicht in ihren Becher geben und sie selbst so trinken lassen?

Was die Sache mit der Straße angeht: Bei uns gibt es ein klares JA zum Bürgersteig. Aber auch ein klares NEIN zur Straße.
Ich habe meiner Tochter (fast 2) sehr lange und oft erklärt, dass Autos gefährlich sind. Ja deshalb hatte sie zwischenzeitlich große Angst immer wenn ein Auto gekommen ist. Mittlerweile hält sie sich wenn ein Auto vorbeifährt immer an mir fest.
Auf die Straße geht sie nur ganz selten trotz Warnung. Nämlich dann, wenn sie gerade eh aufgedreht ist, in Ich-mach-Blödsinn-Laune ist oder so. Dann wird sie aber direkt geschnappt und in den Wagen gesetzt oder auf den Arm genommen bzw zur Seite. Da ist mir auch egal wie sie sich wert, schreit, weint etc. Da werde ich auch durchaus Laut. Mir ist auch wichtig, ihr durch meine Reaktion rüberzubringen, dass das was sie da tut bei mir Angst etc auslöst.
Danach weint sie und ist meist sehr verstört.
Das ist verständlich. Ich entschuldige mich auch danach dafür, dass ich ihr Angst gemacht habe, oder falls ich ihr beim wegschnappen wehgetan habe. Rede mit ihr darüber, erkläre ihr warum ich so gehandelt habe und warum ich solche Angst habe, wenn sie auf die Straße läuft oder auf nem Parkplatz wegläuft. Wir kuscheln dann noch.

Ich bin sonst ein großer Freund von Kooperation. Allerdings ist es bei so Sachen wie Straßenverkehr einfach meine Verantwortung für ihre Sicherheit zu sorgen. Und die geht über alles. Da verlasse ich mich nicht auf ihre Kooperation. Obwohl sie seit ich das ein oder andere Mal sehr Extrem reagiert habe auch wesentlich mehr kooperiert. Sie weiß, dass das ein Thema ist bei dem ich keine Kompromisse machen und nicht lange Rede. Und hat wie ich schon erwähnt hatte verstanden, dass man einen gehörigen Respekt vor fahrenden Autos haben sollte.

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Bei uns läuft es ähnlich. Ich weiß nicht, ob das unbedingt der beste Weg ist, aber für mich ist er der authentischste. Ich habe mich (die wenigen Male, als das passiert ist) immer sehr erschreckt, wenn mein Sohn auf die Straße gelaufen ist, wurde recht laut und habe ihn natürlich sofort eingefangen. Das letzte Mal ist das mit 1,5 Jahren passiert, das war so eine emotionale Situation, dass er daraufhin selbst lieber in den Kinderwagen steigen wollte, bevor wir uns einer viel befahrenen Straße nähern. Jetzt mit 2,5 Jahren weiß er, dass er auf dem Bürgersteig bleiben muss. Wenn wirklich kein Auto kommt betritt er ab und zu ganz bewusst in Zeitlupentempo die Straße, um meine Reaktion zu beobachten. Ich greife sofort ein, bespreche meine Sorgen mit ihm und dann ist wieder für ein paar Wochen gut.

Am besten funktioniert das natürlich, wenn man sonst nicht so oft laut wird, sonst hat es ja keine Relevanz mehr 😉.

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Was die Medizin angeht, hilft bei unserem 2,5 jährigen Bestechung am besten. Er wollte neulich auch seinen Fiebersaft nicht nehmen. Dann hab ich ihm ein Stück Schokolade versprochen, wenn er den Saft trinkt und da hat er ihn sofort genommen. Sonst gibt es bei uns abends keine Süßigkeiten, aber Hauptsache die Medizin ist im Kind. 🤷‍♀️

In Bezug auf den Straßenverkehr ist es in dem Alter schwierig den Kindern zu erklären, wie gefährlich die Straße ist. Sie können da glaube ich noch gar nicht richtig verstehen, was das bedeutet. Allerdings kann man durchaus deutlich machen, dass die Straße absolut verboten ist. Und dieses auch konsequent umsetzen.

Wenn das Kind doch auf die Straße läuft, sofort zurück holen und ab in den Buggy oder auf den Arm. Und dann darf auch mal geschimpft werden. Kinder sollen und dürfen ja viel selbst entscheiden und herausfinden. Aber im Straßenverkehr erwarte ich Gehorsam und setze das auch bedingungslos durch, da mir alles andere einfach viel zu gefährlich ist.

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Das handhaben wir auch so, insbesondere beim Straßenverkehr.

Was die Medizin anbelangt: Wir versuchen es auch knallhart mit mogeln. Da wird der Saft eben in Obstsaft (gibt es sonst nie) oder den geliebten Joghurt gerührt, mir alles egal, Hauptsache drin im Kind :-D Da kann man einfach noch nicht wirklich auf Kooperation setzen, denn das ist ein Muss. Deswegen ist an der Front alles erlaubt, würde ich z.B. auch beim Impfen so machen.