Hallo ihr Lieben,
ich habe einen Sohn (2 Jahre und 6 Monate) aktuell ist er sprachlich immer noch verzögert. Was auch beim Logopäden bestätigt wurde. Ich solle jedoch abwarten bis er 3 ist, bevor was unternommen wird, da er vielleicht ein Late-Talker seien könnte.
Nun ist mir bewusst das Kinder ihre Grenzen austesten und oft Dinge falsch machen, obwohl zig mal erklärt wurde das er etwas nicht darf.
Jedoch besteht seit Monaten das Problem das er bei seiner bockigen Phase, d.h sobald er etwas nicht bekommt oder ihm gegen den Strich geht, dann fängt er an zu schlagen oder zu treten. Er weiß bewusst das er das nicht darf oder das es uns weh tut, aber er macht es trotzdem immer und immer wieder.
Seit kurzem ist es ziemlich schlimm und er fängt an andere Lebewesen zu treten und zu schlagen.
Alternativen anbieten funktioniert nicht. Genauso wenig wie ablenken oder auf ihn eingehen und mit ihm versuchen zu erklären warum er das nicht darf. Er blockt sofort ab und will einem nicht zuhören. Wir vermuten stark das es daran liegt, das er sich noch nicht so gut äußern kann.
Mittlerweile ist es aber so schlimm das ich mich sogar dabei erwische wie ich ihn in letzter Zeit häufiger anschreie, weil er einfach nicht hört. Es tut mir Leid und ich entschuldige mich auch bei ihm, aber wenn er nachdem 5ten Mal versucht mich oder den Hund zu treten, dann kann ich einfach nicht mehr ruhig bleiben.
Wir hatten heute z.B das Problem das er während seiner bockigen Phase versucht hat eine freilaufende Ziege zu treten (waren im Wildpark) und ihn so stark anschreien, damit die Ziege ihn nicht angreift und er vor Schreck sofort aufgehört hat.
Ich bin aber mit meinem Latein am Ende.. Wie würdet ihr mit dem Kind umgehen?
Er ist auch erst seit kurzem in der Kita und wir haben es dort angesprochen, aber da hieß nur wir sollen ihm Zeit geben und versuchen ihn abzulenken. Mehr könnten wir nicht machen.
Kleinkind will nicht hören
Dein Sohn weiß NICHT, dass es euch weh tut, diese Fähigkeit kommt erst noch. Und er weiß in diesen Situationen auch nicht bewusst, dass er es nicht darf. Sein Hirn ist gestresst, da läuft nix normal. In dem Alter sind die Stressreaktionen eben so deutlich, wobei es bei euch natürlich durchaus sein kann, dass sie häufiger sind auf Grund des Frusts, dass er nicht verstanden wird.
Ja, Ablenkung, Versuche ihn zu Trösten, Verständnis zeigen, Erklären, was gerade mit ihm passiert und was er gerade fühlt… auch das muss er ja erst mal lernen und verstehen. Evtl Alternativen zeigen: Kissen, Biden schlagen,…
Das Problem in der „bockigen Phase“ ist, dass das Gehirn quasi auf „Error“ läuft und nein, er hört euch dann tatsächlich nicht und ihm fehlt einfach noch diese „Kontrollinstanz“ im Hirn, die ihn zügelt und er quasi sein Wissen anwenden kann, dass man das nicht macht.
Nun ist Hauen und Treten auch keine Lösung. Motte hat eine Zeitlang auch gehauen, wenn erreichbar auch unsere Katze. Daher habe ich sie so fest gehalten, dass es nicht geht. Da steht Fremd- und Selbstschutz an erster Stelle. Inzwischen ist Hauen kein Thema mehr.
Ansonsten hilft am besten - Kinder bocken lassen, aber in der Nähe sein, Ruhe ausstrahlen. Schreien bringt leider oft gar nix (außer vllt einen Schreck, aber auch da Stumpfen sie irgendwann ab). Wenn das Kind wieder empfänglicher wird, Gefühle spiegeln, Regel kurz formulieren und trösten. :)
Hallo,
Ich muss dir sagen: nein leider versteht er eben nicht wirklich was anderen wehtun bedeutet. Empathie Entwickelt sich erst später. In dem Alter sind Kinder noch absolut nicht in der Lage sich in andere reinzuversetzen. Und wie die anderen schon geschrieben haben. Bei Frust und überforderung geht das Hirn in einen Ausnahmezustand. Da geht nix mehr. Das einzige was dann hilft wenn alternativen etc nicht wirken: Kind schnappen und aus der Situation raus. Notfalls kurz festhalten, wenn sonst er oder andere verletzt werden können. Er kann in dem Moment nicht hören. Er ist in einer Phase in der auch so viel Veränderung in seinem Gehirn passiert, da da vieles kurzfristig Kreuz und quer läuft.
Wie schon erwähnt wurde: Empathie ist in diesem Alter nicht vorhanden. Die kommt erst mit ca 4 Jahren. Du sagst ihm, dass es weh tut. Doch selbst wenn er die Worte versteht, kann er das nicht in diese Situation übertragen. In dem Moment weiß er nicht, dass es weh tut, er kann es nicht nachempfinden. Daher ist er nicht böse oder absichtlich verletzend.
Die Trotzphase ist sehr anstrengend bzw es gibt sehr anstrengende Phasen.
Krümel hat auch eine Zeitlang geschlagen. Ich habe seinen Arm festgehalten und deutlich "Nein, das tut weh." gesagt und das eben immer wieder. Teilweise habe ich ihn auch aus der Situation genommen. Ansonsten lasse ich ihn schreien, weinen und toben, bin da und tröste wenn er soweit ist. Er weiß, dass er wütend ist (ich benenne seine Gefühle) und dass er das auch sein darf. Verletzt er sich selbst oder andere, schreite ich ein und unterbinde das sofort. Ansonsten unterbreche ich seine Wutausbrüche aber nicht, sondern halte sie aus.
Mehr kann man nicht tun. Irgendwann wird es besser. Krümel schlägt schon länger nicht mehr.