Kind grüßt nicht und verabschiedet sich nicht...

Hi!

Meine Große wird bald 3 Jahre alt und geht seit 1 Jahr in die Krippe. Auch sehr gerne!
Leider hat sie die Angewohnheit morgens beim Reingehen in die Gruppe (selbst wenn zu der Zeit noch nur die Erzieherin da ist) nicht zu grüßen und am Nachmottag verabschiedet sie sich auch nie - egal ob von der Erzieherin oder einem anderen Kind.

Auch bei Aufforderung macht sie es nicht, sondern ignoriert es einfach.

Wie ist das bei euren Kids? Wie kann ich ihr denn beibringen, dass man begrüßt/sich verabschiedet???

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Wer ist dieser "man" und warum MUSS ich Leute Grüßen nur weil er es tut? 🤔

Vielleicht sieht deine Tochter keine Notwendigkeit. Vielleicht ist sie nicht begeistert in die Kita zu gehen, würde liebe was anderes machen, vielleicht sind das alles Momente, die ihr auch so schon was abverlangen.
Du kannst sie nicht zwingen sich zu Verabschieden oder zu grüßen. Aber wie sagt man so schön:" wir brauchen Kinder nicht erziehen, die machen uns eh alles nach"

In diesem Sinne begrüße morgens direkt Mal freundlich die Erzieherin. Und verabschiede dich bei deiner Tochter. Wenn sie das möchte, wird sie sich ein Beispiel an dir nehmen.
Du kannst auch zum Beispiel eine Frage daraus machen: wenn sie auf jemanden zugeht, Frage sie: "Oh, willst du ... Hallo sagen?" Und wenn ihr geht: " willst du ... Tschüss sagen?"
Und wenn sie das dann immernoch nicht will, dann will sie das halt nicht. Das musst du respektieren.

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Mega Antwort, dem ist nichts hinzuzufügen! Toll 😊👍🏼

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Keine Ahnung wie man das beibringt 🤷‍♀️😄 E ist 14 Monate alt und winkt zum hallo und zum Abschied 😊 und wenn er mal keine Lust hat, dann hat er halt keine Lust.. habe mir bis zu deinem Post noch nie Gedanken darüber gemacht 🙈 vermutlich wird er sich das einfach angeschaut haben.
Begrüße einfach weiter freudig, irgendwann wird sie es sicher auch mal machen wollen ☺️ Immerhin sieht sie ja, dass Mama das Spaß macht.

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Ich denke, ihr lebt es ihr vor und sagt es ihr regelmäßig. Damit ist es meines Erachtens gut. Ich erinnere mich, dass ich als Kind selbst so war. Ich habe meine Tanten und Onkel ignoriert, weil ich auch furchtbar schüchtern war und das doof gefunden habe. Das kommt ganz bestimmt von alleine.

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Hat dein Kind vielleicht gar keine Ressourcen dafür übrig? Mein Kind ist zwar erst 2 Jahre alt, aber morgens in der Kita ist er viel zu aufgeregt weiler spielen möchte, und abends platt vom Tag. Da ist keine Energie übrig für Höflichkeit :D Er grüsst aber jeden Bus, Müllwagen, Bagger, Menschen zu Fuss und auf dem Fahrrad.. :-)

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So ähnlich sehe ich das auch. Mein Sohn findet es morgens schwierig in die Gruppe zu gehen und ist verunsichert, wenn ihn alle erwartungsvoll anschauen. Für ihn ist es am einfachsten, an allen schnell vorbei zu rennen und sich auf sein Lieblingsspielzeug zu konzentrieren. Grüßen wäre da überhaupt nicht seinen Bedürfnissen entsprechend und wahrscheinlich auch gar nicht möglich. Es wird auch nicht erwartet glaube ich.

Mittags beim Abholen ist er auch ziemlich durch und würde nicht von alleine dran denken. Wenn ich ihn auf den Arm nehme und frage, ob er sich verabschieden will, sagt er meistens ja und winkt kurz. Manchmal ist es ihm aber zu viel und dann würde ich da auch keinen Druck machen. Ich frage ihn nur, weil Verabschieden ihm meist mit Übergängen hilft und nicht, weil "man" das so macht.

Genau wie bei eressa, grüßt, winkt und verschiedet er sich eigentlich sehr gerne, wenn er sich gerade sicher fühlt und gute Laune hat.

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Meine Tochter wird bald 4 und macht das auch äußerst selten.
Sie ist einfach schüchtern.

Sie wird oft angesprochen von Kindern aus ihrer Kita und fast nie reagiert sie. Ich grüße dann immer freundlich und sage, schau mal Tochter, da hat ein Kind Dich gegrüßt, kennst Du es?

Was soll ich sonst machen. Kommt schon noch.
Ich war auch so als Kind. Heute bin ich das Gegenteil von schüchtern.

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Ist bei meiner Tochter auch so. Die ist auch extrem schüchtern.

Und ich muss gestehen, selbst ich als Erwachsene bin in manchen Situationen (nicht allen) schüchtern und es fällt mir manchmal auch schwer.

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Hallo!

Unsere KiTa Tante meinte man soll es einfach nur vorleben. Die Kinder zum grüßen zu erinnern oder ermahnen führt dazu das die Kinder sich vorgeführt fühlen, und es erstrecht verweigern.

Langsam wird es immer häufiger das sie „Hallo“ und „Tschüss“ sagt. Aber noch lange nicht immer. Ab und zu grüßt sie auch andere Spaziergänger. Besonders die, die ich nicht Grüße, weil sie so unfreundlich schauen. Da zaubert sie ein Zuckersüßes „Guten Tag“ aus dem Hut 🤣


Also: es wird… sie ist jetzt 3,5

LG

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Hab jetzt die anderen antworten nicht gelesen, vielleicht kam so was ähnliches schon 😅

Ein Kind lernt durch Nachahmung.
Wenn die Eltern Grüßen, wird das Kind Grüßen. Wenn die Eltern Bitte und Danke sagen wird es das Kind auch tun.

Wenn du die Fernbedienung auf die Couch wirfst, wird dein Kind auch Dinge werfen. Es hat es ja durch dich/euch gelernt

Usw.

Kinder übernehmen die Verhaltensweisen der Eltern/Bezugspersonen.

Falls die Bezugspersonen immer Grüßen, dann ist das Kind vielleicht einfach schüchtern 😅

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Ich sehe es etwas anders als die anderen.
Ich persönlich finde, dass das Erlernen sozialer Normen auch in dem Alter schon dazugehört und es nicht einfach OK ist, nicht grüssen zu wollen. Sie muss natürlich nicht jedem Fremden die Hand geben oder Küsschen verteilen (Gott bewahre), aber eine gewisse Routine würde ich mit reinbringen.

Am besten ist natürlich, wenn man mit gutem Beispiel vorangeht und selbst freundlich grüsst, das sehe ich wie alle anderen. Dann würde ich mir persönlich Mal die Zeit nehmen und beim Abholen einfach Mal stehen bleiben und sagen, dass wir leider erst gehen können, wenn wir uns verabschiedet haben, damit Fräulein Pausenbrot (Name der Erzieherin) auch weiss, dass wir jetzt nicht mehr da sind und sie nicht mehr aufpassen muss. Also erstmal nur von einer Erzieherin verabschieden, nicht von der ganzen Gruppe. Irgendwann würde ich das dann ausweiten auf morgens.

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Klar. Das Kind will nach Hause hatte einen langen Tag in der Kita, musste sich zurückhalten, die eigene Impulse bereits so häufig kontrollieren, und dann soll es da so lange stehen belieben bis es tschüss gesagt hat, obwohl es gerade vielleicht überfordert ist, müde, nach Hause will und ihm definitiv NICHT danach ist noch länger seine Impulse für soziale Normen zu unterdrücken. Für die es auch einfach noch zu klein ist. Kinder fangen schon irgendwann von selbst damit an. Wenn sie alt genug sind den Sinn dahinter zu verstehen. In dem Alter sind sie häufig kognitiv noch nicht so weit. Sie können sich auch noch nicht in andere hineinversetzen, weswegen die Begründung mit der Erzieherin zwar vielleicht nachgeplappert wird, aber eben nicht vollständig verstanden. Wo wir wieder beim Problem sind: Das Kind muss wegen etwas was es nicht versteht, in einer Situation verharren die unangenehmen und anstrengend zugleich ist. Meiner Meinung nach sehr unnötig.

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Das sehe ich anders.

Wenn ich einem Kind zumuten kann, 3 Stunden oder länger "seine Impulse zu kontrollieren" und "sich zurückzuhalten" wird es für 10 Sekunden "Tschüss, Anja" wohl auch noch reichen.

Erzieherinnen geben sich viel Mühe, den Übergang in die Kita zu gestalten. Das Kind "Abzuholen" und freundlich aufzunehmen.
Eine Begrüßung/Verabschiedung besteht nur aus ein bis zwei Wörtern und kann sogar dem Kind helfen, einen Übergang zu schaffen.

Wenn das wirklich zuviel verlangt ist (vom Kind!) sollte man die Betreuungssituation überdenken.
Bzw, ein Kind, das am Ende der Betreuungszeit so fix und fertig ist, dass man ihm simple, kurze! Höflichkeit gegenüber Vertrauenspersonen nicht mehr nahelegen kann, tut mir leid.

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Ich habe meinen Kindern aufjeden Fall das "Tschüss" beim abholen beigebracht. Denn die Erzieher gucken nicht schlecht, wenn man dann sein Kind abholt und das sich nur umdreht und weggeht. Das haben die nicht so gerne.

Ich habe dann immer leise gesagt "Sagst Du noch Tschüss"? Und dann kam auch noch eine laute Verabschiedung. Manchmal auch nicht, aber das soll dann auch mal ok sein.

Ich finde ein Kind muss sowas schon lernen. Wo kommt man denn dahin, wenn man sagt, das sein Kind das nicht machen müsste...

Es sei denn wir verabschieden uns 2021 auch noch vom Anstand.

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Sehe ich genauso. Es hat was mit Anstand zu tun. Ich bin froh, dass Kinder nicht mehr gezwungen werden jedem Hans Wurst die Hand zu geben, aber grüßen? Das gehört zu einem höflichen Umgang dazu und auch das muss beigebracht werden. Es ist unsere Aufgabe unsere Kinder zu erziehen, dass sie einen guten Start ins Leben bekommen.
Es gibt bei mir auf der Arbeit eine Handvoll Leute, die morgens am Büro vorbeilaufen ohne zu nicken, ohne zu grüßen, ohne die Miene zu verziehen. Sehr sympathisch, wirklich 🙄 Die Leute hätten besser etwas Anstand beigebracht bekommen, dann würden sie im Leben besser angekommen bei anderen.
Wie weit ist es denn gekommen, dass es als Freiheitsrechteinschränkend gesehen wird, dass man nett zueinander sein sollte?
Mein Kind muss weder den Teller leer essen, noch jemand die Hand geben, noch sich von Verwandtschaft abknutschen lassen, noch sein Lieblingsspiel teilen „weil sich das gehört“ - aber es muss sich ordentlich verabschieden und grüßen.