Sprachtalentierte Kinder

Hallo!
Ich habe zwei Kinder. Mein Sohn ist gerade 4 geworden und meine Tochter ist knapp 19 Monate. Ich wende mich an das Forum, weil ich nicht Menschen in meiner Umgebung mit meinen Gedanken auf die Nerven gehen will, da ich weiß, dass das eher nicht so gut ankommt, beziehungsweise ich nicht den Eindruck erwecken will, dass meine Kinder besonders toll seien! Ich weiß, dass jedes Kind seine besonderen Fähigkeiten besitzt und man als Mama sich auch immer sehr auf die Stärken fokussiert. Fände es einfach schön Gleichgesinnte zu treffen oder Meinungen zu hören. Meine Tochter (18 monate) spricht wirklich sehr sehr gut. Nahezu in ganzen Sätzen. Zum Beispiel: Mama, ich will die Blumen halten. Oder: darf ich auch hochklettern? Oder: fang mich doch, du eierloch. Ich auch ein Klötzchen da rein schmeißen. Also längst nicht grammatikalisch perfekt. Aber das ist wirklich nur ein winziger Auszug. Das geht den ganzen Tag so. Mein Großer ist auch ein sprachtalent und im Kindergarten wurde ich beim entwicklungsgespräch darauf hingewiesen, dass er seiner Entwicklung im Vergleich zu Gleichaltrigen extrem voraus ist. Sowohl sprachlich als auch intellektuell. Hatte heute meinen vierten Tag in der Kita und alle drei Erzieherinnen können nicht fassen, wie die kleine Maus spricht. Eigentlich hat es durch die Erzieherinnen in Kita und kiga erst angefangen in meinem Kopf zu rattern. Bei mir wurde im Krankenhaus mal ein IQ- Test gemacht, bei dem ein Quotient von 142 herauskam. Ich hab das nie ernst genommen und auch meine Eltern damals beschwichtigt, dass er eben meinen Begabungen entgegenkam. Ich war zwar am Gymnasium- aber nicht überragend und habe mein späteres Studium auch abgebrochen. Ich habe allerdings auch nie gelernt oder lernen müssen. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass meine Kinder- falls sie denn besonders begabt sind, es mir nicht nachmachen. Habt ihr Erfahrungswerte? Laufen lassen? Fördern? Beobachten? Liebe Grüße, Esta

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Ich würde immer nur das fördern bzw. soweit fördern wie die Kinder Interesse an etwas zeigen. Ansonsten immer laufen lassen, es ergibt sich von selbst wann ein Kind was kann bzw machen möchte.
Mein Sohn hat auch bevor er zwei war in ganzen Sätzen und nahezu alles gesprochen. In der Schule tat er sich später relativ schwer. Bei uns gabs da also gar keinen Zusammenhang.

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Das hab ich auch gelesen, dass sprachliche Begabung nicht unbedingt was mit Intelligenz zu tun haben muss🤔 Aber hat er sich tatsächlich schwer getan? Weil es gibt ja auch den Fall von sogenannten „Underarchievern“, oder? Danke für deine Antwort und liebe Grüße 🌷

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Ja leider hat er sich tatsächlich schwer getan.

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Hallo :)
Erstmal würde ich beobachten. Sollten die Kinder tatsächlich hochbegabt sein, dann definitiv fördern. Die Erzieher sprechen davon, dass der 4 Jährige weit voraus ist, aber haben sie sonst auch etwas dazu gesagt? Es gibt immer Kinder, die etwas weiter sind - die Entwicklung ist ja ganz unterschiedlich. Aber um hochbegabt zu sein, gehört mehr dazu. Ich kenne mich da nicht wirklich aus, aber du könntest es ja mal beim nächsten Entwicklungsgespräch ansprechen, wie die Erzieher das sehen. Ist er einfach etwas weiter, oder ist er erstaunlich weit, so dass eine zusätzliche Förderung gut wäre.
Ich kenne 2 Kinder, die hochbegabt sind/waren. Beim Großen weiß ich es zwar nicht wirklich, aber er war mit 5 Jahren unglaublich weit. Konnte schriftlich dividieren und multiplizieren mit sehr hohen Zahlen, lesen und schreiben wie ein 4. Klässler. Nichts wurde getan, ihm war langweilig, die Noten wurden immer schlechter. Mit einer Förderung, einem angepassten Unterrichtsstoff, wäre es ihm bestimmt besser ergangen. Beim Jüngeren wurde die Hochbegabung "diagnostiziert". Erst kam er direkt in die 2. Klasse, dann aber doch wieder in die 1. mit einem teilweise anderen Unterrichtsstoff. Er ist zwar intellektuell unglaublich weit, sozial aber eher zurück. Weint viel, sehr schüchtern, fast ängstlich, findet kaum Anschluss.
Also ich finde, eine Hochbegabung gehört gefördert, da sonst das Kind nicht damit umgehen kann. Aber ob deine Kinder nun hochbegabt sind oder sprachlich einfach weit voraus, das können wir hier nicht beantworten.

Mein mittlerer Sohn wurde in der Schule getestet, wie weit er ist, da er bereits lesen und schreiben konnte. Das können natürlich mehrere Kinder, aber mein Sohn bringt sein Wissen so richtig "neunmalklug" rüber, dass man glauben könnte, er sei hochbegabt 😅 war/ist er nicht - er war/ist einfach nur sehr interessiert in bestimmten Gebieten.

Meine Jüngste, jetzt 3,5 Jahre alt, konnte auch sehr früh sprechen. Mit 1,5 Jahren in kurzen Sätzen aber noch nicht grammatikalisch richtig. Mit 2 Jahren dann richtig, auch alle Zeitformen, Pronomen korrekt verwendet usw...
So mit 2,5 kam Englisch dazu. Jetzt mit 3,5 spricht, singt, zählt sie und sagt das Alphabet auf - in beiden Sprachen, schreibt ihren Namen und kann weitere Buchstaben erkennen. Sprache ist ihre Stärke würde ich sagen, hochbegabt finde ich persönlich sie aber nicht. Sie geht erst seit Montag in den Kindergarten. Sollte dort etwas gesagt werden, wird sie natürlich gefördert, aber wie gesagt, kann ich es mir nicht vorstellen. Ich finde ihr Können toll, aber nicht unglaublich erstaunlich. Hoffe, man versteht, was ich meine 😅 natürlich ist sie besonders, wie aber jedes andere Kind auch.

Also in eurem Fall würde ich mal um ein Gespräch bitten. Je nachdem fördern oder beobachten - die Erzieher kennen sich da bestimmt aus.
Liebe Grüße 🌸

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Vielen Dank für deine Antwort! Ich fand meinen Großen auch immer schlau, aber auch nicht außergewöhnlich! Allerdings hat man als Mama auch nicht immer so den direkten Vergleich und ich finde, man kann das schwer einschätzen 🤔 wir hatten jetzt im Kindergarten auch eher immer wieder Probleme - mal hat er doofe Wörter gesagt, kinder geärgert, gehauen oder sogar gebissen. Deswegen hatten wir, mein Mann und ich, eben lange Zeit überhaupt nicht mehr auf seine Intellektuellen Fähigkeiten geachtet sondern sind eher an seinem problematischen Verhalten verzweifelt. Deswegen hatte ich auch eher etwas Angst vorm Entwicklungsgespräch. Aber dann bin ich eben aus allen Wolken gefallen, als die Erzieherin gemeint hat, dass sie sich sehr auf das Gespräch gefreut hat. Dass er wirklich sehr außergewöhnlich ist und auch Fähigkeiten besitzt, die sich normalerweise erst ein paar Jahre später entwickeln ( er lügt, seitdem er 3 ist und er kann auch Ironie verwenden). Außerdem meint sie, dass er extrem selbstständig ist, sich ganz genau einschätzen kann, sich jeder Situation sofort anpassen kann, nichts ohne Plan macht, extrem wissbegierig ist, sehr konzentriert ist, extrem phantasievoll und sich immer jedes Detail merken kann. Besonders auffällig ist sein sprachtalent, wo er anscheinend auch den Vorschulkindern weit voraus ist. Er rechnet im Zahlenraum bis 20 sicher im Kopf- was ich persönlich jetzt nicht so ungewöhnlich finde. Ihre Einschätzung dazu ist, dass es toll ist, dass er sich so gut entwickelt, dass sie seine besonderen Begabungen aber genau beobachten werden- von zusätzlicher Förderung hat sie nichts gesagt. Meiner ist sehr extrovertiert und selbstbewusst. So wie du es bei deinem Großen beschreibst- das erinnert mich eben ein bisschen an meine Schulzeit. Ich wollte nicht mehr zur Schule gehen, habe mich krank gestellt und in der 7. klasse ein Dreiviertel Jahr im Krankenhaus verbraucht und in der 8. nochmal ein halbes Jahr. Das würde ich meinen Kindern gerne ersparen, wenn sie denn wirklich besonders begabt wären. Bei der Kleinen ist es ja momentan eigentlich eh noch nicht relevant, aber beim Großen mach ich mir teilweise schon sorgen aufgrund seines Verhaltens 🤔

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Das sind schon einige Punkte, die außergewöhnlich für einen 4 Jährigen sind. Da würde ich auch genauer darauf achten.
Nur, was das Lügen und die Ironie betrifft, da erkenne ich meine Tochter wieder 🙈
Aber mit 4 im Zahlenraum 20 rechnen, so selbstständig, genau, konzentriert und anpassungsfähig sein, wie du beschreibst - da hebt er sich bestimmt von den anderen ab.
Ich teile deine Ansicht, dass er hochbegabt sein "könnte" - für die weitere Vorgehensweise hab ich aber leider keinen Plan 😬
Alles Gute wünsche ich euch :)

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Aktuell würde ich noch nichts besonderes machen. Sondern sie einfach in dem fördern, was ihnen Spaß macht.

Du kannst aber die Kita auch ansprechen, unsere Kita arbeitet z.B. mit den kleinen Füchsen zusammen (Verein zur Förderung hochbegabter Kinder).

Aber meine Nichte war ähnlich. Sie ist immer noch fix unterwegs, aber inzwischen ist sie knapp 4 und der Vorsprung zu Gleichaltrigen nicht mehr ganz so groß, wie mit 1,5/2. ;)

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Ja, ich denke auch, dass sie gerade noch in einem Alter sind, wo es schwer einzuschätzen ist, was dahinter steckt ☺️

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Ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass unsere Tochter hochbegabt sein könnte, nur weil wie schon sehr gut sprechen kann.
Sie hat mit 6 Monaten die ersten drei Worte gesprochen (Mama, Papa, Auto - alles präzise zugeordnet). Jetzt, mit knapp 19 Monaten spricht sie flüssig. Die meisten Worte kann sie korrekt aussprechen, meistens stimmt auch die Grammatik. Einige Fehler macht sie, aber immer so, dass man sie gut verstehen kann.
Wir fördern sie einfach so, wie sie es einfordert, ansonsten lassen wir es laufen.

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Das kann ich total verstehen, mein Sohn war ähnlich sprachbegabt mit 19 Monaten und da hatte ich mir auch keine Gedanken darüber gemacht. Vielleicht ist es eher das Feedback aus dem Kindergarten meines Großen und auch seines Kinderarztes, der gemeint hat: Glauben sie nicht, dass er durchschnittlich begabt ist. Er sei sehr weit für sein Alter. Und im Ü-Heft hat er unter besondere Auffälligkeiten: „Sehr weit entwickelt“ vermerkt

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Hallo! ☺️

Ich habe auch so einen "Haufen" zu Hause! 😉
Meine Kids sind sprachlich besonders gut, aber auch in anderen Dingen.
Die großen gehen mittlerweile in die Schule und müssen sich eigentlich nicht anstrengen. Der mittlere wurde vorzeitig eingeschult.

Die Lehrer haben die Begabungen rasch erkannt und sie bekommen zum Teil extra Aufgaben - aber nur, wenn sie das möchten.

Der kleine ist 2 und im sprachlichen und kognitiven Bereich auch voraus. Wie sich das weiter entwickelt, werden wir sehen.

Meine Kinder haben/hatten aber alle Probleme mit ungewohnten oder neuen Situationen, mit fremden Menschen und auch, sich von mir zu lösen.
Das war und ist auch oft nicht einfach.
Sie sind eher verschlossen und alle sehr schüchtern.
Im Mittelpunkt stehen finden sie auch nicht gut. Deshalb haben wir den IQ auch nicht testen lassen. Das wäre für unsere Kinder eher eine Qual gewesen.

Im Kindergarten und in der Schule wird bei beiden aber eine hochbegabung vermutet.

Fördern geht eh nur, wenn die Kids das möchten.
Mein kleiner interessiert sich momentan extrem für Buchstaben. Bei jedem Nummernschild oder ähnlichem fragt er, welche Buchstaben das sind.

Die Großen sind glücklich in der Schule. Sie gehen total gerne, auch wenn sie (noch) nicht wirklich gefordert sind. 😉

Ich selbst hatte in der Schule auch nie Probleme, hab mir beim Lernen immer leicht getan.

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Meine Beiden sind sehr extrovertiert und extrem selbstständig. Ich persönlich glaube eher nicht, dass es da einen Zusammenhang gibt- vielleicht ist das einfach eine Charakereigenschaft? 🤔 das würde ich mir natürlich auch für meine Kinder wünschen, dass sie gerne zur Schule gehen und ihnen das lernen leicht fällt. Wer nicht? Aber da kann man ja eh nur abwarten 😊

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Meine Tochter ist jetzt etwas über 2 Jahre. Sie hat auch früh angefangen zu sprechen und auch sehr schnell ganze Sätze mit vernünftiger Grammatik und guter Aussprache. Heute erzählt sie ohne Punkt und Komma ganze Geschichten.
Dafür hat motorisch einiges länger gedauert. Sie konnte früher fehlerfrei sprechen als sicher laufen, krabbeln war blöd und beim Pekip war sie die letzte die sitzen konnte. Machte nix weil sie konnte dafür die Lieder mitsingen 😊
Gefördert haben wir nie sondern ihr nur immer das angeboten was sie gerade gebraucht hat. Momentan sind es Bücher die sie "liest". Sie lernt schnell über Sprache. Davor brauchte sie mehr Bewegungsspiele 🤷🏻‍♀️

Ich bin nie offiziell getestet worden konnte aber im Alter meiner Tochter ähnlich fehlerfrei sprechen. IQ wurde auch recht weit oben vermutet. Aber da er nicht gigantisch hoch sein wird und ich weder im sozialen Bereich noch woanders Probleme habe haben meine Eltern es dabei belassen (Gott sei Dank).

Ich würde abwarten wie sich deine Kinder weiter entwickeln und einfach den jeweiligen Interessen gerecht werden. Ob es dann wirklich eine Hochbegabung ist (wo man den Kindern die entsprechende Unterstützung geben muss) oder einfach "nur" ein großes Sprachtalent sollte sich dann ja mit der Zeit zeigen

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Ich würde sagen, der Große war motorisch eher früh dran, aber relativ durchschnittlich, die Kleine ist auch motorisch extrem weit voraus. Du hast recht, in diesem Alter ist es schwer einzuschätzen und ich fördere auch nur ihre Interessen. Ich wollte auch einfach frühzeitig mal Erfahrungswerte von anderen einholen um die Situation besser einschätzen zu können ☺️

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Ich habe nur Mal gehört dass bei besonders begabten Kindern ausreichend Schlaf noch wichtiger ist, weil sie in der Zeit einfach viel mehr verarbeiten müssen. Bei Schlafmangel setzt schnell Überforderung ein und das hemmt sie ihre Talente zu nutzen und die Entwicklung wird dadurch abgebremst.

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Beide Kinder schlafen sehr gut und sehr viel 😊👍

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Mein Patenkind war in dem Alter auch besonders weit. Hat mit Anfang 2 schon bis 20 gezählt... Ihre Mama hat sie unterstützt ohne zu drängen. Irgendwann mit 3 bekam sie von mir ein Buchstabenmemory und mit 4 konnte sie schon einzelne Worte lesen.
Sie hätte locker mit 5 als Kann-Kind in die Schule gekonnt. Dafür war sie aber auf der emotionalen Ebene sehr weit hintendran und hatte da zum Teil lange deutliche Probleme.
Eben die Kehrseite der Medaille. 🤷‍♀️

Ich würde unterstützen, aber auch beobachten und auf die Signale achten.

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Was meinst du damit: auf der emotionalen Seite hintendran? Liebe Grüße

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Sie hatte sehr lange Probleme sich von ihrer Mutter zu trennen bzw von Dingen zu lösen. Auch gab es bis zum letzten Kiga-Jahr jeden Morgen Tränen beim abgeben und mittags beim abholen. Sie konnte ihre Emotionen nicht greifen. War die Bezugserzieherin in Urlaub oder krank war es ganz schlimm für sie.
Wo sie mit 4-5 von ihrem Wissen und Ausdruck auf dem Stand eines 6-7 Jahre alten Kindes war, war sie emotional bei 2-3 Jahren. So ungefähr kannst du dir das vorstellen.
Mittlerweile ist sie in der 2. Klasse und es geht zum Glück, aber manchmal fällt sie schon noch zurück. Dafür wuppt sie die Ganztagsschule ohne Probleme und hilft den anderen Kindern, damit sie endlich im Stoff weitermachen können und nicht alles so "lahm" ist.

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Bist du bei FB? Ich kann dir die Gruppe Hochbegabte Kinder dort empfehlen.

Viele Grüße
Juli

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Liebe Juli! Wird das auf Facebook angezeigt? Das möchte ich nämlich nicht so gerne 🙈

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Es gibt mehrere Gruppen. Alle sind geschlossen, manche moderiert, manche unmoderiert.