Abend
Mein großer (2,5 jahre) ist seit 26.10 großer Bruder und seit 7. 11 sieht er ihn. Sein Verhalten hat sich so sehr geändert. Heute hörte ich das er auch apathisch war/ gewirkt hat. Essen will er nix, trinken nur sehr wenig, sehr ruhig, kaum mehr lachen, er schläft untertags mehr, zieht sich zurück, er spielt schön und plötzlich fliegt alles,.... das fällt uns auch daheim auf seit er am 7ten von meinen Eltern gekommen ist. Bei ihnen war alles ok.
Wir nehmen uns viel exklusive Zeit. Aber auch mit seinen Bruder zusammen.
Nun frag ich mich ob das alles daran liegt das wir zu viert sind. Oder ob da doch was anderes dahinter steckt.
Wie war es bei euch?
Plötzlich großer Bruder.... Verhalten extrem anders / noch normal?
Unser Sohn ist seit 7 Wochen großer Bruder und es hat ihn (allerdings bereits im Vorfeld) schon emotional sehr gefordert. Er hat unruhiger geschlafen und hatte viel mehr Emotionsausbrüche und weniger Impulskontrolle. Am schlimmsten war es in den ersten zwei bis drei Wochen, deswegen würde ich eurem Sohn auch erstmal Zeit geben.
Das apathische klingt für mich allerdings etwas Besorgnis erregend. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war er plötzlich ziemlich lange von dir getrennt oder? Ich vermute, dass er das nicht gut verarbeitet hat und dass er ziemlich leidet. Mehr als jetzt zuverlässig dazubleiben und ihm Zuwendung und Verständnis zu geben, könnt ihr aber wohl auch nicht machen. Wie weit ist er denn sprachlich? Könnt ihr mit ihm über die Geschehnisse sprechen?
ja, leider haben die Umstände es mit sich gebracht. Er war schon öftes ohne Probleme ne Woche bei den Großeltern. Aber dieses mal waren es 2 Wochen 😓 Jeden Morgen bin ich nur am kuscheln mit ihn weil er es braucht. Papa bringt ihn dann in den kita. Ich hole ihn ab. Am Nachmittag teilen wir uns so das immer jemand bei ihn ist. Er hat soviel exlusivzeit wie möglich.
Sprachlich beginnt er mit 2 Wort Sätzen. Wir haben ihn schon alles gesagt. Auch über videotelefonie haben wir uns gesehen während der Zeit bei den Großeltern.
Ich mache mir gerade richtig Vorwürfe....
Also erstmal vorweg: Du kannst nichts dafür! Du hast dir die Situation ja nicht ausgesucht! In solchen gesundheitlich schwierigen Situationen müssen wir Eltern leider harte Entscheidungen treffen. Ich finde eure Situation war für alle schlimm. Du warst bei der Geburt und danach alleine (finde ich schlimm), dein Mann konnte nicht dabei sein und sein Baby erst später kennenlernen (auch hart) und für deinen Sohn war es natürlich auch nicht schön. Ihr verdient alle Mitleid und keine (Selbst-)Vorwürfe!
Nun zu deinem Sohn. Ich fürchte es ist ein Unterschied, ob er im Alltag Zeit bei den Großeltern verbringt, oder eben in dieser Sondersituation. Die Kleinen verstehen ja bereits im Vorfeld, dass eine große Veränderung auf sie zukommt und sind deswegen angespannt und suchen eher mehr Nähe. Sie bemerken auch die Aufregung um das ganze Ereignis herum und ihr werdet sicher nochmal besonders angespannt gewesen sein in dieser blöden Situation. Wenn dann in dieser schwierigen Situation beide Eltern nicht verfügbar sind, ist das leider sicherlich eine schwierige und negative Erfahrung. Euer Sohn braucht jetzt Zeit um zu verstehen, dass die Ausnahmesituation vorbei ist, das keine weiteren Veränderungen auf ihn warten. Er muss den neuen Alltag erstmal kennenlernen. Und er muss auch noch eine Weile beobachten, ob ihr bei der nächsten Erkrankung wieder alle verschwindet, oder bei ihm bleibt. Es wird sicher eine Zeit lang dauern, aber wenn ihr zugewandt und verständnisvoll mit ihm umgeht, dann wird er nach und nach verstehen, dass es eine absolute Ausnahmesituation war, die sich nicht einfach so wiederholt. Er wird sich nach und nach entspannen und im neuen Alltag wieder mehr Sicherheit gewinnen.
Es ist ja auch nicht so, dass ihr ihn allein auf der Straße abgestellt habt. Er war bei den ihm vertrauten Großeltern und er hat regelmäßig von euch gehört. Hochtraumatisch ist es deswegen sicherlich nicht, aber eben einfach verunsichernd und dementsprechend belastend.
Ich würde es im Auge behalten und ihm erstmal etwas Zeit geben (es sollte nach und nach besser werden, kann aber insgesamt ein paar Monate dauern).
Bei uns war es genau so. Essen verweigert und teilsweise depressiv gewirkt. Es ist zwar nach 3 Monaten besser geworden aber auch jetzt nach 10 Monaten ist die Eifersucht noch oft spürbar, sie spielen aber auch schon schön zusammen und er verteidigt sie vor anderen Kindern 😄
Exklusivzeit und in alle Dinge miteinbinden hat 0 gebracht 😄
Wir haben der kleinen dann auch mal Geschenke hingelegt und ihm gesagt dass sie ihm das geschenkt hat 🤣 das funktionierte gut aber kann man auch nicht ständig machen.
Ich habe mir immer gesagt, dass er ja selbst noch so klein ist und uns auch braucht, wenn er uns wieder auf die Palme bringen wollte 🙊
LG
Noch was, ich habe ihn immer zu den U Untersuchungen der kleinen mitgenommen, dass auch der Arzt einen Blick auf ihn werfen kann. Die haben da auch Erfahrung.
Danke. Da werde ich den großen auch mitnehmen.
Er ist so erst seit 4 Tagen? Vielleicht ist er krank?
Seit er wieder zurück ist. Ich glaube schön langsam das ich unsere vertrauensbasis kaputt gemacht habe.... 😭
Wir waren zwangsläufig 2 Wochen getrennt und dann war da auch noch sein kleiner Bruder....
1 Woche Trennung war nie ein Problem, aber die 2 wochen.... 😢 was habe ich nur getan??? 😭
Du hast nichts getan, mit Infekten ist es nicht zu spassen. Kinder sind sehr anpassungsfähig, das wird schon wieder. Versuch, dich jetzt nicht so zu stressen, mit Neugeborenem ist es schon schwer genug.
Hey 👋🏻 also ich denke leider auch, dieses extreme Verhalten liegt daran, dass er nach 2 Wochen in eure Familie zurückkehrt und ihr 3 (das Baby, Papa und du) habt euch in eurem Alltag schon gefunden.
Es ist als würde er in eine neue Familie kommen, mit 2,5 ist das Thema Geschwisterchen so abstrakt, dass er sich darauf null einstellen konnte.
Mein Sohn ist ebenfalls mit 2,5 großer Bruder geworden. Ja auch er ist durchgedreht in der Zeit. Einerseits war er zu uns laut und ungehalten (zu dem Baby zum Glück bis heute, 11 Monate später, super lieb), gleichzeitig aber auch in sich gekehrt und abschottend für die ersten 2 Wochen.
Aber was bei ihm hängen geblieben ist, war absolut das erste Treffen. Er erzählt heute noch wahnsinnig stolz wie er die kleine Schwester und die Mama vom kh abgeholt hat. Und dass er vorher mit Papa den Laufstall aufgebaut hat usw.
Das war das prägendste an der ersten Zeit und das ist bei euch echt super blöd gelaufen (weiß jetzt nicht woran das lag - deine Antwort 10, wovon du geschrieben hast, finde ich nicht).
Ich würde so viel wie möglich versuchen ihn einzubeziehen. Vielleicht hat die Kita noch eine Idee wie man ihn in der Situation auffangen könnte? Echt schwierig...
Alles Gute euch
Meine Antwort Nr.10: 》 Er hat die Hand mund fuß krankheit bekommen. Leider hat er meinen Mann damit angesteckt. Ich war bei der Geburt alleine und nach der Entlassung musste ich zu einer Freundin da mein Mann noch ansteckend war und das für Neugeborene sehr gefährlich sein kann. Die Zeit hat mir sehr viel abverlang. Aber das muss ich irgendwie verarbeiten.
Die Umstände waren saublöd. Deswegen auch die 2 Wochen. 😭 Ich mache mir schon Vorwürfe.... 《
Gefunden haben wir uns da noch gar nicht. Es war noch alles ganz frisch.
Okay, hm ja blöd gelaufen, aber nicht zu ändern. Mit meiner Antwort wollte ich auch nicht ausdrücken dass ihr solch eine Situation absichtlich herbei geführt habt sondern dass es einfach echt blöd gelaufen ist.
Aaabeeer dh nicht, dass das ein lebenslanges Trauma hervorruft. Er wird sich sicher daran gewöhnen aber das wird dauern. Bei uns hats etwa 3 Monate gedauert bis man das Gefühl hatte, die Familienkonstellation war schon immer so.
Viel Liebe, Verständnis und Exklusivzeit, auch mit Mama alleine. :)
Hallo!
Erst einmal noch Glückwunsch zur Geburt eures zweiten Kindes. Dann...fühl dich mal gedrückt. Ich bin sicher, dass die Situation grade für euch alle nicht leicht ist, aber ich bin auch ziemlich sicher, dass das wieder wird. Bleibt mit ihm und miteinander in Kontakt, versuche dich nicht zu sehr verrückt zu machen und mach dir auch klar, dass du deinem Sohn nichts ganz schlimmes angetan hast. Du hast getan, was dir notwendig erschien, um das baby zu schützen. Unsere große ist nach der Geburt ihres Bruders in diesem Jahr auch echt fies drauf gewesen, also auch so, dass wir uns wirklich Sorgen gemacht haben. Und kurz nach der Geburt ist ja man ja auch selbst noch total empfindlich und angeschlagen. Meine Güte. Ich habe uns und das Kind schon beim Psychiater gesehen. Aber dann wurde es besser. Und besser und besser. Und dann war es plötzlich weg und sie war wieder die Alte.
Gebt euch Zeit und seid lieb zueinander und du auch zu dir. Alles wird gut.