Ich mag es nicht mehr, Mama zu sein und möchte am liebsten einfach gehen

Guten Morgen zusammen,

es wird ein etwas längerer Text werden, aber vielleicht hat ja der ein oder andere Tipps oder ein ähnliches empfinden…

Ich bin 34 Jahre alt, mein Partner 36 und wir haben eine 2 jährige Tochter, sowie 2 Chihuahuas. Hunde waren immer schon Teil meines Lebens.

Kinder wollten wir eigentlich nie, da ich immer der Meinung war, dass ich dafür einfach nicht der Typ bin. Naja irgendwann haben wir gedacht „ach, warum denn doch nicht mal versuchen?“. Naja, nach absetzen der Pille war ich nach 2 Monaten schwanger.

Meine Tochter ist jetzt 2, und wirklich ein tolles Kind! Von Anfang an super pflegeleicht und lieb. Klar, jetzt hat sie das Alter erreicht, in dem gern getestet und provoziert wird.

Und ich merke immer mehr und mehr, dass das „Mama sein“ einfach absolut nicht mein Ding ist, wie ich ja damals immer schon gesagt habe… ich bin ständig genervt von ihr, brülle nur rum wenn sie die Hunde wieder ärgert, weil sie auf NEIN einfach nicht hört, und die Hunde ihr schon Zig mal in die Finger geschnappt haben (und sie immer noch nicht draus lernt), und mich einfach so vieles nervt. Sie macht es mir einfach umständlich mit allem. Ich bin wirklich lieber auf der Arbeit im Büro, statt zuhause zu sein.

Mein Freund meinte, ich solle doch ein paar Tage zu meiner Mutter ziehen (die momentan in Urlaub ist und ich die Wohnung dann quasi für mich hätte), dann könnte ich herausfinden, ob mir mein Leben mit den beiden Hunden besser gefällt, als zusammen mit meiner Tochter und ihm.

Und ich überlege wirklich, das zu machen.

Ich habe keine Lust mit meiner Tochter zu spielen, da mich das einfach nur langweilt. Ich möchte einfach meine Ruhe haben. Den Haushalt bekommt man kaum gemacht, da sie sonst nur irgendeinen Mist macht und ich hasse es, wenn es unordentlich ist und Haare und Krümel auf dem Boden liegen.

Auch habe ich Angst, dass mir die 4 Tage ohne meine Familie so gut gefallen könnte, dass ich mir danach eine eigene Wohnung suche und einfach für mich sein kann mit den Hunden.

Mein Problem ist: mir tut mein Kind einfach furchtbar Leid, das ich so ticke und ich sie dadurch vllt verletze.

Nur wenn es wirklich soweit kommen sollte und ich mir eine eigene Wohnung nehme, würden mich wahrscheinlich alle dafür hassen. Das ich so egoistisch bin und mein Kind im Stich lasse (sie würde dann bei Papa sein).

Ich würde dann aber auch nichts mehr mit meinem Partner und Tochter zu tun haben wollen, da es für mein Kind wahrscheinlich so einfacher und besser wäre.

Hat jemand von euch diese Situation vielleicht selbst schon erlebt? Wie habt ihr euch entscheiden? Bereut ihr diese Entscheidung?

10

Hallo

Ich bin ja wirklich kein Freund von Klischees, aber von dem was man so über die Generation der Millenials sagt (zu der ich übrigens auch zähle) scheint Einiges zuzutreffen. Ständig was anderes wollen als das was man hat, ständig das Gefühl haben das Gras sei woanders grüner, immer dieses Gefühl, dass man vielleicht etwas verpasst, immerwährende Unzufriedenheit. Und ein ausgeprägter Hang zum Egoismus.

Schade, dass du nicht bei deiner ursprünglichen Entscheidung geblieben bist und keine Kinder bekommen hast.

Ich kann den Gedanken, die Verantwortung nicht mehr haben zu wollen absolut verstehen, das kann sehr beängstigend und ermüdend sein. Aber ein Kind ist nunmal kein neues Handy, das man einfach zurückgeben kann. Daher sollte die Entscheidung dafür auch nicht aus einer Laune heraus "es mal zu versuchen" getroffen werden. Ich denke das ist dir klar.

Aber im Leben gibt es ein paar Entscheidungen deren Konsequenzen man nicht einfach abschütteln kann. Natürlich ist es egoistisch was du vorhast denn es dient dem Selbstzweck. Und nur weil du eventuell keinen Kontakt mehr zu deiner Tochter haben wirst bedeutet das nicht, dass sie aufhört zu existieren.

Ich bin jederzeit dafür sein Leben zu überdenken und umzukrempeln was einen unglücklich macht. Aber manchmal muss man auch einfach Verantwortung übernehmen für die Entscheidungen, die man getroffen hat,vor allem wenn ein Kind involviert ist, das beileibe niemanden darum gebeten hat da zu sein.

Mimimimi geht bis zu einem gewissen Punkt. Danach muss man sich auch wieder daran erinnern, dass man erwachsen ist und das Beste aus der Situation machen.

Also: nimm dir ruhig regelmäßige Auszeiten. Mach Dinge für dich. Deine Tochter überlebt es auch, wenn du mal einen Tag nicht mit ihr spielst. Teil dir die Betreuung besser auf, mit Kita etc. Aber sei da und tu dein Bestes. Sei da und übernimm die Verantwortung für deine Entscheidung. Du kannst die Uhr nicht zurück drehen. Der Wunsch "keine Mutter mehr zu sein" ist genauso naïv wie der Wunsch kein Vater mehr zu sein. Durchaus nachzuvollziehen, ändert aber nunmal nichts an der Tatsache, dass man für immer Mutter oder Vater sein wird. Das Kind kann man sich nicht wegwünschen und eine Rückkehr in ein "Davor" ist schlicht nicht möglich.

Also, entschuldige die vielleicht harten Worte aber:Kneif die Arschbacken zusammen und dezentralisiere deinen Blick. Denn wenn man nicht ständig im Selbstmitleid versinkt sehen die Dinge oft schon anders aus. Vor allem aber merkt man vielleicht, dass die Welt sich nicht nur um einen selbst dreht.

Alles Gute!

Dragonflies 🌺

21

Woow!! Dein Beitrag bringt es echt auf den Punkt! 🙏💥

29

Ich sehe das zwar grundsätzlich ähnlich, aber ab einem gewissen Punkt da kippt es ja, da wäre es fürs Kind einfach besser die Mutter geht halt. Wenn die Mutter es wirklich nicht kann und nur Ablehnung und Desinteresse zeigt, dann ist dasndauerhaft sicher eine schlimmere Erfahrung als eine Trennung und danach ein liebevolles zu Hause.

Regretting Motherhood - an Stelle der TE würde ich das wirklich mal mit professioneller Unterstützung beleuchten.

weiteren Kommentar laden
1

Ja, das Leben mit Kleinkindern kann furchtbar anstrengend sein und auch etwas langweilig, das stimmt. Ja, Du würdest sie nachhaltig verletzen, wenn Du sie verlässt. Aber wenn Du bei ihr bleibst und sie spürt, dass Du sie nicht liebst und willst, wird sie das auch nachhaltig schädigen.

Liebst Du dein Kind? Ich meine, wirklich, nicht nur "sie tut mir Leid".

p.s. Haushalt ist das letzte, was jetzt wirklich wichtig ist. Nimmt euch eine Putzfrau.

2

Bevor Du irgendeine Entscheidung triffst, würde ich dringend zu einer Psychotherapie raten. Wer weiss, was alles noch dahinter steckt, eine unentdeckte Depression, ungelöste Konflikte und Verletzungen von der eigenen Kindheit etc. Das alles kann vom eigenen Kind getriggert werden.

3

Ja, ich liebe mein Kind sehr! Das kann ich sofort mit gutem Gewissen beantworten.

Aber ich möchte so gern einfach alleine sein und mich nicht mehr um alles kümmern und machen und tun. Einfach meine Ruhe haben 😔

weitere Kommentare laden
4

Schwierige Situation. So geht es glaub manchen Müttern und es ist oft ein absolutes Tabu-Thema.

Ich glaube, dass ich mich zunächst an eine Beratungsstelle wenden würde oder an Mütter, die ähnliche Gefühle haben wie du.

Eine kurze Auszeit ist sicher erholsam, aber auch keine Dauerlösung.

Ich wünsche deiner Familie und Dir alles Gute für die Zukunft.

6

Hallo.

Ich kann dich sehr gut verstehen. Nicht jede Frau ist eine "Vollblut-Mama". Bin ich zum Beispiel auch nicht. Ich bin gerne auf Arbeit und konnte mit meinen Mädels, als sie im Kindergarten-Alter waren, auch eher weniger anfangen.
Das hat sich mittlerweile gebessert. Okay, sie sind fast 13 und 11 Jahre. Jetzt zusammen Hausaufgaben machen oder kochen/backen oder auch mal den Haushalt (Wäsche, Fenster putzen, etc.) ist einfach super toll. Auch Spieleabende oder heimisches Kino ist wesentlich toller als die Kleinkindfilme bzw -spiele.

Und jetzt erwarten wir einen kleinen Nachzügler - wieder ein Mädchen. Ich werde schon etwas komisch angeschaut, wenn ich sage, dass ich Elternzeit im 1.Lebenshalbjahr der kleinen Maus nehme und dann der Vati 6 Monate. Aber für mich ist es eine absolute Hilfe, zu Hause raus zu kommen und eben auf Arbeit zu sein. Außerdem ist der Vati toll und jetzt schon total vernarrt in seine Kleine.

Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mir die angebotene Auszeit nehmen. Ich bin mir sicher, dass du deinen Mann und deine Tochter vermissen wirst. Aber du kannst dir Gedanken machen, wie du vielleicht die etwas (entschuldige bitte das Wort) unbequeme Zeit überbrücken kannst, bis du vielleicht eher eine beste Freundin als nur Mutter für deine Tochter bist.

Ich wünsche dir alles Liebe und vor allem Zeit für lösungsorientierte Gedanken und Gespräche. Und auch die Liebe für deine Tochter, die du bestimmt tief in dir drin für sie hast.

7

Ich glaube, hier wird es jetzt ein Aufschrei hinsichtlich Therapiebedarf geben, allerdings glaube ich, du bist gar nicht mal so anders als viele andere, du fällst nur auf, weil du eine Frau bist. Wärst du ein Mann, würde das hier jetzt wohl niemanden vom Hocker hauen. Männer, die keine Lust auf Kinder haben, gibt es zuhauf. Sind nicht sympathisch, aber sicher auch nicht alle therapiebedürftig.

Ich unterstelle jetzt einfach mal, Kinder-haben und die damit verbundenen Einschränkungen sind einfach nicht dein Ding und/oder die (Bindungs-)Hormone, die uns Mütter in aller Regel steuern, werden bei dir einfach weniger ausgeschüttet als beim Durchschnitt. Vielleicht spiegelte sich die Hormongeschichte sogar tatsächlich schon in deinem mangelnden Kinderwunsch wieder. Ist nur geraten, würde deine Lage aber zumindest recht nüchtern und logisch erklären.

Keinen Kontakt zu deinem Kind haben sollte und darf aber nicht das Ergebnis sein. Damit würdest Du deiner Tochter im großen Stil, und zwar dauerhaft, schaden und das hat sie wirklich nicht verdient.
Im Zweifel mach es doch wie soviele Paare nur mit Tausch der klassischen Rollen von Frau und Mann: du betreust deine Tochter jedes 2. Wochenende. Wahrscheinlich wird es dir leichter fallen und vielleicht kannst du es sogar richtig genießen, wenn du sie nicht täglich hast, sondern sie eben deinem Mann lebt und du sie dann eben jedes 2. Wochenende siehst. Und wer weiß, vielleicht lernst du sie zu vermissen und möchtest letzten Endes doch mehr Betreuung übernehmen.

Ob andere dich hassen, ist übrigens völlig irrelevant. Wichtig ist für dich, deine Tochter und deinen Mann eine gute Lösung des Problems zu finden.

Alles Gute!

8

Weil ich ja das Wort Therapie gebracht habe, antworte ich hier auch mal: keine Lust auf Kinder ist das Eine und völlig ok und normal, aber das Kind ist nun mal schon ein paar Jahre da. Ich bin auch keine "Vollblutmama", was das auch immer heissen mag, und freue mich jedes Mal auf meine Arbeit und die Auszeit vom Kind. Es gibt doch mehr zwischen nur Hausfrau und Mutter und gar keine Mutter. Paare trennen sich in der Regel, weil ihre Beziehung nicht mehr funktioniert, nicht weil sie keine Lust auf das Kind haben. Wie Du sagst, das Kind hat es nicht verdient, vernachlässigt zu werden. Man hat sich dafür entschieden und man soll auch mit der Verantwortung leben, finde ich. Zumal sie ihr Kind ja liebt.

Doch, auch ein Mann, der sich entschieden hat, ein Kind zu bekommen und sich jetzt aber nicht kümmern will, weil er "keine Lust darauf hat" oder es zu anstrengend ist, ist meiner Meinung nach therapiebedürftig. Zumindest um zu kapieren, dass es so nicht geht. Wegen solchen Eltern (ist jetzt nicht auf die TE gemünzt!!!!) wachsen Generationen von gestörten Kindern auf, die ihrerseits später liebesunfähig sind. Das aber nur allgemein gesagt, bitte nicht falsch verstehen.

9

Ich verstehe dich schon :)

Wenn ich mir den Thread durchlese, scheint es mir als habe die TE ein Lebensmodell gewählt, welches überhaupt nicht zu ihrem Charakter und Bedürfnissen passt. Wahrscheinlich, weil "man es ja so macht". Du hast vollkommen Recht, dass man sich nicht aus der Verantwortung stehlen darf. Aber mit dem Vater eine Einigung/Lösung zu finden, sehe ich persönlich als Verantwortung übernehmen an. Für mich muss das nicht zwangsläufig heißen, sie bleibt in dem jetzigen Lebensmodell. Im Gegenteil, ich stelle es mir ganz grausam vor, eine Mutter zu haben, die offenkundig unglücklich mit ihrem Leben und ihrer Rolle ist. Und ob der Wunsch nach einem anderen Lebensmodell therapierbar ist, erscheint mir echt fragwürdig. Man muss nicht alles therapieren, was nicht der allgemeinen Norm, dem Durchschnitt und mehrheitlich vertretenen Lebensmodellen entspricht. Solange für das Kind gut gesorgt ist, ist das vollkommen legitim nicht an dem
einst gewähltem Modell festzuhalten. Das ist natürlich meine ganz subjektive Meinung😊

Was die Trennung angeht, hast du natürlich vollkommen Recht. Das sollte man nicht machen, nur des Kindes wegen. Da hab ich beim Lesen tatsächlich schon ein bisschen reininpretiert und unterstellt, dass es um die Partnerschaft nicht gut stehen kann, wenn man lieber ausziehen und gar keinen Kontakt haben möchte 🤔

weiteren Kommentar laden
11

Eine Auszeit tut sicher mal gut. Ich würde hier aber mal von einem Tag über den Tag sprechen und nciht mehrere Nächte. Damit lässt du auch einfach dein Kind zurück. Und solltest du den Luxus allein zu sein zu sehr genießen, verlässt du dann deine Familie, deine Tochter?
Lässt du deine Tochter dann bei Papa und ohne Mama aufwachsen?

Für mich klingt es stark danach, dass du gerade mit allem überfordert bist. Hol dir bitte dringend ärztliche Hilfe. Dein Kind kann nichts dafür, dass du evt grundsätzlich überfordert bist und genervt bist.
Man kennt es ja selbst. Meine Geduld lässt gg Abend schwer nach und wenn unsere Maus auch ihre Laune raushängen lässt, dann könnt ich aus dem Fenster springen. Ich sehne mich auch öfter mal nach meinem alten Leben. Gleichzeitig erfüllt unser Kind den Raum, wenn sie lacht.

Wir gesagt, nimm dir mal eine Auszeit am Wochenende. Geh mal deinen Weg.

Wenn dich bestimmte Momente im Alltag belasten, dann versuche diese zu umgehen oder umzuplanen. Papa machen lassen.

13

Finde es übertrieben,

meine Schwiegemama hatte 9 Kinder und musste alles allein machen, und da sie Mish macht,
machen die Hünde auch und die verlieren auch viel Haare, wie du erwähnst hast bei deiner Tochter aber bei den Hünden stört es nicht?

Also ich persönlich würde Sie nicht verletzen und wenn es Ihr mit Ihrem Papa gut geht, und dir mit deinen Hünden dann mach es so.

Aber würde eine 2.Meinung holen weill irgendwann könnte es zu spät sein und wenn Sie grösser wird filleicht will Sie dann kein Kontakt mehr und das kann dir dann auch verletzen....

Ich würde Sie nicht aufgeben!

alles gute!

14

Nur weil deine Schwiegermutter so ist, wie sie ist, müssen das doch andere nicht sein. Verstehe den Vergleich nicht.

15

Meine es nicht so,

aber meine zum glück ist es heutzutag moderner als früher, voralem im Ballan die Frauen eh alles allein machen müssen und
es gibt ja noch die es noch müssen aber weniger als früher, finde zum glück hats geändert.

weiteren Kommentar laden
17

Wann hast du das letzte Mal ausgeschlafen? Etwas nur für dich gemacht? Länger als ein paar Stunden deine Ruhe gehabt, ohne zu wissen, gleich stehen sie wieder auf der Matte?

Ich kenne diese Gedanken, die könnten von mir sein. Nur dass bei uns das Kind nicht "passiert" ist, sondern eine lange, lange Kiwu-Behandlung und mehrere FG davor lagen, die ich hauptsächlich mitgemacht und ertragen habe, weil mein Mann das so wollte und "man ohne Kind eben nicht komplett ist". Weil ich nicht mehr erklären wollte, warum wir keine Kinder haben, dabei war es für mich ganz einfach: ich wollte keine.

Und vor zweieinhalb Jahren ist mein Sohn auf die Welt gekommen, meist pflegeleicht, ein echter Sonnenschein. Ich war sofort schockverliebt und bin es bis heute. Es sei denn, er zwingt mich mal wieder zu Wochen ohne Schlaf und Tagen mit 24/7-Genöle. Was dann - von Anfang an - zu 100% an mir hängt, nicht am Papa, der unbedingt ein Kind wollte.

... Dann möchte ich auch jedes Mal am liebsten nach Mexiko, just the Cat (bei uns sind es immer schon Katzen) and me - sonst keiner!!! Und denke mir, oh Gott, wie konnte ich mir das ans Bein binden. In dem Alter sind sie eben sehr, sehr anstrengend und (sorry) oft echt ätzend. Man kriegt nichts gebacken, nicht mal das Mama-Sein, und das Leben ist gefühlt ein einziges Scheitern.

Bei mir helfen Auszeiten, auch kurze. Nach einem Tag für mich schaue ich mein Kind an und mein Herz zerspringt fast. Auch wenn er gerade das Geschirrregal ausräumt 🤣

Wenn es auch nach einer Erholungsphase gar nicht besser wird, würde ich mir Hilfe suchen, vielleicht hattest du eine postpartale Depression oder sowas und hast es gar nicht gemerkt? Oder dein Mann muss mehr ran (bist du übrigens sicher, dass er nicht auch Teil des Problems ist?). Aber ihr die Mama auf Dauer wegzunehmen, ist sicher nicht die Optimallösung - letztlich bist du nämlich die Erwachsene in dieser Beziehung und diejenige, die für ihre Handlungen (also auch das Kinder kriegen) verantwortlich ist.

Liebe Grüße von einer auch alles andere als überzeugten "Vollblut-Mama" 😉

18

Schwierig.
Für deine Gefühle kann man dich nicht verurteilen. Und für deine Ehrlichkeit - auch mit dir selbst - gebührt dir Respekt.
Auch ich kann mich mit 90% der anderen Mütter überhaupt nicht identifizieren. Und ab und zu träum ich davon, meine Tasche zu packen und zum Flughafen zu fahren.

Bei dir ist aber irgendwo über das "normale" Maß hinaus der Wurm drin.
Deine Tochter spürt schon, dass was nicht stimmt.
Du solltest dringend von deiner Egozentrik (wertfrei gemeint!!!!) wegkommen. Die Entscheidung für ein Kind gehört zu denen, die nicht rückgängig gemacht werden können. Dein Kind hat nicht darum gebeten, auf die Welt gebracht zu werden. Du bist eine erwachsene Frau und trägst Verantwortung - und hierzu zählt auch, sich für ein paar Jahre hintanzustellen. Auch um dein Kind nicht zu traumatisieren.
Es darf nicht sein, dass eine zweijährige mit zwei Chihuahuas konkurriert.

Nimm dir ein paar Tage Auszeit. Vielleicht genießt deine Tochter die Zeit mit Papa, in der sie keiner anschreit. Und wenn du dir tatsächlich sicher bist, dass die Situation für dich so unerträglich ist, dass du deiner Tochter keine Liebe schenken kannst, dann geh.
Als Tochter einer lieblosen Mutter empfehle ich dann eher ein Ende mit Schrecken .

Und zum Thema Therapie: da lohnt sich bestimmt ein Blick auf die Familiengeschichte