Liebe Community,
meine Tochter und ich haben schon eine längere Geschichte zum Thema Beißen. Zunächst hat sie mich unbeabsichtigt beim Stillen gebissen, dann mit 1 Jahr immer mal aus Frust ins Bein, wenn sie nicht sofort meine Aufmerksamkeit bekam. Sie wusste sich wohl einfach nicht anders auszudrücken.
Dann wurde es besser und die Attacken immer seltener. Sie konnte sich zunächst mit Gesten und dann auch mit Worten immer besser mitteilen. Ich hatte also gehofft wir hätten das geschafft.
Jetzt sitz ich hier mit einem Bluterguss am Arm weil sie beim ins Bett bringen ihre Zähne darin versenkt hat. Die Situation war ganz harmonisch. Sie kuschelt sich immer an meinen Arm, wenn ich neben ihrem Gitterbett sitze. Und aufeinmal zack gebissen. Das ist jetzt schon häufiger vorgekommen entweder beim Einschlafen oder auch mal beim Baden. Alles entspannte Situationen ohne Wut oder Frust. Alternativ versucht sie mich übrigens ins Gesicht zu Kratzen. Von ihrer letzten Attacke habe ich eine feine Narbe an der Nase.
Bei ihrem ersten Versuch mich zu Kratzen erkläre ich ihr das ich rausgehe, wenn sie das nochmal macht. Und wenn sie nicht aufhört verlasse ich den Raum, was sie natürlich doof findet. Das geht Abends aber natürlich nicht wenn sie badet. Beim Beißen kommen mir leider auch die Tränen denn ich rechne ja nicht damit. Dann grinst sie mich allerdings an. Und dann jedes Mal zu gehen und den Papa ins Zimmer zu schicken, macht ja auch den falschen Eindruck. Kennt jemand dieses Verhalten, habt ihr einen Rat für mich?
Reimi
Kratzen und Beißen mit 22 Monaten - wie soll ich mich verhalten
Hi,
Ich versuch mich mal mit einem Erfahrungsbeitrag.
Unsere Tochter ist 27 Monate und beißt auch ab und zu mal zu.
Längst nicht so oft wie es bei zu sein scheint. Aber die Situationen scheinen sich zu ähneln.
Beim Kuscheln, beim Toben, wenn man sich wohl fühlt/Spaß hat.
Ich vermute es ist (bei uns) eine nicht böse gemeinte Art auszudrücken "Ich bin gerne ganz nah bei dir/habe dich "zum fressen gern"/fühle mich wohl und möchte mehr von der Nähe"
Was ich dann tue: innehalten. Also nicht weiter Toben, das Kuscheln unterbrechen und so signalisieren, dass dieses Verhalten nicht zur Situation passt. Mittlerweile versteht S. auch die Bedeutung von "Halt stopp" o.Ä.
Dann versuche ich in verständliche Worte zu packen was ich möchte: "Kuscheln OHNE beißen" bspw oder was sonst angemessen wäre " nicht beißen - aber kitzeln ist ok"
Bei uns sind prägen sich entsprechende Gesten auch gut ein. Die macht S. Dann auch manchmal mit was ganz süß ist.
Achja: und ich vermute das Grinsen ist einfach die Unsicherheit wie deine Tochter sonst auf deinen Schmerz reagieren soll/die Situation lösen kann.
Als ich mir einmal richtig weh getan hatte, dass ich echt auch am weinen war, hat sie spontan mit geweint. Grinsen hatten wir aber auch schon. Nur echte Empathie ist in dem Alter leider zuviel verlangt.
Viele Grüße und viel Geduld!
Danke mir tut es schon gut zu lesen, dass unsere Tochter nicht die einzige ist, die sich so verhält.
Sie kapiert nicht, dass dir das weh tut. Kinder in dem Alter empfinden noch keine Empathie ;)
Also statt sie zu „bestrafen“, würde ich deutlich machen, dass du das Verhalten blöd findest und was du statt dessen besser findest (küssen statt beißen, streicheln statt kratzen).
Oder dich eben nicht in „Gefahrenzone“ begeben 😅
Ich weiß das wirkliche Empathie zu viel verlangt ist. Und mir ist auch klar, dass das wohl so eine Art Übersprungshandlungen sind. Mit dem Ei machen statt Kratzen und Küsschen statt beißen, haben wir lange probiert. Hilft uns aber leider nicht. Ich weiß dass das Weggehen hart klingt, aber wir wussten uns nicht mehr anders zu helfen. Deswegen hab ich ja gefragt, wie andere das so machen. Und bin für jeden Tipp dankbar. Es ist aber einfach ein unschönes Gefühl beim Kuscheln mehr oder weniger die ganze Zeit Habachtstellung zu sein. Eben genau um den Moment zu erkennen und den Arm wegzunehmen.
Nein, ein schönes Gefühl ist es nicht. Aber da muss man dann leider durch und es legt sich bestimmt auch wieder ;)