Sind wir zu ängstlich? Kleinkind 19 Monate

Hallo,

wir waren gestern auf einem größeren Spielplatz und entsprechend dem Wetter war relativ viel los. Unser Sohn ist jetzt 19 Monate alt und läuft schon seit er 12 Monate alt ist. Vor kurzem hat er auch das Rennen für sich entdeckt was natürlich öfters mal zu Stürzen führt zumal er sehr schnell unterwegs ist. Er ist auch sehr neugierig und offen und geht auf alles und jeden zu. Wir begleiten ihn deshalb quasi immer um sicher zu stellen dass er sich nicht verletzt(durch Fallen, er hat sich schonmal böse die Nase verletzt bei einem Sturz) oder dass er eben den anderen Kindern nichts wegnimmt. Jetzt ist uns gestern aufgefallen, dass andere Eltern ihre Kinder „einfach machen lassen“ und haben uns dann gefragt ob wir zu übervorsichtig sind und wir ihn auch einfach machen lassen sollten. Natürlich nicht wenn so viel los ist wie gestern da es sehr unübersichtlich war aber wie handhabt ihr das in dem Alter?

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Meine Tochter wird morgen 2 und wir machen das vom Spielplatz abhängig. Oft kann sie viele Spielgeräte nicht allein nutzen, sodass ich schon mit muss um sie zu unterstützen. Vor Verletzungen habe ich allerdings nicht so viel Angst. Klar sichere ich sie bei Sachen, die böse enden können, aber wen sie mal hinfällt, ist das eben so. Die Einstellung hatte ich von Anfang an und sie kann ziemlich gut einschätzen was sie kann und was nicht (trotzdem habe ich sie natürlich immer im Blick und greife notfalls ein)

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Hallo,

wir haben unsere Tochter immer machen lassen, solange sie nicht irgendwo hoch geklettert ist. Wir haben sie zwar im Blick behalten, aber sie durfte sich auf dem Spielplatz frei alleine bewegen. Meiner Erfahrung nach regeln Kinder diene wie Sandspielzeug teilen/ wegnehmen unter sich.

Wir haben nur aktiv eingegriffen, wenn die Situation eskalierte oder sie uns aktiv angefordert hat oder wenn es ans klettern ging. Als sie die Gerüste / Rutsche dann sicher hochkam, durfte sie dann auch dies alleine machen. Da war sie knapp 2 Jahre alt.

Auf dem Spielplätzen wo wir unsere Freizeit verbringen, laufen sie Eltern sehr selten hinterher, sobald die Kinder sich frei und "sicher" bewegen können. Einige lassen sogar ihr Kleinkinder alleine rumkrabbeln.

LG Morgaine

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Ich finde nicht dass ihr zu ängstlich seid. Mein Sohn ist 18 Monate alt. Und ist aber ein richtiger Draufgänger. Er klettert überall hinauf, findet alles spannend und kennt keine Angst, was fallen etc. angeht. Ich lasse ihn schon alleine machen, aber gehe in einem Abstand von ein paar Meter mit und passe auf, dass er in kein Kind hinein läuft das gerade schaukelt, oder gerade rutscht. Wenn er die Leiter zur Rutsche hoch klettert, passe ich auf dass er nicht hinunter fällt. Er klettert zwar schon gut, aber in dem Alter ist das natürlich noch nicht so sicher. Wenn er rutscht fange ich ihn unten auf.
Es gibt schon Kinder die sehr vorsichtig sind, auf die man vielleicht weniger schauen muss. Aber wenn mein Wirbelwind sieht, wie ein 3 Jähriger irgendwo hoch klettert, dann macht er das sofort nach. Mein Sohn rennt auch sehr schnell, und fällt dann öfters hin. Aber da kann ich ihn sowieso nicht helfen, dann stürzt er eben, was in der Wiese sowieso unproblematisch ist. Zumal er sich sehr gut abfangen kann und ohne weinen wieder aufsteht und weiter rennt.
Wenn die Kinder älter sind und Gefahren besser abschätzen können und zb wissen dass man Abstand hält wenn zb jemand schaukelt, dann ist es etwas anderes.

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Ist dein Kind echt ein Draufgänger, weil er alleine die Leiter zur Rutsche hochklettern will? Wenn das dein Maßstab ist, dann ist jedes, nicht ganz so schüchterne Kind, ein Draufgänger. Ich halte das für absolut normal.

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Sie hat ja geschrieben, er klettert "überall" hinauf und kennt keine Angst ... da passt die Bezeichnung Draufgänger schon ganz gut, finde ich :)
Absolut normal ist es natürlich trotzdem, ebenso wie das Verhalten vorsichtiger Kinder :)

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Es kam und kommt auf den Spielplatz an. Rumrennen und in den Sandkasten durfte er immer allein. Wenn er hinfällt, ist es so, nur so lernt er sich abzufangen. Im Sandkasten haben wir und greifen auch jetzt mit fast 3 nur ein, wenn die Kinder Konflikte nicht allein lösen können.
Zu den Spielgeräten mussten wir in dem Alter eigentlich immer mit, weil er vieles noch nicht allein konnte. Seit er es kann, macht er das komplett allein. Klettert er so hoch, dass ein Sturz gefährlich wäre, bleibe ich dabei um zu sichern.

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Könnt ihr denn wirklich Stürze verhindern, wenn ihr beim Kind seid? Also meine stürzt sich auch vom Sofa, wenn ich daneben sitze. Auf dem Spielplatz rennen die doch auch gerne mal wie irre rum. Seid ihr echt im er in Greifweite? Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wenn ich ehrlich bin.
Ich lass meine Kinder machen. Sie nehmen anderen auch etwas weg und bekommen Sachen entwendet. Das klärt sich meistens von alleine und wenn es droht zu eskalieren, dann hört man das/fühlt man es doch auch, wenn man einige Meter entfernt auf der Bank sitzt. Ehrlich gesagt finde ich es für meine Kinder recht wertvoll, dass wir sich zum einen durchsetzen können (=sich nicht einschüchtern lassen), wenn sie etwa Rutschen wollen. Dazu gehört dazu, dass sich sich zeitweise daneben benehmen (wobei ich das nur einmal toleriere, wenn sie sich vordrängeln) aber auch, dass sie mal von anderen Kindern vermeintlich unfair behandelt werden. Bei den Spielsachen ist es bei uns aber so, dass es zu 90 % Allgemeingut ist. Da gibt es keinen Besitanspruch, außer man hat es direkt in der Hand. Ich achte nur darauf, dass sie nicht direkt an das Eigentum anderer geht (Sandsachen, Kinderwagen, essen). Das macht sie aber schon seit einiger Zeit nicht mehr (bestimmt seit 3-4 Monaten? - ist nun 20). Also die von dir beschriebenen Szenarien kenne ich bei uns echt nicht. Die schlimmste Erfahrung war. als sie im Krabbeln mit dem Arm weggerutscht ist und mit der Oberlippe auf die Steinkante geschlagen ist. Sie konnte zu dem Zeitpunkt bereits sicher laufen und wir saßen direkt daneben. Das kann man doch nicht verhindern. 🤷🏼‍♀️

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Also ich habe unsere tochter immer machen lassen, auch jetzt noch wo sie 2,5 ist.
Ich bin da echt enstpannt.
Ich hab sie immer zuerst allein machen lassen, und wenn sie es nicht allein schaffte zb beim klettern half ich ihr.
Nur wenn etwas wirklich sehr hoch ist bleibe ich daneben stehen. Aber bei unserem normalen spielturm stehe ich nocht daneben, der ist auch nicht so hoch.
Passieren kann sowiso immer was, und ich kann schon gar nicht mehr zählen wie viele blaue flecken sie hatte oder aufgeschürfte knie 🙈

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Ich war auch immer bei Motte. War mir herzlich egal, was andere denken.

Einmal war ich nicht dabei, sondern die Mutter meiner besten Freundin und Zack, ist Motte gefallen und hat sich so extrem die Lippe aufgebissen, dass ich kurz davor war, in die Klinik zu fahren 🙈

Ich mache ihr keine Vorwürfe, sowas passiert. Hätte mir auch passieren können, sowas geschieht innerhalb von ein paar Sekunden. Aber es bestätigte mich, dass Motte einfach noch nicht so weit ist :)

Sie ist eh eher ne vorsichtige und ängstliche, hat oft Unterstützung eingefordert.

Jetzt ist sie grade 3 geworden und flitzt alleine aufm Spielplatz, sie klettert und rennt toll. Ich kann also auch endlich entspannt auf der Bank sitzen und bin wirklich entspannt, einfach weil ich weiß, inzwischen kann sie alles gut :)

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Auf dem Spielplatz darf sich mein Sohn frei bewegen. Auch im Park. Da er noch nicht so gut klettern kann helfe ich bei Rutschen und Schaukeln.

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Erstmal machen lassen. Natürlich im Blick behalten. Auf hohe klettergerüste Ggf. Unterstützen. Aber so wenig wie möglich. Viele sind leider heut zu Tage viel zu ängstlich und entsprechend weniger trauen sich Kinder irgendwann zu. Also nur Mut. Erstmal die Kinder versuchen das klären zu lassen. Und hingehen kann man sonst ja immer noch. Aber permanente „Bewachung“ um es überspitzt auszudrücken ist auch nicht gut. Und ja, Stürze gehören leider zu einem Kinderleben dazu. Davor wird man sie nicht bewahren können.