Ich muss hier mal kurz Dampf ablassen. Bin gerade echt am Limit. Körperlich und mental. Meine Grosse (3) macht was sie will. Sie tanzt mir so dermassen auf der Nase rum und ich bin kein die verhätschelt. Ich bin der liebevoll strenge Typ. Aber nützt alles nichts. Der ganze pädagogische Mist zieht bei ihr nicht. Sie rennt davon, auf die Strasse, vom Spielplatz, will die Hand nicht geben, hört nicht zu, ganz egal auf welcher Höhe und in welchem Ton. Es wird den ganzen Tag diskutiert, randaliert, rebelliert bis es eskaliert. Du sagst, mach das nicht, weil so und so.. sie macht extra und lacht schelmisch. Ich kann mich mit niemandem unterhalten, da sie ansonsten zu 100% etwas gefährliches macht oder davon rennt. Sie weiss nämlich, so bekommt sie dann meine Aufmerksamkeit. Und wenn sie sie hat, lacht sie. Ich denke mir so oft, sie benimmt sich wie ein kleines A-loch..
Mein Kleiner (1) ist gefühlt zu einem Schreikind geworden. Er schreit ständig. Brüllt von Frühmorgens bis Abends wie am Spiess. Im Auto, unterwegs auf den Spielplätzen, zu Hause. Ich kann nichts mehr machen. Daher schalte ich einfach auf Durchzug. Wir waren beim Arzt, nichts erkenntnliches. Einfach eine Phase. Seit Monaten. Zahnungscreme, Schmerzmittel, ich geb alles. Hauptsache den Tag und die Nacht überstehen. Ich fühle mich mittlerweile jeden Tag nur noch stumpf, erschöpft, alles tut mir weh und meine Zorn und Sorgenfalten sind tiefe Kerben geworden und bereiten mir Kopfschmerzen. Ich unternehme so viel mit meinen Kinder. Wir gehen morgens raus, nachmittags, ich spiele zu Hause mit ihnen, wir basteln, wir kuscheln, wir malen und schauen Bücher. Sie dürfen mir im Haushalt helfen, auch mal Tablet schauen (3) damit ich duschen kann. Ich bin meinen Kindern sehr zugewandt. Daher empfinde ich es vielleicht so undankbar und hadere in der Zwischenzeit extrem mit meinem Schicksal als Mutter. Manche Tage generell und mache Tagen als Mutter von zweien. Wobei meine Grosse den Kleinen wirklich sehr gut akzeptiert und seltsamerweise gegenüver ihm keine Eifersuch empfindet. Sehr selten mal dieses: meins! Seit 3,5 Jahren keine Nacht mehr durchgeschlafen. Nicht eine Einzige. Zähle die Tage, Wochen und Monate bis dahin. Werde mit 18 Monaten abstillen. Ab Juli gehen dann beide in die Kita. Ich weiss nicht mehr, wie ich noch durchhalten soll. Es ist echt nurnoch ejn Überlebenskampf tagtäglich. Geht es hier wem ähnlich? Als Aussenstehende scheinen alle total in Ihrer Mutterrolle erfüllt. Keine Ahnung. Ich hadere wirklich sehr oft. Bin alleinerziehend, wobei der Vater oft vorbei schaut. Aber halt nach Lust und Laune.
Ausheul-Post
DANKE!
Für deinen ehrlichen Worte!
Ich hab zwar nur ein Kinde (2,5 Jahre) aber wir stecken aktuell auch in einer SEHR anstrengenden Phase (Kurzform: er haut mich, testet JEDE Grenze aus, Wutanfälle sind an der Tagesordnung und nachts verarbeitet er diese auch für ihn anstrengende Phase wohl und schläft schlecht).
Ich hab auch oft das Gefühl, dass das bei anderen Müttern alles so leicht von der Hand geht und sie in ihrer Rolle immer voll aufgehen und nie zweifeln. Bei mir kommt noch dazu: ich zweifel an mir, weil es mir mit einem Kind so geht und andere das mit mehreren Kindern wuppen.
Also: DANKE!
Und ich glaube, du wirst gleich viele viele weitere Nachrichten wie meine bekommen, die dir zeigen: der Eindruck dass es anderen nicht so geht, ist falsch!
Konkrete Tipps sind natürlich aus der Ferne schwierig, aber vll helfen einer dieser Denkanstöße:
- würde dir eine kleine Auszeit gut tun? Hast du jemanden (Kindsvater, Großeltern, Tangen/Onkels, etc.) die dir die beiden mal für einen Tag oder vielleicht sogar ein Wochenende abnehmen? Dass du einfach mal durchatmen kannst und neue Kraft schöpfen?
- versuch dir das Leben so einfach wie möglich zu machen. Du bist am Limit - deine mentale und körperliche Gesundheit sind besonders als Alleinerziehende aktuell das Wichtigste. Versuch dir das vorzuhalten. Wie kannst du Stresssituationen vermeiden (Einkaufen --> Bestellen/Hilfe holen etc.)? Wann sind beide Kids am ehesten entspannt? Zuhause? Wenn Spielbesuch da ist? Im Garten? --> Versuch gezielt mehr dieser Situationen einzuplanen.
Halte durch!
Das Gute ist dass der Kita/Kita Start die Situation sicher grundlegend verändern wird - du hast also ein absehbares Ziel vor Augen!
Danke dir, für dein Verständnis. Gerstern waren wir draussen am Nachmittag. Prinzessin macht wieder was sie will. Ich mache nur gute Miene zum bösen Spiel. Weil einfach alles schimpfen und ärgern nichts nützt. Also schone ich meine Nerven. Gebe hier und da Rückendeckung. Dann rennt sie auf die Schlucht zu. Ich ziehe den Wagen, renne hinterher. Alles schreien- nein, komm zurück, das ist gefährlich, bleib stehen, schau mal da ein Vogel, ein Flugzeug, Schokoladeee - nützt nichts. Alle Blicke auf dem Spielplatz auf uns gerichtet. Alle haben ihr Leben, ihr Kind im Griff. Ich renne, der Wagen hinterher, kommt an den Randstein mit dem Rad, Wagen samt Baby mit voller Wucht kopfüber. Baby schreit, ich richte Wagen auf, Schnuller rein, Baby kontrollieren, beruhigen, Wageninhalt wieder verstauen, Tochter aufgreifen, am Arm packen und gedemütigt und weinend zu einem anderen, geschlossenen Spielplatz. Schaue nur eine Sekunde weg, sie aus dem Spielplatz raus, rennt auf die Strasse zu wo auch ein Bahngleisübergang ist. Ich lasse Baby im Wagen stehen, renne hinterher, fange sie wieder ein, schimpfe, sie lacht. Gib mir die Hand! - Nein! Jetzt komm, hier ist Strasse, Autos, Bahn, gefährlich. - Nein! Ich werf sie mir über die Schulter. strampelt, schreit wie wild - Hand!!! Während dessen brüllt Baby in Panik, alleingelassen auf dem Spielplatz. Alle schauen wieder. Die hat ihr Leben komplett nicht im Griff! Getuschel.. schnell den Wagen nehmen und nach Hause! Auf dem Heimweg Gebrüll weils keine Schokolade gibt. Zu Hause dann breche ich einfach nur noch in Tränen aus. Soll man nicht vor den Kindern, aber sch* drauf. Wo soll ich sonst hin?! Gefühlt jeder Tag ist so.
Anderen mag es vielleicht auch so gehen. Aber wo sind die? Ich sehs nicht. Ich seh nur uns, die ständig so einen Zirkus veranstalten. Wir sind die Assis auf dem Spielplatz. Dabei bin ich nicht so. Ich will nicht so sein. Wer will den Kinderwagen schon kopfüber, sein Kind packen müssen, schimpfen. Vor allen losrennen, rufen müssen. Es ist so unangenehm. wo sind denn all die Anderen? Wo man sich wissend zunicken kann, ein freundliches Lächeln oder ein paar aufmunternde Worte. Stattdessen wird nur gegafft. Wir haben hier 8 Speilplätze. An manchen Tagen machen wir die grosse Tour. Nichts. Keine Leidensgenossen. Ich fühle mich wie eine komplette Versagerin.
Tja, wo werden die sein? Zuhause in der Wohnung, weil sie Angst haben, dass es wieder so schlimm endet. Oder nur noch im eigenen Garten, wo alles abgeriegelt ist. Oder irgendwo, wo man das Kind laufen lassen kann, ohne das was passiert (= absolute Einöde, in die sich sonst kein Mensch verirrt).
Ich finde es völlig verständlich, dass du am Ende bist. Deswegen wäre mein erster Rat: Such dir Entlastung. Vielleicht kannst du es bis zum Juli einrichten, dass die Großeltern an einem Tag in der Woche einspringen. Oder dass der Vater am Wochenende mindestens einen halben Tag ganz alleine verantwortlich ist, damit du mal irgendwas machen kannst, wo du nicht aufpassen oder ausblenden musst. Eben mal was nur für dich. Oder du gibst das kleine Kind bei einer Freundin / Oma / Babysitter ab und gehst mit der Großen alleine irgendwo hin. Dann hat sie deine ganze Aufmerksamkeit und die Sache verliert an Reiz.
Ansonsten schau mal, ob deine Stadt / dein Landkreis Familienhebammen anbietet. Als wir völlig fertig waren vom nicht existenten Schlafverhalten unserer Tochter, kam jemand und hat sich alles angehört, Tipps gegeben, Anlaufstellen vermittelt. Das hat sehr geholfen, weil es schon einfach mal richtig gut ist, wenn dir jemand sagt: Es liegt nicht an dir. Du tust alles, was du kannst, und du machst es gut.
Wir hatten auch damals das Gefühl, dass jeder außer uns die Sache im Griff hat. Aber je mehr du dich mit Fachleuten oder ehrlichen Freunden unterhältst, desto mehr merkst du: Man sieht die Leute in den schlechten Phasen und Momenten einfach nur nicht. Haufenweise Eltern sind völlig fertig und einfach nur froh, wenn der Tag um ist. Deswegen: Unbedingt Hilfe suchen. Die Angebote gibt es ja nicht, weil sie kaum jemand braucht
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten und das allgemeine Verständnis. Ich habe damit gerechnet, auch gesteinigt zu werden, aber ihr seid alle sehr nett. Danke. Es tut mir wirklich gut, auch wenns weh tut und ich gerade Tränen in den Augen habe. Heute Nacht war Fieber angesagt und es zehrt einfach nur noch.
Leider ist zu Hause bleiben keine Option. Das wäre mein Todesstoss. Ich muss täglich raus, damit die Grosse ausgepowert ist. Zwei der Spielplätze sind gezäunt. Meistens lässt jemand das Tor offen stehen. Kleiner Einschub: bitte schliesst immer das Tor😄
Abnehmen tut mir die Kinder niemand. Ich habe jetzt eine soziale Einrichtung, die stundenweise Betreuung anbietet. Sehr kostengünstig. Da wollte ich den Kleinen heute zur Eingewöhnung bringen. Aber er hat Fieber. Ich habe auch eine Tagesmutter, sie kostet doppelt so viel. Und eine Babysitterin, die 5x so viel kostet, was jedoch dem Standardtarif entspricht. Der Vater unternimmt meistens mal exklusiv etwas mit der Grossen. Ich habe nie wieder Exklusivzeit mit ihr gehabt. Das vermisse ich sehr.
Ja, das Stillen ist ein Problem in der Hinsicht. Jedoch wäre das Umgewöhnen an die Flasche, insbesondere Nachts, für mich ein Alptraum. Tagsüber isst er auch schon 2-3 Mahlzeiten Brei. Ich warte noch auf die Zähne. Er hat erst einen. Dann werde ich tagsüber definitiv abstillen und nur noch zur Nacht. So war es optimal bei meiner Grossen und für Neues habe ich keine Kraft.
Danke nochmal fürs lesen. Es hilft. Liebe Grüsse an alle Mütter.
Das ist wirklich sehr, sehr anstrengend und es ist völlig verständlich, dass du mit den Nerven am Ende bist. Wir haben 2 Jungs (3.5 Jahre und 22 Monate), ich kenne das zumindest im Ansatz auch. Bei der Grossen würde ich auf fehlende Auslastung tippen. Damit meine ich nicht, dass du sie mehr beschäftigen sollst, sondern, dass die Zeit für altersangemessene Herausforderungen ohne Mama gekommen ist. Sie kommt ja bald in die Kita, da erhält sie dann viel Input und kann viel Neues lernen, was ihr sehr guttun wird. Dann muss sie sich nicht mehr an dir abarbeiten. Der Kleine reagiert wahrscheinlich einfach auf die unausgeglichene Gesamtsituation. Auch das wird sich legen, wenn alle mal Pause voneinander haben und sich dann mit neuer Energie einander zuwenden können. Könntest du dir bis Juli ein paar Auszeiten nehmen? Kann der Vater die Kinder zeitweise übernehmen? Viel Kraft, es wird besser!
Grade heute morgen fragte mein Mann „meinst du, wir haben was falsch gemacht?“ als Motte wie üblich beim anziehen eskalierte. Sie wollte ein bestimmtes Kleid und das war grade nicht da. Jede Erklärung fruchtete nicht 😅
Aber ganz ehrlich, sie ist 3. Grade ist auch wieder ne extreme Phase und hier artet vieles in Geschrei aus. Was mich natürlich auch fertig macht. Aber zum Glück finden wir da alle ne gute Balance.
Bei Gefahren hört Motte zum Glück extrem gut.
Was wirklich wichtig ist! Achte auf dich selbst! Nimm dir Auszeiten. Alleine. Ohne Kind! Man unterschätzt es, aber sowas ist absolut wichtig und hilft einem, mit vielem Gelassener umzugehen!
Wann kann dein Mann entlasten? Oder auch Freunde/Familie? Wäre abstillen evtl doch jetzt schon ne Option?
Ihr findet einen Weg!
Auszeiten zu nehmen wenn man alleinerziehend ist, das ist leicht gesagt.
Ich wusste nicht, dass die TE alleinerziehend ist. Ja, dann ist es schwierig. Aber sicher auch nicht unmöglich.
Kann ich total verstehen.. Aber ich würde dann meine Maßstäbe nicht so hoch setzen. Der Gedanke kommt mir vor allem beim Thema stillen, denn das ist ja oft der Hauptaspekt weswegen man sich als Mutter unentbehrlich macht. Nur ein Gedanke.
Hallo Jolie,
Ich umarme Dich mal virtuell.
Natürlich bist du fix und fertig. Alleinerziehend mit 2 Kleinkindern und der Schlafmangel tut sein übriges. Ich habe nur ein nicht durchschlafendes Kind in der Trotzphase, mit Partner, aber voll berufstätig und es gibt einige Tage, wo ich völlig erledigt bin.
Bitte denk an Deine Gesundheit und hol Dir Unterstützung.
Warum kann der Vater die Beiden nicht mal ein Wochenende komplett übernehmen?
Gibt es Verwandtschaft in der Nähe?
Wie sieht es mit Babysitter oder Familienhilfe aus?
Du machst bestimmt nichts falsch, sondern hast 2 fordernde Zwerge zuhause.
Ich glaube, wenn du etwas Kraft gesammelt hast, kannst du schauen, ob angepasste Strukturen oder eine andere Ansprache bei deinen Kindern Entlastung bringt. Dafür musst du aber ausgeschlafen und etwas fitter sein.
Also scheu Dich nicht, sie auch regelmäßig von jemand Anderem betreuen zu lassen.
Der Vater soll am Besten auch nicht vorbeikommen, sondern die Kinder abholen und nicht bei Euch Zuhause bespaßen.
Durch die Kita wird es dann bestimmt auch besser.
Alles Liebe
Liebe jolie7,
ich kann dich so gut verstehen.
Mein Sohn ist auch ein "Wegrenner". Bei uns geht nichts ohne Zäune, Tore oder Gurte....