Eingewöhnung an das kleine Geschwisterkind

Hallo zusammen,
wir haben gerade ein kleines Mädchen bekommen und sind seit 4 Tagen zuhause.
Unser erster ist 2 Jahre und 2 Monate. Den haben wir immer einbezogen, dass die Kleine kommt.

Er freut sich auf die Schwester, ist gerade trotzdem sehr launisch und schreit aus dem nichts heraus, wirft sich auf den Boden und schreit beim Einschlafen fast 2 Stunden durch.

Was können wir tun?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gesammelt? Gibt’s Literatur dazu? Wenn es bald nicht besser wird, müssen wir wahrscheinlich zum Psychologen…etc.

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

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Kannst du uns erklären, wie du es dir mit einem Kleinkind beim Psychologen vorstellst und was du dir davon erhoffst?

Dein Kind zeigt ganz natürliche Verhaltensweisen. Die Frage ist eher, was ihr als Eltern anpassen könnt, um es ihm leichter zu machen. Da kann dir aber kaum jemand einen Rat geben, wenn wir die Ausgangssituation nicht kennen.

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Huhu.

Ich würde deinem Kind Zeit geben.
Ihr seit erst seit 4 Tagen daheim! Klar habt ihr ihn mit einbezogen aber ich glaube richtig realisieren können Kinder das nicht.

Meine Große war schon 4 1/2 als ihre Schwester zur Welt kam und war die ersten 2 Monate ganz durch den Wind obwohl sie auch gut mit einbezogen wurde. Danach wurde es dann langsam besser.

LG

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Hi,
mit 2 Jahren und 2 Monaten, ist "einbeziehen" schon ein großes Wort..................meint ihr, er weiß, das einbeziehen, eine Erklärung ist, das er euch teilen muss?

Er ist 2 Jahre und 2 Monate, und die Mama hat viel weniger Zeit für ihn, weil da noch ein Baby dazu kam. Das hat Hunger, stillen oder Flasche dauert, in der Zeit kann die Mama nicht viel. Die Windel vom Baby ist voll, in der Zeit des wickelns kann die Mama auch nicht viel. Das Baby weint, wer hat das Baby auf dem Arm und will es beruhigen..........? Alles Zeit, die er nicht mehr bekommt.

Bevor ihr ihn 2 Stunden mit Geschrei ins Bett bringt, bringt ihn doch 2 Stunden später ins Bett.

Putzt ne Stunde nach dem Abendessen die Zähne, Nachtwindel und Pyjama an, und ab nochmal ins Wohnzimmer. Ist er noch munter, kann noch was gespielt werden, reibt er sich die Augen, übernimmt einer das Baby, und einer bringt ihn ins Bett.

Nach 4 Tagen, habe ich noch keine Wunder erwartet.

Wo ist der Vater? Kann ne Oma unterstützen? Wieviel geht er in den Kindergarten?

Gruß

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Ihr seid erst seit ein paar Tagen zu 4. Dein Sohn ist erst 2. Er hat sich noch nicht auf die neue Situation einstellen können, er konnte sich noch nicht in seine neue Rolle als großer Bruder finden. Und er (wie ihr sicher auch) muss es erst lernen, plötzlich ein neues Familienmitglied zu haben.

Ganz ehrlich.... wir könnt ihr euch überlegen, mit einem 2 jährigen zum Psychologen zu gehen, "nur" weil sein ganzes bisheriges Leben mal völlig auf den Kopf gestellt wurde und er sich erst noch daran gewöhnen muss? 🤔 die Schwester ist erst 4 (!!!) Tage zu Hause!

Mein Sohn war übrigens genauso alt, als sein Geschwisterchen geboren wurde. Die ersten 2 Monate waren hart, er hat viel versucht und seine Grenzen getestet. Er wollte nicht ins Bett (warum auch, der abend wurde mit Bruder so viel spannender).

Versucht euch mal etwas in euren Sohn hineinzuversetzen... er ist aufgeregt und möchte nicht schlafen gehen. Dann soll er eben eine Stunde später ins Bett, das gibt sich auch wieder!
Er testet seine Grenzen aus. Auch das ist normal. Da hilft ruhig bleiben und versuchen zu erklären.
Er möchte Aufmerksamkeit - etwas ganz natürliches wenn man als Einzelkind plötzlich enthronisiert wird.

Es ist sicher nur eine Phase! Es wird besser. Und lasst den Psychologen erst mal aus dem Spiel 🙈

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Liebe TE,

die Reaktion finde ich ganz normal. Gebe deinem Sohn Zeit. Wechsel dich mit deinem Mann ab. Wenn dein Baby gestillt und hinterher satt ist kann sich dein Mann auch prima um das Töchterchen kümmern und du kümmerst dich um deinen Sohn.
Das wird schon. Der normale Alltag kommt schneller als du denkst. Zum Psychologen braucht ihr nicht.

Meine beiden Kinder sind 5 Jahre auseinander. Das war für den Großen auch nicht immer einfach. Beim Stillen las ich meinem Großen etwas vor. Dem kleinem Bruder hat es auch nicht gestört. Meinen Großen ging auch von 8 bis 14 Uhr in die Kita und war auch genug ausgelastet. Vormittags gehörte dem Kleinen und nachmittags dem Großen, da der Kleine meistens bis zu 2,5 Stunden Mittagsschlaf machte. Und der Alltag ging weiter. Der Große musste zu Therapie, Schwimmunterricht oder ab und an zu Freunden gefahren werden. Und da musste der Kleine eben mit. Und wenn unser Großer etwas alleine unternehmen wollte, ja dann war mein Mann oder ich mit ihm unterwegs, dann war der Kleine bei meinem Mann oder auch mal bei meiner Schwägerin. War damals relativ schnell auf Flasche umgestiegen.

Das wird schon, mach dir mal nicht soviele Gedanken.

LG und herzlichen Glückwunsch zum Baby
Hinzwife

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Habt ihr Eltern euch denn schon dran gewöhnt, dass nun Tag und Nacht noch ein weiteres Baby da ist, welches immer und zu jeder Zeit eure Unterstützung braucht?
Also ich selbst habe ungefähr 6 Monate gebraucht, bis ich mich in meiner Rolle als Zweifachmama gefestigt gefühlt habe und nicht mehr ständig das Gefühl hatte, mich zerteilen zu müssen und nicht zu wissen, um wen ich mich nun zuerst kümmern soll. Wie gern hätte ich mich zwischendurch heulend und schreiend auf den Boden gelegt, weil mir die Verantwortung für 2 viel zu viel erschien.

Euer Sohn ist 2. Er konnte im Vorfeld eure Worte halbwegs verstehen, dass da noch eine Schwester in deinem Bauch ist. Jetzt erst FÜHLT er, was diese Worte in der Realität bedeuten und das ist ganz schön krass für so einen Zwerg. Kein Besuch, der vorbeikommt und wieder geht. Nein, ein kleines schreiendes Ding, welches durchgehend bei Mama hängt. Bei seiner Mama, uargh.
Bitte gebt ihm Zeit und euch auch, um euch an die neue Familienrealität zu gewöhnen.

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Noch ne Stimme für ganz viel Zeit. Meine große war 2 J und 9 Monate, die hst es schon halbwegs verstanden, aber 2-3 Monate hat es bestimmt gedauert, bis sie sich dran gewöhnt hat. Jetzt ist die zweite ca. 2J.7 Monate, wenn sie demnächst große Schwester wird. Sie kann zwar schon sagen, dass Mama ein Baby im Bauch hat, dass der Stubenwagrn fürs Baby ist... Aber ich glaube, es ist für sie auch drei Wochen vor dem Termin nicht real. Und beim ersten Kind hab ich selbst ein paar Wochen gebraucht, um zu verinnerlichen, dass da jetzt wirklich immer noch jemand ist...#baby
Was uns geholfen hat: Ne Stillbox mit Büchern, nem kleinen Spiel etc., die es immer nur dann gab, wenn das Baby gestillt wurde. Da kam die Große dann immer und fragte, ob ich nicht mal endlich wieder stillen will. Von "unser Baby" reden, nicht meins. Erzählen, wie wichtig große Geschwister sind. Sachen, die nicht gehen, nicht mit dem Baby begründen (wir können nicht auf den Spielplatz, weil das Baby schläft, vs. Wir können jetzt nicht raus, weil gerade Mittagspause ist/ich müde bin...). Große ab und zu (wenn sie das so wollen), auch mal wieder als Baby behandeln (wie ein Baby halten, anziehen, Babysprache...)
Das kommt mit der Zeit...

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Vielen Dank für sehr liebe Antwort!
Die Idee mit der Stillkiste hat mir auch sehr gefallen. 👍🤗

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Also unsere war 18 Monate als das Baby kam...also nochmal ein wenig jünger...ich kann dir sagen..es hat ca 6-8 Wochen gedauert,bis die mittlere wieder "normal" gelaufen ist 😅

Es wird besser...versprochen

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Ach so...was geholfen hat ?!?!

Zeit ,Geduld und spucke !

Extra kuschel Einheiten mit dem Elternteil der Wahl
Oma mit Baby 30 min um die Häuser ziehen lassen (natürlich nicht an Tag 4 😅,aber für in 2-3 Wochen ) ..so das Kind 1 Mal wieder beide allein hat

Und am alles wichtigsten....alles für Kind 1 so normal wie möglich laufen zu lassen.
Binde auch nur ein,wenn das Kind von selbst kommt..wenn Kind 1 nicht will,oder zeigt dass es helfen will,dann lass es ...auch nicht überfordern

Und starke Nerven bis alles rund läuft

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Vielen Dank für sehr große Hilfe und all die Rückmeldungen!

Ich weiß, wenn ein brisantes Thema im Forum kommt und viele bewegt, kommt nicht immer was „nettes“ daraus. Falls ich jemanden zu dolle damit gereizt habe, sorry, war nicht so gedacht….

Heute kam bei uns der Lichtblick- ich konnte den kleinen ins Bett bringen und er hat aufgehört stundenweise zu schreien.
Er erlaubt mich ihn nicht anzufassen, aber durch mein Singen wurde wie immer ruhiger…

Die Tage davor wollte er nur Papa sehen….
Früher haben wir uns immer ausgetauscht- ein Tag ich, der nächste Tag mein Mann…
Gewickelt und bettfertig habe ich immer alleine gemacht und dann hat 2 Wochen lang alles mein Mann übernommen, die Schwiegereltern haben auch geholfen, da ich länger im Krankenhaus lag…
So sieht die Situation jetzt aus.

Danke für mehrere Tipps, wir werden versuchen auch mit etwas später schlafen zu gehen. Und falls er schreit einfach mal. Zu machen und aufzuhören mit zum Bett zu gehen.

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Du, ich glaube, die allermeisten haben sich die Ankunft des zweiten Kindes harmonischer vorgestellt, als es das dann wirklich war. Uns grade, wenn du auch noch länger weg warst, ist es bestimmt für den großen besonders schwer, da kommt ja dann noch Wut dazu, dass Mama ihn so lange allein gelassen hat, vielleicht sogar, dass sie das fürs Baby gemacht hat, Angst, dass Mama wieder weg geht. Er kann das rational nicht verstehen und hat nur das Gefühl, dass es ne blöde Situation ist. Aber, das gibt sich wieder, ganz bestimmt.#pro

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Dankeschön, das hoffen wir auch sehr 🤗