Wie reagieren?

Hi. Brauche mal wieder euren Rat.

Unser Sohn hat momentan recht schwierige Trotzphasen.
Und zwar haut/beißt er uns manchmal einfach wenn ihm etwas nicht passt.
Ein Beispiel: Gestern war ich in der küche und hatte etwas schweres in der Hand. Unser Sohn kam und sagte „stopp“. Es sollte glaube ein Spiel sein.
Er hatte das Katzenspielzeug in der Hand (langer Stab).
Da ich das was ich in der Hand hatte aber schnell am Tisch ablegen wollte habe ich mich an ihm vorbei gedrängelt.
Das hat ihm nicht gepasst dass ich nicht bei seinem spiel mit gemacht habe und er hat/wollte mich mit dem Stecken hauen.
Ich hab ihm den dann sofort weg genommen und gesagt man haut niemandem mit Stecken etc und dass es den jetzt nicht mehr gibt.
Er hat versucht ihn sich wieder zu holen und ich sagte nochmal dass es ihn nicht gibt und hab den stecken weiter hinter gelegt damit er nicht dran kommt. Er mahm ein lineal was grad da lag und hat versucht damit hin zu kommen und hötte fast alle sachen die auf dem tisch standen umgeworfen.
Ich sagte dass er das lassen soll und hebe ihn hoch um aus der Küche zu gehen. Dauraufhin beißt er mich in den Oberarm.
Ich habe laut „Aua“ gerufen weil es wirklich weh tat , gesagt dass er damit aufhören soll und ihn auf den Boden gesetzt.
Natürlich hat er mehr geweint und ich habe ihn dann schon getröstet.
Ich weiss nicht wie ich darauf reagieren soll.

Ein anderes Beispiel:
Sein Regenschirm liegt aufn Tisch. Der Papa nimmt ihn , unser Sohn dachte er nimmt ihn den weg und reisst ihn an sich und will den papa mit dem Schirm hauen.

Papa hat ihm laut gesagt dass das so nicht geht und den schirm komplett weg genommen .
Unser sohn ist richtig ausgerastet, ich glaube er konnte sich gar nicht mehr runter regulieren. Er war so aufgebracht, bekam kaum luft , vor lauter schreien so kam es mir vor.
Ich muss dazu sagen dass mein mann manchmal absichtlich provoziert indem er sagt : das ist jetzt meins etc.
Vielleicht denkt unser sohn der papa nimmt es ihm wirklich weg. Was natürlich trotzdem kein Grund ist zu hauen .

Naja wie reagieren wir am besten damit das bald aufhört?

Das waren zwei beispiele. Es kam öfters in letzter Zeit vor wenn er etwas nicht bekommt/es nicht nach seinem kopf löuft dass er so reagiert.

Danke für alle tipps.

1

Hi,
das kommt bei uns auch immer wieder vor.. Wegnehmen müssen wir Sachen auch immer wieder. Beim ersten Mal erklären wir ihm aber auch warum wir das weggenommen haben und er bekommt es auch gleich zurück, wenn es möchte. Sobald er den Blödsinn aber wiederholt ist das Teil für längere Zeit weg. Da kann es schon mal zum Wutausbruch kommen, aber es hilft nichts. Wir erklären immer warum das so, manchmal hilft es ihn aus der Situation rauszunehmen, oder auch abzulenken

2

Wie alt ist denn euer Sohn?
Zu lange Erklärungen überfordern Kleinkinder und ausprobieren/testen gehört zur Trotzphase (oder Autonomiephase) dazu.
Ich versuche es bei unserem fast zwei Jährigen mit kurzen Erklärungen, aber wirklich ganz knapp.
Es kam auch schonmal vor, dass er nach seinem Vater oder mir gehauen hat, wenn ihm was nicht gepasst hat. Ich unterbreche die Situation sofort und gehe weg. Also nicht aus der Sichtweite, aber aus der Hau-Weite. Er kommt dann meistens hinterher und ich sage dann, dass nicht gehauen wird.
Wenn er frustriert ist, hilft ablenken häufig ganz gut.
Manchmal gibt es Situationen, da brüllt er, weil er wütend ist und nichts hilft. (Irgendwie muss er sich ja ausdrücken und viel reden klappt noch nicht). Ich biete ihn dann zwei, drei Möglichkeiten an (z.B. ein Buch angucken oder mit mir kuscheln, bis es besser geht) und wenn er nichts will, lasse ich ihn brüllen. Das sage ich ihm auch so "wenn es dir schlecht geht und nichts hilft, dann muss man auch mal brüllen". Dabei mache ich mich nicht über ihn lustig, sondern meine es ernst.
Es geht hier nicht um bitterliches weinen, sondern um brüllen, wenn er Frust hat.
Meistens beruhigt er sich innerhalb ein paar Minuten und ist dann für Ablenkung oder kuscheln offen.

Ganz ganz selten gibt es Momente, wo mich mein Sohn an meine Grenzen bringt. Neulich hat rohe Eier geworfen (keine Ahnung, wie er an die Packung kam) und wollte mich andauernd beißen, als ich sie im abgenommen habe. Ich war eh im Stress und maximal genervt. Natürlich kann er nichts dafür und er weiß ja nicht, dass er die Eier nicht werfen soll, aber mir als Mutter fehlt in solchen Momenten das rationale Denken. Bevor die Situation in irgendeine Richtung eskaliert, sorge ich für Abstand, also mein Sohn wird in sein Zimmer ( = sichere Umgebung) getragen und ich nehme mir ein paar Minuten für mich, bis ich wieder runtergekommen bin. Dann kann ich mich um meinen Sohn kümmern (und die Küche putzen). Das Allein-Sein in dem Moment macht meinen Sohn auch wütend, aber besser ein paar Minuten wütend sein, als wenn mir die Hand ausrutscht. Ich will, dass mir das nie passiert und ich denke, in solchen Situationen ist Abstand dann die bessere Wahl.

Von uns unerwünschte Verhaltensweisen bei Kleinkindern werden nicht schnell aufhören. Da hilft nur immer und immer wieder Nein-sagen. Die Kinder lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen und auch Wut und Trotz angemessen zu äußern. Bis sie soweit sind, hauen, beißen und schreien sie.
Klare Regeln, an denen die Kinder sich orientieren können, kurze Erklärungen, aber manchmal auch einfach "Nein". Das muss ein Kind akzeptieren, wenn Eltern/Bezugspersonen etwas verbieten.

Für uns funktioniert der Weg bisher so ganz gut, allerdings ist es mein erstes Kind und ich habe keine Ahnung, ob und was ich falsch mache. Bisher zeigt mein Sohn noch keine schwerwiegenden Traumata-Erscheinungen ;-)
Eltern machen auch Fehler, aber normalerweise beeinträchtigen die nicht die Entwicklung oder die Beziehung zum Kind.

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Danke für die lange Antwort. Bei mir ist es eher noch das Problem dass mein Mann sich einmischt und mir vorwürfe macht das was ich mache ist keine Erziehung.

Achja. Er ist 3.

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Dass dein Mann deinen Erziehungsstil kritisiert ist aber nochmal ein ganz anderes Thema, als die Wutanfälle von eurem drei jährigen.

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Achja,er ist 3