Hallo,
Engelchen flieg soll man aufgrund der Gelenkinstabilität nicht spielen. Wie sieht es damit aus wenn Kinder (bald 2) sich ans Reck hängen, entweder passiv oder aktiv? Beim passiven Hang werden die Gelenke doch auch belastet, oder? Sollte man das unterbinden?
Wie gefährlich ist ein Springen von Stufen/Mauern (etwa 30-40 cm hoch) auf Asphalt/gepflasterte Untergründe für die Gelenke? Sollte das unterbunden werden oder gilt auch hier, dass alles was das Kind aus eigener Initiative macht in Ordnung ist? 😕
Engelchen Flieg/Klimmzüge und von Mauern springen
Ich denk, das entscheidet ein Kind selbst. Wenns unangenehm ist, wirds wohl nur einmal springen.. Ich werd meinem Kind nicht verbieten, von irgendwas herunterzuspringen, was 30 oder 40cm hat. Also wenn ich weiß, dass es sicher springen und gut landen kann. Oder gut fallen, wie auch immer. Wenns halt Übung hat und es relativ unwahrscheinlich ist, dass der Fall mit dem Kopf auf dem Asphalt gebremst wird.
Passiv irgendwo aufhängen find ich mit 2 Jahren irgendwie unnötig. Aber keine Ahnung.
Naja wenn sich ein Kind selbstständig an ein Reck oder Stange hängt (gibts ja auch auf Kinderhöhe) wirken ja niemals die gleichen Kräfte wie bei Engelchen flieg. An ein hohes Reck würd ichs nicht hängen.
Runterspringen würde ich nicht verbieten, aus mehreren Gründen (natürlich nur bei 30-40 cm, wenn es vom Klettergerüst oben runter will, natürlich schon 😅). Aber so lernen die Kinder Höhen und auch ihre eigenen Grenzen kennen, lernen aufkommen, oder auch fallen (will ja auch gelernt sein), und, da müsst ich aber die Quelle schnell suchen, renne, springen etc. Stärkt scheinbar die Knochen. Hat mir mal ein Erzieherkollege erzählt.
Beim Engelchen geht es j darum, dass man das Kidn mit Kraft am Arm reißt womöglich in einem
Moment in dem es daraus selbst noch nicht eingerichtet war. Da wirkt dann halt viel Kraftanuf Handgelenk und Schulter.
Im Kinderturnen wird bei uns sehr viel an den Ringen oder am Trapez gespielt, da bereitet sich das Kind ja alleine auf den Schwung vor und stößt diesen auch an. Da wirkt ja keine Kraft von außen, da sehe ich kein Problem.
Die Kinder werden auch animiert aus großer Höhe auf eine dicke Matte zu springen, auch das finde ich unkritisch oder auf dem Spielplatz in den Sand.
Ich bin bei dem Thema auch voll dafür, Kinder das machen zu lassen, was sie aus eigener Initiative tun und woran sie Spaß haben. (Natürlich mit gesundem Menschenverstand, wenn mein Zweijähriger aufs Klettergerüst klettert, stehe ich auch so, dass ich ihn jederzeit auffangen könnte und unterbinde Dinge, die akut zu schweren Verletzungen führen können).
Man muss auch daran denken, dass Muskeln Gelenke auch schützen. Für gesunde Gelenke ist damit nicht nur die Schonung wichtig, sondern auch dass die Kinder sich viel bewegen und ihre Muskeln auf unterschiedlichste Art beanspruchen können. Kleine Kinder haben ja auch ein sehr gutes Gespür dafür, wo sich ihr Körper hinentwickeln will. Ich glaube, wenn man die Kinder machen lässt und nur eingreift, wenn es nötig ist, stört man diesen natürlichen Prozess am wenigsten.
Ich oute mich jetzt aber mal als Rabenmutter: Mein Sohn darf Engelchen Flieg mit uns spielen. Nicht exzessiv und wir achten sehr darauf, die Arme nicht einfach hoch zu reißen, sondern am Anfang eher vorsichtig azuheben und den Schwung zu steigern.
Nun.. das hat nichts mit Rabenmutter zu tun.. das ist einfach unverantwortlich 😣 für mich als Therapeutin unverständlich wieso man eine Verletzung beim Kind wissentlich in Kauf nimmt
Es passiert auch oft genug beim Spielen und Toben :(
Wenn das Kind beide Ellenbogen gebeugt halten kann - ist das noch vertretbar - gestreckt leider echt gefährlich..
Google mal nach Radiuskopf Luxation Kleinkind.. 🤷♀️
Mich unverantwortlich zu nennen finde ich schon ziemlich mies.
Ich habe mich informiert, bevor wir uns dazu entschieden haben, Engelchen flieg zu spielen und auch jetzt nach deiner Antwort habe ich nochmal nachgelesen. Auf allen Seiten wird nicht per se von dem Spiel abgeraten, sondern dazu, das Spiel nicht zu wild zu treiben und vorsichtig dabei zu sein. Und genau darauf achten wir penibel.
Ich möchte, wie jede Mama, dass es meinem Kind gut geht und ihm unnötiger Schmerz erspart bleibt. (So packe ich ihn z.B. nie am Arm, wenn er z.B. richtung Straße rennt oder fällt, sondern greife ihn am Körper, denn in diesen Situationen habe ich keine Kontrolle darüber, wie ruckartig das ganze passiert - bei Engelchen Flieg schon)
Aber: Leben bedeutet immer Risiko und oft muss man als Eltern Risiko gegen Freiheit abwägen. Ich persönlich schaue immer, wie wahrscheinlich eine Verletzung ist und ob etwas passieren könnte, von dem mein Kleiner bleibende Schäden behält (und seien sie noch so klein). Wenn bleibende Schäden ausgeschlossen sind und die Verletzungsgefahr sehr gering ist, tendiere ich dazu, meinen Sohn machen zu lassen, tue dabei aber mein Bestes, eine Unfallgarfahr so gering wie möglich zu halten. Bei Engelchen flieg war das auch der Fall.
Mir so pauschal Verantwortungslosigkeit zu unterstellen, finde ich unfreundlich und vorschnell. Du hast als Therapeutin natürlich eine Expertise, die ich gar nicht anzweifeln will und für die Allgemeinheit ist dein Rat gut. Aber du kennst weder meinen Sohn und seine körperliche Verfassung, noch hast du gesehen, wie vorsichtig wir mit ihm spielen und hast jetzt geurteilt, ohne dir ein genaueres Bild zu machen.
Der Ellenbogen eines Kleinkindes ist einfach noch zu instabil! Deshalb darf man da nicht mit einem Ruck dran ziehen - da es sonst häufig zu Luxationen kommt!
Deine 2 jährige klettert selbstständig auf ein Reck und hängt sich dran?
Dann ist das okay.. du hängst sie drauf - eher eine blöde Idee
Spielen und Toben gehört dazu - unsere Gelenke sind dafür gemacht :) auch springen ist kein Problem sofern Untergrund und Schuhwerk dafür geeignet sind.
Knochen werden stärker durch Druck und Zug - dafür braucht es Muskelaktivität
Vereinfacht gesagt (kindliche Dummheiten ausgenommen) alles was Kinder von sich aus machen ist völlig okay :)
Ach die Luxation betrifft am häufigsten Kinder im Alter von 2-4 Jahren.. danach ist die Gefahr ziemlich vorbei..
Hi,
vor 25 Jahren schon, hatte die Nichte, der damaligen Schwägerin, Probleme mit ausgerenkten Schultern, durch "Engelchen Flieg" Aktionen, mit den Großeltern.
"Was soll da passieren, die Kleine hat Spaß", passiert war: ausrenken der Schulter, und alles war schon so ausgeleiert, das man nicht mal mehr helfen durfte, die Jacke auszuziehen, da sofort eine Schulter auskugelte.
Ich habe es bei unseren Jungs nie gemacht, aber der Kleine hatte die 1. ausgerenkte Schulter in der Krippe. Die 2. bei der Oma, Jacke ausziehen, die 3. im anderen Kindergarten, an beiden Händen halten und eine Bank runterspringen lassen. Er war halt super empfindlich................
Nach dem 4. Geburtstag kam es auch nie wieder vor.
Hätte ich mit ihm "laufen geübt", wie manch andere Familie, wären die Schultern dauerhaft ausgekugelt gewesen. Er wollte auch nie die Hand nehmen. Ich denke, das er es schon merkte, das das "ne schlechte Idee ist", und weh tat, oder so.............
Wenn die Kinder es "selber machen" ist es was ganz anderes, als wenn "nachgeholfen" wird. Wenn sie sich von selbst ans Reck hängen, ist es doch anders, als das Kind, hinzuhängen, und loszulassen..........
Gruß