Hallo,
Wir haben seit einigen Monaten das Problem, dass unsere jetzt 21 Monate alte Tochter unter dem Tisch unsere Oberschenkel tritt und ihre Zehen hinein bohrt. Das tut mittlerweile echt weh, zumal sie auch laufend ihre Zehen in die gleiche Stelle bohrt und die Stelle extrem empfindlich geworden ist durch das tägliche Treten bei jeder Mahlzeit.
Abgesehen davon lasse ich mich einfach auch nur ungern treten.
Wir haben alles versucht - Äußerungen im "positiven" ("Stell deinen Fuß bitte auf deinen Stuhl.", "Stell deinen Fuß hin.", "Lass deine Füße bei dir.") wie "negativen" ("Mama möchte nicht getreten werden.", "Wir treten nicht.", "Hör bitte auf zu treten.", "Hör bitte auf zu treten.", "Es wird nicht getreten.") Stil, freundlich darum bitten, nachdrücklich/bestimmt sagen, dass sie es lassen soll, sich wegsetzen, ihre Füße zurück auf ihren Stuhl stellen, es ignorieren. Eigentlich gefühlt alles. Leider hilft es nichts und ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem mir für dieses ununterbrochene Treten schlicht die Geduld fehlt. Ich habe einfach keine Lust, mich bei jeder einzelnen Mahlzeit am Stück treten zu lassen und finde gemeinsame Mahlzeiten nur nervig. Wenn ich mich auf einen anderen Stuhl am anderen Ende des Tischs setze (der Tisch ist recht klein, sodass man zum "Ausweichen" auf einen anderen Platz muss), hört sie auf zu essen, weil sie möchte, dass jeder auf "seinem" Platz sitzt, und sagt einem die ganze Zeit, wo man sich hinsetzen soll. Das ist natürlich auch nicht so richtig zielführend, weil wir auch keine drei Stunden Zeit pro Mahlzeit haben.
Ich verstehe, dass so kleine Kinder keine Impulskontrolle haben, aber es muss doch irgendwie möglich sein, dass ich mal eine Mahlzeit einnehmen kann, ohne, dass sich permanent ohne Pause ihre Zehen extrem schmerzhaft in genau die gleiche Stelle in meinem Oberschenkel bohren?!
Hat oder hatte jemand ein ähnliches Problem? Wie habt ihr es gelöst?
Treten unter dem Tisch
Hi,
hatten wir immer wieder auch mal. Bei Blödsinn am Tisch nehmen wir auch mal das Essen weg oder den Kleinen vom Tisch weg und erklären ihm, dass man so nicht isst. Natürlich erst nachdem wir gefühlt tausend Mal um etwas gebeten haben (Treten, mit Essen werfen etc.). In der Regel gibts dann kurzen Protest und dann wird brav weitergegessen. 1-2 Mal wurde das Spielchen so oft wiederholt, dass das Essen auch wirklcih beendet war, war aber bisher die Ausnahme. Und wir schauen natürlich, dass die nächste Mahlzeit ein bisschen reichhaltiger wird
Ihren (Hoch)Stuhl soweit vom Tisch wegstellen, dass sie gar nicht mehr treten kann! Wenn sie dann meckern sollte, kurz erklären, wenn sie NICHT mehr tritt, kann sie wieder am Tisch sitzen. Ansonsten dem Verhalten und Anweisungen auch keine Aufmerksamkeit mehr schenken. Gibt ihr etwas zu Essen in die Hand, was sie ohne Besteck und/oder Füttern essen kann.
Es wird eine Zeit lang anstrengend, eben wegen ihrem Gemecker, weil keiner reagiert. Aber sie wird bald merken,
dass es keine Aufmerksamkeit mehr erregt und dann sollte das Essen und das mit dem Treten besser werden.
Kennen wir auch. Leider.
Wir haben beobachtet, dass das vor allem dann auftritt, wenn unser Sohn müde ist, oder sehr hungrig, und oft in Kombination damit, dass wir uns untereinander unterhalten. Wenn wir ihn relativ viel Aufmerksamkeit schenken, geht es besser. Wir hatten auch mal den Verdacht, dass der Hochstuhl falsch eingestellt ist und es unbequem ist die Füße dort abzustellen. Hat sich aber nicht nachhaltig bewährt die Sitzhöhe umzubauen.
Bei uns helfen alle die Maßnahmen, die du nennst auch selten was. Wir kündigen dann an, dass wir ihn wegsetzen. Dann schiebe ich seinen Stuhl beim nächsten Tritt, bzw. Wenn er den Fuß mal wieder auf meinem Oberschenkel parkt, vom Tisch weg oder setze ihn auf den Boden. Dann schlägt in der Regel die Stimmung sofort um zu „nein! Doch essen!“ und er ist zugänglich für meine nächste Ansprache. Kurzfristig.
Vielleicht mal überlegen, was der Grund sein könnte.. Also jetzt über eine eventuell interessante Reaktion der Eltern hinaus.
- Hochstuhl/Fußbrett falsch eingestellt
- Hochstuhl unbequem, zu hart
- keinen Hunger mehr, von vorn herein nicht
viel Hunger, Langeweile
- vor dem Essen vielleicht intensiv mit ihr
beschäftigen (Nähe tanken)
- hat sie einen eigenen Tisch mit Stuhl? Vielleicht einfach mal dort gemeinsam essen. Also wenn ihr eh zu zwei seid. Sonst wirds vermutlich eng 😆
Ich glaub, wenn ich echt null Idee hätte, wo das herkommt und das schon echt lang geht, würd ich mich einfach stumpf auf den Boden ins Wohnzimmer setzen, da essen und warten, bis die Phase vorbei ist. Picknick quasi.
Also sind jetzt nur spontane Ideen, weil ich es irgendwie auch Mist finde, einem Kind, das Hunger hat, das Essen wegzunehmen, weil es unterm Tisch piekst.
Ich würde mich einfach so hinsetzen, dass sie nicht mehr an meine Beine kommt, müsste doch möglich sein.
Ich kenne das, aber ich artikuliere meinen Schmerz dann auch ganz klar. Wenn mir etwas weh tut, dann ist es völlig menschlich das genau so zu sagen und nicht bloß „ich möchte das nicht“. Wenn mir meine Tochter zum 1000sten Mal unsanft die Brille aus dem Gesicht reißt oder absichtlich mit dem Roller gegen mein Schienbein fährt, dann sage ich aber sehr lit und energische „AUA!!! Verdammt
nochmal, das tut mit weh. Lass das. Ich habe Schmerzen.“ Und dann reibe ich mir da auch mit schmerzverzerrtem Gesicht drüber und überspiele da nichts.
Meist merkt meine Tochter dann genau, dass ihr Verhalten (egal ob absichtlich oder aus versehen ungestüm) blöd war. Dann gibt es auch mal eine Scham-Träne, aber nur so lernt man ja auch, warum es doof ist anderen weh zu tun, weil das nämlich bei einem selbst auch kein gutes Gefühl erzeugt.
In diesem Alter kann man das aber nicht wirklich lernen, weil sie noch nicht zu Perspektivwechsel und richtiger Empathie fähig sind. Dann ist es die Aufgabe des Erwachsenen, für einen Situationswechsel zu sorgen.
Hatten wir auch ne Zeit lang.
Ich und mein Mann haben uns einfach Seitlich auf den Stuhl gesetzt bzw die Beine Seitlich, sodass er da nicht mehr ran kam . Hat geklappt .
Lg
Bei körperlichen Angriffen gehe ich auf Abstand und zwar so lange, bis Motte aufhört. Ja, das frisst Zeit und ja, das gibt Gezeter.
Aber ich würde es ganz sicher nicht „ertragen“, nur damit Motte isst. Im Zweifel wäre das Essen halt beendet.
Deine Tochter spürt ja, dass ihr es letztlich doch ertragt 🤷♀️ Sie meinst es sicher nicht böse, aber ich würde es trotzdem absolut nicht akzeptieren.