Hallo an alle,
Unser Sohn hat häufiger wutausbrüche und sobald ein Nein kommt wird Stundenlang geweint bis er keine Stimme hat. erklären, in Ruhe lassen oder auch schimpfen helfen nicht. Sein Wille muss unbedingt geschehen. Am meisten kommen diese Phasen täglich vor dem Schlafen gehen. egal wie müde er ist er bleibt stur bei seinem Vorhaben und weint sich die kehle trocken. Leider versteht er auch nicht damit ich ihm das ruhig erklären könnte. Ist das normal und wie sollte man damit umgehen? Ich bin mit meinen Nerven wirklich am Ende...
2,5 jähriger hat wutausbrüche und möchte kein nein hören
Ja, das ist normal. Einer hat die Autonomiephase halt ausgeprägter, als der Andere ;)
Motte ist auch sehr „willensstark“, inzwischen (sie ist 3) kann man aber immer öfter Kompromisse eingehen und sie sucht teilweise sogar selbst schon welche 😅
Mir half Verständnis (Workshop, Literatur, Podcasts zu dem Thema) und letztlich haben wir unseren Weg gefunden.
Jedem Kind hilft in der Situation was anderes. Bei Motte ist es sinnlos direkt auf sie einzureden. Die muss man erstmal kurz schreien lassen, bis der erste Zorn verflogen ist, da hält man am besten Abstand. Ich sage schlicht „wenn ich dich trösten darf, komm zu mir!“ und frage ab und zu, ob ich jetzt darf. Beim trösten kann man dann mit ihr sprechen und Alternativen finden.
Bis wir diese „Strategie“ hatten, hat es aber auch etwas gedauert. :)
Ich wag mal zu behaupten, dass deine Überschrift auf jedes Kleinkind ab 12 Monaten früher oder später zutrifft :)
Hör/lies mal was zum Thema, wenn du wenig drüber weißt. Das gewünschteste Wunschkind oder dergleichen, sowas hilft, mehr Verständnis zu gewinnen.
Ähm ja... völlig normal.
Und wichtig für die Entwicklung.
Dein Kind muss gerade lernen, mit seinen eigenen Gefühlen und Emotionen umzugehen. Das ist für so ein kleines Menschlein nicht einfach.
Verständnis hilft. Und dem Kind zeigen, dass es ok ist, wenn es sich ärgert, traurig oder wütend ist. Das darf sein.
Gleichzeitig kannst du ja versuchen, wie du ihn unterstützen kannst. Manche mögen in den Arm genommen werden. Manche möchten, dass man nur daneben ist. Manche möchten allein sein.
Irgendwann später ist dein Kind hoffentlich, wahrscheinlich soweit, dass es für sich Wege findet, mit Frust umzugehen. Doch das dauert noch... 😆
Mein Sohn ist 3,5. Er rastet nach wie vor oft aus, wenn etwas nicht so läuft, wie er sich das vorstellt. 🙊
Mittlerweile ist er aber soweit, dass er dann von selbst nach einer Weile kommt und sagt "es geht wieder. Nimm mich in den Arm!"
Reden bringt in so einer Situation übrigens meistens null. 😉
Es gibt unzählige Bücher zu dem Thema, die dir helfen, dein Kind zu verstehen.
Ansonsten: Durchhalten 😆
Meine ist gerade mal 19 Monate alt und mir graust es vor den kommenden 2 - 3 Jahren.
Schon heute komme ich oft an meine Grenzen, da sie extrem viel fordert. Als sie noch 12 Monate alt war, konnte sie super alleine spielen, mittlerweile will sie ständig dass man 24/7 mit ihr zsm auf dem Boden sitzt und spielt. Wenn ich mal kurz in der Küche bin wird los gekreischt. Das ist in einer hellhörigen Wohnung enorm belastend. Man hört sie sogar auf dem Stellplatz. Wenn sie nicht im Kiwa sitzen will, wird an meinen Haaren gezogen, gekratzt und gebissen, geschrien als würde man sie entführen wollen. Die Blicke der anderen sind auch immer wieder unangenehm. Hat die ihr Kind nicht in Griff? Oh man. Also mit ihr einkaufen gehen tue ich nicht mehr. Nur noch auf den Spielplatz und im Wald spazieren. Alles andere ist aktuell viel zu stressig.
Mir hilft derzeit noch, einfach die Aufmerksamkeit geben. Scheinbar braucht sie das jetzt. Sie wird noch in der Krippe eingewöhnt und selbst da kann sie es garnicht ab, wenn die bezugserzieherin mal kurz ein anderes Kind tröstet. Das Problem: ich habe gestern erfahren dass ich wieder ss bin. Ungeplant! Und ich habe enorm Angst vor der kommenden Zeit. So ein altersabstand wollte ich zwar als die kleine 6 Monate alt war aber in dieser heißen Trotzphase nicht mehr. Nun ja, wir schauen wir es kommt. Kaum zu glauben, dass ich mich nicht freuen kann auf das Wunder und irgendwie auch gleichgültig bin. Damals hatte ich enorme Angst vor Fehlgeburt und sonst was. Aktuell bin ich gleichgültig. Das tut mir total weh im Herzen, da ich so lange für mein erstes Kind geübt hatte. Aber es ist gerade einfach nur anstrengend mit ihr, zumal die kita ständig ausfällt und die kleine noch nicht zum Mittagsschlaf bleiben kann. Ich brauche definitiv ein wenig Ruhe Pausen von ihr. Energie tanken und mal in Ruhe auf dem Balkon eine Tasse Kaffee trinken. Die Hausarbeit mal beiseite lassen und tief durchatmen.
Aber so wie es die anderen schon sagen: es kommen auch gute Zeiten. Die Phasen sind leider bei temperamentvollen Kindern fordernder aber mit viel Nähe und Aufmerksamkeit, wird auch diese Zeit irgendwie vorbeigehen.
Ich wünsch dir viel Kraft und Geduld! Und gönne dir bitte au CH Ruhezeiten. etwas Abstand tut echt gut für die Seele.
Alles Lieben