Hallo, ich bin alleinerziehende Mama einer fast 19 Monaten alten kleinen süßen Tochter.
Ich arbeite selbst als Erzieherin und weiß das ich mein Kind oft zu viel beobachte und zu interpretiere. Ich bin einfach verunsichert. Habe dazu auch Depressionen und Angststörungen entwickelt die aber behandelt werden. Ich habe seit Monaten Angst das meine Tochter gravierenden Anders sein könnte und extrem Angst vor der Zukunft. Ich hoffe manchmal darauf das meine Wahrnehmung einfach durch die Angst zu übertrieben ist. Also was ich sagen will, muss es immer gleich Autismus sein?
Meine Tochter kam 5 Tage vor ET die Geburt war okay. Die Pressphase recht lange. Ihre Werte danach in Ordnung. Nach ca 8 Wochen fing sie an viel zu schreien und verweigerte die Brust und Flasche. Milch trinken war bei uns immer ein Kampf. Meistens hat sie nur gut in der Nacht getrunken. Bekam mit 4,5 Monaten Beikost und mochte es sofort. Später mit ca 10 Monate hatten wir eine Mischung aus Brei und BLW. Mit 8 Wochen bekam sie Diagnose Kiss Syndrom 2 und Hüftschwäche. Wir waren bei 2 Osteopathen und hatten eher mäßigen Erfolg. Als sie 8,5 Monate alt war und immer noch keine Anstalten machte sich zu bewegen, fuhr ich nach Berlin zu einer Kiss Spezialistin die eine Atlastherapie durchführte. Danach konnte sie sich sofort drehen und ihr ganzer Muskeltonus füllte sich entspannter an. Wir wiederholten die Therapie bisher 2x. Danach empfand ich sie immer als beweglicher auch im Mundbereich. Sie robbte erst mit 12 Monaten, krabbelte mit 14 Monate, fing mit 18 Monate an ihrem Lauflerner zu gehen. (Von der Physiotherapeutin abgesegnet) sie macht Bobath seitdem sie 13 Monate alt ist. Sie ist fast 19 Monate läuft noch nicht frei, will immer eine Hand haben und ist recht wacklig. Sie war immer recht reizoffen und geräuschempflindlich. Mittlerweile ist das nicht mehr so schlimm mit der Geräuschempfindlichkeit. Sie war kein Tragebaby und kam nur im Dunkeln zur Ruhe daher habe ich sie schnell an ihr Bett gewöhnen müssen. Das klappt bis heute auch bis auf Ausnahmen gut. Sie kann mittlerweile alleine einschlafen (18:30Uhr) wacht aber jede Nacht 2x zur gleichen Uhrzeit auf und ist dann gegen 5:00 - 6:00 Uhr wach. Sie liebte immer schon Musik, Bilderbücher, Kuscheltiere und mir oder der Oma zu helfen. Mittlerweile puppt sie gerne oder gibt unsere Hund Leckerchen. Sie lehnte sich nie an wenn ich sie auf dem Arm hielt und schaute immer weg. Auch heute noch schaut sie lieber durch die Gegend. Selten schaut sie mich oder ihre Oma auf dem Arm an. Beim Spielen, essen oder etc. schaut sie nach mir, kann auch Blickkontakt halten. So langsam fängt sie auch an zu kuscheln, gibt Küsschen. Sie winkt, zeigt auf alles, bringt mir Gegenstände. Liebt es zu baden, Sandkasten zu spielen. Sie mag keine Jacken und krampft manchmal im Autositz. Sprachlich ist sie auch eher langsamer. Sie spricht: Mama, Ma (Oma), Papa, Teddy, Baby, Ball, da issa (da ist er), da au (da auch), mau mau, meh, da, Tee. Sie sagt ihren Namen nicht.
Um auf ihre Eigenarten zu kommen: Sie mag keine Jacken und krampft manchmal im Autositz. Sie schmeißt im Moment alles durch die Gegend, sie haut mich wenn sie unzufrieden ist, klopft ständig auf den Tisch, schmeißt ihr Spielzeug in die Badewanne, hat Wutanfälle, mag manche Menschen nicht ansehen, nur Personen die ihr vertraut sind. Ist eher zurückhaltend im ersten Moment und beobachtet viel. Sie wirkt manchmal sehr starr wenn viel Trubel um sie ist. Sie hält sich auf meinem Arm selten an mir fest und hat die Hände verkrampft. Sie vergleicht manchmal Dinge im Raum wie Lampen, Stühle. Wenn wir draußen sind kommt man nicht weit mit ihr weil sie so detailverliebt ist und überall stehen bleibt und wundert. Sie mag Kinder und vertraute Personen wie gesagt, weint aber bei ihrem Opa. Sie ist empfindlich an den Händen und mag keinen Dreck, sie wischt ihn dann an der Hose ab. Worauf ich hinaus will. Ja ich weiß meine Tochter ist sensibel und in Motorik und Sprache vielleicht etwas zurück. Ich habe einfach Angst das irgendwann doch Autismus in Frage kommt und ich manche Anzeichen nicht erkannt habe. Kita und Physiotherapeutin finden sie nicht auffällig und sagen das ist einfach ihr Charakter. Gibt es einfach willensstarke und ebenso sensible Kinder mit Kiss Diagnose die hinterher hängen oder ist das schon das Tor zu Autismus? Ich hoffe ihr wisst wie ich das meine. Ich habe Angst das sie auf sozial und emotionaler Ebene einfach Dinge nicht versteht. Gerade weil sie aufmüpfig ist im Moment. Ja klar Trotzphase vielleicht aber vielleicht versteht sie auch einfach kein Nein oder wenn jemand es gut mit ihr meint. Ich bin so verunsichert. Ich beschäftige mich täglich mit dem Thema und komme zu keinem Punkt. Habe auch den Verdacht das einige Familienmitglieder Autismus haben könnte, seitdem ich mich mit dem Thema befasse.
Könnte irgendwie mal gute Prognosen zu Kiss Kindern oder entwicklungsverzögerten Kindern gebrauchen. :( oder soll ich sie im SPZ Oder Autismusambulanz vorstellen?
Seit Monaten Angst vor Autismus
Ich habe zwar keine Erfahrungen, aber für mich klingt sie nicht autistisch. Motorisch langsam, da seid ihr ja dran, sprachlich okay, das kommt, bisschen in der Trotzphase, eher anhänglich und ängstlich das passt doch zum Alter dazu. Also, für mich klingt es nicht nach Autismus, abgesehen davon, dass sie noch zu jung ist. Aber sehe jetzt keine großen Vorwarnzeichen. Kinder sind halt manchmal ein bisschen eigenartig
Ich bin "vom Fach".
Als Grundlage zum Thema Autismus:
Es gibt nicht "den Autismus", sondern man spricht von einer Autismus-Spektrum-Störung.
Die bekannten Störungen sind Asperger Autisten und frühkindlicher Autismus.
Asperger Autismus wird erst in einem viel späteren Zeitraum diagnostiziert, meist erst im Grundschulalter. Von 1000 Menschen haben 1-3 Menschen das Asperger Syndrom.
Frühkindlicher Autismus wird vor dem 3. Lebensjahr diagnostiziert und geht meist mit einer geistigen Behinderung einher. Etwa 1,3 bis 2,2 pro 1000 Menschen haben einen frühkindlichen Autismus.
Eine Diagnostik über das Internet würde ich nie machen, aber das, was du beschreibst, hört sich für mich nicht autistisch an.
Hast du dich mal mit hochsensiblen Kindern auseinandergesetzt?
Danke! Ja mit dem Thema Hochsensibel habe ich mich auch befasst. Und finde damit auch mehr meinen Frieden, weil ich sie ja schon als empathisch und aufgeschlossen empfinde, sobald sie halt warm geworden ist. Sie hat halt ihrer Vorlieben und ihre Abneigung. Wie jedes Kind. Aber sie ist so detailverliebt und kann schon immer gut schlussfolgern und sich Dinge merken. Sie versteht übertrieben „aaaalles“ was ich sage. Spricht aber noch recht wenig nach. Sie hat auch noch nie durchgeschlafen und ist immer sehr früh wach. Durch Kita ist’s schon besser geworden und sie schläft auch mal bis 6Uhr aber länger fast nie. Zählt das schon als Schlafstörung?
Deine Tochter geht um 18:30 Uhr ins Bett und wacht um 5:30 -6:00 Uhr auf? Das ist keine Schlafstörung, das nennt man "ausgeschlafen". Ich glaube du machst dir zu viele Gedanken :)
Mein Sohn ist motorisch flott unterwegs..
Aber mit 18,5 Monaten spricht er kaum.. beinahe alle Worte bestehen lediglich aus einem Buchstaben oder er verwendet Gesten..
Wörter die auch Fremde verstehen beschränken sich auf wuff, Mama, Bagger, Tisch 🤷♀️
Er wollte nie recht gerne kuscheln, beobachtet fremde Menschen und Situationen sicher 15min bevor er sich mal bewegt etc.
Nun ja - er ist halt so? 😅
Dafür lacht er gerne, spielt gern mit uns, versucht zu kommunizieren so gut er eben kann, zeigt auf Gegenstände, gibt schon mal ein Bussi etc.
Ich bin Physio und beobachte solche Dinge daher auch genau.. und er hat einige Seiten die eventuell auffällig sind..
aber auch so viele Eigenschaften die gar nicht passen - und die beschreibst du auch bei deiner Tochter!
Im Endeffekt ist es einfach ihr Charakter 😊
Und vergiss nicht - sie sind noch viel zu klein für solche „Diagnosen“!
Ach so.. momentan rede ich gegen eine Wand
„Nein-stopp-nicht-halt“ alles Worte die er nicht mehr verstehen will 😎😅
Heey, ich bin auch alleinerziehend von einem 3 jährigen Jungen 😊 und er hat Autismus. Für mich klingt es laut dem Text auch nicht danach aber die beste Hilfe kannst du vom Kinderarzt bekommen. Die geben dir dann auch Sachen zum ausfüllen, stellen fragen dies das und wenn es auffällig sein sollte, bekommst du Termin bei den Spezialisten 🤍
Lg
Für mich klingt das absolut normal. Seit ich aufgehört habe Google zu befragen, bin ich deutlich entspannter. Mein Kind wird von Freunden und Bekannten gesehen, vom Kinderarzt und von Erziehern. Ich verlasse mich da voll auf die Rückmeldung von Profis und meinem Umfeld. Wenn hier den Leuten etwas auffällt, in Bezug auf das Verhalten, dann kann man reagieren und Dinge abklären lassen.
Dein Kind klingt für mich, bis auf die Motorik, völlig normal! ☺️
Liebe schokonuss,
ich habe gerade deinen Text gelesen und überlege gerade ehrlich, wo genau du nun ein autistisches Kind siehst? Für mich persönlich klingt das nach einer normalen Tochter, die vielleicht im Bereich Sprache und Motorik nicht ganz so weit entwickelt ist wie manch andere Kinder, aber trotzdem in keinem Bereich aus dem Raster fällt.
Liebe Grüße von October, Schwester einer Autistin und Sozialpädagogin mit viel Erfahrung im Bereich Frühförderung
Naja ich finde ich ehrlich gesagt immer etwas sehr fraglich und auch befremdlich, wenn "Fachpersonal", in dem Fall du als Erzieherin, meint, Dr Google könnte da ein Hilfe sein und klare Ansätze liefern.
Nein! Ganz klar, einfach nein!
Man macht sich noch mehr Sorgen und Panik und X Gedanken, wenn man Google befragt, denn hier tauchen in der Regel immer Horrordiagnosen auf und es werden angeblich Zusammenhänge wiedergegeben, die man als Laie doch gar nicht versteht in den meisten Fällen und dann ist man in einem Teufelskreis gefangen.
Ich finde auch, du interpretierst viel zu viel in alles hinein.
Für mich hört sich das nämlich alles nicht danach an.
Ist schön, dass du das alles abklärst, aber ich denke, du musst da jetzt so langsam mal irgendwie einen Weg für dich finden, da etwas lockerer zu werden.
Danke! Ja das ist genau das was ich glaube hören muss! Danke auch an die anderen Beiträge. Natürlich ist das hier keine Arztpraxis. Aber mein Umfeld sagt mir auch das ich das Problem bin und nicht meine Tochter. Und damit kann ich leben und mir helfen lassen von diesen Ängste wegzukommen.