Eingewöhnung läuft nicht wie gedacht...

Hallo liebe Community,

ich schreibe, weil ich eure Meinungen brauche. Ich bin mir nicht sicher, ob ich überreagiere oder ob ich einfach eine besorgte Mutter bin. Entschuldigt schon mal die Länge :/

Meine Tochter hat diese Woche mit der Eingewöhnung in der Kita begonnen. Sie ist 17 Monate alt. Sie geht zu einer privaten Einrichtung, die nicht gerade günstig ist (ca. 1000€ im Monat, haben aber wegen Umzug nichts anderes bekommen können). Anfangs hat die Kita auch einen guten Eindruck gemacht, gute Gruppengrößen mit 12 Kindern, drei Betreuer pro Gruppe, gute Räumlichkeiten.
Jetzt komme ich aber zum problematischen Teil. Die Kommunikation der Kita war im Vorfeld schon sehr schlecht. Die Eingewöhnung wurde immer wieder geschoben, immer mussten wir hinterhertelefonieren, aber gut jetzt hat sie zwei Monate nach eigentlich geplantem Datum angefangen.
Auf einmal hat die Gruppe statt drei festen Betreuern nur zwei Betreuer (und keine Gruppenleitung). Das wir darüber nicht informiert werden, finde ich schon mal schlecht. Von den zwei Betreuern waren am ersten Tag der Eingewöhnung beide krank, dh es waren zwei ErzieherInnen aus anderen Gruppe da. Am zweiten Tag waren es wieder andere ErzieherInnen, diesmal aber einer der festen Erzieher. Er war zwar nett, hatte aber nicht wirklich Zeit sich um meine Tochter zu kümmern (ist ja auch klar bei zwei ErzieherInnen). Ich sollte dann in den Schlafraum gehen und meine Tochter rumlaufen lassen. Kein Problem. Dann sehe ich vom Raum aus, dass meine Tochter versucht auf die Treppe eine Spielgeräts zu steigen (sie kann noch keine Treppen steigen, weil sie gerade erst laufen gelernt hat). Ich erwarte eigentlich das jemand eingreift. Ist aber nicht so, weil einer der Erzieher beim Wickeln ist und die andere gerade jemanden verabschiedet, ergo beaufsichtigt niemand die Kinder gerade. Und es gab noch ein paar weitere solche Situationen.

Am Ende der Einheit spreche ich das Thema an, dass ich mich nicht wohl damit fühle und lieber warten würde bis sie wieder eine dritte Arbeitskraft haben. Mein Job ist flexibel, deshalb könnte ich das einrichten. Daraufhin meint der Erzieher, dass sie schon schlimmere Situationen hatten und sie es einfach langsamer machen. Er gibt aber dann zu, dass sie gerade eigentlich 1:1 Betreuung bräuchte und er mal mit der Leitung reden wird. Dann meinte er aber noch, dass die Erzieherin, die gerade krank ist, nächste Woche den Fokus ganz auf meine Tochter legen wird und er dann auf die anderen 11 Kinder aufpassen wird. Wie soll das bitte gehen?

Ich erwarte natürlich keine 1:1 Betreuung, aber ein bisschen mehr eben schon. Vor allem, weil meine Tochter total untergeht (sie ist bestimmt einen Kopf kleiner als die meisten da). Ich fühle mich nicht ernst genommen in meinen Sorgen. Ich hätte kein Problem zu warten bis eine dritte Kraft da ist (ich schätze sie wollen das nicht, weil sie dann ja kein Geld von uns bekommen...). Was würdet ihr machen? Den Vertrag kündigen? Oder findet ihr das normal (ist für mich schwer einzuschätzen, weil es mein erster Kitabesuch ist)? Danke schon mal für eure Antworten!

LG
Nina mit Maya (17 Monate)

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Also generell ist das schon möglich. Wir hatten immer nur zwei BetreuerInnen auf 12 Kinder und es ging eigentlich ganz entspannt zu. In der Freispielzeit war es normalerweise gut möglich, dass eine Betreuerin auf 11 Kinder aufgepasst hat. Die Kinder kannten die Regeln und haben friedlich gespielt. Gewickelt wurde in der Zeit nur bei Stuhlgang, das kam sehr selten vor.

Ich vermute, dass bei euch so viel Unruhe in der Gruppe ist, weil in letzter Zeit die festen Bezugspersonen zu oft gefehlt haben.

Wir haben aber natürlich auch nicht so viel zahlen müssen. Ob euch die angebotene Betreuung das Geld wert ist, könnt nur ihr entscheiden.

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Danke für deine Antwort. Ja, ich hätte bei dem Preis schon was anderes erwartet. Aber ja, es ist auch die Situation derzeit. Die Leitung hat vor drei Wochen gewechselt und die Gruppenleitung fehlt. Können sie nichts dafür aber ich hätte mehr Kommunikation erwartet. Aber ich gebe dem nächste Woche wenn die eigentliche Bezugsperson zurück ist noch eine Chance.

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Ich finde das sind verschiedene Paar Schuhe. Ich würde schon darauf bestehen, dass eine vernünftige Eingewöhnung stattfindet mit den Bezugspersonen, sodass eine gute Beziehung aufgebaut werden kann. Wenn das gerade nicht möglich ist und dir im Grunde egal ist, ob das jetzt oder in 2 Wochen startet, dann würde ich das besprechen.
Was die generelle Betreuung angeht, würde ich den Fachkräften mehr vertrauen. Eine Kita ist ja grundsätzlich so aufgebaut, dass auch für die Kleinen keine Gefahr von Leib und Leben besteht. Finde es war von dem Erzieher eine taktisch unkluge Äußerung, dir zu sagen, dass sie eine 1:1 Betreuung bräuchte. Da kann man dann ja nur ins Zweifeln kommen. Bezog er das auf die Eingewöhnung.. Okay. Aber generell? Das ist ja nicht das Prinzip Kita. Dann muss man eine Kinderfrau für sich privat engagieren.
Ich finde man sollte nicht allzu sehr zweifeln und erst einmal darauf vertrauen, dass die schon wissen, was sie tun. Gleich mit dem Gedanken zu spielen, dass Ganze wieder abzubrechen, finde ich übertrieben. Zumal ich mal davon ausgehe, dass ihr eine Betreuung braucht, wenn ihr sogar bereit dazu seid, nen Tausender im Monate dafür auszugeben.

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Danke für deine Antwort. Ich habe jetzt darauf bestanden, dass die eigentliche Person, die die Eingewöhnung machen sollte auch anwesend ist. Also probieren wir es nächste Woche wieder wenn die Person gesund ist. Mal schauen, ob es dann besser läuft. Es ist nur schwer Vertrauen zu fassen, wenn die Kommunikation so schlecht ist.

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Denke, man sollte da versuchen, nen kühlen Kopf zu bewahren. Klar ist man aufmerksam kritisch, aber ich finde, man muss auch Kompromisse eingehen und sich bewusst machen, dass halt nicht alles perfekt läuft oder so, wie man sich das vielleicht vorstellt. Ansonsten wird sowas auch schnell zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Vor allem das Kind kann bei einer Eingewöhnung zweifelnde Eltern auch nicht so gut gebrauchen.

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Ich finde das, was du beschreibst erst einmal, sollte es jetzt der Ausnahmesituation geschuldet sein, nicht so schlimm. Das sind alles Sachen, die man erklären kann.
Aber es liegt so viel im Argen, dass ich zum einen das Gefühl, dass dein Vertrauen nicht mehr da ist und zum anderen ist mir, nachdem wir einen ähnlichen Reinfall mit unserer Krippe hatten, die Kommunikation sehr, sehr wichtig! Wenn wir wegen irgendetwas wichtigen hinterherlaufen müssen, habe ich kein Vertrauen mehr, dass von Erzieherseite aus wichtige Dinge angesprochen werden.

Bei uns fing es übrigens recht ähnlich an zu euch: Vertrag inkorrekt versendet, sind zwei Monate denen hinterher gelaufen, damit wir den richtigen Vertrag bekamen, darauf folgten Sicherheitsbedenken bzw. Punkte in denen die Krippe nachweislich nicht den Sicherheitsbestimmungen folgt usw. Wäre ich in deiner Situation (oder ich vor einem Jahr) würde ich die Beine in die Hand nehmen und mir eine andere Betreuungsmöglichkeit suchen. Wenn für mich einmal der Wurm drin ist, wird es aus meiner Erfahrung heraus, immer schlimmer. 😞

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Danke für deine Antwort. Was habt ihr dann in der Situation gemacht? Wir werden es noch mal nächste Woche versuchen, wenn die eigentliche Bezugsperson zurück ist. Aber ich hab der Verwaltung und Leitung trotzdem eine Mail geschrieben, dass ich die Organisation und Kommunikation enttäuschend finde und erwarte, dass sich das verbessert.

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Habe dir eine PN geschickt 😊

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Ich finde es misslich insbesondere, wenn es ein privater Kindergarten bzw. Kindertagesstätte ist.
Der Fachkräftemangel ist aber leider überall präsent und ich glaube fast jede Kita hat damit zu kämpfen. Also auch ein anderer Kita-Platz würde vermutlich nicht so funktionieren, wie man es sich eigentlich vorstellt. Auch in öffentlichen Einrichtungen wird es vermutlich nicht besser werden.

1:1 Betreuung geht natürlich nicht, aber ich finde gut, wenn das zu eingewöhnende Kind bei der Eingewöhnung viel mehr Aufmerksamkeit bekommt. Ein Erzieher für 11 Kinder ist für eine Eingewöhnungszeit auch in Ordnung, wenngleich nicht optimal.

Ich würde es, wie der Erzieher sagte, ruhig angehen. Vllt. nicht mit dem Ziel in zwei Wochen in eine Vollzeitbetreuung zu gehen, sondern erst in 1-2 Monaten. Ich würde aber auch warten bis die zuständige Erzieherin wieder da ist und auf deren Expertise und Erfahrungen hören bzw. es mir anhören.

Wenn ich über die Probleme bei der Eingewöhnung in Kitas lese, bin ich wirklich froh unsere Tagesmutter zu haben. Sie ist 100% zuverlässig, ist immer da und hat nur maximal 5 Kinder. Um meine Tochter hat sie sich sehr sehr gut gekümmert in der Eingewöhnungszeit. Fairerweise kann sie aber auch nicht einfach wegen Kopfweh oder Überlastung krank machen wie festangestellte Erzieher :S. Sie überlegt sich daher zwei mal, ob sie den Eltern absagt oder nicht.

Ich würde dir ja auch empfehlen dich nach einer Tagesmutter umzuschauen, aber kurze Eingewöhnungen nacheinander sind auch nichts und ich weiß auch nicht, ob Tagesmütter "so alte" Kinder noch nehmen. Davon abgesehen gibt es da auch viele schwarze Schafe.

Also habt ihr eigentlich folgende Möglichkeiten:

1) ihr sagt ab und hofft auf einen anderen öffentlichen Kitaplatz. Aber da kann es auch sein, dass es gleich oder schlimmer ist. Es kann aber natürlich auch besser sein.

2) ihr. sagt ab und hofft auf eine Tagesmutter. Das kann gut sein, aber natürlich auch in die Hose gehen.

3) ihr zieht das durch und sucht nach einer anderen Betreuungsmöglichkeit

4) ihr zieht es durch und lasst sie bis ultimo dort.

5) ihr sucht euch eine Nanny oder schaut nach einem Au Pair

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Danke für deine Antwort. Ja, das stimmt mit dem Fachkräftemangel. Allerdings finde ich es falsch, dass sie mit 3-4 Betreuern pro Gruppe werben und es dann am Ende nur 2 sind (sie verlangen ja auch viel Geld dafür). Das war für uns ein entscheidender Punkt weshalb wir uns für die Kita entschieden haben. Wir werden es nächste Woche noch mal versuchen wenn die eigentliche Bezugsperson wieder zurück ist. Mal schauen wie es dann läuft. Sollte das auch in Reinfall sein, werden wir uns wahrscheinlich nach einer Tagesmutter oder einer anderen Einrichtung umschauen. Man muss ja auch irgendwie Vertrauen aufbauen können.

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Ich finde die Eingewöhnung, den Betreuungsschlüssel suboptimal, aber die konkrete Situation mit dem Spielgerät unproblematisch.

Unseren Kindern haben wir mit ca. 8 Monaten beigebracht, wie sie vom Bett oder von der Couch herunterkommen. Bei Spielgeräten ist es ja die gleiche Herangehensweise. Das würde ich euch auch empfehlen. Unsere beiden waren schon immer sehr kletterfreudig und man hätte sie gar nicht daran hindern können, überall raufzuklettern und runter zu wollen, daher haben wir ihnen von Anfang an beigebracht, wie sie sicher wieder runterkommen, also nicht erst mit Beginn des Laufens.

Klettert eure Kleine zu Hause nie irgendwo rauf? Wie gesagt, wir hätten das gar nicht verhindern können und haben daher für uns schon als Unfallprävention das Herabklettern geübt. Rauf kommen die Kinder von alleine (im Vierfüßlergang - auch die Treppen), auch wenn man das nicht möchte (Mit zwei Kindern zu Hause wird das Verhindern solcher Aktionen schwieriger).

3 Erzieher auf 12 Kinder ist ein schlechter Betreuungsschlüssel. Wir haben 3 zu 10 (im Idealfall). Von einer Kita, für die ihr 1000 Euro zahlen müsst, hätte ich besseres erwartet. Dennoch werden auch die Erzieher das Klettern nicht verhindern können. Auch in der Kita unserer Kinder sind nicht immer alle Erzieher da. Ein Kind abgeholt, die zweite Erzieherin beim Wickeln. Solche oder ähnliche Situationen werden noch häufiger vorkommen.
Rein pragmatisch gesehen, ist daher die beste Lösung, du bringst deinem Kind bei, wie es auf Spielgeräte sicher rauf und wieder runter kommt.

Konkret mit der Eingewöhnung würde ich warten bis die Bezugserzieherin wieder da ist. Du sagst, du bist flexibel, daher ist das möglich. Bei unserer jüngeren waren auch am Anfang nicht immer ihre Lieblingserzieherin da und im Vergleich zur Großen hat man gemerkt, dass das die Eingewöhnung behindert hat.

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Danke für deine Antwort. Ja, da hast du recht mit dem Klettern. Das wird sie noch lernen. Sie ist halt sehr neugierig und probiert viel aber überschätzt sich auch manchmal. Ich denke wenn sie es einmal gelernt hat, dann geht das auch :)

Also der Betreuungsschlüssel 3 Erzieher auf 12 Kinder ist hier in München tatsächlich sehr gut. Deshalb haben wir uns ja für die Einrichtung entschieden. Jetzt sind es aber für die nächste Zeit bis die neue Person kommt nur zwei. Deshalb bin ich eher unzufrieden - aber eben vor allem auch wegen der schlechten Kommunikation der Situation.

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Hi.

Ganz ehrlich, würde ich auf mein Bauchgefühl hören und mein Kind nicht dort lassen.

Private Einrichtungen haben es oft noch viel schwerer Erzieher:innen zu finden, da diese meist nicht angestellt sind, sondern auf selbstständiger Basis arbeiten.
Dies weiß ich von meiner Freundin, die selbst Erzieherin ist und mir das mal erzählt hat. Sie hatte sich in zig privaten Einrichtungen beworben, aber keiner wollte sie fest einstellen als Angestellte.

Und sie erzählte mir auch oft von Probearbeitstagen in diesen Einrichtungen und fand in Jeder viele Kritikpunkte, die sie so nicht kannte.
U.a. eben diese Art der Betreuung (zu wenig Personal bei zu vielen Kindern, Kinder MUSSTEN Mittagsschlaf halten, damit die Erzieher:innen auch mal Pause hatten, Unfälle(da das Kind nicht beaufsichtigt war)...usw
Den Eltern wurde immer gesagt, dass alles toll war an dem Tag.

Ob das, bei Euch, nun auch so ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber wenn Du nächste Woche hingehst, sei ruhig kritisch, gucke Dir das Ganze nochmal genau an und entscheide dann.
Es ist viel Geld was die bekommen. Vielleicht kannst Du das wirklich besser in eine tolle Tagesmutter investieren.

Alles Gute.