2jährigen auf Taufe vorbereiten

Hallo zusammen!
Unser Sohn wurde 2020 geboren und wegen Corona, Hauskauf, Umbau etc. haben wir die Taufe immer nach hinten geschoben. Jetzt frage ich mich, ob wir ihn darauf vorbereiten können, was ihn erwartet. Habt ihr Erfahrungen damit? Irgendwelche Tipps? Oder lassen sich die Kleinen überraschen?
Es wäre nett, wenn es keine Grundsatzdebatte wird, ob und warum man tauft. Vielen Dank schonmal für eure Antworten.

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Ich würde ihn schon ein wenig drauf vorbereiten. Vielleicht findest du ein Buch dazu? Ansonsten halt kindgerecht erklären. Immerhin passiert ja in der Kirche was mit ihm.
Ich find des toll, wenn die Kinder keine Babys mehr sind. War letzt auf ner Taufe von nem Baby. Da war auch ein etwa 4-jähriger Junge, der auch getauft wurde. Er war sooo stolz und hat sich sooo drüber gefreut und die ganze Zeremonie so unfassbar genossen und für alle so fröhlich gemacht. Mit 2 versteht das euer Sohn natürlich noch nicht ganz so gut, aber trotzdem um Welten besser, als ein Baby. Daher: vorbereiten!

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Ich würde mit ihm zusammen in die Kirche gehen. Und zwar nicht nur ein Mal, sondern öfter. Beim Spaziergang dort kurz einkehren z.b.

Dort kannst du ihm das Taufbecken zeigen und die "Essentials" erzählen. Also, dass er gehalten wird (von wem?) und ein bisschen Wasser auf den Kopf bekommen wird. Manche Kinder erschrecken in dem Moment, das ist so schade. Die meisten Pfarrer geben sich schon Mühe, eher vor der Stirn entlang zu segnen ;-) aber ganz ohne Wasser geht es nunmal nicht.

Kinder sind im Gottesdienst auch ruhiger, wenn sie den Raum schon kennen.
Ich würde ihn bei so einem Alltags-Kirchenbesuch nicht rumrennen und spielen lassen, aber in jede spannende Ecke mal gemeinsam reingucken. Je nach Konfession vielleicht eine Kerze anzünden. Ein Bilderbuch angucken. Eben irgendein ruhiges Ritual, auf das man zurückgreifen kann, wenn er im Gottesdienst keine Lust mehr hat. (Wobei man ja auch zwischendurch rausgehen und wieder reinkommen kann.)
Ihr könnt in so einer leeren Kirche auch ein Lied singen. Alles, was irgendwie in Richtung Gottesdienst geht. Kinder stehen auf Rituale und er wird sich wohlfühlen, wenn er viele Elemente vorher schon kennt.

LG!

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Wir haben bei unserem Sohn (2,5) keine Vorbereitung in dem Sinne gemacht weshalb die Taufe ist, haben ihm aber erzählt was gemacht wird, er war beim Taufgespräch dabei usw.
Er hat zwar gemerkt, dass der Tag besonders ist, aber die Sache dahinter versteht er noch nicht.

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Ja, da solltet ihr ihn drauf vorbereiten. Für Kinder in dem Alter ist es, nach meiner Erfahrung, schon eine Hürde, da vorne am Taufbecken zu stehen. Alles ist fremd, die Umgebung, die Menschen, der Talar - und alle Aufmerksamkeit liegt auf diesem Kind.

Außerdem hätte es für mich sonst etwas von "über den Kopf hinweg entscheiden". Bei einem Baby finde ich das okay (das haben wir auch gemacht), aber bei einem Zweijährigen mit eigenem Willen finde ich das schwierig.

Eigentlich sollte der Pfarrer im Taufgespräch auch mit dem Kind reden. Sprich ihn doch einfach darauf an.
Es gibt auch Bücher dazu. Das zum Beispiel:
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1034569952?ProvID=10907022&gclid=EAIaIQobChMI1sj7ivv99wIVlojVCh2oEQcmEAAYAiAAEgJNiPD_BwE&gclsrc=aw.ds

Vielleicht habt ihr die Gelegenheit, vorher eine Taufe anzusehen.
Bei uns wird gerade fast jeden Sonntag mindestens ein Kind getauft.

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Schaut doch mal, ob es nicht gerade Taufen bei Euch gibt wo ihr zugucken könnt.

Hier werden gerade die Konfirmaden getauft.

Unsere Tochter (14) wurde auch getauft --- und zwar ganz alleine von ihrer Gruppe.

Da wäre es ohne Probleme möglich gewesen zuzusehen---Kirche war ganz normal offen

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Ich würde mit ihm drüber sprechen und wenn möglich, mal ne Taufe besuchen :) die sind ja „öffentlich“ ;)

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Da habt ihr euch ja jetzt ungeplant das schwierigste Alter für die Taufe ausgesucht🙈

Wird er in einem separaten Taufgottesdienst getauft oder in einem normalen Sonntagsgottesdienst?
Geht ihr regelmäßig in die Kirche?

Da steht so ein kleines Knirps plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit. Das gesamte Setting ist er wahrscheinlich überhaupt nicht gewöhnt. Da kommt es schnell vor, dass ein Kind, dass im Taufgespräch noch vorlaut dazwischengerufen und dem Pfarrer das Kinderzimmer gezeigt hat, protestiert, weint, nicht will.

Ich erzählte mal, was mein Vater (Pfarrer) bei Täuflingen in dem Alter macht. Vielleicht könnt ihr das ein oder andere für euch oder mit eurem Pfarrer übernehmen.
Die Kinder sind beim Taufgespräch immer mit dabei (zumindest eine gewisse Zeit). Er bringt dann immer ein Buch mit, worin die Taufe erklärt wird und guckt es sich mit ihnen an. Dann lässt er sich ihre Lieblingspuppe (oder Kuscheltier) holen und zeigt, wie der Ablauf der Taufe ist.
Er lädt die Familien auch immer zu vorher stattfindenden Gottesdiensten mit Taufe ein, damit das Kind es schon mal bei jemand anderem erlebt. Wenn im Gottesdienst mehrere Taufen stattfinden, kommen die Kinder zwischen 2 und 5 Jahren zum Schluss dran, damit sie vorher zugucken können.
Er trifft sich, wenn möglich, vorher einmal mit der Familie inkl. Kind in der Kirche und zeigt alles, was dann wichtig ist, vor allem das Taufbecken.
Vor dem Gottesdienst spricht er noch mal mit dem Kind, vor allem, wenn er den Talar anhat. Manchmal zieht er den Talar auch vor den Kindern über, damit sie weniger Angst haben.
Oft lässt er die Kinder Wasser holen oder ins Becken gießen.

Er schlägt oft vor, dass die Familien einen Lernturm oder einen besonderen Stuhl mitbringen, den das Kind kennt und wo es dann für die Taufe drauf steht. Das klappt in dem Alter meistens besser, als wenn die Eltern es halten.
Und er lässt die Kinder vorher ins Wasser fassen, ruhig ein wenig plantschen.

Wenn das Kind ein christliches Lieblingslied hat (oder wenigstens irgendein, dass es gut kennt, wird das direkt vor der Taufe gesungen.
Sonst schlägt er den Familien vor, das Lied, was er dann singen lässt, vorher einige Male zu hören, damit es für das Kind nicht so fremd ist.

So klappt das meistens doch ganz gut.
Immer wieder wollen die Kinder trotzdem nicht. Meistens gelingt es dann mit gutem Zureden.
Sobald die erste Hand Wasser geflossen ist, wird die Taufe auch durchgezogen, egal, wie sehr das Kind weint.
Wenn es sich davor schon wehrt und weint, dann wird nicht getauft. Das kam in der Laufbahn meines Vaters erst einmal vor. Bei einigen Kollegen häufiger, was sicher auch daran liegt, wie gut die Kinder vorbereitet werden.

Vielleicht hilft das.

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Hallo, wir hatten genau die gleiche Situation und unser Sohn wurde letzten Donnerstag getauft. Es hat alles super funktioniert. Wir haben uns letzte Woche mit dem Pfarrer getroffen (damit unser Sohn ihn kennenlernt) und sind den Ablauf durchgegangen. Der Pfarrer hat immer von der "Wasserparty" gesprochen und ihm erklärt, dass er ihm Wasser über den Kopf leeren wird.
Am Donnerstag war unser Sohn dann recht angespannt. Er hat ein paar mal gesagt, dass er nach Hause will. Als es dann zum entscheidenden Schritt kam, hat der Pfarrer gefragt, wo das Wasser hinkommt und unser Sohn hat auf seinen Kopf gedeutet. Danach war er sichtlich erleichtert und super drauf.
Er ist normalerweise sehr aufgeweckt und sitzt nicht gern still, aber dort waren so viele Eindrücke, dass er gut abgelenkt war.