Gespräch in der Krippe

Hallo ihr lieben,

Bin leider etwas ärgerlich.
Heute hatten wir das Erstgespräch in der Krippe. Meine Tochter hat im März angefangen in die Krippe zu gehen.

Im Gespräch hat man über die stärken gesprochen. Als wir dann zu den „Schwächen“ kamen, war ich schon als Mama schockiert. Bin nämlich auch Erzieherin.

Meine Tochter ist 2 Jahre alt. Sie ist ein Einzelkind.
Privat spielt sie gerne mit ihrer Cousine(5) und Cousin(5). Weil sie sie kennt.

In der Krippe wurde festgestellt, dass sie gerne mit etwas älteren Kindern spielt. Sie würde sich nicht für die kleinen interessieren. Ich finde da kein Problem als Mama. Sie mag die Spielsachen von den älteren Kindern und nicht die Spielsachen vom Krippenbereich. Die Spielzeuge die in der Krippe sind, haben wir auch. Dadurch langweilt sie sich schnell.
Dann wurde festgestellt, dass sie sehr verträumt ist. Meine Tochter ist eine sehr gute Schläferin. Morgens muss ich sie immer wecken, ansonsten kann sie bis Mittag schlafen. Und da sie geweckt wird kann ed passieren, dass sie tagsüber verträumt ist. Ja klar sie hört manchmal nicht auf ihren Namen wenn die Erzieher sie ansprechen, das ist nicht toll. Oder sie schaut aus dem Fenster und reagiert nicht azf uhren Namen, weil es halt vertieft ist. Aber wenn ich sie abhole hört sie ihren Namen und rennt sofort zu mir.
Natürlich meinten die Erzieherinnen auch, man kann nichts feststellen da sie noch so klein ist. Sie wollte es nur erwähnt haben. Aber iwie hat sie mir ein komisches Gefühl gegeben.

Oder es hieß, sie würde Fäuste machen und dann mit dem ganzen Körper zittern. Das macht sie, wenn sie genervt ist oder wenn sie sich freut. Wenn sie mich küssen möchte macht sie das auch aber da drückt sie innen die Lippen fest zu.

Hat meine Tochter Epilepsie und Ads?

Es hieß ja, niiiiichts falsch verstehen wir tun es nur beobachten. Anscheinend haben die einen Verdacht. Sie konnte mir das auch nicht sagen….

Sind eure kinder auch verträumt und zittern am ganzen Körper wenn es mal genervt ist oder sich freut?

Lg 🫶🏼🤍

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Hallo!

Haben sie es denn tatsächlich so gesagt, jetzt kommen wir zu den "Schwächen" oder interpretierst Du das so weil sie vorher ausschliesslich über das was gut geht geredet haben?
Wenn ja, womöglich haben sie sich auch einfach nur ungeschickt ausgedrückt?

Ich finde es eigentlich positiv das sie Dein Kind doch scheinbar gut im Blick haben und Dir mitteilen was ihnen auffällt.
Das was sie Dir gesagt haben, habe ich in ähnlicher Form bei meinen Kindern damals auch zu hören bekommen. Aber ich habe das durchaus positiv aufgenommen. Besonders mein Sohn - ja, er war oft sehr verträumt. Aber das war einfach eine völlig wertfreie Beobachtung der Erzieherin.
Und das man Dich darauf anspricht das Deine Tochter ihre Hände zu Fäusten macht und zittert... ich weiss nicht warum Dich das ärgert? Auch das war doch nur eine Beobachtung. Möglicherweise macht sie das ja Zuhause nicht, oder es ist ein neu aufgetretenes Verhalten, oder es hat ggf. krankhafte Ursachen (Epilepsie etc.)... DU weisst scheinbar warum sie das macht, die Erzieherin ja nun nicht unbedingt. Und lieber mal angesprochen als das es nachher heisst warum hat keiner was gesagt.

Also lange Rede, kurzer Sinn... ich glaube Du solltest versuchen das Ganze aus einer anderen Perspektive zu betrachten und Dich eher darüber freuen das Du doch an scheinbar recht aufmerksame Kollegen geraten bist die gut auf Deine Tochter achten.

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Ich bin wirklich sehr dankbar, dass sie meine Tochter sehr gut beobachten. Das ist ja kein Problem. Aber ja es wurde über die Schwächen gesprochen. Das wurde so ausgedrückt.
Ich finde es genauso in Ordnung, dass sie mir erzählen können, wie sie sich verhält. Aber bis dahin war ja alles gut, ich hatte auch keine Hintergedanken oder sowas in der art. Aber als mir 3 mal gesagt wurde, „aber ja nicht an schlimmes denken.“ Das hat mich irritiert. Ich dachte bis zu dem moment gar nicht an irgendwelche „Diagnosen“.
Klar, ich kenne meine Tochter wirklich gut. Das Zittern kommt auch zuhause öfters vor. Aber das Verträumte ist mir sehr fremd.

Hat sich das Vertäumen deines Sohnes verbessert 😃?

Und..
Natürlich bedanke ich mich für deine Antwort 🫶🏼

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Hm... ja ich verstehe. Aber vielleicht haben sie auch das nur gesagt damit Du Dir eben keine Gedanken machst, haben damit aber leider das Gegenteil erreicht?
Sie haben ja bestimmt schon etliche solcher Gespräche geführt. Ich kann mir vorstellen das ein nicht unerheblicher Teil der Eltern dann gleich "abgeht".
Oh Gott oh Gott, mein Kind zittert, ist verträumt... und gleich wird Google angeworfen und sich zusammenphantasiert an was das Kond wohl leiden könnte.

Hast Du in letzter Zeit die Beiträge der Dame hier gelesen der gefühlt 100 "komische" Dinge an ihrer (ich glaube) 18 Monate alten Tochter aufgefallen sind und sie deshalb völlig ausser sich war weil sie geglaubt hat das Kind hätte womöglich Autismus? Dabei war nahezu nichts von dem was sie so aufgezählt hat wirklich ungewöhnlich.

Stell Dir vor SO einer Mutter sagt man sowas... Und da dies euer erstes Gespräch war können Deine Kollegen vieleicht einfach noch nicht einschätzen wie Du auf Informationen reagierst die ein Symptom für irgendetwas sein könnten(!).

Ich sehe das Gesagte immer noch positiv.

Und ja, mein Sohn hat sich sehr "gebessert". Er lässt sich gerne ablebken, ist aber lange nichtmehr so verträumt. Das hat mich aber auch nie besorgt.

1

Also, zumindest verträumt sein ist ein Temperamentmerkmal und keine Schwäche! Ich war als Kind oft so vertieft in meinen Büchern, dass ich gar nicht auf Rufe oder Gesten reagiert habe. Ich konnte mich halt gut konzentrieren :)). Dass sie so was als Schwäche auslegen finde ich sehr komisch.

2

Finde ich auch. Das hat mich sehr gestört. Ich war als Kind auch sehr verträumt und bin es immernoch. Aber das man das als Schwäche sieht ist echt schade

3

Ich bin keine Medizinerin, kenne mich nicht mit Ads und auch nicht mit Epilepsie aus, aber habe mit vielen U3 und ü3 Kids gearbeitet und deine Kleine hört sich völlig "normal" an.

Das mit den festen Fäusten - vielleicht möchte sie sich mehr spüren, ihren Gefühlen Ausdruck verleihen? Da würde ich mir absolut keine Sorgen machen! Das zuerst, vielleicht ist das grad einfach ein "Schwerpunkt" bei deiner Tochter und das würde ich begleiten.
(Unsere hat beispielsweise ein extremes Interesse für körperliche Funktionen, da haben wir eben mit 2j schon angefangen Skelette etc anzuschauen und altersgerecht versucht zu erklären, statt erst mit 5 j oder so, jedes Kind ist anders und das ist doch wunderbar!)

Zum Beispiel würde ich speziell drauf achten, ihre Gefühle zu spiegeln, deine eigenen zu benennen und zu beschreiben "wo" du sie spürst. So nach dem Motto "Ich freue mich grad soooo doll, das mein Herz richtig schnell schlägt und ich am liebsten etwas ganz doll drücken möchte".. Das gleiche bei Wut, Trauer etc. Wenn du Erzieherin bist, machst du das eventuell auch schon oder kennst diese Praxis aus der Arbeit.
Auch am Abend könnte man ein Ritual einführen, wann man am Tag welche Gefühle hatte und wo man sie gespürt hat und vielleicht, was man hätte machen können, um sie noch besser rauszulassen (Wut lieber Kissen hauen, als Bausteine werfen, Freude laut singen, damit es nicht in Unruhe umschlägt..)
Das kannst du dann ja an deine Tochter anpassen, je nachdem wie viel sie schon spricht oder du sprichst am Anfang mehr und irgendwann wird sie das Prinzip verstehen.
Kennst du die progressive Muskelan/entspannung? Was man gezielt anspannen kann, kann man auch wieder ausschalten, dann hat sie noch mehr Kontrolle darüber. Körpergefühl ist ja nie schlecht.

Das alles kannst du machen, wenn du denkst, es passt zu deiner Tochter, interessiert/hilft ihr, aber ich kann keine Anzeichen erkennen, die mir Sorgen machen würden, also kannst du das auch alles lassen. Vertraue deinem Gefühl. 😊

4

In dem Alter überhaupt von "Schwächen" zu sprechen finde ich mehr als besorgniserregend. Das Kind ist zwei - warum konzentriert man sich da nicht auf die Stärken und geht sofort so defizitorientiert an die Sache? Klar, wenn mir etwas gravierendes auffallen würde wie (auto-)aggressives Verhalten o.ä., würde ich es ansprechen - aber doch nicht, wenn ein Kind verträumt ist? Oder Spielzeug der älteren bevorzugt? Oder mit ihrer Körpersprache interagiert?

Also irgendwo muss man die Kirche aber mal im Dorf lassen.

8

Huhuu!

Ich bin auch Erzieherin und eine von der Sorte, die Kinder nicht bewertet. Ich finde das ganz schlimm und würde nie so Elterngespräche führen. Wenn mir etwas auffällt, würde ich es auch sagen, aber ich würde eher nachfragen, mit den Eltern ins Gespräch gehen, über U Untersuchungen reden.

Mein Erster ist auch sehr verträumt, er zappelt manchmal, wenn er sehr aufgeregt ist und ich hab das Gefühl manche Erzieher möchten gern Diagnosen zu so etwas stellen, obwohl sie (wir) dafür null ausgebildet sind.
Mein Sohn ist verträumt, eher introvertiert, dafür ziemlich klug, aber kein Autist o.ä. Nicht jeder Mensch ist gleich und wir haben alle unseren speziellen Charakter und das ist toll.

Ich habe mich da immer auf meine Einschätzung verlassen und auch mit der Ärztin drüber gesprochen, wenn ich Sorge hatte.

Unser Träumer ist übrigens total gut in der Schule. Er verbummelt zwar ständig alles😂, aber im Unterricht ist er echt toll. Im Kindergarten hieß es noch, er bräuchte unbedingt noch eine Therapieform. Ich konnte diesem Kindergartenbericht dazu nicht zustimmen und seine Kinderärztin auch nicht.


Lg

9

Stärken und Schwächen ist irgendwie merkwürdig, aber vllt. gehört es zum „Konzept“ der Kita. Vielleicht meinen sie eher „positive Beobachtungen“ und „Auffälligkeiten“. Nicht unbedingt negative Auffälligkeiten, sondern allgemein das, was ihnen halt auffällt.

Ich finde es auch gut, dass sie deine Tochter beobachten und mit euch sprechen. Doof ist natürlich, dass sie euch mit den Beobachtungen alleine lassen bzw. sie wahrscheinlich selbst nicht genau wissen, was man machen sollte.

Ich würde vermutlich beim nächsten Arztbesuch mit dem Kinderarzt über die Beobachtungen sprechen, weil ich es nicht im Raum stehen lassen wollen würde. Wir, die Erzieher und ihr können ja nicht einschätzen, ob es „normal“ ist oder, ob es tatsächlich eine Auffälligkeit ist.

Nicht falsch verstehen, ich will dir keine Angst machen, aber ich würde es rein objektiv bewerten (das hätten auch andere banale Beobachtungen sein können) und zumindest einem Mediziner die Beobachtungen weitergeben.

10

Haben sie das echt explizit als „Schwäche“ betitelt? Das wäre in der Tat ein starkes Stück.

Ansonsten sind es ja erstmal Feststellungen ganz ohne Wertung. Was ich okay finde, es mitzuteilen. Aber halt neutral, ohne Wertung.