Schlechtes Gewissen

Liebe Mamis

Ich liege im Bett und mache mir gerade Gedanken darüber, ob ich meinem 13 Monate alten Sohn gerecht werde mit dem, was ich den ganzen Tag über mit ihm mache.

Wir leben in einem kleinen Häuschen mit bisschen Garten. Dort haben wir ein kleines Plantschbecken aufgestellt. Viele Mamis gehen ins Freibad usw. ich mag das nicht so und lasse den Kleinen lieber im Garten plantschen. Ebenfalls gehen bereits viele mit Kindern in seinem Alter auf den Spielplatz.. Meiner kann noch nicht laufen und ich gehe deshalb lieber mit ihm zuhause in den Garten oder auf eine Wiese wo er rumkrabbeln kann. Auf den Spielplätzen ist immer so ein Rumgewusel und das wird ihm schnell zu viel.

Ich beschäftige mich viel mit meinem Sohn, lass ihn aber gerne auch einfach mal machen damit ich meinem Haushalt nachkomme. Ich fahre mit ihm Einkaufen, zeige ihm die Natur aber halt meist alleine. Ich bin nicht so die 'ich bin jetzt Mama und möchte nur noch mit andern Mamis und deren Kinder zusammen sein'.

Nehme ich meinem Sohn etwas weg weil er noch nicht viel mit anderen Kindern in Kontakt kommt? Ich hab jedoch das Gefühl, dass er sich für andere Kinder noch gar nicht wirklich interessiert.. Aber vielleicht rede ich mir das nur ein damit ich mich selbst beruhige?!

Danke fürs lesen. Evtl. habt ihr ja ähnliche Erfahrungen oder könnt mir ein bisschen von euren Kindern in diesem Alter berichten?

Liebe Grüsse und eine gute Nacht.
Sunny mit Luca 13 Monate 💙

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Hi, ich bin auch ähnlich. Nur du hast den Vorteil, du hast ein Haus und Garten. Ich bin täglich unterwegs, egal ob Spielplatz oder Park. Kontakt haben wir kaum, eher Familie.

Mein Kind beobachtet auf dem Spielplatz oder woanders sehr gerne Kinder.

In dem Alter haben die Kinder noch keine Interesse am gemeinsamen spielen, dass beginnt erst ab drei Jahre.

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Danke für deine Antwort. Das beruhigt micz dass ich nicht die Einzige bin die das so macht/machen würde.

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Du beobachtet deinen Sohn und nimmst Rücksicht darauf, was ihm gut tut und was nicht. Das ist doch wunderbar!! Meinem Sohn war es in dem Alter oft zu Hause langweilig und er hat Trubel geliebt. Er ist halt auch sehr extrovertiert. Vielleicht sind dein Sohn und du beide eher introvertiert und Zuhause am glücklichsten, ist doch genauso in Ordnung!
Laut Studien profitieren Kinder im Schnitt ab 24 Monaten vom Kontakt zu anderen Kindern. Bis dahin ist ja noch viel Zeit.

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Danke für deine liebe Antwort. Ja das stimmt, dass ich eher introvetiert bin. Ich möchte einfach nicht, dass mein Sohn das auch werden muss einfach nur weil ich so bin. Ich möchte einfach nichts übersehen :)

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Introvertiert/extrovertiert sein ist tatsächlich eher eine Frage des angeborenen Temperaments. Meine Kinder haben sich nicht davon abbringen lassen, extrovertiert zu sein, obwohl das gar nicht mein Ding ist 😅. Vertrau auf deinen Sohn, dass er dir zeigt, was er braucht. Wenn er unbedingt unter Menschen möchte, wird er zu Hause so quengelig sein, dass du nachgibst und mit ihm auf den Spielplatz gehst, weil er nur dort ausgeglichen und zufrieden ist. (So läuft das bei uns, bei euch aber eindeutig zumindest bisher nicht.)

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Hey, es ist alles in Ordnung so wie es ist! 😉 mach dir keinen Kopf. Ihr habt eine tolle Zeit, da ist der Ort doch völlig egal.
Dein Kind hat noch genug Zeit auf dem Spielplatz zu spielen und ins Freibad zu gehen ist doch nun wirklich kein Muss. Die Zeiten im Wasser sind ja eh sehr beschränkt, da die Kleinen schnell frieren. Zu Hause ist’s doch viel unkomplizierter und ein kleines Planschbecken völlig ausreichend…

LG

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Danke für deine Antwort. Tut gerade echt gut zu hören.

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Ich sag jetzt mal meine Meinung dazu und möchte dich damit aber nicht angreifen. Ich glaube auch nicht, dass du deinem Sohn dadurch irgendwie Schaden zufügst und würde mich in Großen und Ganzen den Vorrednern anschließen.
Aber ich glaube genauso nicht, dass nur, weil ein Kind U3 nicht aktiv mit anderen Kindern spielt, es nicht trotzdem ein Verlangen nach Kontakt haben kann oder sehr davon profitieren kann. Am Ende ist es ja mindestens interessant und viel lernen und sich abschauen kann man von großen Kindern sowieso.
Am Ende ist diese "Mama und Kind den ganzen Tag" Konstellation ja eher eine neue Entwicklung und war vorher nie so. Ich empfinde das auch als relativ unnatürlich und habe deshalb geschaut, dass ich in einigen Krabbelgruppen war, habe mich regelmäßig mit anderen Mamas getroffen und wir gehen oft auf den Spielplatz, seitdem mein Sohn 10-11 Monate alt ist.
U.a. aus diesem Grund bin ich auch sehr zufrieden damit, dass mein Sohn in die Kita geht, seitdem er knapp 13 Monate alt ist.

Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass man wirklich beurteilen kann, ob einem 13 Monate alten Kind ein Spielplatzbesuch zuviel ist, oder ob man sich das nicht eher einredet oder einfach nur eine Sache der Gewöhnung ist. Auch gibt es ja große und kleine Spielplätze.

Zuletzt finde ich es auch wichtig, dass ein Kind regelmäßig die Erfahrung eines großen Schwimmbeckens macht. Also wie es ist, "frei" im Wasser zu sein, Strecke zurückzulegen, mutig vom Beckenrand in die Arme zu hüpfen, ggf. auch mal unterzutauchen etc etc. Das kann mMn ein Planschbecken im Garten nicht ersetzen.

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Hm. Ich finde die Argumentation mit "natürlich" und "unnatürlich" ja immer etwas schwierig, weil sie so selektiv geführt wird. Fast alles im heutigen Alltag eines Babys und Kindes ist unnatürlich. Und ich persönlich finde es zB irgendwie "unnatürlich", ein Kind mit bspw 12 Monaten in eine fremde Umgebung, mit fremden Erwachsenen und zig sehr sehr lauten Kindern zu stecken. Von der Seite kann man es, wie ich finde, auch betrachten.

Und dass ein Kind frei schwimmen oder zumindest im Wasser sein kann, das halte ich nun wirklich nicht für erforderlich. Ist sicherlich toll, wenn es die Erfahrung so früh machen kann. Aber was soll passieren, wenn es erst mit 2 oder 3 Jahren vom Planschbecken in ein großes Becken wechselt? 🤷🏼‍♀️🤔

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So ein Kitatag ist natürlich auch anders, als wenn ein Kind im Mehrgenerationenhaus oder in einer Großfamilie aufwächst, klar. Und eine bessere Alternative muss man das ja nicht finden. Ich persönlich finde das gut und auch besser für alle Beteiligten hier bei uns. Aber das ist eine individuelle Entscheidung.
Das mit dem Schwimmbecken kannste ja auf alles anwenden. Ein kleines Kind nimmt auch keinen Schaden, wenns erst mit anderthalb das erste Mal ne Treppe erklimmen darf.. Wichtig vorher find ichs trotzdem 🤗

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Das klingt doch traumhaft 😄
Würde ich ganz genauso machen.
Ich war jetzt zum ersten Mal mit meinem Sohn (25 Monate) im Freibad und er fand's mega 😅
Evtl muss ich das jetzt öfter machen bzw an einen See.
Mit Müttern und anderen Kindern mach ich aber eigentlich nur was, wenn ich die Mütter wirklich mag und mich mit ihnen auch ohne Kind treffen würde.
Sein Interesse an anderen Kindern befriedigt er hauptsächlich in der Krippe.

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Danke für deine Antwort. Tut echt gut.

Das ist doch toll wenn es deinem Kind so gefallen hat! Ich habe mir auch vorgenommen, bald mal mit ihm ins Freibad zu gehen. Ich denke, dass es ihm auch gefallen wird. Mal schauen :)

Ab nächstem Jahr wird mein Sohn auch in die Kita gehen (so sieht mal der Plan aus). Darauf bin ich auch schon sehr gespannt.

Liebe Grüsse

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Ich war und bin vom Typ her ähnlich wie du, was das angeht ;)
Ich mag die ganzen mutti-kind Kurse gar nicht und hab auch nichts davon länger gemacht.
Da wir keinen eigenen Garten haben, bin ich mit meinem Kind aber dennoch auf Spielplatze gegangen. Dort hat mein Kind viel beobachtet und ich fand es wichtig, dass es den Trubel dort kennenlernt. Mit anderen Müttern bin ich dort aber bewusst nicht ins Gespräch gekommen...

Also in meinen Augen machst du das schon ganz gut so! Aber hin und wieder sollten auch kleine Kinder mal kurz ihre Komfortzone verlassen und introvertierte dann eben mal in den Trubel ;) dein Kind wird ja sicher auch irgendwann in einem Kindergarten gehen. Ein bisschen Vorbereitung und heranführen kann da sicher nicht schaden. Und gerade jetzt kannst du das ja noch gut steuern und jederzeit abbrechen, wenn es doch zu viel wird.

Lg

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Achso, zum Thema Schwimmbad: ich war/bin da echt gern mit meinem Kind.da gibt's einfach mehr Möglichkeiten als zu Hause . Planschbecken. Aber auch Schwimmbad braucht ein so kleines Kind natürlich nicht jede Woche. Mein Kind hatte zu Hause im mietsgarten aber eben auch nur einen großen Wasserbottich und war damit auch sehr glücklich;)

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Danke für deine Antwort. Ja das mit dem gewöhnen an Kita und dann später Kindergarten stimmt natürlich. An das hab ich noch gar nicht gedacht. Werde ich mir so zu herzen nehmen. Es ist nicht so, dass wir nie auf einen Spielplatz gehen aber halt nicht so oft wie das andere Mamis machen
Manchmal hab ich das Gefühl, dass die da schon fast wohnen 😅

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Also alleine schon deswegen weil du dir so viele Gedanken machst, bist du doch eine gute und besorgte Mama. Du versuchst auf dein Kind einzugehen und das ist doch super so.

Wir gehen einmal die Woche mit unserem Sohn schwimmen - einfach weil er es liebt und es ihm so unglaublich Spaß macht! Also ist es in unseren Augen das Richtige für ihn. Nachdem wir einer Wassersportart nachgehen, ist es für uns natürlich toll, wenn er sic mit dem Element Wasser so anfreunden kann und wir fördern das. Probiere es aus und wenn er wirklich viel Spaß hat, wirst du es merken und allein deswegen schon Lust haben das Ganze schnell zu wiederholen!
Auf den Spielplötzen variiert es bei uns auch. Meistens hat er viel Spaß dort und beobachtet auch die Kinder, klettert und tauscht Spielzeug usw. Ich quatsche da auch nicht mit den ganzen Muttis oder Papis. Aber er kann mit Kindern in Kontakt treten. Manchmal hat er keine Lust und will auf den Arm. Dann gehe ich wieder und mache alleine mit ihm eine Entdeckungstour oder wir spielen Ball oder gehen ins Planschbecken.
Mit 13 Monaten versäumt er da ganz sicher noch nichts.
Das kann ganz schnell gehen und plötzlich findet er es doch spannend. Ich würde einfach ab und zu mal hingehen und sehen wie es sich entwickelt. Und wenn er dann Spaß hat, kannst du dann ja auch in eine Musik- oder Turngruppe gehen. Das wird sich alles mit der Zeit entwickeln.

Hör auf dich und dein Kind! Genieße die wunderbare Zeit und probiere einfach nach und nach was auch .

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Vielen Dabk für deine liebe Antwort. Das ist ja richtig toll, dass euer Kleines so gerne badet. Ich habe mir fest vorgenommem, mal am Wochenende mit ihm und dem Papa ins Freibad zu gehen. Es wäre wirklich toll, wenn er auch so Spass daran hätte und wie du schon sagst, würde ich es dann auch bestimmt wieder sehr gerne wiederholen.

Mit dem Spielplatz mache ich es so ähnlich wie du. Wir gehen schon dort hin aber wenn ich sehe, dass er nicht mehr möchte und er nur noch bei mir auf dem Arm ist, dann gehen wir wieder. Aber kommt halt nicht sooo oft vor dass wir dort sind.

Mit den Krabbel und Turngruppen hast du recht. Wahrscheinlich hab ich mich durch Corona und den ganzen Schliessungen und Verboten so sehr daran gewöhnt, mich mit dem Kleinen zuhause zu beschäftigen, dass mir solche Gruppen gar nicht mehr in den Sinn kommen 😅 ich werde mal nach Angeboten in unserer Nähe schauen.

Liebe Grüsse

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Erst mal Klingt das so als ob es euch beiden mit der aktuellen Situation gut geht. Insofern: alles prima.
Als Anregung: unsere ersten Spielplatzbesuche waren viel “im Sand direkt neben Mama sitzen und kucken”. Das ist aber auch eine schöne Erfahrung. Nicht nur selbst spielen, macht da die Musik.
Ich kenne tatsächlich zwei Beispiele von Kindern, die sehr sehr selten unter Menschen kamen und deshalb beim Kita-Start mit zwei bzw. drei Jahren überfordert waren von der schieren Situation, dass da mehr Menschen sind. Vielleicht magst du ja einfach mal ab und zu Orte besuchen, an denen dein Kind die Chance hat “mehr” Leute zu sehen. Das bedeutet ja nicht, dass man hier immer gleich aktiv in Kontakt treten muss.

Aus meiner ganz persönlichen begrenzten Erfahrung: unser Sohn kam mit 15 Monaten in die Krippe. Kleine Gruppe mit maximal 10 Kindern. Nachdem er sich dort gut eingelebt hatte, haben wir gemerkt, dass es ihm ab etwa 17/18 Monaten richtig gut tat unter Kindern zu sein. Er hat sich dort viel abgeschaut und einen wahnsinnigen Sprung gemacht. Natürlich kann ich nicht sagen ob er dass nicht sowieso alles gelernt hätte. Ich habe ja keinen Vergleichstest machen können. Es war aber deutlich zu sehen, dass sich manche Fähigkeiten entwickelten, weil er sie bei anderen Kindern gesehen hat. Seit ein paar Wochen kann er zum Beispiel seine Hose anziehen. Die Technik hat er ganz sicher nicht von uns, aber seine Kita-Freunde machen das genauso.

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Bei den Antworten fühle ich mich jetzt total schlecht, weil ich mit meinem 15 Monate alten Kind nicht ins Freibad oder auf den Spielplatz gehe. #kratz

Spielplatz ist für mich erst praktisch, wenn der Kleine richtig laufen kann (bei uns gibt es nämlich keinen Sandkasten, den gibt es im Garten). Und ansonsten hat er unter der Woche die Krippe, aber selbst da spielt er noch alleine. Dort hat er aktuell nur den Vorteil, dass er sich von anderen Kindern etwas abgucken kann.

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Gibt es auch keine Schaukel, Rutsche, Häuschen, Schaukelpferd u.a.? Unsere Kinder lieben Spielplätze seit sie ca. 8 Monate alt sind.
Ich sehe es nicht so, dass ihr was in der Kindesförderung verpasst, wenn das noch kommt, aber so ein Spielplatzbesuch macht sehr viel Spaß (egal, ob dort andere Kinder sind; wir bevorzugen die ruhigeren Spielplätze, da man dann nicht anstehen muss).

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Tatsächlich gibt es auf unserem Spielplatz wirklich nur eine Rutsche, Schaukel (nicht für Kleinkinder) und eine Wippe. Und ich fahre bestimmt nicht ein Dorf weiter, wo es ein bisschen mehr Auswahl gibt.

Soziale Kontakte und einen schönen Spielplatz gibt es in der Krippe und Zuhause haben wir einen Sandkasten im Garten. Was sollen denn Eltern ohne Garten und Spielplatz sagen? Die können auch nur in den Park gehen und die Kinder sind trotzdem glücklich.

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