Oft lautet Streit neben Kind 18 Monate / Kind wird ab und an angeschrien.

Hallo zusammen,
ich bin sooo traurig und weis nicht mit wem ich drüber sprechen soll und was wir bei unserem Kind für Schaden angerichtet haben 😞
Kurz zu unserer Vorgeschichte: mein Mann und ich sind seit über 16 Jahren ein Pärchen. Hatten lange einen Kinderwunsch- nun letztes Jahr kam unser großes Wunder unsere süße Maus Emilia ❤️ Wir lieben sie über alles.
Unsere Beziehung war immer schön und es hat alles gepasst! Meine Schwangerschaft war leider etwas kompliziert und die Geburt und alles hat mich etwas mitgenommen, so das ich ca 1 Jahr gebraucht hatte wieder von den Depressionen weg zu kommen. Mein Partner hat mich immer Unterstützt und übernimmt auch heute wirklich sehr sehr viel. Leider bin ich aber einfach viel gereizter wie zuvor und mein Partner auch… von Kleinigkeiten streiten wir usw.
Unsere Maus bekommt das alles leider mit :-(
Es tut mir im Herzen so weh. Seit ca 4 Monaten geht das so und jedes Mals sagen wir ok wie machen das nicht mehr ( es ist auch nicht jeden Tag so aber so immer wieder mal ).
Sonst bekommt sie unsere volle Aufmerksamkeit und liebe. Es wird viel gekuschelt und wir spielen immer mit ihr, gehen jeden Tag raus usw.
Sie versteht und redet für ihr Alter (18 Monate ) auxh schon sehr sehr gut, was wiederum bedeutet, dass sie leider auch unsere Diskussionen meiner Meinung na h schon gut verehrte 😞
Zb heute erst vorhin hat mein Mann sie angeschrien weil sie wirklich fast 3 Stunden gemeckert hat und am Ende das ganze Essen runter geschmissen hat. Er hat dann gesagt Emilia es reicht jetzt mit einem lauten Ton. Die kleine ist in Tränen ausgebrochen und ich wurde sauer hab gesagt wieso schreist du sie an wir haben doch erst letztens geredet und dann wurde alles schlimmer wir haben neben der kleinen gestritten und sie hat sooo geweint 😓😓 das kam jetzt ein paar mal vor.. sie selber schreien wir nicht oft an ( das wird deutlich besser ) aber wir streiten oft neben ihr 😓
Bitte sagt mir was haben wir bei unserer kleinen gestört oder kaputt gemacht ? 😞😞 Selbstbewusstsein? Betreuen ?
Ich bin so unendlich traurig

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Najaaa, ich finde, das klingt alles nich so wild. Im Leben geht es eben nicht nur im Flüsterton. Ihr habt einander hoffentlich nicht beleidigt oder richtig angebrüllt. Von einem "es reicht jetzt" wird kein Kind traumatisiert. Und Meinungsverschiedenheiten sind normal, sogar wichtig.
Versucht eben, alles etwas zivilisierter auszutragen und wichtig für das Kind ist auch, dass es eure Versöhnung miterlebt.

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Wollte noch dazu sagen , meine Tochter verhält sich oft ängstlich gegenüber anderen Kindern. Draußen zB wenn es lauter wird kommt sie zu mir gelaufen und klammert sich.
Wenn andere Kinder ihr etwas weg nehmen weint sie statt es sich zurück zu holen.
Und wenn sie was macht was falsch ist also verbotenes dann kommt sie manchmal und sagt Mama Kuss - und streichelt mich oder sen Papa damit wir nicht schimpfen 😞
Es tut mir so weh .. jetzt wo ich das alles schrieben sehe ich das wir an allem Schuld sind 😞 aber wie können wir es wieder gut machen und ihr Selbstbewusstsein usw stärken ? Ich könnte so heulen ehrlich 😞

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Dass niemals (!) das Kind schuld sein kann, versteht sich hoffentlich von selbst. Ich glaub auch nicht, dass es viel hilft, sich vorzunehmen, nicht mehr laut zu streiten oder gar euer Kind anzuschreien. Ihr braucht Strategien wie ihr diese Situationen vermeidet. Wenn du merkst, es wird jetzt gleich zu viel, kann es helfen, einfach mal den Raum zu verlassen und tief durchzuatmen. Grundsätzlich wäre es vermutlich am besten, an eurer Kommunikation zu arbeiten. Die Zeit mit Baby und Kleinkind ist extrem fordernd und man kommt mal an seine Grenzen. Wir sind alle nur Menschen. Aber dein Kind lernt das, was du ihm vorlebst. Und ein Kind anzuschreien, weil es Essen auf den Boden wirft, geht gar nicht!

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Es ist euch bewusst, dass Streit vor dem Kind nicht gut ist, und doch tut ihr es immer wieder.
Macht ein Codewort oder irgendetwas aus, wo ihr euch gegenseitig stoppen könnt.

Und klar, natürlich kann es Schäden in einem Kind anrichten, wenn es oft Streit, Lautsein, Schreien in seiner Gegenwart erlebt. Sowas geht voll auf die kleine Kinderseele. Welche Auswrkungen das haben kann, ist unterschiedlich. Unbewusst bleibt da definitiv einiges hängen und führt auf Dauer zu Unsicherheit, Vertrauensverlust, Angst.

Bitte hört auf damit. MAL kann das ja vorkommen. Auch Diskussionen, auf Augenhöhe und respektvoll, dürfen Kinder erleben und erleben dabei eine gute Streitkultur. Was ihr macht, finde ich nicht ok. Da müsst ihr nun wirklich Rückgrat beweisen, euch selbst bremsen und euer Kind schützen.

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Kann mir das jetzt nicht so richtig vorstellen. Also, Streit gehört zu ner Beziehung ja irgendwie dazu und manchmal wird jemand lauter. Ich glaube, in jeder Familie kriegen das Kinder auch irgendwie mit. Und im Idealfall auch, dass die Eltern sich auch wieder vertragen, den Streit klären können, die Beziehung nicht weg werfen. Schwierig finde ich es bei ständigen Streitereien, wenn vor dem Kind Trennung im Raum steht, Schimpfwort benutzt werden, geschweige denn Handgreiflichkeiten, der Streit ständig präsent ist, regelrecht gebrüllt wird etc. Wie genau das bei euch ist, wird mir aus dem Text nicht klar.
Naja, in dem Alter können Kinder auch manchmal ganz schön herausfordernd sein und da werden Eltern manchmal auch lauter/strenger. Schwer, ohne dabei gewesen zu sein, aber ich glaube, ehrlicherweise sind alle Eltern ihren Kindern gegenüber schon laut geworden. Manchmal vielleicht gerechtfertigt, manchmal auch nicht, aber manchmal liegen die Nerven vielleicht blank. Auch das kann man klären, dem Kind erklären, sich entschuldigen. Ich bin z.B. abends echt manchmal alle, und wenn dann zum dritten Mal ein Messer, ein voller Becher oder ein halber Joghurtbauf dem Boden liegt, reagiere ich auch nicht immer super geduldig und pädagogisch wertvoll. Auch hier finde ich dann Abwertungen, Beschimpfungen, ständiges Anschreien Entwürdigung, körperliche Gewalt etc. schlimm, aber das kann ich so jetzt auch nicht rausgehen aus deinem Text.
Manche Kinder sind auch einfach schüchtern. Ich habe eine sehr offene und eine sehr schüchterne Tochter, sie haben die gleichen Eltern. Wie das nur so unterschiedlich sein kann#kratz
Man kann an sich arbeiten, das ist für alle gut. Aber so richtig schlimm klingt es bei euch für mich nicht, so wie ich deinen Text verstehe.

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Ich glaube, du machst dir/euch mehr Druck, als nötig ist und dadurch wird für euch alles immer schlimmer!
Ja, es ist normal, dass auch Kinder mal einen Streit mitbekommen. Das schadet erst mal nicht. Wichtig ist, dass ihr dabei noch anständig miteinander umgeht und dass das Kind die Versöhnung mitbekommt. So kann es eine anständige Streitkultur erlernen.
Und einem Kind nach ewigem Quengeln mal laut "jetzt reicht es aber" zu sagen, ist genau richtig, denn es muss deutlich Grenzen erkennen können.
Und das Klammern deines Kindes ist in dem Alter auch normal, wahrscheinlich eine Phase in seiner Entwicklung.
Entspannen dich mal! Tue dir Gutes, sammle neue Kräfte. Auch dein Partner braucht Erholung. Und ihr als Paar braucht dringend mehr erholsame Paarzeit. Dann seht ihr die Herausforderungen mit Kleinkind wieder deutlich entspannter und es geht euch allen dreien wieder besser.

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Ich bin irgendwie entsetzt darüber was für antworten du bekommst, die eure Situation herunter spielen. Vielleicht haben die Antwortenden aber auch nicht gelesen, was hier steht:

„wir haben neben der kleinen gestritten und sie hat sooo geweint 😓😓 das kam jetzt ein paar mal vor.. sie selber schreien wir nicht oft an ( das wird deutlich besser ) aber wir streiten oft neben ihr 😓 “
Ihr streitet euch neben dem Kind, das Kind weint und keiner kümmert sich um das Kind. Schnappe dir doch beim nächsten mal deine Tochter und gehe raus. So beendet ihr vorläufig den Streit, um ihn am Abend hoffentlich in Ruhe weiter zu führen und die Bedürfnisse deiner Tochter werden gestillt.

So wie du es beschreibst, geht es nicht primär darum, dass euer Kind mal ein „sei ruhig“ zu hören bekommt, was ich aber auch nicht OK fände, sondern euch eure Streitigkeiten wichtiger sind als euer Kind zu trösten!?
Arbeitet bitte an eurer Beziehung. Macht eine Paartherapie, Mediation oder so, wenn ihr es alleine nicht hinbekommt. Wenn der Zustand nun bereits vier Monate andauert, befürchte ich, dass es alleine schwierig sein könnte. Ich sehe ehrlich gesagt nicht nur eure Tochter in Gefahr (sieh es so: Wenn sie in Fremdbetreuung kommt, dann bekommt sie dort wenigstens ein ruhiges und sicheres Umfeld geboten und wird nicht schreien gelassen, während ihre zwei liebsten Menschen sich daneben streiten), sondern vor allem eure Beziehung und das hat dann unter Umständen noch mehr Auswirkungen.

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Danke!
Ich komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus, was manche für einen normalen Umgang halten

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Ich finde einfach, aufgrund der Beschreibung ist es schwer, sich vorzustellen, wie es ist.

Er hat dann gesagt Emilia es reicht jetzt mit einem lauten Ton.

Also, war das gebrüllt? Oder in einem lauten, bestimmten Ton?

Für mich ist das alles nicht klar einzuordnen

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Ich finde du solltest nicht fragen, was ihr kaputt macht, denn das führt nur zu (Selbst)vorwürfen, die eurem Kind helfen. Frag dich lieber: Wer kann euch helfen, dass sich was verändert?

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Ich finde es nicht gelungen, sich vor eurem Kind zu streiten. Es bekommt sicherlich schon viel mit und scheint darauf ja auch mit Weinen zu regieren. Ich würde euch raten, das Gespräch dann später ohne Kind fortzusetzen, in dem Moment also Stopp zu sagen. Dann entspannen sich die Gemüter und man kann später auch ruhiger miteinander sprechen. Das eurer Kind wegen Quengeln angeschrien wird finde ich ziemlich daneben. Klar sind Kleinkinder anstrengend, wir haben gerade einen 16 Monate alten Rabauken Zuhause aber dann verlasst doch eher die Situation oder geht kurz aus dem Zimmer und atmet Mal tief ein.

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Also wenn Motte den ganzen Tag Quatsch macht, dann brülle ich auch irgendwann. Ist pädagogisch nicht wertvoll, aber ich bin auch nur ein Mensch.

Ich sage danach durchaus „entschuldige, ich wollte nicht schreien. Aber ich war wirklich wütend/traurig/genervt, dass du den ganzen Tag gebrüllt/gemeckert hast.“ oder so.

Mein Mann und ich haben auch schon vor Motte diskutiert/gestritten. Wir erklären aber durchaus kindgerecht, wo das Problem ist und dann auch, wie wir es vllt lösen wollen.

Menschen, auch Eltern, streiten. Vergreifen sich mal im Ton, schreien mal. Wichtig ist ja, wie lebt man die Streitkultur vor? Nimmt man das Kind mit? Erklärt?

Und langfristig solltet ihr natürlich schauen, wie ihr als Paar wieder davon weg kommt, wegen Kleinigkeiten zu streiten. Was triggert euch? Seid ihr beide nach diesen schweren Zeiten einfach am Limit? Was würde helfen?

Alles Gute!