Hallo,
ich bin gerade ziemlich traurig. Unsere Maus ist noch unterwegs und ich wollte mich vorab mal nach Krippenplätzen erkundigen. Gleichzeitig haben wir hier einen Service beauftragt, der Tagesmütter für uns sucht, wobei in unserer Gegend die Erfolgsaussichten klein sind.
Unsere Maus müsste mit einem Jahr in die Betreuung. Bzw. je nach Institution fängt die Eingewöhnung ja später oder früher an...
Jetzt wurde mir von einer Krippenmitarbeiterin dringend davon abzuraten, sie so früh in die Betreuung zu schicken. Sie wäre auch das einzige Kind, das noch so jung sei. Kann natürlich sein, dass bis nächstes Jahr noch jüngere dazu kommen, aber sie wiederholte sich 3x, dass sie dies nicht empfiehlt.
Mir bricht es eh jetzt schon das Herz, dass ich sie so früh abgeben muss, aber es geht anders nicht finanziell. Wir hatten zuerst überlegt, ob wir es schaffen, wenn ich zwei Jahre auf Elterngeld Plus gehe und geringfügig dazu verdiene. Aber das wird dann doch zu knapp. Theoretisch bin ich gehaltlich nicht schlecht aufgestellt, aber wir müssen ein Haus abbezahlen, wären auch von der Miete her nicht günstiger gekommen. Wir benötigen aus verschiedenen Gründen etwas mehr Wohnraum.
Mein Mann ist selbständig, kann nicht Zuhause bleiben, weil er sonst alle Kunden verlieren würde und nochmal von Neuem anfangen müsste.
Wenn jetzt selbst eine Erzieherin, die in der Krippe arbeitet, mir dringend davon abrät, die Kleine so früh in die Betreuung zu geben - was soll ich dann machen? Gibt es hier vielleicht auch positive Berichte von so einer frühen Betreuung?
Bei der Tagesmutter kommt es drauf an, ob überhaupt eine gefunden wird und ob es von den Kosten her geht. Denn anscheinend sind die hier in der Gegend wohl wesentlich teurer als der Krippenplatz. Es gibt einen Zuschuss vom Jugendamt, aber das kommt dann auch auf den Verdienst an.
Der Oma könnte ich die Kleine allerhöchstens - wenn überhaupt einmal die Woche geben. Kommt drauf an, wie fit mein Vater dann noch ist. Er ist ein Pflegefall und besser wird es leider nicht... Da weiß ich halt nicht, inwieweit meine Mutter uns noch unterstützen könnte.
Betreuung ab 1 Jahr bzw. 10/11 Monate - Erfahrungen
Mit 12 Monaten kam unser kleiner Mann zur Tagesmutter (mit 18 Monaten in die Krippe). Er war zwar der jüngste, aber das nächste älteste Kind war auch kurz 2 Monate älter. Die anderen waren bereits knapp 3.
Eingewöhnung lief super bei uns. Das andere Kind hatte 2 Wochen vorher begonnen und da lief es sehr schleppend.
Ich habe eine Bekannte dessen Kiddies ein halbes Jahr älter sind als unser und die hatte er schnell in der Entwicklung eingeholt. Die kleinen lernen so viel von den anderen Kindern. Unserem kleinen Mann hat es richtig gut getan.
Auch der notfallmäßige Wechsel (Tagesmutter konnte aus gesundheitlichen Gründen von heut auf morgen nicht mehr betreuen) in die Krippe mit 18 Monaten war ein extrem großer Gewinn für ihn. Er geht so gerne dorthin und spielt so wohl mit den kleinen als auch mit den großen. Und er lernt immer noch sooooo viel von anderen Kindern.
Klar ist es erstmal ein doofes Gefühl für einen selbst sein Kind abzugeben aber schlussendlich- finde ich - gewinnen beide Seiten. Ich hätte keine 2 Jahre Elternzeit überstanden. Mir hat meine Arbeit gefehlt, was ich vorher auch nie gedacht hätte. Man muss mMn dem ganzen positiv entgegen treten und darf die kleinen seine eigene Unsicherheit/Angst nicht spüren lassen dann geht das schon alles seinen Weg.
Ich verstehe das total und hatte es mir nicht so schwer vorgestellt - für mich Als ich mit ihr zum ersten Mal zur Tagesmutter gegangen bin, war sie 11 Monate und ich dachte mir: "Was machst du hier eigentlich? Dein armes, kleines Baby!" Irgendwie hatte das in dem Moment, als ich die Elternzeit beantragte, noch total vernünftig und laaaaange gewirkt...
Bei uns stand dahinter, dass ich so gerne wieder arbeiten wollte - ich fand es wirklich ziemlich langweilig zuhause, aber gleichzeitig tat es mir für mein Kind leid, so früh zu gehen. Mein Mann meinte dann, dass für ihn nur eine Tagesmutter in Frage kommt und letztlich war das eine sehr gute Entscheidung: Insgesamt vier Kinder, alle ein bisschen altersversetzt, eine total tiefenentspannte und zuversichtliche Tagesmutter, ruhige Umgebung im Grünen, gutes Konzept, Referenzen im Freundeskreis... Es hat unglaublich gut geklappt, von Anfang an, ich konnte es kaum glauben und war auch etwas gekränkt, dass das Kind NIE nach uns gefragt oder gar geweint hat, nie
Ich würde an deiner Stelle verschiedene Krippen angucken und unbedingt auch die Suche nach Tagesmüttern beibehalten, damit du vergleichen kannst und eine Wahl hast. Man muss ja leider super schnell sein. Vielleicht ist einfach diese eine Krippe nicht für so kleine Kinder geeignet, warum auch immer...wenn die Mitarbeiterin davon abrät, würde ich nach Gründen fragen. Ein "Sie wäre die Kleinste da" ist ja kein Grund, irgendein Kind ist immer das Jüngste. Andere sehen das dann schon wieder ganz anders.
Wir hatten auch mal überlegt, ob überbrückungsweise ein Au-Pair in Frage kommt. Von den Kosten kaum anders als hier ein Kita-/Krippenplatz, aber das ist natürlich überall verschieden. Vielleicht kannst du auch ein paar Stunden reduzieren, wenn es finanziell geht, und das Kind nur bis mittags in der Betreuung lassen? Das ist ja dann schon nochmal was anderes, man hat viel mehr Zeit miteinander.
Hallo,
also prinzipiell spricht nichts dagegen, meine Kinder sind auch schon sehr früh in die Kita gekommen. Ich sage hier lieber nicht, wie früh meine Große in die Krippe kam. Der Grund war letztlich aber nur, dass der Platz frei war und ich nicht drauf spekulieren wollte, länger zu warten und dann keinen Patz zu finden, wenn ich ihn definitiv brauche. Habe mich also erstmal angemeldet und vor Ort mit der Leiterin gesprochen, natürlich auch über meine Bedenken. Im Gegensatz zu deiner Kita, hat sie mich aber sogar ermutigt, da es erfahrungsgemäß U1-Kindern leichter falle, weil sie meist noch nicht so stark fremdeln und in die Kita quasi hineinwachsen, eine richtige Eingewöhnung entfällt dann fast schon. Und die erste Zeit war sie max drei Stunden dort, haben es erst erhöht, als wir die Betreuung wirklich brauchten. Und die Eingewöhnung lief im Prinzip so ab: Tag 1: 1h gemeinsam dort, Tag 2: Kind für 1h abgeben, und dann wurde nach und nach die Zeit erhöht.
Bei Kind zwei haben wir uns dann bewusst entschieden, mit der Kita früh zu beginnen, weil wir dann auch einfach keinen Druck hatten, innerhalb von 2 Wochen oder so mit der Eingewöhnung durch sein zu müssen und sie nicht von jetzt auf gleich 8h dort sein musste. Haben auch hier nur gute Erfahrungen gemacht. Kein Druck, kein Stress - weder bei uns noch beim Kind. Bei Kind drei werden wir es ähnlich machen.
Es ist natürlich doof, wenn dir die Kita nahelegt, dass es keine gute Idee wäre. Eigentlich ist es ja gut, wenn es nicht so viele Babys dort gibt, weil das natürlich ein ganz anderer Aufwand ist als mit einem Kleinkind. Und dein Kind braucht auch keine gleichaltrigen Kinder. Die beschäftigten sich mit Spielzeug oder beobachten fasziniert die anderen Kinder. So war es jedenfalls bei uns. Klingt einfach nur danach, als ob sie kein Bock auf so kleine Kinder haben. Wir hatten damals eine ganz junge Erzieherin, die sich richtig darauf gefreut hat.
Und eine andere Kita gibt es nicht, wo ihr es versuchen könntet?
Und bitte rechtfertige dich nicht, dass du dein Kind „so früh“ in die Krippe geben willst. Es ist schlichtweg egal, wie und warum ihr das macht. Manche können und wollen drei Jahre oder länger zu Hause bleiben, das ist auch absolut in Ordnung. Für mich kommt das aber nicht in Frage. Und keines meiner Kinder war oder ist unglücklich gewesen. Wir haben alle eine super Bindung zueinander. Die Umstellung ist natürlich für Mütter immer schwierig, da spielt das Alter der Kinder aber keine Rolle. Für die Eltern ist es meistens schlimmer als für die Kinder 😉
Solche Leute haben echt den Mund zu halten. Es geht sie absolut null an, wann ein Kind in die Betreuung geht. Hier in der Schweiz werden die meisten Kitakinder mit 6-8 Monaten eingewöhnt. Sie fremdelnd da noch nicht und alles funktioniert ganz gut. Es geht eben nicht überall, dass man 3 Jahre zuhause rumsitzt, noch will das jede Familie.
Mach dir keine Gedanken, schau nur, dass die Einrichtung einen wirklich guten Betreuungsschlüssel hat und qualitativ hochwertige pädagogische Arbeit leistet.
"Zu Hause rumsitzt"
Durch solche Bemerkungen, ganz beiläufig und ja bestimmt auch gar nicht so gemeint 😉, werden Fronten verhärtet zwischen den einen, die meinen sich für eine frühe Fremdbetreuung und den anderen, die meinen, sich für eine späte Fremdbetreuung rechtfertigen zu müssen.
Ich finde sowas unnötig und schade 🤷🏼♀️
Ich denke es ist wie mit so vielem, es haengt von der Qualität ab. Bei uns gibt es Krippen, da hätte ich mein Kind nur ungern ab gegeben. Mit der Krippe, in der meine kids gingen, war ich mehr als zufrieden. Die Umstellung von dieser liebevollen privaten Krippe in den Kindergarten war schlimm fuer mich.
Ich befürchte nur, ich kann nicht aussuchen. Ich wohne sehr ländlich und wir haben eine einzige Krippe hier. Das war die, die gesagt hat, ich soll das nochmal überdenken. Wohl keine so guten Voraussetzungen. Und die wissen auch nicht, ob die dann überhaupt Platz haben, weil ältere Kinder vorgehen würden, auch wenn sie sich später angemeldet haben...
Habe auch schon bei einigen anderen Krippen angerufen. Viele nehmen nur Leute direkt aus dem Ort. Die fallen da also von vornherein raus.
Mach dich nicht verrückt. Welche Intention hat die Erzieherin, mit der du gesprochen hast denn? Kleinere Kinder machen z.B. mehr Arbeit, weil sie bspw. noch nicht so sicher laufen können, gefüttert werden müssen und so weiter.
Meine ältere Tochter ist letztes Jahr mit 14 Monaten in die Krippe gekommen, obwohl ich zuhause mit einem Baby bin. Es war die beste Entscheidung - für das Kind. Sie ist ausgepowert, lernt viel mehr als sie es zuhause würde, weil die unterschiedlichen Erzieher unterschiedliche Anreize und Eigenschaften mitbringen. Sie (und ihre Krippenkollegen) sind alle super selbstständig und wenn sie morgens gefragt wird, ob sie in die Krippe gehen möchte oder zuhause bleiben will, wählt sie immer die Krippe. ;)
Meine jüngere Tochter wird nun mit 11 Monaten eingewöhnt und ich habe absolut keine Bauchschmerzen.
Es gibt übrigens Studien, die besagen, dass eine Krippenbetreuung immer besser ist als mit einer Mutter Zuhause zu sein, außer die Mutter ist ausnahmslos davon überzeugt und geht in der Rolle als Hausfrau und Mutter komplett auf. Das trifft, von dem was ich bei Urbia von Kindern lese, die später eingewöhnt werden, auf die wenigsten Mütter zu. Auch auf dem Spielplatz o.ä. wirken die Mütter, die länger zuhause bleiben selten zufrieden/glücklich und die Kinder sind in der Entwicklung statistisch gesehen einiges den Krippenkindern hinterher. Der Entwicklungsvorsprung wird erst zur Einschulung hin aufgeholt.
Pro frühe Fremdbetreuung!
Es gibt aber auch sehr viele Quellen, die das Gegenteil belegen und die Aussage zu den Müttern finde ich auch gewagt. Die Statistiken zu den Entwicklungsunterschieden hätte ich gern. Hast du da nen Link?
Kann ich dir die Tage raussuchen. PN oder hier? ;)
Kann jeder machen wie er mag und muss.
Ich habe mit der Betreuung mit 10 Monaten angefangen und das ganz sanft.
Insgesamt eine tolle Erfahrung für mich! und für das Kind. Sie erlebt dort so viel. So viel kann ich ihr erstmal gar nicht bieten.
Wieso dir abgeraten wird ist
mir schleierhaft. Und ich habe auch nie den Eindruck gehabt, dass meine Tochter viel jünger war als die anderen Kinder. Im Gegenteil, eine Kita/tagesmutter nehmen ja nur Kinder zwischen 1 und 3. Eine Eingewöhnung mit 2 ist daher dann ja fast sinnlos und ich weiss auch von unserer Tagesmutter, dass es sich für sie so spät dann gar nicht mehr lohnt.
Dann reihe ich mich hier mal ein, um dir Mut zu machen :)
Unser Kind ist auch mit 11 Monaten in die Betreuung gekommen. Wir haben uns sogar bewusst gegen eine Tagesmutter und pro Krippe mit 9 anderen Kindern entschieden. Wir hatten einfach das Gefühl, dass sie andere Kinder - insbesondere auch 'ältere' (bis 3 Jahre) mag und nicht vor denen zurück schreckt. Klar denkt man am Anfang, was sind wir nur für Rabeneltern; sie war mit Abstand die Jüngste. Aber heute - nach 7 Monaten dort, muss ich sagen, dass es auch für sie bislang die beste Entscheidung war. Sie geht so sehr darin auf, andere Kinder zu sehen, gefordert und gefördert zu werden. Sie ist aber auch insgesamt sehr offen und hat einen lebhaften Aktivitätsdrang.
Wir haben aber auch Glück gehabt, dass die Bezugserzieherin Lust hatte, sich an neue Herausforderungen heran zu wagen!!! Denn es ist schon was anderes, auf einmal ein 11 monatiges Kind zu haben, anstatt sonst nur 18 monatige zu betreuen. Wie schon von wem anders geschrieben, ist der Aufwand um einiges größer. Laufen funktioniert ggf. noch nicht. Die Kinder müssen gefüttert werden, anstatt dass sie selbständig essen. An- und Ausziehen klappt nicht eigenständig. Der Einschlafprozess ist noch stark von den Eltern dominiert. Sie können weit aus weniger kommunizieren, als 18 Monate alte Kinder. Ausflüge / Spaziergänge sind auch nicht so einfach möglich. Das Kind muss draußen viel intensiver beobachtet werden. Dementsprechendd glaube ich, dass du an eine Erzieherin gelangt bist, die genau dies nur sieht - Mehraufwand.
Du brauchst definitiv kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ihr euer Kind früh betreuen lasst. Vielleicht findest du ja noch eine Einrichtung, wo du dich besser aufgehoben fühlst.