Tagesmutter wird bezahlt, betreut aber nicht

Hallo liebe Mitglieder!

Ich habe mich extra wegen diesem Thema hier im Forum angemeldet, weil es mich sehr ärgert und ich gerne eure Meinungen und Tipps dazu hätte.

Erstmal zur Vorgeschichte: Wir haben unsere Tochter Emily Ende April bei einer Tagesmutter angemeldet. Kurz darauf haben wir durch Zufall einen Krippenplatz für September erhalten.
Die Tagesmutter würde im August Sonderurlaub nehmen, um ihre eigene Tochter in die Kita Einzugewöhnen, deswegen haben wir direkt zum 31.07.2022 wieder gekündigt.

In den vergangenen zwei Monaten waren wir jetzt sage und schreibe 4 1/2 Stunden da!

Im Mai waren wir zwei Tage jeweils eine Stunde da, danach war ihre Tochter krank.
Emily hatte sich angesteckt und wir mussten dadurch die zweite Woche absagen.
Bei meinem Mann wurde aus der Erkältung ein positiver Coronatest und sie wollte uns erst wieder zur Eingewöhnung sehen, wenn wir alle komplett Symptomfrei sind.

In der heutigen Zeit ist das natürlich völlig verständlich, aber so waren halt wieder anderthalb Wochen vorbei.

Dann waren wir zwei Tage da und prompt war ihre Tochter wieder krank und danach gleich sie selbst.


Ich möchte eigentlich wieder Arbeiten gehen und habe aufgrund von Interviews und Terminen im Juni jetzt selbst öfter abgesagt. Da wir zwar eine Tagesmutter haben, diese meine Tochter ja aber noch nicht alleine betreut und ich bei solchen Fällen auf die Großeltern ausweichen muss.

Jetzt hatte die Tagesmutter 8 Tage Urlaub (mit über ein Wochenende) und wir haben am Sonntagabend angefangen über die Zeiten für die kommende Woche zu schreiben.
Am Dienstagmorgen habe ich dann eine Nachricht erhalten "Mittag würde passen"
Auf meine Nachfrage hin, wann das zeitlich wäre, habe ich kurz vor 13 Uhr die Antwort erhalten "12/13 Uhr hätte gepasst".
Da war es natürlich schon zu spät und ich war ziemlich angefressen.
Auf einen Anruf hat sie leider nicht reagiert.
Für Mittwoch (heute) habe ich gesagt bekommen, sie fährt mit den Tageskindern in den Tierpark, also geht das nicht bei ihr.

Vielleicht sehe ich das persönlich zu eng, aber meine Tochter gehört auch zu ihren Tageskindern und wir zahlen diesen Platz.

Solche Sachen wie "Können wir heute verschieben?" Ohne Grund oder um 9 Uhr zu schreiben, ob ich 9:30 schaffe kommen noch dazu.
Dazu gehört die Info, dass ich meine Tochter mit dem Fahrrad bringe und nicht innerhalb von 10 Minuten mal eben mit dem Auto da bin.

Auf meine Bitte, wir sollten uns mal zusammensetzen um den weiteren Verlauf der Betreeuung zu besprechen habe ich bis jetzt keine Reaktion erhalten.

Die Tagesmutter wird mit vom Landkreis finanziert und wir zahlen unseren Anteil.
Beim Landkreis selbst erreicht man allerdings leider niemanden oder wird mit den Worten abgekanzelt, wir sollten das mit der Tagesmutter selbst klären.

Ich bin langsam nicht mehr bereit, ihr noch einen Monat ohne Leistung zu bezahlen.
Es kommt mir so vor, als wäre sie wegen der Kündigung sauer und möchte es jetzt einfach aussitzen, ohne zu betreuen.


Habt ihr vielleicht ähnliches erlebt oder kommt aus der Branche und habt deswegen Tipps, Tricks und Ratschläge?

Entschuldigt bitte diesen Roman!

Liebe Grüße und bleibt gesund!

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Ich finde da bist du dann aber auch zu wenig hinterher. Warum wartest du denn überhaupt darauf wann sie dir sagt, dass du das nächste mal kommen kannst? Ich würde da morgens zum Betreuungsbeginn auf der Matte stehen und gut.

Ganz ehrlich: jetzt braucht ihr doch gar nichts mehr anzufangen. Ich würde mich mit ihr darauf einigen, dass der Vertrag zu Ende Juni ausläuft. Das Kind jetzt noch einzugewöhnen macht doch gar keinen Sinn.

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Oder wenn sie schreibt „mittags würde passen“, du sie dann telefonisch nicht erreichst, warum fährst du dann nicht einfach um 12 Uhr hin?

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sie hat ja die message erst um 13h bekommen!

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Nein, das kenne ich so nicht und finde es auch ehrlich gesagt sehr merkwürdig.
Krankheit ist das eine, aber eigentlich hat man einen halbwegs konstanten Eingewöhnungsplan, also zum Beispiel eine Woche nachmittags für eine Stunde usw
Dieses hin und her macht es ja auch dem Kind unmöglich da mal anzukommen.

Von unseren Tageseltern weiß ich, dass sie nur die Stunden mit dem Landkreis abrechnen dürfen, die das Kind auch wirklich in der Betreuung war. Daher würde ich beim Landkreis nochmal nachhaken. Es sollte ja auch für sie von Interesse sein, ob die Dame nicht evtl mehr abrechnet als sie dürfte.

Auf der anderen Seite habt ihr eben auch einen Vertrag. Evtl kannst du dich anwaltlich beraten lassen, ob in diesem Fall eine außerordentliche Kündigung möglich wäre. Welche Fristen da dann gelten und ob das noch Sinn machen würde, weiß ich aber auch nicht.

Ich drücke euch die Daumen, dass es in der Kita dann endlich besser bzw. überhaupt läuft 🍀

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Also bei uns im Landkreis ist das auch so, dass stundengenau abgerechnet wird - sowohl der Teil, die wir direkt an die Tagesmutter zahlen, also auch der Elternbeitrag ans Jugendamt!

Während der Eingewöhnung war ihr Stundensatz etwas höher (was ja auch verständlich ist), aber auch da haben wir dann beispielsweise nur die 2 h gezahlt, die wir an dem Tag auch da waren!

Ich kenne aber auch andere Tagesmütter, die pauschal 8h pro Tag abrechnen, aber so ist das (zumindest von unserem) Jugendamt nicht gedacht! Man muss nach jedem Monat einen Stundenzettel unterschreiben und da würde ich dann auch nur die Zeiten unterschreiben, die wir auch da waren!

Lg Kathrin

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Hier bekommen selbstverständlich auch die Tagesmütter krank und Urlaub bezahlt und dies finde ich richtig!
Ihr seit doch beide erkrankt und ihr werdet doch auch bezahlt,was ist da der Unterschied zur Tagesmutter.
Und das sie Euch mit Corona nicht im Haus haben wollte finde ich auch richtig!
Ihr habt über Nacht einen Kitaplatz bekommen sie muss eben auch ihr Kind eingewöhnen.
So ist es eben im Leben

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Ich glaub der TE geht's vorwiegend um die Tatsache, dass im Moment alles wieder gut ist und das Kind trotzdem nicht kommen darf.

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Für die ganzen Krankheitsfälle kann ja keiner was. Urlaub ist ebenfalls legitim.
Das einzige, was ich blöd finde, ist das jetzige Verhalten. Das geht eigentlich nicht, wenn man bezahlt, das würde ich sehen wie du.
Ich würde mir aber tatsächlich auch genau überlegen, ob ich überhaupt möchte, dass mein Kind dort noch eine Eingewöhnung macht und betreut wird. Es klappt ja offenbar auch so bei euch? Für 5 Wochen würde ich meinem Kind sowas gar nicht mehr zumuten. Für ein Kind sind rasch wechselnde Bezugspersonen ja ne schwierige Sache.
Ich würde mich wahrscheinlich einfach an den Träger wenden, sagen, dass offenbar kein Interesse an der Betreuung der Tochter von Seiten der TM da ist und du das Geld zurück haben möchtest.
Und wenn es tatsächlich auch nur das Geld ist, was ihr für die einzelnen Tage bezahlt habt, die sie euch gerade vertröstet und hinhält. Würd mir ums Prinzip gehen.

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Hat die Tagesmutter gewusst das ihr euch für September auf einen Platz beworben habt?

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Wenn das nicht der Fall war, fände ich es auch nicht so richtig nett, erst ihr zuzusagen und dann direkt wieder zu kündigen. Da hängt ihr Einkommen dran...

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Das stimmt schon, aber ganz realistisch gesehen wird sie mit großer Sicherheit sofort jemanden finden, der nachrutscht. Man muss ja inzwischen die Plätze am besten schon reservieren, wenn man schwanger ist.

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Das ist ja echt blöd aber habt ihr zu Anfang keinen betreuungsumfang geklärt?also was wurde vertraglich festgelegt? Also unsere Betreuungszeit ist zb tgl. Von 8-13 Uhr und das ist fest bis auf Krankheit oder Urlaub.
Für wieviel Stunden zahlt ihr denn im Monat?
Ich bin ehrlich, jetzt noch einzugewöhnen ist mMn Quatsch, ich würde zusehen ob eher gekündigt werden kann.

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Ich verstehe sein Problem, aber glaube es liegt an eurer Kommunikation.
Habt ihr keine festen Termine und Zeiten vereinbart? Ihr könnt ja beide nicht sagen "heute komm ich, morgen nicht". Ich sehe hier schon den Fehler.

Wenn sie selbst ein Kleinkind hat, bist du aber auch das Risiko eingegangen. Da auch ihr Kind öfters krank ist, und sie keine Betreuung anbieten kann. Völlig verständlich.

Corona ist nun Mal, und es ist völlig legitim so zu handeln wie sie es sagt.

Auch versteh ich nicht, warum sie mir von Mai bis September ist. Lohnt sich mit der Eingewöhnung ja kaum. Arbeitest du oder bist du auf der Suche?

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Hallo!

Danke für die ganzen Antworten bisher!

Die Tagesmutter wird pauschal für 152 Stunden im Monat bezahlt, als Zeiten waren Mo - Fr zwischen 8 - 15 Uhr vereinbart und vertraglich festgehalten.

Krankheitszeiten, Urlaub und auch Corona finde ich selbst auch völlig legitim. Damit habe ich kein Problem und würde ihr keinen Strick draus drehen.

Es ist blöd gelaufen und ja, liegt und lag auch viel mit an unserer Kommunikation von allen Seiten aus.

Wir standen schon qausi seit Geburt auf den Listen für die Krippe.
Mit der plötzlichen Zusage ist das natürlich blöd für Sie, aber dafür gibt es ja Kündigungsfristen für die Tagesmutter.
Und ich hätte auch nichts dagegen, mich daran zu halten, wenn das nicht so ein Ping Pong hier wäre.

Eigentlich möchte ich meine Tochter auch nicht mehr "Eingewöhnen", wenn wir den Platz aber gar nicht mehr wahrnehmen, zahlen wir komplett privat.

Ich habe heute allerdings mit der netten Dame vom Landkreis telefoniert.
Es ist ein Vertrag zwischen der Tagesmutter und uns, also können die sich nicht groß einmischen.
Es ist aber nicht die erste Beschwerde bezüglich Unzuverlässigkeit über die Tagesmutter und sie nimmt das alles in die Akte auf. Desweiteren hat die Tagesmutter ihre ganzen Krankheitsausfälle bzw Absagen wohl auch nicht so weitergeleitet und ich wurde quasi um meine Gesprächsprotokolle gebeten.

Liebe Grüße!

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Sowas ist ja schon mal tröstlich, wenn man merkt, dass es einem nicht nur alleine so geht. Ich würde überlegen, ob nicht eine fristlose Kündigung in Frage kommt, denn man erhält ja keinerlei Leistung für sein Geld, obwohl es von beiden Seiten aus möglich wäre. Ansonsten: Einfach froh sein, dass sich was anderes gefunden hat. Stell dir mal vor, du hättest mit der Tagesmutter zwei Jahre lang arbeiten müssen...das wäre ja eine Katastrophe.