Nähe trotz abstillen?

Ich habe eine Frage an alle Mamas, die nach dem 1. Lebensjahr abgestillt haben.

Ich stille meine Tochter (15M) noch und liiiiiiebe die Nähe. Sie ist einfach so unglaublich süß wenn sie so an mich gekuschelt daliegt und trinkt/nuckelt.

Nur leider verlangt sie es in letzter Zeit sehr (zu) oft und heute hat sie mich zwei mal gebissen als sie überdreht war.

Kurzum, ich überlege abzustillen. Ich würde theoretisch gerne noch ab und zu stillen aber ich glaube es geht nur ganz oder gar nicht.

Nun meine Frage: Hat sich die Nähe zu eurem Kind nach dem abstillen verändert? Wenn ja, wie? Ich habe irgendwie Angst, dass ich sie etwas “verliere”.

Meine Familie drängt mich aber auch schon seit Wochen, dass ich endlich aufhören soll. Besonders mein Freund der in Elternzeit ist und glaubt nach dem Abstillen hat er es leichter 😅 (sie will nachts immer nur mich und er würde mich gerne entlasten, da ich schon wieder arbeite und sie teilweise echt oft kommt)

Würde mich über Antworten freuen.

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Ich habe beide Kinder erst nach dem 1. Geburtstag abgestillt, den kleinen sogar erst mit 19 Monaten.
Er brauchte noch Milch und hat dann eine Flasche bekommen. Die trinkt er eng an mich angekuschelt und meistens legt er sie dann leer weg und streichelt meinen Arm oder mein Gesicht zum einschlafen. (Ist inzwischen knapp über 2)
Mir graust es immer davor, wenn Kindern im
Kinderwagen, in der Wippe oder sonst wo die Flasche hingehalten wird. Am besten noch nebenbei weg gucken oder noch schlimmer eine Kippe in der anderen Hand 😱
Du kannst ja trotzdem ganz viel kuscheln und engen Körperkontakt haben mit ihr.
Bei meinen Kindern wurde es nach dem abstillen allerdings nicht leichter für Papa 😅
Es hat nur auf einmal in der Kita besser geklappt, aber Papa hatte insbesondere nachts trotzdem keine Chance… kann ja aber bei Euch auch anders laufen.

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Nähe gibt es nicht nur durch Stillen, sondern durch einfühlsame verbale und non-verbale Kommunikation, Umarmungen, Hand halten, positive Aufmerksamkeit etc.

Keines meiner beiden Kinder habe ich durch Abstillen "verloren".

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Es gibt nicht nur ganz oder gar nicht :) ich habe mir ein E-Book von Franziska Fiedler (Mami.hat.recht auf Instagram) zum Thema stillen reduzieren und abstillen gekauft und es hat mir soo sehr geholfen. Du musst nicht komplett abstillen wenn du nicht willst. Ich habe auch um den 1. Geburtstag rum darüber nachgedacht, dann aber zunächst nur tagsüber abgestillt weil es mich dort gestört hat und er auch oft wild war, gebissen hat etc.
Danach konnte ich das nächtliche stillen echt genießen.
Das einschlafstillen hab ich ein paar Monate später abgewöhnt (das klingt jetzt so leicht aber war ein mehrwöchiger Prozess) und zuletzt das nächtliche stillen als er 19 Monate alt war. Er trinkt zum einschlafen und nachts eine Flasche, tagsüber auch noch mehrere Flaschen wenn er sie einfordert.

Also es gibt nicht den einen Weg, für jeden sind andere Situationen einfacher und schwieriger beim stillen.

Nähe haben wir dadurch nicht verloren. Er kuschelt sich auch mit seiner Flasche an mich ran. Ich glaube er sucht sogar mehr Körperkontakt als vorher.

Für meinen Mann wurde es trotzdem nicht einfacher, unser Sohn ist trotzdem das totale Mamakind und akzeptiert weiterhin zu 90% nur mich zum einschlafen oder nachts.

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Hey,
Wenn du noch so gerne stillst, dann musst du nicht damit aufhören. Schon gar nicht wegen Druck. Die Stillbeziehung gehört nur euch beiden.
Ich bin Verfechterin des Stillens, solange es beiden gefällt:). Ich stille noch nach über 2 Jahren nach Bedarf und auch ich genieße es noch.
Möchtest du deine muttermilch und engere Nähe durch eine Flasche ersetzen?
Solange ein Kleinkind noch Schnuller oder Milchflasche bekommt, hat es noch das saugbedürfnis, welches normalerweise an der Brust befriedigt werden würde.
Überlege in Ruhe für dich, ob und welche Stillzeiten dich stören.
Ich finde stillen hat so viele schöne Seiten und es ist wirklich hilfreich im Alltag und es wird niedlich, wenn die Kleinen darüber reden können:-).

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Nein, es hat sich aus meiner Sicht nichts geändert. Jetzt kuschelt er ausgiebig mit der Brust :))). Sie werden aber schon ein Stückchen selbstständiger, was eine gute Sache ist.

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danke für eure erfahrungen! ♥️

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Ich bin hier vielleicht falsch, weil ich nicht nach dem 1. Geb abgestillt habe - wir haben uns 4 Monate gequält, und dann gabs zur allgemeinen Erleichterung die Flasche.

Aber: Nähe, das sag ich dir aus eigener Erfahrung, geht auch anders. Meine Mutter sagt immer lachend, zwischen mich und meine Tochter passt kein Blatt Papier, auch wenn keine von uns klammert. Sie geht in die Kita, ich studiere und arbeite. Sie ist herrlich selbstständig, spielt oft und gern allein, und wenn sie mich doch braucht, dann mache ich gern mit. Und trotz dieser Eigenständigkeit, leben wir dennoch unser (körperliches) Nähebedürfnis richtig fett aus. Wir kuscheln viel, halten Händchen, viele Bussis, viel vorlesen, viele gemeinsame Aktionen. Manchmal schläft sie bei mir, und wenn ihr zu heiß zum kuscheln ist, dann streckt sie mir einen Zehen in den Bauchspeck.

Ich glaube gern, dass stillen, wenn es gut funktioniert, magisch ist und eine ganz besondere Art von Nähe schafft - und es tut mir leid, dass ich das so nicht erleben durfte. Aber das ändert nichts an der Sache, dass man Nähe auf viele verschiedene Arten schaffen kann. Du findest bestimmt einen Weg.

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Mich wundert es immer wenn Frauen die Stillen sich überhaupt nicht vorstellen können, dass man seinem Kind auch ohne das Trinken an der Brust Nähe geben kann. Finde ich irgendwie befremdlich. Wie macht das denn der Partner? Klar gibt es sicher eine Übergangsphase während des Abstillens, um es den Kindern nicht unnötig schwer zu machen. Aber das Grundbedürfniss eines Kindes nach Nähe, geht ja nicht weg, weil nicht mehr gestillt wird. Meine 2 jährige Tochter trinkt Milch aus einem Becher. Das sie dabei nicht unbedingt kuschelt ist klar. Aber ansonsten wird doch überall gekuschelt. Beim Vorlesen, beim Rumalbern, beim Zubettbringen. Ich denke du solltest es positiv sehen. Dein Kind entwickelt sich, wird ein Stück selbstständig. Trennt vielleicht bald das Nuckeln vom Schlafen. Das sind doch schöne Dinge. Rituale ändern sich, werden dadurch ja aber nicht weniger liebevoll.