Hallo zusammen
Ich habe vor kurzem meine 14M alte Tochter abgestillt. Grund dafür war insbesondere, dass ich in nächster Zeit eine OP machen muss (hätte aber auch noch 2-3 Monate warten können). Zuvor haben wir mittags vor dem Mittagsschlaf, abends vor dem Einschlafen und nachts 2-3x gestillt, sie hat aber selten viel getrunken, mehr daran rumgespielt.
Ich weiss nicht genau wieso, aber hauptsächlich von meinem Umfeld beeinflusst, hab ich sie dann sehr abrupt abgestillt. Die erste Nacht (Samstag auf Sonntag) war einfach schrecklich, sie hat während ein bis zwei Stunden oft und stark geweint. Ich habe sie die ganze Zeit getröstet und geknuddelt, und mir brach es fast das Herz, sie so weinen zu sehen. Morgens dachte ich dann, gut wenn sie so stark geweint hat, dann ziehen wir es besser gleich durch und stillen sie komplett ab. Auch weil in meinem Umfeld meinten, sie sei nur verwirrt, wenn ich sie langsam abstille und Tränen gäbe es ja sowieso. Die nächste Nacht war ähnlich schrecklich und ich bereute da bereits meine Entscheidung, jedoch gab es ab diesem Zeitpunkt ja sowieso kein Zurück mehr.
Die dritte Nacht war dann schon besser, sie hat nur morgens einmal kurz geweint. Ich muss sie einfach jedes Mal zum einschlafen sofort herumtragen oder auf dem Pezziball hüpfen, denn gemeinsames Hinlegen assoziiert sie mit Stillen.
Jedoch bin ich momentan so unendlich traurig und habe so ein schlechtes Gewissen meiner Tochter gegenüber. Ich bereue es, dass ich sie nicht sanfter abgestillt habe und einen besseren Zeitpunkt abgewartet habe. Ich fand es so schrecklich, sie so weinen zu sehen und ich habe eine solche Angst, dass sie das traumatisiert hat. Und einfach grundsätzlich fand ich es so schrecklich, ihr ein Bedürfnis nach "Nähe" zu verweigern, auch wenn ich sie natürlich trotzdem gekuschelt habe etc.
Sie war auch die ersten beiden Tage irgendwie schlechter gelaunt und weniger kuschelbedürftig mir gegenüber.
Ich vermisse die Nähe, die wir beim Stillen hatten. Ich hasse das Zubettgehen und Schlafen momentan, da ich ständig Angst habe, dass sie weint.
Ach ich weiss auch nicht... Rückgängig machen kann ich es ja nun auch nicht mehr. Ich habe nur so ein unendlich schlechtes Gewissen ihr gegenüber.
Falls jemand von euch auch eher abrupt abgestillt hat: Wie lange ging es, bis euer Kleinkind gut damit umging? Also sprich, nicht mehr die Brust eingefordert hat oder ähnliches? Und hattet ihr den Eindruck, euer Kind war danach negativ verändert? ich mache mir solche Vorwürfe :(
Liebe Grüsse
Ich bereue es, mein Kleinkind abgestillt zu haben
Ach man, das ist ja wirklich doof für dich.
Ich denke nicht, dass dein Kind traumatisiert ist. Da bedarf es doch schon etwas mehr.
Aber du kannst dennoch etwas positives aus der Situation ziehen. Überlege dir, wie es dazu kam, warum du nicht eher die Notbremse gezogen hast, als du gemerkt hast, du fühlst dich damit nicht wohl. Warum du so sehr die hast von deinem Umfeld in so etwas privates hast reinreden lassen. Und wie du dich das nächste mal dagegen wehren kannst.
Und in aller Ruhe, vielleicht mit deinem Mann zusammen überlegen, was für ein schönes Einschlafritual ihr euch nun zulegen wollt. Das dauert dann natürlich ein bisschen, bis es sich etabliert hat. Da darf man sich dann nicht sofort verunsichern lassen, wenn es nicht sofort klappt. Damit ihr das einschlafen wieder mit was schönem verbindet.
Alles gute weiterhin für euch zwei.
Ich danke dir für deine Antwort
Ja, ich habe selbst bereits darüber nachgedacht, weshalb ich schlussendlich die Entscheidung zum schnellen Abstillen getroffen habe. Schlussendlich war es ja meine Entscheidung. Ich habe mir auch bereits überlegt, wie ich das nächste mal vorgehen kann, um mich weniger beeinflussen zu lassen.
Mittlerweile gibt es kein Weinen mehr, und sie ist wieder fröhlich und kuschelt auch wieder mit mir :)
Liebe Grüsse
Mach Dir keine Vorwürfe. Du hast nichts falsch gemacht und Tränen kann man leider nicht immer verhindern. Warte mal auf die Autonomiephase - da wird es noch viel mehr Tränen geben
Ich habe auch recht abrupt abgestillt und die ersten 2 - 3 Tage waren auch nicht schön. Danach war schon wieder alles okay und es wurde nie wieder die Brust eingefordert. Die Kleine war damals genau ein Jahr alt. Sie hat sich danach verändert, aber zum positiven. Sie hat eine intensive Beziehung zu ihrem Papa aufgebaut und angefangen zu ihm zu gehen wenn sie getröstet werden oder kuscheln möchte. Das hat sie vorher nie gemacht. Für mich war es eine große Entlastung dass sie nun auch von ihrem Papa ins Bett gebracht werden kann und auch mal mit ihm länger alleine sein kann. Das ging vorher auch nicht weil sie keine abgepumpte Milch trinken wollte.
Hallo
Vielen Dank für deine Antwort. Bei uns waren es auch die ersten 2-3 Tage, seit vorgestern ist eigentlich alles wieder fast beim alten. Auch sie hat nun angefangen, eine stärkere Beziehung zum Papa aufzubauen, was mich natürlich für ihn freut, denn ihm machte es sehr zu schaffen, dass sie so Mama-fixiert war.
Und ja du hast recht, Tränen wird es immer geben. Mir fiel es nur schwer, weil sie sehr selten weint und ich wusste, dass ich quasi "Schuld" an ihren Tränen bin. Und ich bin mir fast sicher, dass es auch beim langsamen Abstillen Tränen gegeben hätte (zumindest nachts). Trotzdem würde ich wahrscheinlich beim nächsten Kind langsamer vorgehen. Aber nun ja, passiert ist passiert und sie scheint es mittlerweile gut verkraftet zu haben :) Darf ich fragen, weshalb du dich dafür entschieden hattest, schnell abzustillen?
Liebe Grüsse
Ich habe mich entschieden abzustillen, weil es mir unangenehm wurde und ich meinen Körper wieder für mich haben wollte. Wir haben den Tipp bekommen, dass dann der Papa das Kind ins Bett bringen soll, weil da das Kind logischerweise nicht nach der Brust verlangen kann. Wir haben uns dann spontan entschieden es zu dem damaligen Zeitpunkt durchzuziehen, weil da der Papa Zeit hatte sie jeden Abend ins Bett zu bringen. Im Monat danach wäre das aus beruflichen Gründen nicht möglich gewesen. Ich hatte damals auch ein schlechtes Gewissen und hatte Angst, dass es ein riesiges Theater gibt, da die Kleine damals auch extrem mamabezogen war. Es hat dann tatsächlich viel besser geklappt als erwartet und es war danach so als wäre sie nie gestillt worden.
Ich muss aber dazu sagen, dass meine Tochter es wahrscheinlich auch deswegen nicht so schwer hatte, weil sie zu diesem Zeitpunkt eh mehr genuckelt als richtig getrunken hat und außerdem auch schon eine gute Esserin war. Deswegen hat sie dann nach dem Abstillen auch kein Fläschchen bekommen sondern nur "normales" Essen.
Solltet ihr irgendwann noch ein Kind bekommen, würde ich an deiner Stelle auf dein Bauchgefühl hören und mich nicht von anderen Leuten beeinflussen lassen.
Manche Kinder lassen sich nicht sanft abstillen und der Prozess ist oft mit weinen verbunden, ja. Heisst nicht, dass es ein Fehler ist oder das Kind davon irgendwie traumatisiert. Die Brust kann trotzdem noch Jahre lang wichtig bleiben, zum anfassen oder davon sprechen. Ganz normal. Deinem Kind geht es gut.
Vielen Dank für deine Antwort
Ja da hast du recht. Und mir wäre es nicht möglich gewesen, zu warten, bis sie von selbst abstillen will. Daher musste es sein (hätte nur vielleicht sanfter ablaufen können). Mittlerweile geht es ihr wieder gut und sie weint nicht mehr, fordert die Brust auch nicht mehr ein. Sie fasst sie aber gerne an, hat sie auch vor dem Abstillen gemacht.
Liebe Grüsse
Ich habe meine Kleine auch abrupt abgestillt,die sanfte Methode hat nicht funktioniert.Am Anfang war ich kurz doof und Papa war „in“.Das war aber nur ein paar Tage so.Nach 3 Tage hat sie zwar nach der Brust gefragt aber gleichzeitig nein gesagt.Innerhalb 1 Woche war das Thema durch.Ich vermisse die Zeit auch,aber wir haben nun andere Möglichkeiten für viel Nähe gefunden.Wir genießen es beide.
Hab kein schlechtes Gewissen,das bringt niemanden was.Vielleicht hast du ja die Chance nochmal ein anderes Kind stillen zu dürfen und dann hörst du nur auf dich und das Kind.
Hallo
Vielen Dank für deine Antwort.
Wie alt war die Kleine denn?
Wir können nun mittlerweile auch wieder gut und viel kuscheln :)
Ja, falls ich nochmal ein Kind stillen darf/kann, werde ich nur auf uns hören.
Liebe Grüsse
Sie war 20 Monate alt und ich hatte keine Lust mehr.Sie hat sich auch nachts durch dieses ewige Nuckeln wachgehalten.
Schade, dass du dich hast so beeinflussen lassen.
Aber du schreibst ständig, es gibt kein zurück. Natürlich gibt es das. Hat eben halt auch Konsequenzen.
Ich hab sehr sanft abgestillt (dauerte insgesamt fast 3 Monate), es gab nicht eine Träne dabei! Und kam trotzdem zum Ziel (und ich hab das stillen echt gehasst 🙈😅).
Wenn du wieder stillen willst - dann tu es. Oder akzeptiere, dass es eben so gelaufen ist, wie es nun war. Ohne schlechtes Gewissen :)
Die Milchproduktion in diesem Stadium wieder anzukurbeln dürfte sehr schwer sein.
Es geht ja aber absolut nicht mehr um Nahrungsaufnahme. Und so schnell (nach 3-4 Tagen, wenn ich’s richtig verstanden hab?) ist die Milch auch nicht weg. ;)
Die TE schrieb ja, dass das Kind eh kaum noch trinkt, es geht eher um den „Akt an sich“.
Ich hatte übrigens 6 Monate (!) nach dem Abstillen einen Milchstau 😅
Jedes Kind ist anders K1 habe ich mit 10Monaten von einem Tag auf den anderen abgestillt, weil mit 11 Monaten die Eingewöhnung in der Kita begann. Mein Mann hat ab dann das Einschlafen übernommen und es klappte sehr gut.
K2 war schon immer eine sehr schlechte Schläferin und wird mit 1 1/2 deswegen gestillt. Wie bei dir traue ich mich nicht abzustillen, da sie nachts mehrmals wach wird und das Nuckeln an der Brust der einzige Weg ist, wie sie schnell wieder einschläft.
Da es bei euch schon zu spät ist, die Situation wieder rückgängig zu machen, würde ich deinen Mann die Einschlafbegleitung übernehmen lassen. Dich assoziiert dein Kind noch viel zu sehr mit der Brust.
Keine Sorge, wenn du dein Kind auf andere Weise getröstet hast, hat es keinen Schaden davongetragen. Wichtig ist, dass man ein Kind nicht unbegleitet weinen lässt, sondern ihm Geborgenheit vermittelt und es tröstet. Das hast du getan.
Vielen Dank für deine Antwort
Die Einschlafbegleitung durch meinen Mann funktioniert im Moment leider überhaupt nicht. Da wird nur nach Mama geschrien und geweint. War bereits vor dem Abstillen so, aber mittlerweile ist es sogar noch schlimmer. Aber vielleicht legt sich das nun mit der Zeit.
Es sind jetzt ja wieder einige Tage vergangen und sie weint nun gar nicht mehr nach der Brust. Manchmal meckert sie ein wenig und wehrt sich beim Kuscheln oder ähnliches, aber zum Glück weint sie nicht mehr nach der Brust. Ich hoffe, dass es jetzt in den nächsten Tagen noch besser wird.