Hallo
Mein Mann ist eher der vorsichtige Typ und seit sein Vater in der ssw gestorben ist und unser Kind ein Frühchen mit Komplikationen in der ssw war, ist es nur schlimmer geworden.
Ich bräuchte ein Artikel oder einen Bericht, der ihm verdeutlicht, dass es nicht gut ist, die Ängste auf unser Kind zu übertragen. Also mein Mann ruft oft: " Nein sei vorsichtig und nein das nicht, es ist gefährlich." Auch in eher harmlosen Situationen. Und langsam wird mein kind immer ängstlicher.
Mein Mann ist eher so der wissenschaftliche Analyst, daher würde er so einen Artikel bestimmt lesen und verstehen, daß er unserem Sohn mehr vertrauen muss.
Hilfe- ängstlicher vater
Ich kann ein sehr wissenschaftliches Buch empfehlen über Erziehung. Es wird nach jedem Kapitel die Argumente mit wissenschaftlichen Studien gestürzt.
In den ersten Kapiteln geht es darum, dass die eigenen Erfahrungen und Erinnerungen unsere Sichtweise auf die Welt beeinflussen. Am Ende wird es mit der Gehirnforschung erklärt.
Jesper Juul hat es als das wohl beste Erziehungsbuch empfohlen.
Das Buch heißt gemeinsam leben, gemeinsam wachsen: wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Kinder einfühlsam ins Leben begleiten können. Von Daniel Siegel
Ich hoffe es hilft euch, auch wenn kein Artikel sondern ein ganzes Buch!
Jesper Juul geht in "dein kompetentes Kind" da auch drauf ein. Allerdings nicht hauptsächlich, müsste man also suchen. Weiß nicht, ob das dann was für dich ist. Ist aber generell kein uninteressantes Buch, was sehr empfohlen wird. Gibt's auch als Hörbuch.
Jedenfalls hatte ich auch die Tendenz sehr oft "Pass auf" oder "Sei vorsichtig" zu sagen. Ich bin eigentlich kein sehr ängstlicher Typ, es hatte sich einfach so eingeschlichen.. Weil kleine Kinder ja in vielen Sachen einfach null Gefahrenbewusstsein haben. Seitdem habe ich das bewusst stark reduziert. Aber eigentlich ist das was, was auch ohne "Expertenmeinung" einleuchtet.
Hey hey,
dazu gibt es sicherlich viel Fachliteratur, allerdings ist die gar nicht so einfach zu finden. Grundsätzlich gilt, dass Menschen am “Modell lernen” oder “lernen am Modell”. Wir schauen uns also Verhalten ab. Dazu gehören natürlich auch Ängste. Viel problematischer finde ich, dass “Überängstlichst” der Eltern eine Mitursache von der Entwicklung psychischer Erkrankungen sein kann.
In dem Satz “Achtung, falle nicht von der Schaukel” kann für das Kind stecken “ich traue dir nicht zu, dass du schaukelst”. Diese impliziten Botschaften können dem Selbstwertgefühl des Kindes massiv schaden. Sie lernen dann, dass die Welt sehr sehr gefährlich ist, aber sie die Gefahr auch nicht bewältigen können.
Das ist jetzt alles sehr vereinfacht ausgedrückt, aber es ist eben so wichtig, dass eigene Verhalten als Eltern zu reflektieren.
Hier eine kleine Auswahl an Quellen.
Alles Gute euch! :)
https://www.unifr.ch/universitas/de/ausgaben/2017-2018/angst/wenn-eltern-angst-machen/
https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugendpsychiatrie-psychosomatik-und-psychotherapie/ratgeber-archiv/artikel/aengste-von-eltern-uebertragen-sich-leicht-auf-kinder-therapeutische-hilfe-wichtig