Hallo ihr Lieben,
Also ich muss jetzt mal meinem Ärger Luft machen. Meine zwei jüngsten Kinder rauben mir echt den letzten Nerv. Meine Tochter ist heute gerade fünf geworden, mein Sohn wird im September drei. Und es ist momentan echt zum Haare raufen. Es gibt kaum Momente wo sie wirklich mal friedlich miteinander spielen. Ständig wird geschlagen gebissen, gekratzt und was nicht alles. Ich kann auch gar nicht immer sagen wer den Anfang macht, manchmal ist es die Große, die den Kleinen irgendetwas sagen will, was er dann machen soll. Oder manchmal nimmt sie ihm einfach irgendwas weg. Der Kleine ist auch wirklich der Oberhammer. Ich habe mich kaum umgedreht, schon hat er seine große Schwester in den Arm gebissen, in den Rücken und manchmal für mich auch ohne ersichtlichen Grund. (Wobei es natürlich für mich gar keinen Grund gibt, aber für ihn schon) eigentlich habe ich mich damals gefreut, als ich noch mal schwanger war und dachte wie toll, dann hat meine Tochter jemanden zum spielen. Aber momentan ist es echt kaum zum Aushalten, ich traue mich kaum aus dem Zimmer wenn die beiden zusammen sind. Natürlich kann ich mir ein zwei Sachen vorstellen: der jüngste war nicht geplant und somit habe ich meine Tochter die zwei Jahre, fast wie ein Einzelkind heranwachsen lassen. (Wobei sie noch wesentlich ältere Geschwister hat). Allerdings muss ich sagen dass ich auch nicht ganz unerfahren bin, ich habe schon drei Töchter(mittlerweile erwachsen die auch sehr nahe aneinander waren. Der kleine wird halt gerade drei und ich finde, dass das auch oft ein schwieriges Alter ist und er grinsen testen will. Sicherlich wollen beide Aufmerksamkeit. Geht es jemanden von euch ähnlich? Ich will noch sagen, natürlich gibt es auch Momente wo sie ganz lieb miteinander sind wo sie auch schön miteinander spielen, aber momentan überwiegen einfach die negativen Momente.
LG
Geschwisterstreit
Hi,
ich kann mir vorstellen, dass das sehr anstrengend ist.
Viel machen außer das eng zu begleiten kannst du wohl nicht. Wahrscheinlich wollen beide Aufmerksamkeit und natürlich auch untereinander Grenzen setzen und testen.
Geschwisterkonflikte gehören dazu.
Du solltest dir angewöhnen aus der Schiedsrichter Position rauszukommen. Es ist egal, wer angefangen hat, wer was gemacht hat. Du gehst dazwischen. Trennst die beiden, wenn es weh tut und versuchst zu vermitteln.
Da gibt es auch einen ganz tollen Artikel vom gewünschesten Wunschkind zu. Lies dir den doch Mal durch.
Und der Kleine hat übrigens noch kein Empathieempfinden. Das macht es natürlich noch schwerer. Das wird dann von alleine etwas besser. 😊
Ohje, dass hört sich wirklich nach einer explosiven Mischung an. Ist vermutlich für beide Kids super frustrierend, wenn der eine (noch) nicht versteht, was bzw warum er es so möchte/handelt und es beim anderen daran scheitert, dass er sich noch nicht genau erklären kann.. Und wenn dann beide noch eher "dickschädelig" sind.. 🙈😅
Ich denke, euch würde es helfen, wenn ihr "dauerhafte Strategien" einbinden könnt. Natürlich ist es immer mal wieder notwendig einzelne Situationen zu besprechen, aber für die beiden wäre es wichtig, dass sie nicht auf dich/jemanden Dritten angewiesen sind.
Könnt ihr euch mal zusammen hinsetzen und drüber sprechen, wie es momentan läuft und wie die Kinder das empfinden? Streit ist absolut normal, aber man muss lernen, wie man "richtig" mit ihm umgeht - nicht nur Kinder, auch Erwachsene haben manchmal eine furchtbare Streitkultur und müssen dann daran arbeiten, wenn sie es als Kind nicht gelernt haben.
Kinder haben häufig selbst sehr gute Ideen, wenn man sie mit einbindet.
Ansonsten meine Vorschläge (wenn eine der Kinder merkt, die Stimmung schlägt um, sie werden wütend/traurig... )
- Zimmer/Situation verlassen
- Eigene Gefühle oder Veränderungen im Körper verbalisieren
("Ich merke, ich werde grad wütend" oder "Mir wird Grad ganz warm") - kann ausreichen, um die akute Situation zu unterbrechen, das andere Kind kann nachfragen, was helfen könnte (ist absolut normal, wenn sie momentan das nicht können, kann man üben) oder sie holen dann dich zu Hilfe, haben aber allein den Streit abgewendet (riesiger Erfolg!)
- In Wutkiste schreien/böse Worte sagen
- weiche Bälle werfen (am besten Ziel absprechen, immer die gleiche Wand oÄ, nicht einander abwerfen)
- in Kissen boxen
- aktuelles Spiel aufgeben, ein neues vorschlagen/beginnen
Sind deine Kinder schon gut darin, ihre Gefühle zu benennen? Wenn nein, aber könntest du das mehr mit einbauen. Deine eigenen häufiger benennen (auch was in deinem Körper passiert, wie es sich für dich anfühlt) und auch, wenn sie es noch nicht können, spiegeln, was sie fühlen, wenn Streit o.Ä aufkommt. Sie können vermutlich gut sprechen, dann kannst du gezielt fragen, wenn sie beispielsweise Grad wütend sind/waren, was sie spüren. Ist ihr Kopf warm, ballen sie ihre Fäuste, kratzt der Hals, fühlen sie die Wut eher in der Brust oder Bauch... je öfter man roses macht, desto mehr kommt die Veknüpfung von Gefühlsname und körperlicher Reaktion. Und als nächstes dann das Wissen was sie dann besuchen, um das Gefühl verarbeiten zu können.
Alles Gute!
Vielen Dank für eure Antworten. Ja tatsächlich ist es so, dass der Kleine noch gar nicht so richtig mit seinen Gefühlen umgehen kann. Das merke ich auch im Umgang mit mir. Ein Wutanfall jagt den nächsten und nur wegen absoluter Kleinigkeiten. Gestern wollte ich ihm im Auto z.B etwas zu trinken geben, er hat einen Wutanfall bekommen, weil ich auf der anderen Seite zum Auto einsteigen sollte und ihm da das Trinken geben.🙈 die große versteht ist eigentlich schon ganz gut, aber natürlich verstehe ich sie auch, dass es sich irgendwann irgendwie werden will. Aber du hast recht, ich werde auf jeden Fall noch mal versuchen das Gespräch mit beiden zu führen, ich hoffe auf baldige Besserung. Sie haben auch beide einen, ich will mal sagen, exklusiven Charakter🤣
Das macht es auch nicht einfacher.
Ganz vielen Dank und liebe Grüße