Hallo ihr Lieben,
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...
Ich habe eine Tochter, die wird im Dezember 3 und ist zur Zeit furchtbar anstrengend. Ich habe auch noch einen Sohn mit drei Monaten.
Es ist zur Zeit alles irgendwie schwierig. Meine Tochter schläft seit 2-3 Wochen katastrophal. Sie wird Nachts mindestens 1 mal brüllend wach und lässt sich kaum beruhigen. Teilweisen ist sie dann zwischen 1 und 3 Stunden wach🤯 und sagt aber auch nicht, was los ist. Sie war noch nie die beste Schläferin, aber so was hatten wir noch nie und seit sie 15 Monate alt ist schläft sie eigentlich durch und jetzt das. Sie hat bis vor drei Monaten im Familienbett geschlafen, hat sich dann aber da selbst ausquartiert, was auch erstaunlich gut funktioniert hat. Sie möchte auch überhaupt nicht mehr zu uns ins Bett.
Tagsüber ist sie dann mega schlecht gelaunt, weint viel, trotzt, schreit und tobt. Ich erkenne mein Kind gar nicht mehr wieder😭. Sie hat auch schon perfekt gesprochen und auf einmal fängt sie mit Phantasiewörtern an und tickt dann aus, wenn man sie nicht versteht. Sie stottert auch wieder mehr, allerdings meistens nur zu Hause. Ich ignoriere das und warte immer, bis sie fertig gesprochen hat. Sie hört auch grundsätzlich auf nichts, macht auch absichtlich Dinge kaputt und wenn ich Frage, warum, sagt sie nur, "weil ich eine Sau bin" 😳 keine Ahnung woher sie das hat. Sie hört sowieso überhaupt nicht zu, es ist gefühlt irgendwie sinnlos mit ihr zu reden. Sie will den ganzen Tag nur Fernsehen und essen 😵 manchmal bin ich kurz davor zu sagen, dann mach halt, ich hab keine Lust mehr, aber das kann ich ja auch nicht machen 😒
Ich Frage mich, ob es an ihrem Bruder liegt, oder weil grad Ferien sind und alles einfach weggefallen ist, wie Kinderturnen, Musikgarten, Opa besuch(ist seit drei Wochen im Urlaub) Elterntreff....
Bitte sagt mir, was ich falsch mache 😭 ich Frage mich langsam, ob es wirklich so eine gute Idee wär mit dem zweiten Kind, obwohl er echt pflegeleicht ist.
Ich hab echt Angst, dass es so bleibt und ich irgendeinen bleibenden Schaden bei ihr angerichtet hab. Ich bin halt leider zur Zeit auch schnell gestresst und ungeduldig, obwohl ich das gar nicht sein möchte.
Was kann ich machen, dass es ihr wieder besser geht?
Tut mir leid für den langen Text
Liebe Grüße
Verzweiflung mit 2,5 Jährigen
Habe ich das richtig verstanden? Die Probleme begannen mit der Geburt des kleinen Bruders?
Nicht direkt. Die Trotzphase hat ganz langsam schon vor dem zweiten Geburtstag angefangen. Das mit den Phantasiewörtern geht auch schon länger. Es ist einfach alles immer schlimmer geworden und jetzt ist vor kurzem das mit den Schlafproblemen dazu gekommen. Ich denke einfach, dass ich ohne Baby geduldiger wäre und besser auf sie eingehen könnte und hab einfach Angst, dass ich so viel kaputt mache bei ihr. 😪
Ich frag mich auch, ob sie sich unterbewusst aus dem Schlafzimmer vertrieben fühlt durch das Baby, obwohl ich nicht wollte, dass sie auszieht, das kam von ihr 😕
Ah, da kommen dann vermutlich verschiedene Sachen zusammen.
Ich habe mal einen Tipp von einer anderen Mutti bekommen, den ich toll fand, obwohl er ganz simpel ist.
Wenn deine Tochter etwas von dir möchte und du dich ihr zuwendest, dann sagst du für deine Tochter gut hörbar "Nicht jetzt, Baby, jetzt kümmere ich mich gerade um deine große Schwester." Also auch wenn das Baby gerade schläft oder so. Es geht einfach darum, dass deine Tochter das Gefühl bekommt, dass nicht immer nur sie zurücksteckt, weil das Baby dich braucht, sondern das auch das Baby mal warten muss, weil sie gerade dran ist.
Löst wahrscheinlich nicht alles eure Probleme, aber vielleicht hilft es ja ein kleines bisschen.
Du machst nix falsch! Deine Tochter ist gerade mitten in der Autonomiephase und dann kommt auch noch die Enttrohnung durch den kleinen Bruder dazu. Bei uns fiel das auch zusammen (wir haben in etwa den gleichen Abstand) und es war auch echt eine harte Zeit. Mehr als einmal habe ich an meinen Mama-Qualitäten gezweifelt und much gefragt, ob ich vllt. lieber nur ein Kind bekommen hätte. Kleiner Trost: Es wird wieder besser mit der Zeit, es muss sich nur wieder einspielen.
Bei meinem Sohn hat es geholfen, dass wir einen klar strukturierten Tagesablauf hatten, so dass er eigentlich immer wusste: Wann gehen wir raus? Wann macht Mama Haushalt und ich muss alleine spielen? Wann Essen/schlafen/spielen wir? Wann hab ich Mama -Exklusiv-Zeit? Dass hat uns beiden irgendwie viel Halt gegeben.
Halte durch, es ist super anstrengend mit zwei so kleinen Kindern, aber wenn ich jetzt sehe wie die zwei oft miteinander spielen, der Große der kleinen "vorliest" oder die beiden kuscheln, geht mir das Herz auf und ich weiß, dass die Entscheidung für Baby Nr. 2 genau richtig war (obwohl sie sich dann 5 Minuten später oft wieder an die Gurgel gehen😅)
Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, wir hatten auch einen sehr klaren Wochenplan und dann kamen die Sommerferien und alles ist weggefallen. Ich hoffe so auf das Ende der Ferien und dass dann alles wieder normal anläuft.
Manchmal hoffe ich einfach, dass das Babyjahr schnell vorbei geht, obwohl es so eine schöne Zeit ist. Ich möchte ja die Zeit mit meinen Kindern genießen und nicht darauf warten, dass es besser wird 😭
Und andererseits freue ich mich auf die Zeit, wenn beide größer sind.
Ich bin so froh, dass es anderen auch so geht. Irgendwie sieht man draußen immer nur die glücklichen zufriedenen Mütter mit mehreren Kindern und denkt, da läuft es viel besser als bei einem selber 🙈
Hi,
Mir geht es ähnlich wie dir. Wir haben ein kleines Baby und meinen 2,5jährigen Sohn.
Er ist auch sehr fordernd, versucht mit aller Macht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und das mit schmeißen, schreien, auf dem
Sofa toben - Kurz gesagt: alles Gegenteil von dem was er darf 😅
Ich versuche mir immer zu sagen, dass alles macht er nicht gegen mich, sondern für sich. Das mit den Phantasiewörter kenn ich auch, er verhunzt seine bereits schön gesagten Wörter. Weiß auch nicht woher das kommt.
Schlafen klappt zum Glück bei uns gut, allerdings ist essen immer ein Problem (zu wenig). Ich kann nur sagen, dein
Kind ist nicht das einzige in dieser Phase, da müssen wir wohl durchhalten🙈💪🏼
Danke für deine Antwort, da bin ich echt beruhigt, dass es das mit den Phantasiewörtern nicht nur bei uns gibt 😅 und dass wir nicht alleine in dieser Phase stecken.
Ich muss auch gestehen, dass ich grad auch einiges mehr durchgehen lass. Z.B. darf sie mit gefärbtem Reis spielen und eigentlich muss der in der Kinderküche bleiben, aber zur Zeit denk ich mir, egal, wenn sie Spaß hat, dann Saug ich einfach nachher alles weg 🙈 ist ja auch eine schwierige Zeit für sie.
Essen ist grad auch so eine Sache. Sie könnte den ganzen Tag snacken und zu den Mahlzeiten ist sie dann kaum 😩
Ich hoffe, dass es bald wieder einfacher wird und wir alle die Zeit wieder mehr genießen können. 🤗
Liebe Zwuzel,
dein Text hätte von mir sein können - heute vor einem Jahr. Unsere damals 2,5 jährige Tochter hat uns wirklich in den Wahnsinn getrieben. Unser Sohn war damals 4 Monate, unsere Große knapp 6. Und ich habe mich wirklich manchmal gefragt, was zur Hölle wir falsch gemacht haben, wo wir falsch abgebogen sind, warum zum Teufel wir ein drittes Kind wollten, wer dieses Mädchen ist, was ich tun kann, um ihr zu helfen. Und ich habe geweint. Abends in meinem Bett. Manchmal auch vor ihr. Weil ich nicht mehr weiter wusste. Mein absolut geduldiger Mann, der alle Launen ertragen kann, ist an ihr "gescheitert".
Und dann... ist dieses Kind 3 geworden (im Dezember übrigens). Und mehr oder minder ab diesem Tag hatten wir hier ein anderes Kind. Sie ist immernoch impulsiv, sie fordert immer noch Aufmerksamkeit, aber es ist wirklich als wenn jemand einen Schalter umgelegt hätte. Auf einmal klappen die Routinen überwiegend stressfrei, redet sie meistens normal mit uns statt direkt zu eskalieren, sind Wutausbrüche nicht mehr an der Tagesordnung etc etc.
Sie liebt ihre Geschwister übrigens von Herzen und hat dies auch zu jederzeit getan. Ich bin so froh die drei zu haben, aber ich bin auch so froh, dass wir diese Zeit überstanden haben und würde diesen Abstand nicht mehr wählen. Die Große und die Mittlere liegen 3 Jahre und 3 Monate auseinander und auch unabhängig vom viel ruhigeren Gemüt der Großen war das so viel einfacher. Aber - hinterher ist man immer schlauer ;)
Vielen Dank für deine Antwort, das gibt mir echt Hoffnung. Bis Dezember ist nicht mehr so lang, bis meine auch drei wird ☺
Ich denk mor grad auch oft, dass gute drei Jahre vielleicht der bessere, entspanntere Abstand gewesen wäre. Aber das weiß man ja leider vorher nicht 😅
Nein. Das weiß man vorher nicht und unsere Große hatte auch nicht so eine ausgeprägte Autonomiephase, also ist es auch noch vom Kind abhängig. Wir eben so vieles ;) aber.. Alles wird gut. Und ich möchte dir noch sagen, dass du wirklich keine Angst haben musst, dass du etwas bei deiner Tochter kaputt machst. Sicherlich ist sie grade außer Rand und Band, hat vieles zu verarbeiten, ist sicherlich auch öfter mal von sich und der Welt überfordert, aber... Sie lernt grade auch ganz viel. Über sich, über das Zusammenleben mit anderen Menschen, über ihre eigenen Bedürfnisse, die Bedürfnisse anderer.... Und das sind alles ganz wichtige Sachen. Ich bin sicher, dass du ihr mit einer grundsätzlich zugewandten Art begegnest. Das ist viel wert, finde ich. Dass man aber auch nicht jeden Tag die gleiche Geduld hat, ist auch normal. Mach dir keine Sorgen.