Huhu 😚
Ich schreibe im kleinkindforum weil ich mir hier ein paar Tipps erhoffe von Müttern die Erfahrung mit trotz verhalten haben…
Mein Baby ist 11 Monate und geht mit großen Schritten auf den ersten Geburtstag zu (yey ☺️)
Und die letzte Zeit scheint er sehr dickköpfig zu werden.
Wenn ich ihn wo weg nehme wo er nicht dran darf, wenn ich eine Türe schließe damit er nicht durch, wenn er mal für 10 Minuten in seinen Laufstall muss oder ein paar Minuten zu lange im hochstuhl verbringen muss nach dem Essen…. Es wird direkt gebrüllt. Und das teilweise sehr böse.
Ich welß nicht wo er das auf einmal her nimmt aber er bringt mich damit zur Weißglut denn mich macht es so langsam selber wütend.
Es gibt Tage da ist er mit allem grundsätzlich unzufrieden. Das Ergebnis ist bösartiges Geschrei (nicht weil es bösartig ist, sondern es hört sich bösartig an)
Ich spiele mit ihm und er kann sich auch für sich selbst mal gut beschäftigen. Aber manchmal kann er weder das eine noch das andere ohne total unzufrieden zu sein.
Vom schlafen legen tagsüber möchte ich gar nicht erst anfangen… er wehrt sich mit Händen und Füßen obwohl das nie ein Problem war. Und obwohl er eigentlich müde ist.
Sollte ich auf diese „Wut Anfälle“ meines Sohnes eingehen oder ihn in dem Moment ignorieren?
Habt ihr vielleicht ein paar lieb gemeinte Tipps für mich?
Es ist mein erstes Kind…
Jetzt schon trotzphase?
Für Autonomie-Streben finde ich es noch etwas früh, aber es gibt nichts, was es nicht gibt.
Aber zur Sache: egal warum dein Kind so weint, ich denke ignorieren wird es nicht leichter machen, für keinen von euch. Je mobiler sie sind, desto häufiger denken wir Großen „oh nein, da sollte er jetzt aber nicht ran“. Und oft auch „ich muss jetzt mal xy machen, da ist es besser ich setze ihn hier hin“.
Wir haben versucht so wenig Punkte wie möglich in der Wohnung zu haben, die tatsächlich tabu waren. Das minimiert das Konfliktpotenzial. Und dann habe ich den Großen tatsächlich eigentlich immer mitgebracht. Ins Bad in die Küche überall. Er bekam irgendwas in die Hand und ich habe mich beeilt. Auf Toilette hat er einmal die Klopapierbox ein- und ausgeräumt. In der Küche hatte er Tupperdosen. Als er im Lernturm stehen konnte, war er happy zuzugucken. Dabei habe ich geredet ohne Pause um ihn abzulenken. Gesungen. Im Zweifel mit der Zucchini als Mikrofon. Du verstehst, was ich meine…
Trotzdem lassen sich solche Momente nie ganz umgehen. Aber ich bin sicher du findest Strategien seine Aufmerksamkeit dann umzulenken.
Dein Text könnte von uns kommen mein kleiner ist 13 Monate alt und steckt in dieser Phase seit seinem 1. Geburtstag. Bei „nein“ bekommt er einen richtigen Wutanfall…
Hallo,
ich weiß nicht, ob du eh mitgelesen hast. Wenn nicht kann ich dir einen Thread zum gleichen Thema von vor ein paar Tagen sehr empfehlen: https://www.urbia.de/forum/3-kleinkind/5703899-autonomiephase-beginn
Es gibt einfach Kinder, die mit der Autonomiephase echt früh dran sind. Meine beiden gehören auch dazu. Ich verstehe total, was du meinst, meine 11 Monate alte Tochter wird seit ein paar Wochen auch ständig wütend. Es klingt völlig anders, als das übliche hilfesuchende Babyweinen. Sie bekommt richtige Wutausbrüche, anfangs mehrmals die Stunde. Ich würde das weinen aber nicht als bösartig, sondern vielleicht als "frustriert" bezeichnen.
Das Baby leidet unter diesen neuen intensiven Emotionen doch selbst am meisten. Plötzlich wird es dauernd von Frust überrollt und weiß gar nicht, wie es mit diesem intensiven Gefühl umgehen soll. Es braucht dich jetzt ganz dringend als Beistand. Es muss von dir lernen, dass es okay ist, wenn man sich ärgert oder traurig ist. Es muss von dir lernen, welche Verhaltensweisen in dieser Situation okay sind und welche nicht. Es braucht eine möglichst gelassene Bezugsperson, die ihm in diesen schwierigen Situationen Sicherheit gibt. Natürlich kann man das nicht von Anfang an, da muss man reinwachsen und mit dem Kind gemeinsam gute Strategien entwickeln. Jetzt mit dem zweiten Kind fällt es mir 100x leichter.
Ich finde es etwas bedenklich, dass du selbst dann auch wütend wirst. Da würde ich erstmal genauer hinschauen. Ist die Wut eigentlich Verzweiflung/Überforderung? Dann kann ich dir als Unterstützung das (Hör)buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn, Der entspannte Weg durch Trotzphasen" sehr empfehlen.
Vielleicht wirst du auch wütend, weil du dich angegriffen fühlst? Ich selbst hatte oft das Gefühl, das Kind nimmt es mir übel, dass ich irgendwas wegnehme oder verbiete. Je mehr unser Großer kommunizieren konnte, wurde mir klar, dass er meistens kein bisschen wütend auf mich war, sondern einfach frustriert über die Begrenzung. Er hat einfach darauf vertraut, dass ich nur Grenzen setze, wenn etwas wirklich nicht geht und hat das nicht auf mich bezogen.
Vielleicht wirst du aber auch wütend, weil du selbst gelernt hast, dass man (besonders als Mädchen/Frau) Wut nicht zeigen soll? Das wäre ein ziemlich ungünstiges Muster, an dem man dringend arbeiten sollte.
Ich kann dir nur empfehlen erstmal den eigenen Emotionen auf den Grund zu gehen, denn je mehr Ruhe du in diesen Situationen ausstrahlen kannst, desto schneller wird sich auch dein Kind wieder beruhigen können.
Danke für deine Antwort!
Die ist sehr hilfreich gewesen.
Ja ich glaube es steckt ehr so das Gefühl der Verzweiflung hinter meiner Wut und natürlich auch dass man es von zuhause selbst antrainiert bekommen hat wütend zu sein. Es wurde immer als etwas schlechtes ausgelegt. Genau wie schlechte Laune. War man schlecht gelaunt wurde einem gesagt zuhause bei uns dass man gefällst sich zu benehmen hat.
Das steckt tief.
Ich versuche daran zu arbeiten aber irgendwann bin ich so fix und alle und reagiere selber wütend weil ich nicht mehr weiter weiß.
Oder weil ich halt eben noch nicht immer raus finden kann was genau ihn jetzt so frustriert.
Manchmal läuft er durchs Wohnzimmer und fängt an zu schreien und danach direkt wieder gut.
Ich muss wie du sagst mit ihn da rein wachsen. Werde ich sicher auch.
Aber hättest du mal ein Beispiel für mich wie du auf eine Situation reagiert hast?
Und das mit der Wohung: die ist natürlich Baby sicher. Das ich habe die ganze Wohung so dass er sich komplett frei bewegen kann.
Aber zb im Bad steht das Katzenklo. Da muss ich ihn eben immer weg nehmen wenn er mir ins Bad hinter her gehuscht ist. Da gehts schon los.
Da schreit er es Haus zusammen.
Immer nur so kurz Frust und danach ist wieder okay.
Selbes Spiel in der Küche.
Ich koche das Mittag essen. In der Zeit kommt er in den Laufstall oder eben ins Wohnzimmer in einen Bereich den ich mit dem Laufstall abgrenze dass er nicht zu mir kommen kann (offene wohnsituation zwischen Küche, Hausflur und Wohnzimmer)