Nachteile einer Kindergarten Assistenz?

Unser Sohn ist 2 Jahre alt und geht seit dem 1.8. in den Kindergarten. Er ist ein offenes, neugieriges Kerlchen. Vielseitig interessiert und mag den Trubel im Kindergarten sehr gerne. Er ist motorisch und kognitiv gut entwickelt, aber leider multipler Allergiker. Uns wurde vom Kindergarten nun nahegelegt über die Beantragung einer Assistenzkraft nachzudenken. Die Vorteile dieser Option sind mir bewusst. Ich habe das Gefühl der Kindergarten würde es gutheißen, ich weiß allerdings nicht ob es vorrangig um die Sicherheit meines Kindes geht oder darum den Personalmangel zu entschärfen …

Nun zu meiner Frage. Wer hat Erfahrungen mit einer Assistenzkraft? Welche Nachteile hat das? Ist die „normale“ Entwicklung im Kindergarten dadurch eingeschränkt? Zum Beispiel weil die anderen Kinder ja direkt wissen, dass bei ihm etwas anders ist? Was passiert wenn diese Kraft dann Urlaub hat oder krank ist oder kündigt? Darf das betreute Kind dann auch nicht in den Kiga? Danke vorab für eure Erfahrungsberichte.

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Hallo.

Meine Schwägerin ist Assistenzkraft für einen Grundschüler.
Wenn er krank ist, hat sie frei. Ist sie krank, wird eine Vertretung für den Jungen eingesetzt. Urlaub hat sie in den Ferien.
Wird wahrscheinlich im Kindergarten ähnlich laufen. Mit Urlaub wird sie sich vermutlich nach euch richten.

Ich denke, dass das Risiko für deinen Sohn, Allergieauslöser zufällig zu sich zu nehmen, weil keine Erzieherin ständig auf euer Kind schauen kann, mit so einer Assistenz verringert werden soll.

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Nur als kleine Ergänzung, weil ich mich mal als Integrationsfachkraft für Kindergärten in Hessen beworben hatte. Hier gibt es keine Vertretung, wenn die Kraft krank ist, dann deckt der Kindergarten die selbst ab. Beim Urlaub richtet man sich auch nicht nach den Eltern, sondern nimmt ihn, wie man möchte, abgesehen von Schließzeiten, da muss man Urlaub konsumieren.

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Bei uns ist es wie oben beschrieben. Urlaub ist generell zu nehmen, wenn das zu betreuende Kind Urlaub hat. Schließzeiten gibt es hier nicht. Und wenn die Betreuung krank ist (>2 Tage) gibt es eine Vertretung.
Dann wird es bundeslandabhängig sein. Wir sind aus Sachsen.

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Rein theoretisch darf dadurch kein Personalmangel aufgefangen werden. Kenne ich auch nicht so. Aber ich kenne auch nicht alle Situationen in D, aber würde das jetzt mal nicht unterstellen.

Ich denke, die Vorteile überwiegen :)

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Meine Tochter hat Typ-1 Diabetes und hat seit dem Kindergarten eine Assistenz. Wir haben keine schlechten Erfahrungen. Sie ist top geschult und weiß auf welche Abzeichen bei einer Blutzucker Entgleisung sie achten muss, sie berechnet wie viel Insulin nach den Mahlzeiten benötigt wird usw. Ansonsten hält sie sich eher im Hintergrund und ersetzt nicht die Erzieher oder Lehrer. Die anderen Kinder wissen Bescheid und haben bisher kein Problem damit. Sie geht jetzt in die dritte Klasse und ich denke, dass wir ab dem nächsten Schuljahr auf die Assistenz verzichten können, weil meine Tochter das eigentlich fast alles schon selbstständig macht. Die Assistenz guckt zu und korrigiert im Notfall.

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Hi, danke für den Erfahrungsbericht. Wie lief das bei Euch im Kindergarten ab mit den Fehlzeiten der Assistenz?

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Um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht erinnern, dass sie jemals krank gewesen ist, aber für den Fall wird eine Ersatzkraft einspringen.

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In der Klasse meiner Tochter (Grundschule) hat momentan ein Junge so eine Assistenz. Ich weiß beruflich gesehen nicht all zu viel darüber. Kann Dir aber sagen, das Kinder auf alle Fälle bemerken, das Dein Sohn anders ist und die Person deswegen da ist.

Ich selbst habe meine Tochter gefragt, warum diese Frau denn da ist und da kam promt die Antwort "Weil xy sich immer ganz schlimm benimmt" Sie passt jetzt darauf auf." Ich fand es erst komisch damit umzugehen und ehrlicher Weise auch etwas schlimm. Obwohl ich ja weiß, daß es unterstützend für den Schulalltag des Jungen, aber auch der Klasse im Allgemeinen wirken soll.

Kinder sind sehr neugierig und es wird auf alle Fälle viel gefragt werden. Das ist klar.

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Das kann ich aus beruflicher Perspektive bestätigen, aber beim Kind der TE geht es um den Kindergarten und auch nicht um Verhaltensauffälligkeiten. Daher würde ich in diesem Fall diesen Punkt jetzt nicht überbewerten.

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Stimmt, da magst du Recht haben.

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Je nach Schwere der Allergien, wäre es mir zu heikel, ein so kleines Kind alleine in die Kita zu lassen. Egal, wie gut die Erzieher einen Blick auf das Kind haben, sie haben auch noch jede Menge andere Kinder zu betreuen und auch, wenn von der Kita auf die Allergien geachtet wird, kann ja in der Brotdose ein anderes Kind was dabei haben.

Selbst wenn auch der Personalmangel eine Rolle spielen würde, wäre es für euch doch nur von Vorteil. Ansonsten heißt es womöglich "wie können die Betreuung aus Sicherheitsgründen nicht gewährleisten."

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Unser frühkindlicher Autist (7) hatte im Regel-Kiga eine Individualbegleiterin.
Diese tat ihm sehr, sehr gut.

War sie krank oder im Urlaub, durfte er trotzdem kommen, sofern sie personal-technisch normal aufgestellt waren.

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Hallo,
ich finde es doch sehr gut ,dass es für euch diese Möglichkeit gibt.
Ich wusste bisher nicht ,dass es Assistenz auch für schwere Allergiker gibt.
Ich bin selber Erzieherin und mein Sohn (mittlerweile 17 Jahre) ist sehr schwerer Allergiker.
Er konnte damals nicht in die Krippe gehen...das wäre viel zu gefährlich gewesen.Er bekam schon bei Hautkontakt und kleinsten Spuren einen anaphylaktischen Schock.
Daher konnte er erst mit 3 Jahren in die Kita und auch das war nicht wirklich einfach.Wir haben aber zum Glück eine ganz tolle Kita gefunden .
Hätte es damals so eine Möglichkeit gegeben ,hätte ich sie sicher in Betracht gezogen.
Liebe Grüße

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Meine Tochter ist ein Rollikind und hat eine Integrationskraft die sie im Kindergarten dabei unterstützt selbstständig zu sein. Sie ist voll im Kiga integriert. Die Erzieherinnen haben die Kinder vorher schon aufgeklärt das ein Kind mit Rolli kommt und ich habe bei der Eingewöhnung noch ein paar Fragen beantwortet. Nachteile gab es bisher keine.

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In unserer Kita haben 2 Kinder eine I-Kraft. Das sind 2 Damen, die sich abwechseln und dann beide Kinder betreuen. Klar werden sie sicher auch mal "eingespannt", aber dann eher von den Kindern, die dann mal vorgelesen haben möchten. In erster Linie haben sie aber immer ein Augenmerk auf ihre Schützlinge.
Ich würde mich erst einmal erkundigen und mit dem Thema näher befassen. Von einem der beiden I-Kinder weiß ich, dass das auch alles etwas länger dauert und erstmal eine geeignete Kraft gefunden werden muss.