Hallo ihr Lieben!
Es geht um mein Kleinkind 21 Monate. Immer wieder stoße ich gehörig an Grenzen. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Er spricht mit seinen bald 21 Monaten noch sehr wenig (ca 7 Worte) und hat regelmäßig seine Wutanfälle. Momentan hat er eine Phase in der er wirklich GAR NICHT auf mich hört. Er lässt sich nicht wickeln und nicht anziehen. Er schlägt auf den Fernseher und schmeißt Sachen auf den Boden etc.. beim Einkaufen steht er im Einkaufswagen aus dem Sitz auf. Ich weiß, dass es normal ist, dass kleine Kinder Grenzen testen müssen, aber was mich so irritiert ist, dass er es nur bei mir macht. Am WE waren mein Mann und ich gemeinsam einkaufen und er hat sich problemlos von meinem Mann in den Wagen setzen lassen. Als ich den Wagen dann geschoben habe, ist er sofort wieder aufgestanden. Mein Mann hat dann gesagt Deshalb geht er lieber alleine mit dem Jungen wohin, weil es immer ein Chaos ist wenn ich dabei bin. Ich hab den Kleinen dann halt oft getragen. Aber es ist halt schwierig mit nur einem Arm das Förderband an der Kasse zu belegen, zu zahlen etc. Vor allem da ich auch noch eine Lähmung an einer Hand habe. Die letzten 2 Tage musste ich auch Spielplatzbesuche abbrechen, da er wirklich ohne einen für mich ersichtlichen Grund vollkommen ausgerastet ist. Er hat sich dann nicht mehr beruhigen lassen. Ich habe probiert ihn zu trösten, Essen anzubieten, ein Getränk anzubieten etc... Gestern haben wir dann nach ca 1 Stunde den Spielplatz verlassen. Er hat sich dann aber auch nicht ins Auto setzen lassen und hat sich mit vollem Körpereinsatz gewehrt. Ich habe 40 Minuten gebraucht um ihn in den Kindersitz zu schaffen. Fast schon musste ich Gewalt anwenden. Ich hoffe ihr wisst wie ich es meine. Es hat mir wirklich sooo leid getan, aber ich wusste einfach nicht weshalb er plötzlich so geschrien hat. Er war nicht müde und auch satt... Wenn ich ihn aufheben möchte um ihn aus einer Situation zu nehmen, entwindet er sich immer. Auch hier muss ich ihn quasi fast gewaltsam hochnehmen damit wir zB den Spielplatz oder wo wir halt gerade sind verlassen können. Ich verstehe es nicht. Gestern waren wir dann noch bei der Oma und da hat er mich dann vollkommen ignoriert. Nur noch die Oma hat gezählt und er war das bravste Kind. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich weiß, dass er in der Trotzphase ist, aber irgendwie ist es bei uns im Vergleich zu anderen Kindern schon sehr extrem... Was läuft hier falsch? Kennt jemand ähnliches? Hat jemand Tipps? Einen Rat?
Einfach ratlos
Moin,
Falsch läuft bei euch gar nichts. Eigentlich macht dein Sohn dir ein großes Kompliment: nur bei dir darf er seinen Gefühlen freien Lauf lassen, weil er sich sicher ist, dass du das bist!
Es ist halt ein schrecklich schweres Alter, vor allem, da er sich sprachlich noch nicht mitteilen kann. Er sieht so viel und will so viel aber es klappt alles einfach noch nicht. Das ist für die kleinen Mäuse oft frustrierend. Und damit können Kleinkinder halt unterschiedlich gut umgehen, deshalb sind auch andere Kinder 'einfacher' als deins. Das kann man leider nicht ändern.
Bei uns wurde es um den 2. Geburtstag besser, da ist der Knirps sprachlich explodiert und konnte somit (manchmal) zumindest sagen, warum er sich so aufgeregt.
Einen Tipp hab ich jetzt leider auch nicht, ich suche auch immernoch den Schalter wo man die Intensität der Zwerge herunterdrehen kann😄
Alles Liebe
Hallo, danke für deinen Rat. Was mich irritiert ist, dass er mich dann bei Oma ignoriert hat. Als wäre er beleidigt auf mich.
Habe mich wie eine Rabenmutter gefühlt. Ich bin auch oft unsicher am Spielplatz, vor allem mit meiner Behinderung, weil er überall rauf will und ich körperlich halt nicht ganz so fit bin. Oma und Papa glänzen da natürlich, weil die viiiel mehr rumtoben können. Es würde mir auch schon gesagt, dass das an meiner mangelnden Konsequenz liegt, dass er zB im Wagen aufsteht usw..
Er soll dann halt da hochgehen, wo er selber es kann, fertig. Lass dich doch nicht verunsichern, du bist Hauptbezugsperson. Bei Fremden (Kita, Papa, Oma miteinbezogen) verhalten sich die Zwerge oft total gut, zuhause lassen sie halt die Sau raus, mehr oder weniger. Ganz normal.
Oje, Tipps habe ich leider nicht außer durchhalten. Meine kleine ist glücklicherweise ein recht braves kleinkind, aber ich kenne das von meinen beiden Neffen. Meine Schwester war auch oft am Rande der Verzweiflung, hat sich dann intensiv eingelesen in das Thema. Scheinbar führen sich die kids am meisten bei den Menschen auf, zu dem sie das innigste Verhältnis haben, weil sie wissen, sie werden auch dann noch geliebt. Macht die Situation nicht besser, aber meine Schwester hat sich das, während sie unzählige wutanfälle begleitet hat immer wieder in Erinnerung gerufen und konnte dann manchmal sogar drüber schmunzeln. Heute sind sie vorpubertär und es gibt wieder geschrei, aber auf ne andere Weise 😅
Was passiert wenn du jedesmal richtig durchgreifst? Beim besten Willen könnte ich mir nicht vorstellen 40 Minuten mit einem Kleinkind!! Zu kämpfen bis es angeschnallt ist. Bei uns gab es damals 1 Verwarnung und beim nächsten Verstoßes wurde das sofort ohne weitere Diskussion oder Verhandlung durchgezogen ( unser Sohn sprach auch erst mit 4 Jahren). Bei uns war es umgekehrt, bei mir hat er gefolgt weil er genau wusste das ich alles durchzig was ich ankündigte, bei Oma und Opa ging er über Tische und Bänke und war nicht zu stoppen weil sie es ihm immer recht machen wollten und er bei ihnen alles durfte.
Hallo, danke für den Kommi. Hattest du nie Angst grob zu sein? Was machst du wenn er im Wagen zB aufsteht? Wenn ich probiere ihn wieder reinzusetzen spreizt er die Beine, dass man ihn nicht reinbekommt. Ich kann ihn ja nicht gewaltsam in den Einkaufswagen drücken?
Wenn es sein muss, muss es sein.
Ich hab einmal ein Kind kopfüber aus dem Wagen stürzen sehen, dentsprechend hab ich jede Zappelei unterbunden.
Ich find das so beruhigend zu lesen. Bei uns war das genau so.
Die Konsequenz war, ich bin mit dem Kind nicht mehr einkaufen gegangen bestimmt 2 oder mehr Jahre. Ging einfach nicht. Einmal war das Kind im Nu unter einem Regal verschwunden, hätten wir nie wieder gefunden. Dann saß das Kind im Kassenhäuschen. Snacks, Buch hat nichts geholfen. Ohne Kind ist eh entspannter. ;)
Kürzlich (Kind dann 5 Jahre) war ich mit nun beiden Kindern einkaufen und ich war wie beflügelt, weil das so gut ging. Auch mit dem großen Kind. Das wird alles besser. Geduld!
Auch die Wut und die "Aussetzer", wegen der wir schon therapeutische Hilfe hatten, wurden deutlich besser.
Du machst nichts falsch, anderen machen tatsächlich das selbe durch.
So ähnlich läuft es hier auch - nur das Motte durchaus auch bei anderen Menschen bockt 😅
Dein Sohn ist sich deiner Liebe sicher, das ist was Gutes! Er weiß, er kann die Axt im Walde sein und trotzdem liebst du ihn. Ich nehme an, du betreust ihn hauptsächlich? Dann ist es normal, wenn er sich bei dir so aufführt und bei anderen nicht.
Dann lass Mann und Sohn ruhig öfter zusammen los ziehen oder die 2 kaufen ein und du nutzt die Zeit für dich ;) mach es dir da ruhig einfach!
Es gibt verschiedene Strategien für einen Wutanfall und jedes Kind braucht was anderes. Motte muss man wüten lassen und irgendwann darf man dann trösten. Andere müssen sofort gehalten werden. Da kann man keinen pauschalen Rat geben.
Aber - du bist nicht alleine! Und du machst nichts falsch :)
Hallo, ja. Wobei: Mittwoch hat er einen Omatag und am WE ist mein Mann vormittags mit ihm oft alleine unterwegs. Ich stehe zwar am WE mit ihm auf aber nach dem Frühstück gehen die beiden alleine los. Keine Ahnung - vielleicht ist das auch zu viel des Guten. Aber ehrlich gesagt würde ich daheim sonst nie zu was kommen und ich muss mich oft echt "erholen" von seiner aktuell etwas anstrengenden Phase. Ansonsten bin ich hauptsächlich zuständig, ja. Mein Mann gängt morgens um 5 ca an und kommt erst um ca 8 Abends nach Hause
Konsequent durchgreifen.
Die kleinen Mäuse sollen und dürfen ihre Gefühle kennenlernen und das können sie auf sehr intensive Weise, aber irgendwann ist einfach Schluss. Das macht dich ja auch völlig kaputt.
Meine Kurze ist auch so ein intensives Kind, mit Wutanfällen jenseits von gut und böse. Sie konnte auch ewig nicht sprechen, dementsprechend intensiv waren ihre Ausbrüche.
Ich habe diese, so gut es ging, begleitet und sie auch toben lassen. ABER - ich habe genauso auch eingegriffen und dann konsequent mein Ding durchgezogen. Mir wäre es im Leben nicht eingefallen, 40 Minuten auf dem Parkplatz rumzukaspern, bis ich sie angeschnallt habe. Gewalt - never! Aber manchmal musste es "etwas grober" werden und ich ihr auch klar zeigen, wer am längeren Hebel sitzt. Und ja, irgendwann habe ich dann auch laut und deutlich: "Schluss jetzt!", gesagt.
Wenn sie arg in ihrem Wutanfall war, hat es uns geholfen ihr ins Gesicht zu pusten. Meistens bekam ich sie damit wieder aus der Wut raus.
Mein kleinster will auch nicht sitzen bleiben. Da gab es eine ganz klare Ansage und beim nächsten Mal musste er aus dem Wagen raus. Das ist super gefährlich wenn die Kleinen da rum turnen. Überall wo es gefährlich wird, gibt's bei mir keine Diskussion. Genau so wie in den Autositz zu müssen. Das muss und fertig. Ich bin sicher, dass die Kinder schon sehr früh merken, wann man etwas wirklich ernst meint. Überall wo es nicht gefährlich ist, lasse ich meine Kinder machen solange sie nichts schlimmes anstellen.
Wir machen sehr viel spielerisch und mit Spaß. Ich kann das nicht gut erklären aber ich versuche die Situationen positiv hinzustellen. Wenn die Kinder beim Einkaufen etwas nehmen möchten was ich nicht kaufen will, lasse ich sie etwas anderes suchen. Sie wissen aber auch ganz genau, wenn ich einmal nein gesagt habe, bleibt es dabei.
Ich würde auch ganz sicher nicht eine dreiviertel Stunde vor dem Auto stehen oder mein Kind bei einem Wutanfall trösten oder mit Essen ablenken. Wenn er toben will, können wir auch nach Hause gehen.
Wir kuscheln sehr viel, unternehmen viel mit den Kindern aber es gibt auch immer sehr klare Regeln mit direkten Konsequenzen die für die Kinder logisch sind und in die Situation passen.
Hallo, danke für deinen Input.
Wir unternehmen auch sehr viel. Sind oft am Berg, Spielplatz und bei Freunden etc. Natürlich auch Mal daheim und spielen da oder er muss sich auch alleine beschäftigen (funktioniert natürlich noch nicht soooo gut). Eine Ansage wirkt leider nicht. Ich hab sogar das Gefühl, dass er das tlw noch nicht so ganz versteht. Für mich ist es auch irgendwie so schwer die Grenze zwischen streng und zu streng bzw Spaß machen und zu lasch sein zu erkennen
Für mich ist es auch irgendwie so schwer die Grenze zwischen streng und zu streng bzw Spaß machen und zu lasch sein zu erkennen
Ich glaube genau da liegt der Knackpunkt. Wenn du es selbst nicht weißt, wie soll das Kind es wissen oder merken? Wenn dein Kind normal entwickelt ist, versteht es mit 21 Monaten auf jeden Fall, was Sache ist wenn du es klar kommunizierst. Mein kleiner ist erst 15 Monate und ich wundere mich immer wieder, dass er schon so viele Dinge umsetzen kann, die ich zu ihm sage.
Ich überlege in den Situationen immer, ob das Kind jemanden stört oder sich bzw andere gefährdet.
Z. B. heute waren wir im Möbelhaus und die Kinder fanden es super lustig, zwischen den Teppichen her zu gehen und zu fühlen welcher weich ist. Außer uns war noch ein Paar in der Abteilung und die Hände der Kinder sauber. Also durften sie. Sie haben niemanden gestört, nichts kaputt gemacht und weder sich noch andere gefährdet. Sie hatten einfach Spaß und ich konnte mich umsehen während sie von einem Stapel zum anderen gegangen sind. Natürlich immer in Sichtweite. Wenn ich jetzt darauf bestanden hätte dass sie an der Hand bzw im Wagen bleiben, hätte das eventuell Theater gegeben obwohl es nicht sein muss.
Dagegen waren wir letztens im Feinkostladen, da war ganz klar, dass sie nichts anfassen dürfen und im Wagen sitzen bleiben müssen da geht halt schnell was kaputt, es ist eng und es sind mehrere Leute im Laden.
Genau so MÜSSEN sie an der Straße entlang entweder in den Wagen oder an der Hand gehen. Keine Diskussion, das ist gefährlich. Sind wir im Park, können sie laufen "wohin sie wollen" Mal überspitzt gesagt.
Du musst dir für dich klar werden was du möchtest. Nur wenn du klar bist, weiß dein Kind woran es ist. Ich glaube das ist für Kinder sehr schwer, wenn sie nicht einschätzen können, ob Mama es ernst meint oder nicht. Wichtig sind halt auch logische Konsequenzen die etwas mit der "Tat" zu tun haben. Kind geht nicht an der Hand, also muss es in den Wagen weil frei laufen zu gefährlich ist. Logische Konsequenz. Kind geht nicht an der Hand und ich sag du kriegst heute kein Eis ist halt total unlogisch weil das Eis mit der Situation nichts zu tun hat. Weißt du was ich meine? Ich hör das halt ab und zu im Supermarkt oder auf dem Spielplatz wo irgendwelche total schwachsinnigen Strafen angedroht werden, die mit dem "Vergehen" überhaupt nichts zu tun haben und Stunden später erfolgen. Dann hat das Kind schon längst vergessen wo das Problem lag
Die Tatsache, dass er nur bei Dir so durchdreht, KANN man damit erklären, dass er Dich liebt, aber das hilft Dir momentan echt nicht. Er liebt Oma und Papa ja auch und führt sich nicht so auf. Ganz einfach deswegen, weil er weiß, dass er damit bei ihnen wohl nicht durchkommt.
Ich kenne das von meinen Kindern und meiner Enkelin nicht, auch nicht von meinen x "Aufpasskindern" - nur von einer Nachbarin, die am Auto auch immer ewig mit dem Kleinsten kämpfte, bettelte, halbherzig schimpfte und sogar weinte. Erst als die kleine zarte Person einmal wirklich entnervtlosbrüllte, dass die halbe Nachbarschaft strammgestanden ist und den Kleinen äußerst unsanft in den Sitz bretterte, war er schlagartig stumm - und ab dem Tag hörte man echt nichts mehr morgens 😎. Die lieben sich aber wirklich immer noch 😘Manchmal geht es wohl wirklich nicht anders. Mit knapp 2 Jahren verstehen sie eigentlich recht gut, was man von ihnen will.
Wenn er Dich dann mal ignoriert, ist das auch kein Beinbruch.
Meine Tochter hatte ihre grausamen Trotzanfälle erst ab 3, dafür bis fast 6 Jahren. Lag sie am Boden, ließ ich sie liegen und ging weiter, sie kam dann schon nach. Allerdings wusste sie immer, im Einkaufswagensitz und im Auto gibts keine Diskussionen, das probierte sie erst garnicht.
Hast Du schon mal versucht, ihn zu belohnen, wenn es gut klappte? Das muss nichts Süßes sein sondern vielleicht ein kurzes lustiges Lied oder ähnliches? Oder Du hast sein Lieblingsspielzeug in der Tasche und nur wenn es gut klappte, bekommt er es im Auto? So kleine Anreize helfen oft. Meine Enkelin hatte ein reines Auto-Lieblingstierchen in meinem Auto, auf das freute sie sich schon beim Einsteigen. Wenn sie ausstieg, setzte sie es in den Sitz und der musste während ihrer Abwesenheit darauf aufpassen.
LG Moni