Abwechselndes Schielen heilbar?

Hallo!
Mein Sohn ist derzeit 25 Monate alt und seit er 15 Monate ist, hat er begonnen, abwechselnd zu schielen. Mal mit dem einen Auge, mal das andere und dann gibts über den Tag verteilt auch Phasen, in denen er gar nicht schielt.
Wir sind deshalb gleich zum Augenarzt und sind jetzt die ganze Zeit natürlich schon beim Abkleben - 4 Std. täglich, das Auge täglich wechselnd.

War gestern wieder zur Kontrolle, aber die Ärztin hat ihn gar nicht richtig kontroliert, sondern einfach gemeint, so weitermachen wie bisher und dann MUSS es operiert werden.

Leider ist sie generell mit Kindern nicht sehr geduldig usw. und ich hab auch schon einen Termin bei einem anderen Arzt, möchte aber gerne hier eure Erfahrungen usw. hören ..

- Könnte das Schielen sich auch rauswachsen oder MUSS es operiert werden?
- Was genau wird denn beim Abwechselnden Schielen operiert? Wenn ein Auge schielr oder beide Augen ständig, dann versteh ichs ja - aber wenn beide Augen abwechselnd schielen und an und für sich jedes Auge ja in der Lage ist, richtig zu sehen, was korrigiert man dann eigentlich?
- habe gehört, dass man die Operation so früh wie möglich machen soll... Vorschulalter okay, aber jetzt mit 2 Jahren find ichs einfach zu früh, vor allem, hab ich Angst, dass er die Narkose nicht einfach so wegsteckt, er ist sonst so zierlich. Wenn ihm aber natürlich bleibende Schäden entstehen, wenn wir warten, machen wirs natürlich lieber gleich...

Vielen Dank für eure Erfahrungen, vor allem auf jene, die auch Kinder mit abwechselndem also alternierendem Schielen haben, da dies anscheinend nicht so oft vorkommt....

1

Hallo, das klingt wirklich kompliziert bei euch.
Wurde den bereits mal die sehstärke gemessen mit Tropfen?
Ich denke das wichtigste ist das ihr einen Augenarzt mit Sehschule findet dem ihr vertraut und der es euch auch gut erklärt.
Wir waren anfangs auch bei einem Augenarzt mit dem ich mit der Zeit nicht mehr so zufrieden war ich bekam immer wiedersprüchliche aussagen und da wir Probleme mit den Pflastern hatten nur dumme Kommentare.
Wir haben dann gewechselt und sind seit dem sehr zufrieden.
Bei uns liegt das Schielen aber einer Sehschwäche zu Grunde mit Brille ist es kaum mehr wahrnehmbar trotz allem müssen wir Pflastern um die Sehschärfe zu steigern.
Wir begannen mit einem linken schielenden Auge (ohne Brille ) vor 6 Monaten schielte plötzlich das rechte (ohne Brille) und jetzt ist es mal so mal so doch dieser Effekt ist anscheinend gewollt so merkt man das beide Augen trainiert werden.
Die Auswertung der Tests bei so jungen Kindern ist sowieso schwierig da man auf die Mitarbeit des Kindes und diesen Aussagen angewiesen ist.
Ich würde also als erstes eine Praxis suchen mit der du zufrieden bist und die dir dann auch das genaue Problem die Folgen und die Chance es zu beheben erklärt.

Liebe grüße

2

Ich empfehle dir auch den Gang zu einer Arztpraxis mit Sehschule. Klang jedenfalls so, als wäre eure jetzige ohne.
Ich wurde mit 5 Jahren operiert, weil mein linkes Auge immer nach außen gedriftet ist. Ich hab die OP jetzt nicht als schlimm abgespeichert.
Weil es sich wieder verschlechterte, entschied ich mich mit Anfang 20 erneut für eine OP. Und das war schon eher unangenehm und sehr anstrengend, weil ich wochenlang Doppelbilder gesehen hab.
Selbst wenn sich mein Befund wieder aufs vor-OP-Niveau verschlechtern würde, würde ich es nicht erneut machen lassen. Aber bei mir fällt es auch nur wenig auf und sobald ich blinzle passt wieder alles.

Richtiges Schielen würde ich bei meinem Kind definitiv operieren lassen (wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind). Mit 2 würde ich aber auch meinen, dass es noch zu früh ist. Alles wächst noch und nicht, dass es sich danach wieder verschlechtert, siehe meine Geschichte. Dann lieber im Vorschulalter, um verheilt in die Schule starten zu können.

3

Das einzige was ich dir wirklich raten kann, ist eine 2. Meinung. Ich hatte mit meiner Tochter auch das Problem dass ich ein schlechtes Gefühl bzgl. Sehen hatte, und die Augenärztin, aber so dermaßen unsympathisch war, dass die kurze gar nicht mitmachen wollte. Die hat immer gesagt passt schon, keine Anzeichen für irgendwas, wir schauen nächstes Jahr. Sie hat es aber auch gar nicht probiert, sondern war nur ruppig und beleidigt.

Ich hab dann den Arzt ausfindig gemacht, der mich vor 20 Jahren operiert hat, und siehe da, mittlerweile Privatpraxis, keine 10min von uns entfernt. Ich wusste ja, dass er mit Kindern kann. Da waren wir letzte Woche, und haben jetzt einen Befund, der sich genau mit meinen Beobachtungen deckt: Sehkraft ein bisschen eingeschränkt, muss noch nicht korrigiert werden, aber wahrscheinlich bald. Das witzige: erst nach dem Formen erkennen, Tropfen, untersuchen etc. wurde ich gefragt was mein Eindruck ist. Es wurde also keineswegs auf meine eigene Diagnose hingearbeitet, sondern einfach mal sauber gesucht ob was sein könnte.

Es bricht mir zwar finanziell das Genick, aber ich glaube da bleiben wir jetzt, die kurze ist normalerweise recht schüchtern bei Fremden, hat sich aber sofort pudelwohl gefühlt.

Was das alternierende Schielen betrifft: eine andere Userin schrieb ja auch dass es ein Zeichen ist, dass die Augen arbeiten. Vielleicht ist es ja auch nicht "echtes" Schielen, sondern eher eine Winkelfehlsichtigkeit? Ich gebe zu, das ist bei mir jetzt auch erst mit über 30 diagnostiziert worden, die Brille hab ich seit ich knapp 2 bin. Das würde es vielleicht auch erklären, nennt sich nämlich latentes Schielen.

4

Huhu,

ich spreche mal aus eigener Erfahrung.

Ich habe 'abwechselnd' geschielt.
Das ist kein 'abwechselnd schielen' wie du das beschreibst. Dein Sohn guckt immer mal mit dem einen, dann mit dem Anderen Auge, dass was nicht aktiv ist, schielt. Vermutlich sieht er mit beiden Augen ähnlich gut/schlecht. Das war/ist bei mir der Fall. Ich kann mit beiden Augen super gucken, aber da ich als Kind extrem geschielt habe, habe ich das räumliche Sehen nie entwickelt. Meine erste OP war erst mit 11/12 Jahren. Ich habe räumliches sehen nie entwickelt. Das muss vor dem 7 Lebensjahr passieren, besser noch früher, damit überhaupt noch die Chance besteht räumliches sehen zu entwickeln. Wenn der Arzt sagt, dass dein Kleiner mit 2 die OP haben kann, würde ich es definitiv machen. Je schneller das Problem beseitigt ist, desto eher hat er die Möglichkeit räumliches sehen zu entwickeln.

Was das abwechseln angeht. Ich hab z.B. ein 'Hauptauge'. Aber sobald ich dieses 'ausgelaugt' habe, wechsle ich automatisch auf das andere Auge.
Z.b. wenn ich lange kein Volleyball gespielt hab, dann brauche ich (mein Auge) eine gewisse Zeit um mich 'aufzuwärmen' um die Entfernung und Geschwindigkeit akkurat zu berechnen, sonst treffe ich den Ball falsch/gar nicht. Bei Batminton waren das beim letzten mal 4h, dann konnte ich endlich den Federball treffen. Natürlich, wenn ichs regelmäßig mache, dauert es nicht mehr so lang. Aber, wenn durch die ganze Berechnung mein rechtes Auge müde ist und ich automatisch auf das linke wechsle, dann fängt die Berechnung neu an und ich treffe nichts mehr, weil mein Gehirn die Berechnung nach dem rechten Auge richtet und sich umpolen muss.

Ich wünschte ich hätte die OP auch viiiiel früher gehabt.

5

Hallo,
Meine Tochter hat das mit dem abwechselnden wegkippen der Augen auch. Sie trägt daher seit sie 2,5 ist, also jetzt 2 Jahre eine Brille. Sie ist weitsichtig (wurde bei euch überhaupt getropft?) und ihrem Kopf ist es grob gesagt zu anstrengend, beide Augen auszugleichen. Da sie durch ein Mikroschielen wohl auch nie räumliches sehen gelernt hat (das kommt wohl bis ca. 2,5, danach nicht mehr) „braucht“ sie beide Augen gleichzeitig nicht und schaltet daher bei Anstrengung quasi eins weg, das dadurch kippt.
Aber: wenn sie ihre Brille trägt, passiert das quasi gar nicht! Kleben müssen wir immer nur, wenn eins der Augen schwächer wird von der Sehleistung. Dann hat sie im Prinzip ein Lieblingsauge und das muss dann geklebt werden, damit sie wieder beide Augen gleich stark nutzt.
Wir sind wie gesagt seit 2 Jahren in Behandlung (Sehschule!!) und die OP wurde nicht mal richtig besprochen, weil meine Ärztin davon ausgeht, dass sich die Weitsichtigkeit verwächst und damit das Problem mit dem kippen auch verschwindet.

Du kannst mich auch gerne per PM anschreiben, wenn du fragen hast:)

6

Unsere Ärztin hat uns ans Unispital für regelmässige Untersuchungen überweisen lassen. Wir haben mit 3.5 operieren lassen, dabei werden die Muskeln innen am Auge etwas zurückgesetzt. Wir sind sehr zufrieden und würden es wieder gleich tun. Neben dem kosmetischen Effekt ist auch das Gesichtsfeld nun deutlich erweitert.

Meine Mutter hatte das auch. In ihrer Generation hat man nichts gemacht. In der Pubertät hat es sich schon weitgehend verwachsen, so dass man es kaum sieht, aber das Gesichtsfeld ist eingeschränkt geblieben.

Wie es in eurem Fall ist, weiss ich natürlich nicht. Wenn du einen Termin bei Spezialisten hast, werden die es dir sicher näher sagen können. So ab zweieinhalb Jahren können Kinder auch zunehmend bei den Untersuchungen kooperieren, so dass man genauere Messungen machen kann.

7

Was die Narkose betrifft: Unsere Tochter ist auch zierlich, die Narkose wird dosiert auf das Gewicht. Unsere Tochter hatte nach der Operation vier bis fünf Stunden, bis sie wieder voll klar war. Danach eine Woche keine Kita, um Infektionen zu vermeiden und zwei Wochen kein schwimmen.