Hauen,Kratzen, Haare ziehen

Hallo ihr lieben
Ich bin Mama einer Tochter die bald 2 Jahre alt wird ..
Sie kann schon wirklich super viel und ist ein absolut tolles Kind .. nur weiß ich nicht wie ich ihr bei diesem Thema helfen kann .. sie kommuniziert mit uns super .. in der Kita kaum .. deshalb tut sie eben diese Dinge .. ein paar mal wurde auch schon gebissen .. bei uns macht sie das nicht .. bei anderen Kindern schon .. erklären .. immer wieder nein sagen .. Pausen .. schreien als Alternative oder stampfen wird nur mit mir gemacht .. oft macht sie es aus Langeweile .. wie kann ich ihr helfen ? Hatte jmd das von euch auch? Mir tun die anderen Kinder leid .. und sie mir natürlich auch !! Sie hat so tolle Phasen .. spielt teilt und macht und plötzlich wird gezwickt ..
Erzieherinnen meinen ich soll entspannt damit umgehen da es bei ihr nicht Böswilligkeit ist sondern aus dem Grund das sie nicht kommunizieren kann .. geht jetzt schon 3-4 Monate .. 🥲

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Ach ich kenne das so gut😔 mein Sohn hatte das auch...die Phase begann bei uns mit 13, 14 Monaten und dauerte bis kurz vor dem dritten Geburtstag. Danach wurde es deutlich besser, auch wenn es noch nicht komplett weg ist.

Es war zwischendurch wirklich zum verzweifeln, wir sind mehr oder weniger aus der Spielgruppe geflogen, andere Familien wollten nichts mehr mit uns unternehmen und ich habe irgendwann alle Aktivitäten gemieden, bei denen zu viele Kinder auf einem Fleck zusammen kamen (z.b. Spielplatz eher vormittags besucht wenn nicht viel los war, nicht mehr bei Regen ins Hallenbad etc.).

Leider kann man gar nicht so viel machen außer immer eng dabei zu bleiben und das Kind in Spielsituationen mit anderen nicht aus den Augen zu lassen, um möglichst schnell eingreifen zu können (trotzdem ist noch oft genug passiert, es lässt sich einfach nicht immer verhindern). Mit Schimpfen, Strafen, Konsequenzen kamen wir gar nicht weiter. Am besten half, auf Ursachenforschung zu gehen, also was Auslöser für das Verhalten waren. Bei meinem Sohn hatte es ganz viel mit Überforderung und Reizüberflutung zu tun; er mochte es einfach nicht, wenn andere Kinder ihm zu nahe kamen (da hatte er so einen Art Wohlfühlradius) und lebte das Motto "Angriff ist die Beste Verteidigung". Gleichzeitig war schubsen und hauen aber oft auch eine Form der Kontaktaufnahme oder halt eine Lösungsstestegie, wenn z.b. zwei Kinder das gleiche Spielzeug wollten. Wir hatten irgendwann echt schon ein geschultes Auge und feine Antennen, ob es gleich knallt und haben dann frühzeitig versucht, das Problem für ihn in Worte zu fassen und ihm zu zeigen was er stattdessen tun kann (z.b. Dir ist hier zu viel los? - Komm wir gehen da rüber, da ist es ruhiger. Das andere Kind hat ein tolles Auto, gell? - Vielleicht mag es ja gegen dein Auto tauschen/können wir dir etwas ähnliches suchen). Auch vormachen, wie man es wieder gut macht, wenn doch ein anderes Kind unter die Räder kam, war mir wichtig (also anderes Kind trösten, sich entschuldigen).

Es war echt eine harte Zeit, aber auch wenn ich es nicht geglaubt habe, es wird irgendwann besser - ehrlich! Manche Kinder werden einfach schnell körperlich (bei meinem Sohn kam noch dazu dass er für sein Alter einfach wahnsinnig groß und schwer war und körperlich daher eigentlich immer überlegen), deswegen sind es trotzdem tolle Kinder und man hat als Eltern nichts falsch gemacht. Gegen negative Reaktionen kann man sich nur ein dickes Fell wachsen lassen.

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Oh man 😥 deine Worte tun so so gut !! Ich fühle mich so schlecht .. aber unsere Tochter macht so viel tolles und möchte nicht mehr das es nur noch darum geht bei ihr .. 🙈 danke für deine Worte !

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Am Besten hilft es wahrscheinlich echt, sich eine gewisse Gelassenheit zuzulegen. Es ist in dem Alter einfach noch normal, dein Kind ist absolut nicht das einzige, dass sich so verhält und es wird sich irgendwann auch legen.

Aber ich kann total nachfühlen wie es dir geht...ich war oft unendlich einsam, traurig, verzweifelt, dachte ich bin eine schlechte Mama und war vor allem auch neidisch auf andere Mütter die eben ohne Probleme so normale Sachen machen konnten wie sich am Spielplatz auch mal zu unterhalten oder zum Spielen verabreden, ohne am Tag vorher schon gestresst und hinterher völlig schweißgebadet zu sein.
Kopf hoch, das wird!

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Wenn es nur in der Kita vorkommt, kannst / musst du ja zu Hause eh nichts machen, das bleibt dann den ErzieherInnen überlassen.

Du könntest höchstens Verabredungen mit anderen Kindern organisieren und dann "üben". Mein Sohn hatte eine heftige Phase im gleichen Alter, hat allerdings alle Menschen gebissen, gern auch geschubst und so weiter. Ich hab es so wie meine Vorrednerin versucht..Musste auf Schritt und Tritt mitgehen und hab ihm sprachliche Alternativen gezeigt. Hat er dennoch mal "angegriffen" ( er hat auch gern mal über anderen Kindern Sandeimer entleert), habe ich direkt (nach Entschuldigung und erklären) mit konsequentem Verlassen der Situation bestraft. Was anderes hat er einfach nicht verstanden. Er hat dann teilweise vor Wut gekotzt. Konsequenz lohnt sich jedenfalls. Habe ein Nachbarskind, das im selben Alter gebissen hat. Es sollte sich laut den Eltern auswachsen und wurde nicht weiter unterbunden. Er ist jetzt 3 und beisst immernoch, haut und schreit gern noch unterstreichend...

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Wie habt ihr das gemacht wenn ihr daheim Besuch hattet und es da passiert ist ? Und was soll ich für die Kita vorschlagen ? Sie schauen nur zu ..

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Wenn Erwachsene zu Besuch waren, ist es soweit ich mich erinnere nicht vorgekommen. Wahrscheinlich war er zu abgelenkt ^^. Bei Kinderbesuch hab ich immer drangeklebt, man kennt ja seine Schlawiner.
Ich bin selber Erzieherin und würde mich auch als entspannt und trotzdem ultra konsequent bezeichnen. Ich finde, es ist unser Job, den Kindern zu zeigen, wie man sich richtig verhält. Wenn Sie es so früh nicht lernen, lernen sie es wahrscheinlich anders und später, in dem sie vielleicht von anderen Kindern auch mal eins auf die Mütze kriegen usw...Darauf pochen viele. Ich denke, für die Kleinen ist es einfacher, es früh von uns Erwachsenen zu lernen, als später irgendwie.
Wenn es durch den Spracherwerb der Kleinen weggeht, schön! Wenn nicht, werden die ErzieherInnen das sicher merken und eingreifen, bzw. Auf dich zukommen. Ich würde den ErzieherInnen sagen, dass du offen und aufmerksam bei dem Thema bist und dir eine regelmäßige Rückmeldung von Ihnen zu ihrem Verhalten wünschst. Sollte das Thema bleiben oder größer werden, könntet ihr euch zu einen Gespräch zusammensetzen und Ideen sammeln und ausprobieren.

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