Hallo liebe Alle,
heutzutage werden die Kinder ja im Vergleich zu „früher“ später sauber. Manche eher, manche später.
Manche 4 Jährige tragen ja noch Windeln und weigern sich die abzulegen. Und ich will nicht stänkern oder mich als was besonderes hervortun, weil mein Sohn mit 3 Jahren sauber war, es er einfach bei ihm kein Problembehaftetes Thema.
Nein, meine Frage geht dahin, dass ich (unterstellt) das Gefühl habe, dass früher, als die Kinder mit 1,5 bis 2 Jahren ohne Windel waren bzw. vielleicht auch schon sauber oder trocken waren (das kann ich ja nicht nachprüfen), dass es damals das Thema „das Kind verdrückt den Stuhl“ gar nicht so gab. Jedenfalls habe ich von früher nie solche Storys gehört, von niemandem. Hatten die Eltern von damals dieses Problem nicht? Wurde nicht drüber gesprochen?
Also jedenfalls meine These ist, dass dieses Stuhlverhalten eine „neuere“ Erscheinung ist, bei den ganzen Kindern, die eben spät sauber werden.
Und dann würde mich interessieren, woran das liegen könnte.
Und nochmal, ich will nicht aufmischen, wir haben in der Familie selber 3 Kinder (nicht meins), die genau mit diesem Thema Probleme hatten! Der eine versteckt sich zum kacken immer hinter dem Vorhang (verweigert aber das Töpfchen), der andere hat sogar bis fast 5 in die Windeln gemacht (aber er ist auch leider mehrfach behindert) und die Dritte Matz (😁) hat so lange verdrückt, bis die Eltern ihr die Windel zum kacken angezogen haben. Das artete teilweise wohl in Machtspielen aus, bei denen es ja nur Verlierer gibt.
Also meine Frage ist ernst gemeint. Was ist das Problem der Kinder von heute?
Woran liegt das denn, dass heutzutage Kinder so spät die Windel loswerden?
Hallo,
genau das - was Deine*n Überschrift*Betreff angelangt - habe ich mich auch schon oft gefragt und frage mich das auch hin und wieder. Und ich muss - ebenfalls völlig ohne jegliches Stänkern, Lästern und Be- und Verurteilen - sagen, dass ich des öfteren denke, wenn ich höre und lese, wie toll eben diese Kinder, die so ewig lange "gepampert" herumlaufen, schon sprechen, sich unterhalten können und weitaus Ältere bereits in Grund und Boden diskutieren - häää - wie das - das passt doch überhaupt nicht und hinten und vorne nicht zusammen?!
Oder aber staune ich in den wärmeren, warmen und heißen Jahreszeiten auch immer mal nicht schlecht, wenn ich unterwegs bin und dann so riesengroße "Kälber" (ist ebenfalls überhaupt nicht abwertend gemeint!) sehe mit Pampers unterm Hintern - und wenn diese fast das einzige sind, was sie anhaben. Und da denke ich auch, dass die das doch gerade in dem "hohen"/"höheren" Alter ja doch mal langsam lernen könnten/"sollten", auf die Toilette zu gehen. Und dass man da doch die Plastikdinger doch auch mal endlich auslassen könnte, wo in dieser Jahreszeit sowieso jede Klamotte lästig ist*sein muss. Und da waren*sind mit Sicherheit ab und an mal weit über 3jährige, 3,5jährige oder (fast) 4jährige dabei. Sagen würde ich da zwar nie und nimmer etwas - und zu Wildfremden gleich 3x nicht - und zu Freunden*innen und Bekannten nur dann, wenn das zum Gespräch wird. Aber auch da muss man sehr vorsichtig sein bei diesem heiklen Thema.
Und ich sehe es übrigens auch so wie Du und meine Vorschreiber*innen - nämlich, dass daran die heutigen sooo super bequemen und gemütlichen Pampers "schuld" sind. Und auch die Eltern diesbezüglich viel (tiefen)entspannter und lockerer sind, was dieses Thema anbelangt. Ich finde übrigens beide Varianten nicht gut: Die frühere, Asbachururalt-Variante nicht; nämlich die Kinder auf Toilette*Topf regelrecht zwingen - und dann auch noch, wenn sie noch sehr jung*zu jung sind - und; noch schlimmer; sie dann auch noch zwingen, so lange sitzen zu bleiben, bis "etwas" in Toilette*Topf ist. Und auch das war ja noch nicht alles, denn einige (wenn auch - zum Glück - nicht alle) wurden ja auch noch dazu (körperlich) bestraft, wenn das nicht "geklappt" hat. Das war natürlich eine ganz miese und hanebüchene Tour, welche heute Gott sei Dank nicht mehr angewendet wird.
Und die heutige Variante, die Kinder einfach total machen zu lassen und ihnen ewig lange nicht mal ansatzweise zeigen, dass es auch etwas anderes als Pampers gibt und sie ewig lange nicht an die Toilette heranführen, finde ich genauso verkehrt. Und es gibt nicht nur schwarz und weiß - also, was das anbelangt - nicht nur zwingen*nötigen und sich gar nicht darum zu "kümmern", sondern noch zig Grautöne dazwischen. Und den Kindern auch mal wirklich etwas zutrauen, sie auch auf die Toilette lassen und nicht immer nur sagen, sie sind noch nicht soweit. Meine Meinung.
Und auch das sehe ich so wie einige meiner Vorschreiber*innen: Nämlich, dass man nicht einfach so frank und frei und locker-flockig behaupten kann, das hätte es (früher) nicht gegeben, dass die Kinder auf Topf*Toilette gezwungen wurden und gezwungen wurden, auf selbigen so lange zu verharren, bis "etwas" drin war - gepaart mit Strafen - nur, weil man es selbst so nicht erlebt und gekannt hat. Ist ja sehr, sehr schön, wenn man es selbst so nicht erlebt und gekannt hat - wohl denen, bei denen das nicht der Fall war - aber man kann auch mal etwas glauben und so stehen lassen, was man selbst so nicht gekannt und erlebt hat. Und wenn nicht, dann lässt man es eben*dann muss man es lassen. Bleibt ja jedem auch selbst überlassen, was man glaubt*glauben will und was nicht.
Meine Erfahrung ist, dass Kinder mit Stoffwindeln erheblich früher keine Windel mehr brauchen und das wurde ja leider zur Randerscheinung.
Lg
Was so weit ich weiß zum Teil daran liegt, dass volle Stoffis im Vergleich zu Wegwerfwindeln deutlich feuchter sind, sodass die Kinder schneller ein Bewusststein dafür entwickeln.
Ja, da hast du Recht.
Ich glaube, dass bei vielen Sachen heute zu viel Zeit vergeht und zwar so lange bis die Kinder die Situation aktiv begreifen können und sich dann dagegen sperren und der Widerstand größer wird, weil die Kinder kognitiv weiter sind, was dazu führt, dass es für die Eltern schwieriger wird Sachen durchzusetzen.
Mir wurde immer suggeriert, dass der Zeitpunkt, wann das Kind durchschläft, sich abstillt, keinen Schnuller mehr möchte, aufs Töpfchen geht,.. von alleine kommt und man nur warten müsse. Das hat sich bei meiner Tochter bisher als Fehler erwiesen und ich ärgere mich über diese Ratschläge, die einfach klingen aber oft einen Rattenschwanz an Problemen mit sich bringen.
Du sprichst mir aus der Seele 💗
Ich bin total bei dir und finde, dass du es ziemlich gut auf den Punkt gebracht hast, aber wie kann man denn bitte durchschlafen fördern?? 😅
Da stehe ich jetzt total auf dem Schlauch. Bei uns kommt das jetzt einfach langsam durchs Abstillen, aber ich habe sonst keinen Einfluss darauf. Dachte ich zumindest bisher.
"Woran liegt das denn, dass heutzutage Kinder so spät die Windel loswerden? "
Daran, dass die Leute früher ihre Kinder alle halbe Stunde aufs Töpfchen nötigten und oftmals diese dort sitzen bleiben mussten, bis was drin landete. Das nannten die Leute dann "trockenes Kind".
Heutzutage lassen die allermeisten Menschen diese Qual bleiben und geben den Kindern die Zeit, die sie brauchen. Hätten die Kinder früher auch gebraucht, aber nicht bekommen.
Es gibt eine Generation zwischen den genannten Praktiken und dem heutigen abwarten. Diese wurde auch früher trocken!
Kann ich so nicht bestätigen.
MMn gibt es da keine große Diskrepanz.
Aber wird ja immer wieder gern so gesagt, dass früher all das reibungsloser abgelaufen sei.
MMN hat das viel mit (echtem) Vergessen zu tun. Das Hirn neigt dazu, die Vergangenheit zu verschönen. DAS ist erwiesen.
Dass Kinder immer später trocken würden und dass Eltern einen echten Einfluss darauf nehmen lkönnten, hält sich meiner Meinung nach fälschlicherweise hartnäckig.
Sicher gibt es auch die kleinen Faulpelze, die mit Nachhelfen evtl schon früher trocken gewesen wären. Aber ich bin überzeugt, dass das nicht alle sind. Und dass Kinder den nächstfolgenden Entwicklungsschritt jeweils allein machen. Ohne Hilfe. Dann, wenn er bei ihnen fällig ist. Nicht dann, wenn Mama und Papa das gern wollen.
Und da Kinder sich entwickeln WOLLEN, passiert das eben ganz von allein.
Ich habe 2 Söhne einer 4, einer 2.5 (20 Mt. Abstand). Der Jüngere ging wenige Tage nach seinem 2. Geburtstag von alleine auf die Toilette und hat sich ab dem Moment ohne unser Zutun der Windel komplett entledigt. Mit gerade 2 Jahren war er also von sich aus Tag und Nacht komplett trocken und sauber. Der Grosse verlangt bis heute für den Stuhlgang eine Windel und trägt auch nachts noch Windeln. Wir sind zum Schluss gekommen, dass man zwar anbieten und ermutigen kann, dass man gewisse Prozesse aber einfach nicht beschleunigenden kann.
Ich glaube, dass viele Eltern heute ihren Kindern nicht mehr zeigen, wie man die Toilette benutzt und sie es erst in der Kita bei anderen mitbekommen.
Dazu kommt, dass die heutigen Windeln besser saugen und das nasse Gefühl daher länger ausbleibt.
Ich finde die Aussagen bezüglich Abrichtung, zwang etc. einfach nur unverschämt, ehrlich gesagt!
NIEMAND meiner Freund*innen hat ein Toiletten-Trauma!
Wir waren alle mit 2 sauber und unsere Eltern sind keine Monster!
Sie haben uns einfach motiviert, gezeigt und das alles OHNE uns zu zwingen, keine Ahnung wo dieses Aussagen immer her kommen.
Achso und ‚das lernen sie von alleine‘…. Der Mensch lernt durch erklären und vormachen.
Das war schon immer so
Meine Kinder sind mir aufs Klo gefolgt, seit sie laufen konnten. Natürlich habe ich denen erklärt, was ich da mache und war und wieso und überhaupt und so.
Kind eins hat mir anderthalb das erste Mal sein großes Geschäft auf dem Töpfchen gemacht. Das nächste Mal, als er drauf saß, hat er sich vollgekotzt, weil er sich so vor dem Geruch seines Urins geekelt hat.
Danach war Ende im Gelände, er ist wütend geworden, wenn man ihn nur gefragt hat, ob er aufs Klo muss (die Anzeichen waren immer ausgesprochen deutlich).
Das Kind hat gewusst, wie es geht, er hat gewusst, was man auf Klo oder Töpfchen macht, es stand immer ein Töpfchen zur Verfügung. Und trocken war er trotzdem erst nach dem vierten Geburtstag.
Das andere Kind hat sich bis auf 'Mamaa, machst Du Pippi oder Kacka?" weder für's Töpfchen noch für's Klo interessiert. Der hat zwei Wochen vor seinem vierten Geburtstag beschlossen, dass er keine Windeln mehr braucht.
Genau wissen tu ich es nicht, aber ich denke es hat zum einem damit zu tun dass die Windeln deutlich besser sind. Kinder spüren viel weniger dass sie nass sind, die Eltern empfinden es vielleicht auch als bequemer. (Ist es meiner Meinung auch tatsächlich 😅)
Und früher gab es ja den Kiga-Einstieg. Und ich weiß nicht ob das überall so war, aber bei mir (Ende 80iger in Kiga) mussten die Kinder dann trocken sein. Ist ja heute auch nicht mehr so.
Ich wüsste jetzt auch wirklich nicht, warum du dich mit einem Kind, das mit 3 trocken war, als "was Besonderes hervortun" solltest - das ist ja nun wirklich nichts besonderes.
Ich denke eher, das hat einfach auch mit der Wahrnehmung zu tun. (Fast) alle Kinder, die ich kenne, sind zwischen 2 und 3 trocken gewesen. Eine Kleine sogar mit 17 Monaten. Es ist halt nur nicht so Gesprächsthema, weil es einfach normal ist. Erst wenn es dann länger dauert, Kind mit 3 oder 4 immer noch nicht trocken ist, sprechen die Eltern vielleicht auch mal drüber oder fragen hier nach Rat. Die anderen thematisieren das vielleicht einfach weniger.
Ich weiß, dass es nichts besonderes ist, ich wollte das einfach nur klarstellen, dass ich nicht über andere herziehen will, deren Kinder halt erst mit 4,5 oder noch später aufs Klo gehen.
Sorry, wenn es falsch rüberkam.
Und ich weiß, dass viele Kinder natürlich auch schon vor 3 aufs Klo gehen.
Danke für deine Antwort.