Hallo zusammen,
beim Thema "Krippe ab einem Jahr" lese ich bei Urbia ganz oft das Pro-Argument die Kinder in der Krippe würden auf eine Art und Weise gefördert werden wie es zuhause nicht geht.
Ich habe nur noch nie konkret gelesen was das genau bei Kindern mit einem Jahr ist?
Ich möchte damit keine Grundsatzdiskussion Krippe ja/nein auslösen, sondern nur wissen was die U3 Kinder in der Krippe haben was eine engagierte Mama und der Spielplatz und die Krabbelgruppen nicht bieten können.
Wir sind nämlich gerade in der Entscheidungsfindung was für unseren Kleinen das Beste ist. :)
Viele Grüße
Anderling
Was genau lernen Kinder in der Krippe was zuhause nicht geht?
Ich weiß ja nicht, ob unter so vielen Beiträgen meiner noch gelesen wird
Aber mir fällt auf:
Mal wieder wetteifern die Eltern darum, wessen Kind nun besser gefördert wird, früher selbstständig ist etc.pp.
Wer sein Kind Zuhause hat ist überzeugt davon, dass das Kind dort eine hervorragende Sicherheit und Bindung bekommt, die es für sein Leben prägt. (Und es geht selten um den bequemeren Tagesablauf der Familie oder das Geld, das die KiTa kostet....)
Wer sein Kind in die KiTa gibt ist überzeugt, dass es dort hervorragend gefördert wird, so dass ihm das im Leben hilft. (Und die Betreuung während der Arbeitszeit der Eltern spielt eine untergeordnete Rolle...).
Aber habt ihr schon jemals Verhaltensweisen eines Jugendlichen oder Erwachsenen beobachtet, bei denen ihr dachtet "der war bestimmt in U3-Betreuung"? Oder "der hatte bestimmt keine Förderung in der KiTa"?
Man kann sich das Leben auch kompliziert machen. Die Frage ist doch:
- ab wann brauchen wir Betreuung, weil beide Eltern arbeiten
- in wie weit sind wir bereit und in der Lage, unser Kind selbst bestmöglich zu fördern. (Und ja, auch wenn das bei manchen so selbstverständlich rüberkommt: in den Umgang und die Förderung von U3-Kindern muss man sich schon ein bisschen reindenken. Machen die meisten Eltern gern und automatisch. Aber ohne geht es nicht.)
Und gerade bei der zweiten Frage ist es wichtig, dass Eltern sich selbst absolut ehrlich und richtig einschätzen können. Sich selbst und ihre Lebensumstände, ohne sich etwas schön zu reden.
LG
Ich gebe dir absolut recht. Unsere Kleine kommt mit 1 in die Krippe. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Wir können ihr eine Gruppe von Kindern im gleichen Alter einfach nicht ersetzen. Ebenfalls, habe ich nicht die Energie und die Zeit den ganzen Tag ein Luxus-Förderungsprogramm zu fahren. Das ist Arbeit und dafür gibt es qualifiziertes Personal. Ich habe eine lange Ausbildung und bin Akademikerin. Ich könnte mit ihr Basteln und Ausflüge machen, aber dafür habe ich nicht jahrelang studiert und promoviert. Ich will auch gerne mal in Ruhe arbeiten und Haushalt machen. Das erste Jahr war super, aber zwei weitere Jahre schaffe ich das nicht nur Mama zu sein.
Im Idealfall profitiert sie in ihrer Entwicklung und wir Eltern ebenso im Alltag. Es braucht halt dieses viel beschworene Dorf, das uns allerdings leider nicht zur Verfügung steht.
Das ist eine super ehrliche und gute Begründung!
Nur weil du nicht alles mögliche mit deinem Kind selbst machst heißt das nicht, dass du es nicht könntest.
Leider werden solche Fragen immer auch so schnell ideologisch geführt.
Natürlich sollen Erzieherinnen für ihre lange Ausbildung und den anspruchsvollen Job gut bezahlt werden.
Auch bei Grundschullehrern würde ich es begrüßen, wenn sie genauso bezahlt würden, wie Gymnasiallehrer.
Wenn ich aber schreibe, dass meine Kinder im Lockdown soooo viel gelernt haben, mehr sogar als im selben Zeitraum in der Schule, dann heißt es schnell, auch und gerade von Lehrern selbst:
- das kann nicht sein
- das ging bestimmt nur mit sehr viel Druck
- aber bestimmt ist etwas auf der Strecke geblieben, was sich später rächt
Als wäre die Tatsache, dass ich es selbst kann (ICH! Bei MEINEN Kindern. Nicht jeder bei allen Kindern) eine Abwertung des Berufsstandes.
So ist es doch in der KiTa auch.
Natürlich können Eltern das selbst. Die meisten wenigstens. Manche besser, manche schlechter. Und ja, manche auch gar nicht.
Die Fachkräfte werden ausgebildet, um es nicht nur bei fremden Kindern zu können (ist auch schon eine Kunst!) sondern bei ALLEN fremden Kindern. Und dann noch mit vielen gleichzeitig.
Manche Kinder profitieren wahnsinnig von der KiTa, weil die Eltern es ihnen so nicht bieten könnten. Manche Eltern profitieren, weil sie nicht alles selber machen müssen. So wie ihr zum Beispiel. Und manche pfeifen drauf.
Ist doch alles ok.
Du kannst mit der nötigen Zeit und nötigen Intensität, mit viel Geduld, viel Nerven und auf Augenhöhe begeben den ganzen Tag dein Kind auch fördern. Es ist in der Krippe lediglich etwas anderes. Es ist anders. Vorallem zählt dort das Gemeinschaftsgefüge. Dieses Herdenverhalten eben.
Aber was meinst du mit „auch fördern“? In meinen Augen wird ein Kind in der Krippe eigentlich kaum gefördert.
Zeigen. Vormachen. Miteinander. Machen lassen. Erkunden. Selbstständigkeit fördern. Etwas zutrauen. Unterstützen. Altersgerechte Umgebung. Ausgeglichenen Alltag bereiten. Spielen. Spielen. Spielen. Immer wieder das Gleiche. Immer mal wieder etwas anderes. Spielen spielen spielen. Und weiter spielen. Das Kind lernt im Spiel.
Witzig, ich wollte vor ein paar Tagen den gleichen Beitrag schreiben :)
Mein Kind geht in die Krippe, ich muss arbeiten und er geht auch gerne.
Allerdings muss ich sagen, dass er dort nichts „lernt“ im Sinne von er wird gefördert, was er daheim nicht lernen könnte.
Wir waren fast täglich auf dem Spielplatz wo er andere Kinder getroffen hat, waren Freundinnen mit anderen kleinen Kindern besuchen, waren beim Kinderturnen, der soziale Aspekt war also genauso gegeben.
Wir haben viel gesungen, viele Fingerspiele gemacht, viele Bücher gelesen.
Zudem hat er auch viel alleine und selbstständig gespielt.
Also einen Vorteil von der Krippe im Gegensatz zu zuhause kann ich absolut nicht erkennen.
Aber ihr habt doch nicht mit anderen Kinder am Tisch gegessen z.B. Da lernen die Kinder auch voneinander. Und zwar quasi taeglich, nicht nur einmal die Woche. Oder mit 1 2 Jahre aelteren Kinder geschnitten, gebastelt etc. Auch mit 2 Jahren dann wichtig, ein juengeres Kind sehen, was hat das fuer Beduerfnisse, ich muss mal Ruecksicht nehmen.
Nachtrag. Ich bezweifle auch, dass viele Muetter mit ihrem Kind allein die feuerwehr besichtigen, sich beim Zahnarzt alles erklaeren lassen, beim Gaertnerei Ausflug hat der Gaertner seinen Beruf vorgestellt, die Polizei hat sich vorgestellt, THW etc. Wurde nachher natuerlich auch in Rollenspielen teils nach gespielt
Eigentlich gar nix.
Mein Sohn war nie in der Krippe und kam mit 3 in den Kindergarten. Ich kann sowohl bezüglich der sprachlichen, motorischen, kognitiven oder sozial-emotionalen Entwicklung keinen Unterschied zu Kindern feststellen, die mit einem Jahr in der Krippe waren 🤷♀️
Ich denke gar nichts.
Ab 3 würde ich sagen, dass das Kind davon profitiert. Aber vorher nicht.
Damit möchte ich nicht sagen, dass eine U3 Betreuung schlecht ist, sondern nur, dass es in meinen Augen auch nicht förderlich ist :)
damit ist wohl gemeint das Kinder lernen zu warten und eine andere Selbstständigkeit , sich in eine Gruppe einzufügen ,allgemein Sozialgefüge und Interaktion mit gleichaltrigen in einer Gruppe . Das U3 Kinder zu Hause weniger gefördert werden können und das man seinem Kind das alles zu Hause nicht bieten kann finde ich nicht das kommt auch darauf an was man daraus macht . In Punkto Selbstständigkeit vor allem wie viel man dem Kind abnimmt ( selber anziehen , selber essen etc. )
Ich glaube da kommt vieles auf die Eltern an und ob es das erste Kind ist oder nicht.
Beim ersten Kind neigt man ja eher dazu, es auch noch mit 1,5 Jahren zu füttern, es anzuziehen, es die ganze Zeit zu bespassen.
Das zweite Kind wächst schon viel selbstständiger auf, zum einen sieht es ja viel beim Geschwisterkind, zum anderen hat man auch nicht mehr die Zeit die man beim ersten Kind hatte.
Ich weiß noch, wie überrascht ich war, als sich meine damals 2 1/2 Jahre alte Tochter ihre Matschhosr selber angezogen hat. Für mich war das normal, dass ich sie anziehe. In der Krippe hat sie gelernt es alleine zu machen.
Mein Sohn ist knapp 2 und wenn er raus will zieht er sich seine Schuhe und Mütze selber an. Mit der Jacke tut er sich noch beim 2. Ärmel schwer.
Da überrascht es mich nicht dass er das macht. Er hat das übrigens nicht in der Krippe gelernt sondern bei seiner Schwester abgeschaut.
Ich denke, das sozialen Umgang mit anderen Kindern.
Wir sind nicht täglich auf dem Spielplatz und haben von daher sehr wenig Kontakt zu anderen Kindern. Da wäre Krippe schon super.
Aber sicher, wenn man die Zeit hat, kann man sicher das Kind zuhause besser fördern.
Aber ich muss wieder arbeiten und kann mich halt nicht den ganzen tag mit ihm beschäftigen.
Ob die Kinder wirklich was lernen weiß ich nicht, aber er darf dort auf jeden Fall Sachen machen, die er zuhause nicht dürfte, z.B. Fenster mit Farben anmalen 😅 Zudem bin ich eine totale Niete im Basteln und malen und bin definitiv froh, dass er das dann wenigstens in der Krippe mit guten Vorbildern machen kann 😂
Du sprichst mir aus dem Herzen. Filigrane Bastelarbeit mein Untergang.