Wie Grenzen setzten ?

Hallo Mamis! Ich bin neu hier und hoffe auf hilfreiche Tipps und nette Unterhaltungen mit euch 😊 Unser Sohn ist fast 19 Monate alt . Er ist unser einziges Kind. Er ist ein sehr liebes & freundliches Kind . Im Moment hat er es aber mit dem hören , so wie viele wahrscheinlich in seinem Alter 😂 Ich würde gerne von euch wissen .. wie setzt ihr Grenzen & wie konsequent seid ihr in eurem Handeln? Liebe Grüße Mami21

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Über das Thema denke ich fast täglich nach . Hab ich alles richtig gemacht , was hat gut geklappt Usw. Kinder sind 16 Monate und bald 3. In wichtigen Dingen bin ich 100% konsequent -Hand geben an der Straße zb . Das war’s auch schon fast 😅 ein Dauerbrenner grade -der kleine steht im Hochstuhl auf (weit) bevor er satt ist und will über den Tisch klettern . Und da nehm ich ihn echt jede Mahlzeit mehrfach kreischend runter . Er ist extrem ausdauernd . Dementsprechend gönne ich ihm andere Bereiche etwas lockerer einfach weil ich nicht nur diskutieren will . Er zieht die Mptze aus ? Ist halt so . Er will aus dem richtigen Becher trinken der immer auskippt , wisch ich’s halt weg . Joghurt selber essen ? Bitte sehr Chaos pur halt . Beim großen ist es leichter , er versteht Konsequenzen und lässt sich eben dadurch gut führen . Ja er schreit dann mal aber ich weiß eben das er es versteht . Und der Frust geht vorbei . Wenn ich merke das ihm etwas echt wichtig ist geb ich aber auch mal nach . Zb gestern wollte er nicht aus dem Auto raus und dann hab ich ihn ( nach erklärtem Grund und Ultimatum) reingetragen . Dort weinte er dann recht ausdauernd das er selber aussteigen wollte . Ich hab nochmal erklärt das ich eben rein wollte ( Toilette) und wir sind nochmal raus und er durfte selber aussteigen 😅 inkonsequent aber für ihn war die Welt dann in Ordnung . Also ich lös hier vieles nach Gefühl . Beim kleinen hoffe ich jeden Tag drauf das da mal was ankommt von der ‚konsequenz‘🙆‍♀️ . Aber er ist halt noch klein …

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Je nachdem wie du es kommuniziert hast, finde ich es gar nicht so inkonsequent. Du musstest schnell rein, ihm war wichtig, selbst auszusteigen. Also seid ihr erst schnell rein, um dein Grundbedürfnis zu erfüllen, und dann habt ihr euch um sein Bedürfnis nach Selbstständigkeit zu kümmern. Manchmal mache ich das auch so, entschuldige mich dann sogar dafür, dass es mir leid tut, so gehandelt zu haben, weil ich entweder keine Zeit hatte, den Wunsch zu erfüllen oder ihn zu spät erkannt hatte.
Bei manchen Sachen gibt es keine Kompromisse, aber das sind ganz wenige...

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Ich finde es super wie du handelst ! Bei mir sieht es nämlich so ähnlich aus. Oft habe ich das Gefühl das mein kleiner einiges noch nicht versteht und ich bin in vielem ziemlich locker. Ja es gibt einige Grenzen und da bin ich auch wirklich konsequent.. aber bei Dingen wo ich im vornhinein weiß es macht keinen Sinn zu diskutieren lasse ich ihn machen 😂

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Ich frag mich täglich, ob ich bei meinem Großen (23 Monate) die Grenzen sinnvoll und konsequent genug setze 😵‍💫
Er ist super willensstark. Auf ein „Nein“ oder „wir machen das später“ o.ä. reagiert er zu 99% wütend und wirft sich auf dem Boden wo er gerade steht - egal wo, wann und wer gerade seinen Wutanfall noch miterlebt. Oder es fliegen Gegenstände durch die Gegend, bevorzugt Flasche, Becher oder Schnuller.
Ich versuche, ihm ein Verbot oder ein Aufschieben bestimmter Wünsche auf einen späteren Zeitpunkt zu erklären aber er macht sofort dicht und eine Erklärung kommt gar nicht erst bei ihm an.

Ich überlege mittlerweile ganz genau, welche Kämpfe ich mit ihm austragen muss/möchte und welche nicht. Alles, was seine Sicherheit betrifft, ist indiskutabel und da sitze ich die Wutanfälle oder das Ignorieren der Regeln aus und ziehe einfach mein Ding durch, sprich: Hand an der Straße festhalten oder gleich im Buggy/Dreirad bleiben damit er gar nicht erst losrennen kann. Auch im Auto anschnallen u.ä. muss sein, da gibts keinen Kompromiss.
Alles andere entscheide ich situationsabhängig. An guten Tagen hab ich so viel Geduld, dass ich jedes seiner Bedürfnisse erfüllen und auch auf Augenhöhe begleiten kann. Da lasse ich ihn eigenständig essen und wische auch 5x auf wenn etwas daneben geht, vorausgesetzt er versucht es ernsthaft und Matscht nicht aus purer Wut oder Langeweile mit dem Essen herum. An anderen Tagen hab ich eben keine Zeit oder keine Geduld oder mein Kind hat einen schlechten Tag. Da versuche ich, bestimmte Situationen die immer Konfliktpotenzial haben, direkt zu vermeiden oder ziehe eben durch was sein muss und erkläre schon vorher warum wir das heute so und so regeln müssen. Was hier auch oft funktioniert ist eine Alternative anzubieten wenn Bedürfnis/Wunsch A nicht erfüllt werden kann. Einfach eine Entscheidung alleine ihm überlassen, das lenkt oft ab und er hat das Gefühl, dass er ernst genommen wird indem er über/zwischen XY und Z entscheiden darf.

Also grob gesagt: es gibt bei uns nur wenige Regeln, die konsequent eingehalten werden sollen. Die betreffen zu 99% die Sicherheit und sind indiskutabel. Da trage ich das wütende Kind auch einfach mal aus der Situation raus, auch wenn das immer hilflos und grob wirkt. Ansonsten sind wir als Eltern echt weniger streng als wir dachten bevor Kind 1 kam. Wir überlegen gut, welche Kämpfe wir ausfechtet müssen/wollen und entscheiden eigentlich immer aus dem Bauch heraus. Das mag dann wiederum inkonsequent erscheinen, wenn das Kind an einem Tag den Schokoriegel vor dem
essen darf und an einem anderen nicht (nur ein Beispiel, käme bei uns tatsächlich nicht vor weil das Kind lieber herzhaft isst und auf das Essen wartet statt die Schokolade zu wollen 😂). Aber es ist halt stark stimmungs-und situationsabhängig wie konsequent wir sein wollen/müssen. Find ich auch ok so, wichtig ist uns nicht konsequent sein sondern erklären warum man XY heute so und so handhabt und eben Gefühle begleiten. Fällt uns aber auch mal leichter und mal weniger leicht 🤷🏼‍♀️

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Finde ich ebenfalls klasse ! Und danke für den Tipp mit den Alternativen und der eigenen Entscheidung!

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Bei Kind1 waren wir auch noch unsicher und ziemlich inkonsequent. Ich hab das Gefühl der 'switch' zwi. 'Es ist ein Baby und es ist ganz wichtig das seine Bedürfnisse zuverlässig und zügig befriedigt werden' und 'Kleinkind: es muss lernen was Grenzen sind' vielen Eltern ziemlich schwer fällt..zumindest beim ersten Kind 😅 (beim zweiten 'kann' man oft garnicht mehr so inkonsequent sein).

Mein kind1 hat uns gelehrt das Konsequent-sein nichts schlechtes sein muss. Unser Kind braucht konsequente Eltern um sich sicher zu fühlen, es gibt deutlich weniger Konflikte/Frust seit wir das begriffen haben. Unser Kind hatte zuvor oft viel zu viel Wahlfreiheiten und fühlte sich darin quasi 'verloren' und unsere (konsequenten) Grenzen, begrenzen den sicheren Raum in welchem es sich frei bewegen kann.

Wir versuchen uns also bei den Regeln und Grenzen die wir einführen sicher zu sein, das wir die Energie haben sie zu verteidigen..aber bei einigen Dingen ist uns im Laufe der Jahre auch aufgefallen das sie uns einfach wichtig sind 🤷‍♀️
Mir sind nicht nur Sicherheitsaspekte des Kindes wichtig sondern auch: MEINE Grenzen. Zb Körperliche und akustische 😅

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Das finde ich auch also meine Grenzen sind mir auch wichtig und ich finde das auch Kinder lernen sollten , dass wir als Eltern auch Bedürfnisse haben und sie manchmal auch ein wenig warten können

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Absolut. Beim ersten Kind geht es evtl sogar noch das man als Eltern immer zuerst die Bedürfnisse und WÜNSCHE des Kindes im Blick hat..aber was macht man dann bei 2 kindern und gegensätzlichen Wünschen/Bedürfnissen? 🤔
Ich habe erst NACH einem krankhaften Erschöpfingszustands (etwa 1 jahr nach Geburt des 2ten Kindes) bewußt gelernt das ich der Selbstführsorge einen höheren Stellenwert geben MUSS um dauerhaft gut zu 'funktionieren' und dazu gehört es auch die persönlichen Grenzen zu kennen und zu wahren. Das ist wie die Anweisung im Flugzeug vei Druckabfall erst sich selbst zu versorgen um DANN sein Kind sicher versorgen zu können!

Natürlich muss man immer das Alter und die kognitive Entwicklung der Kinder mit beachten. Von einem Baby kann ich nicht verlangen in einem anderen Raum Lärm zu machen...da muss ich mich selbst schützen (zb Gehörschutz) wenn es mir Stress verursacht. Aber von einem 3, 4, 5 jährigen kann ich das erwarten/verlangen.

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Ich überlege oft, ob da jetzt wirklich eine Grenze sein muss. Wenn ich zum Ergebnis komme, dass das notwendig ist, bleibe ich dabei und diskutiere auch nicht. Klar erkläre ich, aber wenn meine Tochter (inzwischen 3,5) versucht das auszudiskutieren, breche ich das schon mal ab und sag einfach „nein!“.

Die Konsequenzen sind sehr logisch. Andere drohen mit abstrusen Dingen, finde ich (wenn du jetzt keine Schuhe anziehst, darfst du heute Abend kein Fernsehen. Oder so), das finde ich nicht so gut.

Motte wollte sich nicht immer anziehen lassen - also ging es halt nicht raus. Keine Schuhe = wir können nicht vor die Tür. Das verstand sie auch mit 19 Monaten. Klar gab es da auch Zorn und Tränen, das begleitet man dann und irgendwann landeten die Schuhe eben doch an den Füßen oder es wurde lieber drin gespielt, bin mit beidem chic :)

Das mal so ganz rudimentär.

Ob es jetzt der perfekte Weg ist, der Allgemeingültigkeit hat - sicher nicht 😂😂 ich werde in 15-16 Jahren sehen, ob alles gut war (war’s bestimmt nicht und auch jetzt sehe ich durchaus Fehler, die ich mache und versuche sie zu ändern). Aber ich möchte authentisch sein, höre da auf mein Gefühl und was sich richtig anfühlt. Mein Mann ebenso und insgesamt sind wir ganz zufrieden :)

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„Die Konsequenzen sind sehr logisch. Andere drohen mit abstrusen Dingen, finde ich (wenn du jetzt keine Schuhe anziehst, darfst du heute Abend kein Fernsehen. Oder so), das finde ich nicht so gut.“

Das find ich auch enorm wichtig 👍🏻

Unser Großer versteht mit 2 auch noch keine Konsequenzen à la „wenn du XY (nicht) tust, gibt es heute Abend kein TV/kein Nachtisch/etc.“
Wenn bei uns Konsequenzen gezogen werden, dann nicht per se als „Strafe“ (kein TV, kein Süßkram, Spielzeug wegnehmen o.ä.) sondern in direktem, inhaltlichem und zeitlichen Zusammenhang mit der Situation. Will er keine Schuhe, können wir leider jetzt nicht raus. Will er partout nicht an der Straße warten und/oder an der Hand gehen, dann müssen wir jetzt zurück nach Hause und dort spielen.

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Ich habe in jeder Situation entschieden, ob und wenn ja, warum eine Grenze sein muss.
Mir persönlich ist während der Baby- und Kleinkindzeit meines Kindes aufgefallen, dass Kinder oft einfach ein "Nein" hingeworfen bekommen, weil der "Elternautomat" anspringt. Es wird gar nicht nachgedacht, sondern das "Nein" ist einfacher, bedeutet weniger Stress, evtl weniger Dreck, weniger Aufmerksam-sein-müssen und ist daher quasi automatisch über die Lippen gekommen.
Das wollt ich so nie. Daher gab es Grenzen oder ein "Nein" nur, wenn ich wirklich nicht wollte oder es eben nicht anders ging.

So hatten wir schon wenig Konfliktpotential. Wutanfälle gabs natürlich trotzdem zuhauf und die dürfen auch sein. Kinder lernen ja nur mit Frust umzugehen, wenn sie welchen HABEN und wir sie dann damit begleiten .:D
Dennoch blieb ich konsequent - das schließt ja eine liebevolle Begleitung nicht aus. Ich habe, wenn es der Wutanfall zuließ, grundsätzlich erklärt, warum nicht. Dann eine andere Möglichkeit geboten.
War das nciht möglich, den Frust begleitet und verstanden.

Niemals dem Kind ein schlechtes Gefühl geben für seine Wut - das finde ich persönlich sehr gefährlich. Wut ist keine böse Emotion, die man als Eltern W"verbieten" muss, sondern eine Emotion wie jede andere auch, deren Umgang erlernt werden muss.

Schei*e anstrengend, ja. Aber es lohnt sich :)