Erwartungen zu hoch?

Hallo,

Meine Tochter besucht seit März die Krippe. Sie ist 2,5 Jahre jung.
Wir hatten ein Entwicklungsgespräch. Ich war etwas schockiert.

Die Kinderpflegerin ist die Bezugs“erzieherin“ von meiner Tochter.

Ich bin Erzieherin, aber arbeite in einer anderen Einrichtung.

Wir saßen alle zusammen, die Leitung kam dazu.
Die Pflegerin hat es kurz gefasst mit den Stärken meiner Tochter. Als sie anfing über ihre „Schwächen“ sprach, hat sie ständig gekichert. Und das hat mich höllig genervt. Sie hat mir erzählt, dass meine Tochter nach Aufforderungen keine Puzzeln macht oder eine gerade Linie malt. Ich meinte, man muss sie dazu motivieren. Wenn man sie vom Spiel rausreisst, dann soll es bitte nicht fragwürdig sein, warum sie nicht puzzelt oder malt.

Dann hieß es, dass sie 1x in der Turnhalle sich auf den Boden gelegt hat und auf die Decke schaute.

Ich war verzweifelt, weil ich sowas nicht kenne. Bei uns kommt es nie vor. Oder es ist mir nicht aufgefallen.

Dann würde meine Tochter sich die Ohren zuhalten, weil es für sie zu laut ist. Oder einmal hätte die Erzieherin im Flur die Rollläden runter gemacht, es wäre nicht so laut, aber sie hätte sich trotzdem die Ohren zugehalten.

Ich konnte bestätigen, dass sie sich die Ohren zuhält, das hat sie zuletzt vor 3 Monaten grmacht. Jetzt fängt es wieder an. Aaaaaber wenn es auxh zu laut wird, schreit sie damit sie die Kontrolle hat.
Das macht sie auch zuhause, wenn wir mal mit ihr klartext sprechen.

Ich möchte noch dazu erwähnen, dass sie nicht die deutsche Sprache beherrscht, aber türkisch versteht sie alles und versucht alles nachzusprechen.

Wenn sie sich nicht ausdrücken kann, dass schreit sie auch manchmal, weil sie frustriert ist.
Weil sie es nicht in WOrte fassen kann.

Sie würde sich im Spiegel schauen und im spiegel sich die Hände betrachten und bewegungen machen.

Dann hieß es, dass sie nicht tanzt. Dann hieß es, sie reagiert zu positiv wenn sie sich freut. Und und und…

Dann hieß es, dass sie 90% alleine und 10% mit Kindern spielt. Aber im Tür- und Angelgesprächen habe ich immer wieder positives gehört und es hieß , dass sie heute mit kindern grspielt hat.

Ich war echt sauer.!!

Als das Gespräch zu ende war, fragte mich die Leitung ob man jemanden von der Frühförderung mal kommen soll um sie beobachten und sie dabei zu unterstützen.

Vor 3 Monaten hieß es, sie beobachtet viel, spielt nicht mit kindern. Versteckt sich. Und und und. Das alles hat sich ins positive entwickelt und ich habe es nicht genehmigt. Ich möchte nicht, dass meine Tochter JETZT beobachtet wird. In der Kita wenns auffälliger wird, dann ja. Aber nicht in der Krippe.

Sie hat einen tollen Verhältnis zu der türkischen Erzieherin. Die Erzieherin spricht türkisch mit ihr aber tut natürlich alles noch auf deutsch übersetzten, damit sie das auch hört.

Ich habe den beiden erzählt, dass das ok, ist dass die kinder bis zum 4. lj keine freunde haben und eher für sicj spielen. Da ich auch vom fach komme. Es gibt viele kinder in der kita, die noch mit einem Faustgriff malen. Oder sie können noch keine geraden linien zeichnen.
Es ist auch ok, wenn das kind sich mal zurpckzieht und mal tagträumt. Das kann ml passieren. Wenn es öfter vorkommen sollte, dann JA. Dann würde ich auch handeln. Natürlich hieß es noch, dass sie keine Rollenspiele spielt. Ich habe ihr erklärt, dass sie zuhause tagtäglich Rollenspiele spielt. Sie übernimmt die Mütterliche Rolle. Sie füttert mich und den Papa und die Puppen.
Sie war schockiert.
Ich war auch schockiert. Ich hab sie im Nachhinein gefragt, ob das wirklich mein kind ist? Erzählen sie wirklich gerade über meinem kind?

Das kind hat wohl autistische züge, wenn ich mir das so anhöre.

Sie hat sich wirklich allws notiert, was sie gestört hat. Einfach nur alles. Ich meinte, wenn es öfters vorkommt, dann ist es verständlich, im Gespräch dies zu thematisieren. Aber die dinge sind vielleicht nur 1-2 mal passiert in den 8 monaten!

Was denkt ihr ? Ist zu viel erwartet worden

Lg

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Hat die Kinderpflegerin das Gespräch geführt? Das finde ich unangemessen. Sie ist keine Fachkraft. Wenn dann dabei solche Sachen rauskommen, ist es erst recht ärgerlich.
Wozu war die Leiterin dabei? Ist sie die Gruppenleitung oder Kita-Leitung?
Das Kichern hätte mich auch genervt, das ist einfach unprofessionell, aber ich schätze, das war aus einer Unsicherheit heraus. Nimm ihr das nicht so übel.
Ich finde Ohren zuhalten, nicht tanzen, auf den Boden legen, im Spiegel betrachten, Malentwicklung etc NICHT ungewöhnlich. Alles durchaus normale Dinge, auch in der Gesamtheit sehe ich da nichts, was deinen Eindruck der auf eine Störung des autistischen Spektrums hindeutet. Wie hast du auf den Vorschlag mit der Frühförderung reagiert?

Dass Kinder erst mit 4 gemeinsam spielen, stimmt jedoch nicht. Das beginnt häufig viel früher, je nachdem, welche Möglichkeiten sich den Kindern bieten, und wie ihre Persönlichkeitsstruktur ist. Aber genau deshalb ist es nicht ungewöhnlich, wenn es mit 2,5 eher allein spielt.

Ich glaube, in der Kita zeigt sich ein anderes Bild deiner Tochter, weil der Rahmen ein ganz anderer ist. In der 1:1-Situation kann sie ihre Stärken und Interessen viel besser zeigen und einbringen. Auf Kommando zu puzzlen, ergibt für sie einfach Null Sinn. Vielleicht passt die Umgebung nicht, sie ist überreizt etc… ich würde mir keine Sorgen machen. Ich finde es gut, wie du sagst, dass deine Tochter einfach weiter beobachtet werden sollte.

Eigenartig finde ich eigentlich nur, dass eine Pädagogin mit deiner Tochter türkisch redet. So verfestigen sich natürlich Probleme, die vermutlich nur aufgrund der Sprache entstanden sind, ja eher. Übersetzen ist kein adäquates Mittel zum Spracherwerb. Die beste Methode ist es, mit dem Kind deutsch zu reden. Natürlich versteht es anfangs nicht viel, aber jetzt versteht es halt nach 6 Monaten auch nicht so viel, wie es könnte. Verstehst du, was ich meine? So wird alles herausgezögert. Aber gut, das ist jetzt so. Vielleicht wär das für die Kita aber wirklich überdenkenswert, wie sie das zukünftig handhaben. Ich gehe davon aus, dass es keine bilinguale Kita ist, das wär sonst was anderes.

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Erstmal danke ich dir, dass du geantwortet hast 🫶🏼

Die Leitung war nur da, damit sie die Pflegekraft unterstützen kann.
Wir hatten nämlich vor einem Monat ein Konflikt.
Meiner Tochter wurde das Unterhemd gerissen und mor am ende ded tages kein auskunft gegeben. Es sah brutal aus, weil die Knopfe komplett kaputt waren. Ich als mama kam auf sehr schlimme Gedanken und habe mit der Leitung gesprochen.

Und wegen der sozialen Kompetenz.
Meine Tochter ist in der Coronazeit auf die Welt gekommen. Ich habe wirklich verhindert, dass keiner kommt. Das war wohl mein problem. Ich habe sie gehütet und ihr nicht die Möglichkeit gegeben, mit anderen Kindern in kontakt zu treten.
Hätte ich lieber anders gehandelt, hätte sie nicht Probleme bei der Kontaktverknüpfung.


Und wie ich zu der Förderstelle reagiert habe:
Ich war ruhig und habe die die zwei aufgeklärt, dass wir das nicht möchten (mein Mann und ich) wir möchten unserer Tochter Zeit geben und natürlich werde ich die Dinge vor die Augen nehemn und selber mal beobachten.

Die zwei haben es akzeptiert und somit haben wir das Gespräch beendet.

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Muss noch ergänzen 🙃

Siw geht eigentlich zu allen Erzieherinnen. Aber wenn sie merkt dass sie nicjt verstanden wird dann geht sie zu der türkischen Erzieherin. Und wenn sie merkt das sie verstanden wird, dann geht sie wieder zurück und beschäftigt sich mit ihrer Tätigkeit.

Es ist keine bilinguale Einrichtung. Es ist auch gut so wenn man mit ihr deutsxh spricht. Das ist kein problem. Nur, wenn sie etwas nicht versteht tut sie halt nicht so reagieren wie die Erzieherin sich das wünscht.

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Hi 🥰
Wenn du magst können wir uns gerne etwas austauschen.
Schreib einfach ne PN
LG

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Wieso spricht/versteht deine Tochter nicht deutsch? Ich denke eine Erzieherin, die mit ihr türkisch spricht ist kontraproduktiv. Sprichst du nur türkisch mit ihr?

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"Ich möchte nicht, dass meine Tochter JETZT beobachtet wird. In der Kita wenns auffälliger wird, dann ja. Aber nicht in der Krippe"
Warum nicht? Deine Tochter stört es nicht und wenn sie wirklich extra Förderungsbedarf hat, dann sollte man das lieber früher als später in die Wege leiten.
Ich glaube das spielt gerade dein verletzter Stolz (jemand hat es gewagt, mein Kind zu kritisieren) eine größere Rolle als das Wohlergehen deiner Tochter.