Hallo, ich bin mit meinen Nerven mal wieder am Ende. Mein Kind (19 Monate) ist seit Wochen einfach nur noch unerträglich.
Es fängt morgens damit an, dass es den ersten Heulanfall gibt und er uns nicht zeigt, was er will. Wenn man ihn beruhigen will, dann wird man von ihm geschlagen und er rastet erst recht aus.
Wenn er gewisse Dinge nicht machen darf, dann nehme ich ihn aus der Situation raus und versuche ihm ruhig zu erklären, wieso er das nicht machen darf. Eine Minute später geht es mit der gleichen Sache von vorne los.
Ich kann ja nicht alles aus der Wohnung entfernen, nur weil er damit Unfug machen will (Stecker ziehen, Pflanzen und Möbel kaputt machen, Boden zerkratzen usw).
Des Weiteren lässt er seinen Frust mit Schlägen, Kratzen und Beißen an uns aus.
Ich kann langsam nicht mehr und bin einfach nur noch überfordert. Mein Mann hilft mir schon sehr viel, aber er kann durch die Arbeit auch nicht rund um die Uhr mir helfen.
Wie habt ihr das überstanden? Es ist so schon schwierig in solchen Situationen ruhig zu bleiben.
Kind ist unerträglich
Auch werde Antwort unpopulär sein mag: Ich habe unseren einen Grolltroll überstanden, ohne in die Psychiatrie zu müssen, weil er tagsüber in der Kita war und ich auf der Arbeit.
Ja, Arbeit und Krippe ist auch meine einzige Möglichkeit mal Ruhe zu haben 😅 aber spätestens nach dem Mittagsschlaf fängt der Horror an.
Wann macht er denn solche Dinge, wie boden zerkratzen oder Pflanzen kaputt ?
Hast du mal darauf geachtet ob er dann müde ist oder sonst frustriert ? Hat vielleicht in dem Moment keine Aufmerksamkeit ?
Meine Kinder sind nur auf diese Art ausgeflippt, wenn sie müde waren, zähne bekommen haben oder gerade keine Aufmerksamkeit . Mein Neffe dreht von einem Moment auf den anderen auf. Plötzlich schmeisst er alles auf den Boden, wirft Steine, schlägt ! Das immer wenn es ihm langweilig ist und er keine Aufmerksamkeit bekommt .
Soweit muss es aber nicht jeden Tag kommen. Ich merke es recht schnell und reagiere schon vorher.
Müde ist für mich ausgeschlossen, weil dieses Verhalten direkt nach dem Aufstehen beginnt. (Er steht selber auf, wir wecken ihn nicht)
Ja, er hat sehr viel Energie, aber dafür kann er sich den halben Tag in der Krippe austoben. Und gemeinsam mit uns spielen will er gar nicht. Er will im Prinzip nur Dinge anstellen, die er nicht darf und er es ganz genau weiß. Im Prinzip renne ich den halben Nachmittag hinter ihm her und das macht ihm Spaß.
Ich habe langsam Angst, dass wir ihn falsch erziehen. Aber was soll ich machen? Mehr als es ihm zu erklären und ihm die Sachen wegzunehmen geht halt nicht.
Also Krippe kann Kinder sehr müde (auch mental ) machen. Die Eindrücke und alles sind nicht zu unterschätzen . Meine grosse war nach der Kita auch oft total fertig und nur noch launisch. Da hilft nur Geduld .
Du schreibst er will nicht mit euch spielen und auch nicht auf den Spielplatz . Vielleicht solltest du etwas finden das ihm Spass macht? Er wird doch Präferenzen haben? Hört er dir gerne zu wenn du Geschichten erzählst ? Das mögen meine Kinder sehr. Und kommen ein Moment zur Ruhe .
Oder Mein Sohn hat schon früh eine Leidenschaft für Auto , züge , Bagger usw gezeigt . Damit kann man ihn super beschäftigen und teilweise auch wenn nötig mal ablenken , wenn er eine Dummheit ihm Sinne hat.
Unser Kind ist nur annähernd ausgeglichen, wenn wir jeden Vormittag was unternehmen Bzw. zu einem Kurs, z.B. Kinderturnen, gehen. Vielleicht ist euer Kind auch nicht ausgelastet. Liebe Grüße
Er geht unter der Woche den halben Tag in die Krippe, da hat er genug Action. Auf den Spielplatz zu gehen, klappt in seinem Alter auch noch nicht so. Zumindestens sind sie für ihn noch nicht interessant, sodass wir nach 5 Minuten schon wieder gehen können. 🙈
Was für Spielplätze habt ihr denn, die in dem Alter uninteressant sind?
Auf unseren hier gehen die Kinder so ab 8 Monaten gerne. Erstmal natürlich nur in den Sandkasten.
Meine Kleine (13 Monate) fordert dort ständig, auf die Schaukel und auf die Wippe gehoben zu werden und klettert die Treppe zum Klettergerüst hoch. Manchmal spielt sie auch einfach mit dem Rindenmulch oder eben im Sandkasten. Rutschen will sie auch hin und wieder.
Sind bei euch keine anderen Kinder auf dem Spielplatz die es interessanter machen könnten?
Ohne die Situation richtig zu kennen würde ich auch sagen, dass ihm langweilig ist oder die Aufmerksamkeit der Eltern fehlt. Was spielt ihr denn gemeinsam am Nachmittag? Wie viel seid ihr draußen? Die krippe kannst du nicht als nur auspowern sehen. Es ist für die kleine wie ein Arbeitstag. Es ist anstrengend, laut und ständig neue Reize.
Das der Spielplatz in seinem Alter noch nichts ist ist Quatsch.
Übrigens ein Kind in diesem Alter versteht Sätze wie: "mach das nicht, zieh das Kabel nicht raus" nicht. Dieses Wort nicht können sie von der Reife noch nicht richtig zuordnen. Vielleicht hilft es euch weiter die Sätze anders zu gestalten. (Ich mache das mit dem nicht auch und versuche mich zu bessern :D) ansonsten glaube ich braucht er einfach mehr Zeit und evtl mehr Ausgang mach draußen:) liebe Grüße
Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit Mal mit der Kita Rücksprache zu halten wie sich dein Kind dort verhält,ob es ähnliche Situationen gab oder ob die evt. Einen Tipp haben?
Was mir als Tipp noch einfällt, wäre eine Erziehungsberatug. Eine Freundin von mir holt sich da gerne Rat, wenn sie nicht weiter weiß, da war zB Einschlafproblematik und -Begleitung ein Thema oder sie hat dort den Tipp bekommen, ihrem Kind den Tag über mehr Struktur zu geben.
Hey, auch wenn man eine Situation von außen nur sehr schwer beurteilen kann, versuch ich es mal mit verschiedenen Ideen, vielleicht hilft ja eine.
Wie viele schon gesagt haben, fehlt ihm vielleicht die Aufmerksamkeit. Dann machen die Kleinen Quatsch, denn wenn sie geschimpft werden und Dinge erklärt werden, ist das zumindest Aufmerksamkeit und damit besser als gar nichts. Helfen kann dabei, dem Kind mehr positive Aufmerksamkeit zu schenken. Oft sagt man ja nur etwas, wenn sich das Kind falsch verhält, besser wäre es bei erwünschtem Verhalten noch mehr zu loben.
Eine Sache, die ich auch erst noch lernen musste: Worte wie "nein" sind für so kleine Kinder unbedeutend, wenn nicht die entsprechenden Taten dazu kommen. Wenn dein Kind z.B. den Stecker ziehen will, kannst du "nein" sagen, noch viel wichtiger ist aber auch im gleichen Moment die Handlung zu stoppen (z.B. Kind hoch nehmen und weg tragen).
Auch mega wichtig: Ja-Umgebung. Das ist ein Ort, der so kindersicher ist, dass dein Kind alles machen kann, was es will und du gar oder nur sehr wenig nicht nein sagen musst. Wir haben z.B. das Wohnzimmer kindersicher gemacht, z.B. alle Pflanzen, die er kaputt machen konnte außer Reichweite auf Regale gestellt, große Blumentöpfe haben wir mit Seil und Haken an der Wand fixiert. Stecker sind nur noch hinter Möbeln versteckt, Schubladen haben wir mit Magnetschlössern versehen, selbst der Mülleimer hat einen Clipverschluss bekommen. 😅
Draußen auf Spaziergängen ging das auch gut, da gab es viel weniger Dinge, die kaputt gehen konnten und ich musste weniger eingreifen. Es tut einfach mal gut, nicht ständig nein sagen zu müssen und für die Kleinen ist es auch total erleichternd, nicht ständig gesagt zu bekommen, dass etwas falsch ist und dass sie nicht dürfen, was sie tun wollten.
A propos Spaziergänge: Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an, oft reicht die Krippe nicht zum Auspowern. Meinem Kleinem tut Bewegung an der frischen Luft, besonders in der Natur immer gut, danach ist er viel entspannter als vorher.
Ich drück die Daumen, dass ihr einen Weg findet, der für euch funktioniert.